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*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ sylvie2day
Zu dieser Sache mit dem Groll und dem Holzhacken:

Du kannst mit Holzhacken (oder z. B. auch mit dem "Verprügeln" eines Kissens) vielleicht nicht die Ursache Deines Grolls beseitigen, vielleicht auch nicht mal den Groll an sich. Aber Du kannst die aktuelle Wut, die durch den Groll entstanden ist, aus Dir raus lassen. Ganz besonders, wenn Du Dir beim Holzhacken die Ursache vorstellst (z. B. den Chef, der Dich fürchterlich genervt hat) und den Zorn in das Hacken legst.

Eine bekannte und bewährte Methode - weshalb es auch in vielen therapeutischen Einrichtungen so etwas wie den "Time-out-Raum" mitg gepolsterten Wänden gibt, in dem sich jemand einfach mal total austoben kann, ohne anderen oder sich selbst weh zu tun.

(Der Antaghar)
Sieh‘s mir bitte nach, niobe, aber ich möchte noch einmal nachhaken. Ich kann nach deiner Erklärung schon etwas genauer ahnen, wovon du sprichst, aber nach wie vor verstehe ich nicht, wie du Verstand und Gefühl verstehst. Für mich gehört zu Verstand das klare, erwachsene Denken, Fragen, Abwägen und Entscheiden. Plappern, Schreien und Jammern gehören für mich zu den typischen kindlichen Ausdrucksformen, was nicht heißt, daß Erwachsene sich nicht mehr so verhielten oder verhalten sollten. In deinem ersten Satz

Ein Verstand, der laut plappert, schreit, jammert, fragt und schmerzt erzeugt eine angstgesteuerte Kurzsichtigkeit und lässt uns oft den Sinn von Ereignissen nicht erfassen.

gehören diese Seiten alle zu Verstand, und es kommen noch Angst und Schmerz hinzu.

Zum Anderen verstehe ich nicht, was du meinst, wenn du schreibst

Erkenne ich diese Erfahrung als das, was sie ist …

Was ist sie denn?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Erkenne ich diese Erfahrung als das, was sie ist …

Was ist sie denn?

Eine gute und wichtig Frage! Ich bin überzeugt zu wissen, was Nio meint. Aber ich kann und darf nicht davon ausgehen, dass es andere auch wissen.

(Was wir erleben und als Wirklichkeit erfahren, ist häufig weit mehr als das, was wir zu erleben und zu erfahren glauben ... Will sagen: Eine Erfahrung ist nicht immer nur eine Erfahrung, sondern möglicherweise auch eine wichtige Aufgabe, ein werrtvollerAnstoß, eine energische Aufforderung, eine kraftvolle Botschaft ...)

Der Antaghar
*******day Frau
14.271 Beiträge
@Anthagar
Danke für Deine Erläuterung. Jetzt kann ich den Gedankengang nachvollziehen. Ich finde das sehr spannend und hoffe, Niobe sieht es uns nach, wenn wir mehr über "die Sache" als über "ihre Geschichte" reden.

Ich hänge gerade gedanklich bei Wut und Groll fest. Dank Deiner Ausführungen habe ich jetzt verstanden, dass ein Wutkissen sinnvoll sein kann, wenn man so gestrickt ist, dass es einen anbrandet und man an sonsten unkontrolliert durchdreht.

Nach meiner Einschätzung ist Wut zunächst einmal eine körperliche Reaktion: der Blutdruck steigt, die Luft wird eng, kurzfristiges Vakuum im Gehirn gewissermaßen. Und wie jede körperliche Reaktion ebbt es innerhalb kürzester Zeit ab, wenn man es einfach zu- und rauslässt.

Groll ist für mich "Wut plus eine Geschichte". Oder anders ausgedrückt: ich nehme es persönlich. Um Dein Beispiel vom Chef aufzugreifen: wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er antritt, um mich zur Weissglut zu treiben? Ist es nicht wesentlich wahrscheinlicher, dass er gerade in Stress und/oder neurotischen Mustern gefangen ist? Macht er das wirklich absichtlich? Wohl er nicht, aber ich unterstelle es, wenn ich es persönlich nehme. Und der Groll ist "nie nimmt er mich ernst. Warum akzeptiert er meinen genialen Vorschlag nicht? *gr* Er hat genau diesen Zug um den Mund wie mein Vater. Und mein Vater hat auch nie... *blabla*".

Genau in diesem Sinne hatte ich, um doch noch den Bogen zur Geschichte zu finden, folgenden Passus verstanden:

Ein Verstand, der laut plappert, schreit, jammert, fragt und schmerzt erzeugt eine angstgesteuerte Kurzsichtigkeit und lässt uns oft den Sinn von Ereignissen nicht erfassen.

Das heißt für mich in der Konsequenz: natürlich darf und muss ich mich angemessen wehren, wenn der Chef mich übergeht. Aber der Chef ist nicht schuld an dem Gedankenkarussell in meinem Hirn. Das setzt sich automatisch in Gang. Deshalb bin ich auch nicht schuld dran, weil Schuld in dem Zusammenhang keine relevante Größe ist. Dise ganze Recht und Unrecht-Nummer ist in dem Zusammenhang (ersetze Chef durch Partner in der Beziehung und Du kannst ganze Foren subsummieren) nichts anderes als: "das Verhalten des anderen persönlich nehmen".

