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Blind Date

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Ich schaue noch einmal in den Spiegel, finde in Ordnung, was ich dort sehe, streiche mir eine Haarsträhne hinters Ohr und öffne mir die Tür.
Ich wusste, dass ich kommen würde, aber mein Anblick verschlägt mir den Atem. Ich streichle mir sanft über die Wange, lächle mich an.
Den Wein habe ich schon vor einer Stunde geöffnet, damit er atmen kann.
„Möchtest Du gleich mit mir in die Badewanne, oder magst Du vorher einen Schluck trinken?“ frage ich mich. Ich entscheide mich für ein erstes Glas Wein auf der Couch und genieße meine sanften Hände in meinem Haar.
Etwas später lasse ich das Badewasser ein, gleite in ölige Wärme und genieße meinen Körper. Sanft massiere ich meine Füße, jeden einzelnen Zeh, streiche an der Achillessehne entlang, spüre meine Waden. Langsam wandert meine Hand weiter nach oben, ertastet die Wärme meiner Schenkel, streicht über das Becken. Ich halte die Luft an, lege meinen Kopf zurück, schließe die Augen.
Während eine Hand die Innenseite meines Oberschenkels erkundet, lege ich die andere auf mein Gesicht, küsse die Innenfläche, nehme jeden Finger in den Mund, erspüre die Form mit meiner Zunge, meinen Lippen. Ich sage mir, dass ich jeden Teil meines Körpers mag, mich gern berühre, dass ich meinen tiefen Atem in meiner Handfläche genieße.
Jetzt spielt eine meiner Hände mit meinen Brüsten, während die andere die Flanken erkundet. Patricia Kaas singt vom „Hotel Normandie“, und ich kann das kleine Zimmer mit Doppelbett und Blick auf die Dünen vor meinem inneren Auge sehen. Ich wäre gern mit mir dort, im Sand, im Bett, im Sommer.
Meine Brustwarzen richten sich auf, werden klein und dunkel. Ich kneife vorsichtig hinein, streichle um sie herum, lege meine Hand um meine Brüste. Sie fühlen sich gut an, passen genau in die Hand hinein.
Tiefer, zum Bauch. Ich spiele ein wenig mit dem Nabel.
Noch tiefer. Ich habe mich heute nachmittag rasiert, die Haut ist glatt und zart. Weich.
Eine meiner Hände bleibt sacht auf der Vulva liegen, die andere streicht über meinen Hintern, erkundet, was dort zu entdecken ist. Die Mittelfinger treffen sich an meiner Klitoris, ein Fingernagel berührt sacht, und alles in mir will sich zusammenziehen.
Ich trinke den Wein aus, greife nach der Ölflasche, gieße mir die Flüssigkeit langsam über den Körper, massiere sie ein und steige aus der Badewanne hinaus. Frage mich, ob ich Lust habe, mit mir ins Bett zu gehen.
Ich will. Wir haben eine wunderschöne Nacht zusammen.
Als ich heute morgen aufgewacht bin, war ich allein. Ich muss schon früh gegangen sein.

(Inspiriert von H. R. Kunze: Bestandsaufnahme; "Romanze")
sehr schön!
Du liest aber
in rasender Geschwindigkeit! *zwinker*

Dankeschön!
was ein kompliment an deinen text ist.

bei deiner idee fiel mir eine coverversion vom maffaytitel "du" wieder ein, die ebenso auf "ich" umgemünzt war. herrlich!
hahaha, das war lustig, - irgendwie hat man als Mann natürlich das Bedürfnis sich in Dein anderes Selbst verwandeln zu dürfen um Teilnehemer an Deiner Liebesnacht mit Dir zu sein - oder anders herum, man(n) hat das Bedürfnis sich in Dein 1. Selbst zu verwandeln um von Dir verwöhnt werden zu können. Es würde sogar schon fast genügen sich in Deine Hände zu verwandeln...so käme man(n) ja auch zum Mund, zu den Brüsten und all den andern tollen Sachen.
Super Idee sehr gut umgesetzt! *g*
**********sia22 Frau
329 Beiträge
Sehr sinnlich - hat mir gut gefallen.
Die vielen "Ich" irritieren zwar etwas, weiß aber auch nicht, wie man das besser hätte schreiben können.

LG, Ana
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