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Deutschland im Winter. Ein Protokoll

@**ma
du nimmst auch jede Gelegenheit war, deinen Brass auf die Gedichtegruppe - selbst auf Uralt-Posts bezogen - loszuwerden - ob das hier jemand interessiert?
ich finde es ziemlich off topic!
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****ia Frau
22.263 Beiträge
@**ma: auch wenn hier gesetze kinder schützen wollen.
ich frag mich langsam, mit wieviel mistrauen wir junge menschen in die welt schicken. ob das so gut für kinderseelen ist?
als mutter von zwei kindern, die noch wirklich kind sind, mache ich mir da so meine gedanken.
tango

wie kannst du mich so falsch verstehen? Ich habe keinen Brass, weder auf die Gedichte- noch auf eine andere gruppe. Aber was ich zu sagen habe, scheint dich gar nicht zu interessieren. Es regt dich auf.

Ich habe einen hinweis darauf gegeben, daß deine geschichte eine andere geworden wäre, wenn es deine tochter getroffen hätte. das hat dich auch nicht interessiert. und jetzt interessiert es dich nicht, was daraus wiederum geworden ist? Du möchtest schwämme darüber wischen? sag mir, was für dich jetzt topic ist.
nein ...........
ich finde die Argumentation oder Ausführungen von soma sehr richtig
ich kenne das Gedicht nicht ........
aber
wir leben nicht mehr im 1900ten Zeitalter,
unser Zeitalter ist gespickt mit
agressiven und verantwortungslosen Menschen (Männern)... leider ......

entsprechend müssen wir uns verhalten ............
rhabia

es geht mir gar nicht darum, misstrauen zu fordern. wenn kinder in einer fürsorglichen und fordernden umgebung aufwachsen, entwickeln sie kein unangemessenes misstrauen.
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
doch.
wir dürfen unsere töchter nicht mehr völlig arglos auf jemandes schoß sitzen lassen.
auf parkplätzen müssen wir unseren kindern immer wieder versichern, dass sie die autotüren nicht entriegeln dürfen, weil ein fremder sie aus dem auto ziehen könnte.
jede harmlose aufmerksamkeit könnte der anfang des misbrauchs sein.
ich seh das überall rundrum.
es macht mich krank!

der opa meiner kinder darf ihnen nach dem baden nicht beim anziehen helfen, weil er nicht mein leiblicher vater ist.

wann dürfen kindergärtnerinnen kleine jungs nicht mehr auf den schoß nehmen, um sie zu trösten?

wohin führt all das?
es ist schlimm.......

ich habe erlebt, wie mein Dritter, als er mit dem Studium anfing, mir plötzlich vorwarf, ich hätte ihn missbraucht!!!!!!! ..........

Ich fiel aus allen Wolken .......
wann sollte DAS gewesen sein?

Sein Psychomensch auf der Uni hatte gemeint als er ein Baby war !!!!!!!!

Darf eine Mutter nicht mehr den Sohn säubern, seinen Penis nicht mehr berühren und säubern?

Wie krank sind eigentlich die Psychomenschen selber, die den jungen Menschen solch einen Quatsch einreden?

Inzwischen ist dieses Thema GsD vom Tisch, ist nun auch 15 Jahre her,
aber mir hat es damals einen ziemlichen Schock versetzt ............
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
ich weiß manchmal nicht, wie ich meinen kindern all das vermitteln soll.

ich versuche ihnen vorzuleben, dass man vertrauensvoll und vertraut mit den menschen im umfeld umgeht. pflege in meinem freundeskreis einen sehr herzlichen umgang.

und dann muss ich widerum immer wieder mistrauen schüren.

die kinder werden da doch völlig gaga!
Du hast Recht ..............

es ist eine Gradwanderung .................
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ zigeunerin32
unser Zeitalter ist gespickt mit
agressiven und verantwortungslosen Menschen (Männern)... leider ......

entsprechend müssen wir uns verhalten ...

und

Darf eine Mutter nicht mehr den Sohn säubern, seinen Penis nicht mehr berühren und säubern?

So ganz kann ich Dir dieses Mal nicht folgen, liebe Zigeunerin. Wenn Du einerseits @ somamann beipflichtest, darfst Du nicht darüber beklagen, dass eine Mutter das nicht darf. Das könnte üble Folgen haben, wie Du am eigenen Leib erlebt hast.