Und wenn ich merke, dass genau dieser Automatismus bei mir anspringt, dann hilft mir persönlich eben kein Holzhacken, weil jedwede Tätigkeit den Grioll nur manifestiert. Ich setze mich dann eben hin und beobachte, was es mit mir macht. Es führt sehr häufig an die Wurzel der eigenen neurotischen Muster...

Sylvie *sonne*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ sylvie2day
Toller Beitrag (wie eigentlich immer von Dir)!

Genau so sehe und mache ich das im Normalfall genau so wie Du auch.

Doch um zu diesem eher stillen "Sich-selbst-Beobachten-und-bei-sich-selbst-Hinspüren" zu kommen, ist es hin und wieder sinnvoll, vorher diese Wut (die in der Tat eine psychosomatische Reaktion bzw. ein sekundäres Gefühl aufgrund eines anderen, primären Gefühls ist), diesen Überdruck einfach erstmal rauszulassen - um nicht völlig irrsinnig zu reagieren und mehr Porzellan bei sich selbst und bei anderen (oder gar in gewachsenen Beziehungen) zu zerschlagen.

Da hilft nämlich weder das letztlich krank machende Unterdrücken noch das "So-tun-als-sei-alles-in-bester-Ordnung", auch nicht das skrupellose Ausagieren (was leider viel zu häufig geschieht) - dies alles macht mehr kaputt, als es nötig ist.

Also bevor ich mi selbst schade oder dem Chef in unserem Beispiel eine aufs Maul haue, verprügle ich lieber ein Kissen, einen Boxsack oder gehe Holz hacken ....

*g*

(Der Antaghar)
*******day Frau
14.271 Beiträge
@anthagar
So gesehen, mein Lieber hast Du natürlich völlig recht.

Die Art, wie wir mit Wut umgehen, ist ja auch prädisponiert. Der eher extrovertierte explodiert dann eben und der eher introvertierte versucht es, mit sich selbst auszumachen. Und ich war früher Meisterin im innerlichen Wegdiskutieren - Hautpsache mein Gegenüber bekam nicht mit, was mich eigentlich bewegt *nene*

Wobei in meinen Augen das eine so wenig sinnig ist wie das andere *g*

Sylvie *sonne*
@all
erst mal DANKE an Nio, die uns mit ihrem Beitrag in eine so tief-sinnige Diskussion führt...

zum Wut-Groll Komplex und seinen reflexhaften (kindlich- emotionalen) und der verstandesmäßigen (analytisch distanzierten) "Auslebungen":
Ich denke, man muss beide Schienen fahren -
kontrolliertes Ausagieren zeigt erstens, wie viel Energie in der Wut steckt
(wie schwer es mich also getroffen hat) und verhindert zweitens, dass es einen anderen trifft, der eigentlich keinen Anlass geboten hat.

mentale Bearbeitung muss sein, um Muster zu erkennen und Wunden zu heilen - das ist ein langer Prozess, der oft viele "Wiederholungen" erfordert - es gibt "Groll", an dem "kaut" man jahrelang!.. und wehe man hört auf ihn zu bearbeiten!...dann kommt die Somatisierung!
ich bin total überwältigt
von der Resonanz auf meine Geschichte, eine Geschichte, die übrigens das Leben schrieb.
Ich habe damit für mich selbst etwas ins Rollen gebracht, und das war KEIN Zufall. Gerade komme ich von einer hoch-energetischen Selbsterfahrung zurück, ein Geschenk, was ich ohne die Erfahrungen im Vorfeld niemals erhalten hätte. Und obwohl ich in diesen Bereichen schon vieles erlebt habe, war das mit Abstand das Beste.

Ich würde mich freuen, wenn die Diskussion hier weiterginge und @*****ann ich werde deine Frage auch gerne noch beantworten.
Heute werde ich aber nichtmehr dazu kommen.

Nio**
@ somamann
Zum Anderen verstehe ich nicht, was du meinst, wenn du schreibst


Erkenne ich diese Erfahrung als das, was sie ist …


Was ist sie denn?

Eine Erfahrung ist viel mehr als Wahrheit, sie ist Gewissheit. Realität hat viel Potential, sie ist unendlich.

Nio**
sei mir bitte nicht böse, niobe, aber damit kann ich auch nichts anfangen. das ist mir viel zu allgemein, fast esotherisch. ich möchte auch nicht weiter fragen und es bei einem dankeschön belassen. es gibt genug andere hier, die es zu verstehen scheinen. in anlehnung an antaghar:

Ich bin überzeugt, nicht zu wissen, was Nio meint. Aber ich kann und darf nicht davon ausgehen, daß andere es auch nicht wissen.
...die Realität endet beim kleinsten Teilchen, das man zwar messen aber nicht sehen kann - oder umgekehrt (Quantenphysik). Realität ist endlich und vor allem vom Beobachter abhängig...Erfahrungen sind daher immer subjektiv. sorry ich weiß nicht ob das paßt...ist mir nur so eingefallen...wei "Erfahrungen Realität sind und Realität unendlich"???
ich
bin keinem böse...es ist, wie es ist und ich danke euch allen für die schöne Diskussion.

Nio**
danke auch Dir!!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ niobe58
Auch ich habe Dir zu danken ...

*roseschenk*

(Der Antaghar)
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