Und das ist es, was mich an unserer Gesellschaft so ankotzt (und was auch - völlig berechtigt! - @ Rhabia nicht verstehen will. Wollen wir eine Gesellschaft von Paranoikern, gegängelt und behindert von zahllosen Vorschriften? Oder wollen wir leben?

(Der Antaghar)
ich will leben, ohne Angst zu haben von Paranoikern verfolgt zu werden .......

es ist doch wohl selbstverständlich, dass eine Mutter ein Kind säubert,
ich habe es ja auch an meiner Brust trinken lassen,
sollte das nun auch schon verwerflich sein ?????????

Ich denke dass steht außen vor,

aber wenn dann eine Psychomensch daher kommt, und einem jungen Menschen, der Probleme an der Uni, irgendwelcher Art hat, solche Dinge einredet,

dann habe ich etwas dagegen. .........

DAS finde ich abartig ...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ zigeunerin32
Ich auch, glaub mir. Und leider passiert das manchmal ...

Und Dein Beispiel mit dem Stillen - sehr trefflich! Eines Tages werden es Feministinnen geschafft haben, auch das zu verbieten, denn bei manchen Frauen kann Stillen sogar zu sexuellen Empfindungen führen. Und das wäre dann ja etwas Lebendiges, aber zugleich Ungehöriges. Also - weg damit! Und wieder haben wir ein paar Vorschriften mehr.

*

Wenn ich hier so lese, denke ich: Vielleicht sollten wir den Menschen an sich oder am besten gleich das ganze Leben abschaffen. Dann gibt's gar kein Risiko mehr, dann ist alles total abgesichert.

Wo Lebendigkeit herrscht, Offenheit und Vertrauen - da kann es auch mal schiefgehen. Das ist kein Grund, alles mit Vorschriften und Gesetzen zuzupflastern und zu reglementieren. Es wäre besser, uns Menschen für mündig genug zu halten, ihm nicht alles vorschreiben und verbieten zu müssen.

*

@ somamann

Die junge Klientin war keine 15 mehr oder so, sondern über 18 und somit - rein juristisch gesehen - erwachsen und für sich selbst verantwortlich; ich hab nicht von kleinen Mädchen geschrieben ...

Hältst Du es wirklich und ehrlich für richtig, alles Lebendige in Vorschriften und Verboten zu ersticken? Das kann ich nicht glauben. Nur um der Sicherheit willen, dass gar niemals etwas passieren kann, das Leben am besten gleich insgesamt abschaffen? Das kann, bei allem gebotenen Respekt, nicht Dein Ernst sein ...

(Der Antaghar)
@ Antaghar
denn bei manchen Frauen kann Stillen sogar zu sexuellen Empfindungen führen.
DAS habe ich selber erlebt .....................

Ich glaube aber nicht dass alle Vorschriften abgeschafft werden sollten, denn einige sind nützlich.

Ich stimme soma insofern zu, wenn ein VATER hier ein Gedicht seiner TOCHTER einstellt, die minderjährig ist .................
kennt sie diese Plattform hier?
Das ist es doch nichts für junge Mädchen .........

MEINE Kinder sind erwachsen, über 40 Jahre alt, aber ich würde denen bestimmt nicht erzählen dass ich den Joyclub im Internet besuche oder wie mein Sexleben aussieht. Mich hat auch ihres nicht zu interessieren.

Und trotzdem akzeptieren die Kinder mein Leben, meine Liebe, auch wenn es ihnen sicherlich schwer fallen wird ???, denn sie kennen ihn nur von den Bildern.

Alles ein bisschen schizophren, stimmts?

Da fällt mir gerade ein, dass es zu diesem Thema einen Witz gab:

" Kommt ein junges Mädchen in die Straßenbahn, und kein Sitzplatz ist mehr frei. Sagt ein alter Mann: Frollein sie können sich ruhig auf meinen Schoß setzen, ich bin schon so ein alter Opa, alles ganz ungefährlich.

Nach drei Haltestellen sagt derselbe zu ihr:
Frollein, stehn Sie mal wieder auf, ich bin doch noch nicht so alt wie ich dachte. "

Ich denke, wir müssen unsere Kinder nicht in Angst erziehen, denn dann werden sie bestimmt neurotisch, sondern im Glauben an das Gute im Menschen. Sie müssen insich gestärkt werden, im Selbstvertrauen ...........

Vielleicht bin ich altmodisch in meiner Erziehung gewesen, kann sein, (als mein 5. Kind 3 Monate alt war starb mein Mann) als allein erziehende hat man die ganze Verantwortung ......

meine Kinder mussten um 22:00 zu Hause sein ........... egal was war. Das hat ihnen bestimmt nicht gepasst, wenn sie um 21:00 schon von einer Party weg mussten, die um 20:00 gerade erst einmal angefangen hatte. Wie oft sind sie dann gar nicht erst hingegangen, weil sie sich geschämt hatten zu sagen: ich muss um 22:00 zu Hause sein.

Ich habe sie aber auch alleine zu Hause lassen können (müssen), konnte und musste mich auf sie verlassen können, wenn ich nachts zusätzlich Bereitschaftsdienst hatte.

Das war für die Kinder sicherlich nicht einfach, aber sie hatten dadurch sehr früh gelernt nicht nur selbständig zu sein, sondern auch Verantwortung für sich selber zu übernehmen.

Wäre das heute, dann hätte ich sofort das Jugendamt auf dem Hals ..........

Das wars dazu

ev
@ev
siehst du, man kann die gleichen Sachen höchst unterschiedlich angehen, und keineswegs sagen, was falsch oder richtig ist:
meine Kinder (15+16) wissen, dass ich im Joyclub bin, wir reden offen darüber und ich lasse sie manchmal Beiträge lesen, die ich interessant für sie halte (natürlich keine sexuellen Themen oder PM). Und ich sage auch, wann ich ein date habe - sonst müsste ich ja lügen!
Diese Offenheit haben sie auch mir gegenüber, deswegen können wir auch über ihre "heiklen" Themen wie Sex, Alkohol und Drogen reden... das ist wichtig für mich - ich will ein Leben ohne Verstecken leben, und möchte diesen Grundsatz auch an sie weitergeben.

Wo man die Grenze zieht (ziehen muss), lässt sich oft nicht allgemein regeln, sondern hat ganz stark mit dem Kontext zu tun. Das macht die Sache so schwierig.
Ick jeb et dran. Ich bin wirklich gerne bereit, mich an einer wichtigen Auseinandersetzung zu beteiligen. Gestern habe ich die Zeit meiner Arbeitspausen investiert, um meine Gedanken handschriftlich zu Papier zu bringen. Abends habe ich sie getippt und gepostet. Heute lese ich:

Wenn Du einerseits @ somamann beipflichtest, darfst Du nicht darüber beklagen, dass eine Mutter das nicht darf.

Hältst Du es wirklich und ehrlich für richtig, alles Lebendige in Vorschriften und Verboten zu ersticken? Das kann ich nicht glauben. Nur um der Sicherheit willen, dass gar niemals etwas passieren kann, das Leben am besten gleich insgesamt abschaffen?

Wir beide sind bereits aneinandergeraten, antaghar, und ich kann mich sehr gut erinnern, wie verwundert ich einerseits über deinen Umgang mit dem Wort „feige“ und andererseits über deine Auslegung meiner Argumentation war. Und jetzt bin ich erneut höchst erstaunt, was aus meinen Argumenten wird. Es ist so schon schlimm genug, das zu lesen. Aber es kommt von jemandem, der hier in verschiedenen Gruppen und Foren ein bestimmtes Gewicht und zum Teil den Status einer Koryphäe hat. Es ist also niemand, von dem man annehmen sollte, er litte unter einer Lese-Rechtschreib- oder anderen Schwäche. Ich lasse es also lieber sein, denn es stellt sich erneut heraus, daß ich bei weiterer Beteiligung ein ums andere Mal gezwungen wäre, falsche und zum Teil völlig falsche Zuschreibungen richtigzustellen. Damit verstärkte ich nur den Eindruck, den somamann hier macht und der von tangocleo richtig angedeutet wird. Ihr Rat von gestern, doch lieber den Mund zu halten, ist Gold wert.
@ soma
mein Lieber, zwei Dinge muss ich da wieder in die Waagschale werfen:
• die Kommunikation in diesen Kommentaren ist eine schwierige, weil bruchstückhaft - der Kontext des anderen ist in seiner Gänze nie zu erkennen. )ich habe auch schon manchmal aufgegeben, weil ich merkte, mein Standpunkt wird einfach nicht verstanden)

• unterschiedlicher Ansicht zu sein, ist keine persönlicher Affront, sondern eine (manchmal ja auch spannende) Tatsache .-)

ich habe dir kein allgemeines Rede"verbot" erteilt(wie käm ich dazu? - außerdem schätze ich deine klugen Beiträge!), sondern das Herumhacken auf Lyrikgruppenspezifika unangebracht empfunden. Ob es gegen den Minderjährigenschutz geht, wenn ein Vater etwas von seinem Kind einstellt, kann durchaus ein Thema sein.

auch unsere Kommunikation ist eine Gratwanderung, denn einerseits sind unsere statements sehr persönlich, andererseits darf man es eben nicht zu persönlich nehmen.
@ cleo
Deine Kinder sind 15 + 16 Jahre, Du bist jung .........
als ich wieder anfing arbeiten zu gehen waren sie 4 - 11 Jahre,
ich war zwar auch jung, aber die darauffolgenden Jahre hatte ich bestimmt keine Zeit an mich zu denken, geschweige irgendwelche Gefühle für mich zu entwickeln.
Ich ging um 06:00 aus dem Haus und kam um 17:00 wieder zurück.

Ich und mein Körper waren tot.
Ich war ein Neutrum ....

Es gab also nichts aus meinem Leben was ich hätte erzählen können, außer meiner Arbeit

Und ansonsten rede ich heute offen über alles, sie wissen schon, dass ich mich mit einigen Herren getroffen habe, mich mit ihnen schreibe ...... aber nichts über mein sexuelles Leben.
Das macht vielleicht mein Alter aus, ich wurde anders erzogen als ihr jungen Leute heute.

Seit 2000 fange ich erst an an mich zu denken ............
mich zu erleben, lerne bewusst zu leben.
Hier bin ich erstmalig vor 2 Jahren gewesen, ........ für 3 Monate,

(durch einen Zufall lernte ich den Joyclub kennen, weil ich einen Begriff im Internet gesucht hatte den ich nicht kannte ............)

aber nicht um eine Bekanntschaft zu machen

und dann jetzt erst wieder...............
weil ich einen Fotografen gesucht hatte .............

Und bin nur hier bei Euch gelandet, weil mir jemand diese Gruppe empfohlen hatte, sonst wäre ich auch schon wieder weg, weil ich diese niveaulose Porno-Anmache nicht mag.

Aber ich freue mich hier zu sein, weil es hier anders zugeht.

ev
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Ohne jetzt auf alle Beiträge hier näher einzugehen - gelesen hab ich sie alle, aber auf alles einen Kommentar abzugeben hat wenig Sinn.

Ich möchte nur mal so in den Raum werfen:

Ein gesundes Mittelmaß zu finden, zwischen Misstrauen und blindem Vertrauen (das ja genauso schlecht ist, wie Misstrauen), ist manchmal problematisch. Irgendwie kommt es mir immer schwieriger vor, zu jemandem überhaupt Vertrauen herzustellen. Und da denke ich jetzt an ganz normale Menschen.



Herta
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ somamann
Sollte ich Dich wirklich falsch verstanden haben, täte es mir leid. In diesem Fall entschuldige ich mich.

Aber ich fürchte, dass ich Dich letztlich schon richtig verstanden habe. Oder aber ich bitte Dich, Deine Ansichten dazu etwas präziser darzulegen. Immerhin liest du ja, was ich dazu anmerke - und weißt deshalb, auf welche Punkte es mir ankommt.

Außerdem finde ich es überhaupt nicht schlimm, hier mal "aneinander zu geraten": Es kann für uns beide nur von Vorteil sein, sehr erhellend, vielleicht sogar bereichernd, die jeweils andere Weltsicht und das jeweils andere Menschenbild etwas genauer kennen zu lernen und vielleicht sogar ein Stück weit zu verstehen.

Ich habe keine bessere oder schlechtere Sichtweise als Du, sondern eine andere. Und es kann den Horizont von uns beiden nur erweitern, da auch mal kontrovers zu diskutieren und sich dabei Mühe zu geben, verstanden zu werden und zu verstehen.

Aber sei' drum - ich respektiere Deinen Entschluß natürlich ...

(Der Antaghar)
Ich bin für jede Auseinandersetzung, die mich und andere weiterbringt. Wenn es dann noch mit Respekt zugeht, habe ich keine Wünsche offen. Allerdings stellt sich mein Hang zu Genauigkeit als Hemmschuh heraus. Den habe ich mir nun endgültig angezogen. Sieht zwar bescheiden aus, passt aber wie für mich gemacht. Ich werde erstmal eine Weile damit herumlaufen, bis er eingetragen. Derweil verlege ich mich auf’s Amusement. Vor ein paar Wochen hatte ich mich bereits in’s Parkett gesetzt, aber das war nur halbherzig. Jetzt ist mein Herz voll. Wenn ich freundlich um eine Stellungnahme gebeten werde, gebe ich sie gerne ab. Ich steige aus, weil das inhaltliche Gespräch mich nicht weiterbringt. Es kostet mich Zeit und Arbeit. Das ist auch in Ordnung, doch will ich dafür ein bisschen gute Laune zurückhaben. Das ist meine persönliche Angelegenheit und Konsequenz, die ich aufgrund eines eigenen Missverständnisses ziehe.

Wenn es keine schlechteren und besseren, sondern nur verschiedene Sichtweisen gibt, hat nur ein einfacher Meinungsaustausch einen Sinn. Bei Auseinandersetzungen setzt man sich mit und anhand von Argumenten auseinander, und dabei geht es um das bessere Argument, die zutreffendere Aussage und die plausiblere Annahme. Und es geht um angemessene, bildhafte Beispiele, die das Gemeinte möglichst unmittelbar illustrieren. Wenn es gut läuft, kann man auch aneinandergeraten, und es ist dann tatsächlich „von Vorteil …, sehr erhellend, vielleicht sogar bereichernd, die jeweils andere Weltsicht und das jeweils andere Menschenbild etwas genauer kennen zu lernen und vielleicht sogar ein Stück weit zu verstehen.“ Man kann daraufhin einen neuen Blickwinkel übermehmen, eine Überzeugung überdenken, eine andere sich aneignen und im Wortsinn bereichert sein. Es würde über das bloße Beklagen des Laufs der Welt und das leichtfertige Ausmachen von Akteuren hinausgehen.

Ich will nicht das Gefühl haben, erneut mit der Diskussion einer kleinen Erzählung wie „Deutschland im Winter. Ein Protokoll“ eine Chance dahingehen zu sehen, einen etwas erhellenden, neuen Blick auf eben diesen Lauf zu werfen. Ich will das Gefühl haben, etwas tiefer hineingeschaut und etwas besser verstanden zu haben, dem Grund der Dinge etwas näher gekommen zu sein. Nur ein Stück. Welchen Grund hätte ich, morgens aufzustehn und zur Arbeit zu gehen, wenn ich mir ständig neue Beweise für die Schlechtigkeit der Menschen aufschulterte?

Du bleibst mit deinen Klagen und Urteilen an der Oberfläche. Es scheint, die Kälte und Herzlosigkeit der Welt sind Fetische, an denen du dich abarbeitest, ohne zu fragen, woher diese Erscheinungen eigentlich kommen. Deine Antwort lautet immer: Die Menschen sind einfach zu schwach. Der Junge, der beim Fußball nicht mitspielen darf, ist zu schwach. Die Eltern, die einen Anwalt bemühen, sind schwach, und der Mann, der sich gegen seine Ehefrau nicht positioniert, ist schwach und feige. Von Angst willst du nichts wissen, es sei denn, sie käme aus der Schwäche und ist eigentlich Feigheit. Wer da nicht von Feigheit spricht, will eben die Dinge nicht beim Namen nennen.

Es ist aber umgekehrt; die Schwäche ist eine Folge von Angst, sowie vieles Andere eine Folge von Angst ist. Die Angst, nicht zu genügen, nicht geliebt zu werden, es sowieso nicht zu schaffen und zu versagen, nicht glücklich zu werden, die Angst, allein zu sein und zu bleiben. Die Angst vor sozialem Abstieg, vor Gewalt, Betrug und Lüge ... Das ist ein Grund für Schwäche, wenn man mit diesem Wort überhaupt arbeiten will. Es ist auch ein Grund für Gewalt. Angst ist der Grund vieler Erscheinungen, die den Gesellschaften einen menschenunwürdigen und -feindlichen Charakter verleihen. Das ist Legion.

Ich will gerne glauben, daß du einem kleinen Mädchen oder einer jungen Frau nichts zuleide tätest, und ihre Mutter würde das auch sehr gerne glauben. Sie will es aber wissen, und das kann sie nicht. (Wenn es sich bei deinem Beispiel um eine volljährige Klientin handelt, bleibt immer noch die komplizierte Beziehungsstruktur, die für das Mitnehmen im eigenen Auto eine klare Vereinbarung erfordert. Ein Therapeut ist kein guter Bekannter oder Freund, auch wenn das oftmals so gesehen wird.) Deine Frage, wieso du denn nicht einfach dieses Mädchen mitnehmen könnest; das sei doch die selbstverständlichste Sache der Welt, muss deshalb in den Ohren der Mutter und in meinen seltsam weltfremd klingen, auch wenn wir davon ausgehen können, daß du nur eine Kritik an den Zuständen formulieren wolltest. Das ist aber nichts weiter als ein am Gartenzaun kopfschüttelnd in den Dornbusch geseufzter Gemeinplatz, mit dem keiner etwas anfangen kann, außer vielleicht ein ebenso ratloses „Ja, so is das wohl.“ hinterherzuseufzen. Es ist nicht falsch, die teils bizarren Erscheinungen auf diesem Gebiet zu beklagen. Es ist aber nicht richtig, Eltern, Lehrer oder Feministinnen für bescheuert zu erklären und ihnen die Schuld für eine Entwicklung zu Kälte, Herzlosigkeit und Regelungswahn anzulasten. Das meine ich mit Oberfläche. So kommt man den Dingen nicht auf den Grund.

Deine Beipiele mit dem Fußballjungen und den Verkehrstoten helfen nicht weiter. Es sind Gestze und Verordnungen, die die Zahl der Verkehrstoten von einem Rekordtief zum nächsten treiben. Würden alle immer beachtet, gäbe es keine. Aber das ist auch nur ein technisches Beispiel; Menschen sind nicht mit Autos vergleichbar. Das mit dem Fußballjungen ist ein anderes. Ich sage nicht, daß Lehrer, Eltern oder Betreuer sich vor den Jungen stellen sollen, um ihm einen Platz in der Mannschaft zu sichern, indem sie die Stärkeren beugen. Der Junge braucht erst dann eine Unterstützung, wenn diese Fußballszene beispielhaft für eine sich entwickelnde oder bestehende Loserrolle ist, aus der er selbst nicht herauskäme. Daß seine Eltern möglicherweise auf die Barrikaden gehen, weil sie es zufällig beobachten oder er ihnen sein Leid klagt, mag ja sein. Das ist aber eine Erscheinung für sich, die ihre Grundlage und Herkunft hat. Es wäre doch rasend interessant, allein dieses Phänomen zu besprechen und zu fragen: Wie kommen Eltern dazu, so zu handeln? Ist es vielleicht so, daß sich die Auffassung breit macht, ein Kind sei eine Art Projekt der Eltern, das sie mit allen Mitteln zum Erfolg führen und alle Hindernisse aus dem Weg räumen wollen? Ist es ein Zeichen einer allgemeinen Psychologisierung des Alltags? Nur zwei Fragen, die man stellen könnte und die zeigen, daß es nicht diese Eltern sind, die aus sich heraus solche Annahmen und Auffassungen entwickeln. Diese Ideen müssen sich zwangsläufig aus den Bedingungen entwickeln, unter denen diese Eltern leben. Es ist sehr leicht einzusehen, daß die Gründe für das, was du Herzlosigkeit und Kälte nennst, unüberschaubar vielschichtig und Zuschreibungen wie Feministinnen wollen alles Lebendige verbieten. banal und absurd sind. Daß du mir die Auffassung zuschreibst, eine Mutter solle ihr Kind tunlichst nicht mehr stillen, kann ich mir allerdings nicht mit Oberflächlichkeit erklären. Da ist schon ein anderes Kaliber am Werk. Ich stehe zwar hier wie andere auch als Projektionsfläche, aber nicht als Zielscheibe, auf die mit solchem Kaliber banale Schwarzweißbilder abgefeuert werden.

Wie gesagt; alles das hat nur mit meinem Missverständnis im Zusammenhang mit Genauigkeit und Auseinandersetzung zu tun, die hier gar nicht angemessen ist. Und deshalb beherzige ich lieber tangos Rat.
@tangocleo
"Gastfreundschaft und Hilfebereitschaft waren lange vor der Erfindung des Christentums in allen Kulturen überlebenswichtiges und geachtetes Zivilisationsgut - diese Werte gehen immer mehr verloren", da muss ich Dir leider beipflichten. Es ist eine sehe Egobezogene Zeit im Moment, Achtung, Ehrlichkeit & Kommunikation scheinen sehr schwach zu werden.... *snief* *traurig*
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