Verficktes Leben
Gedanken zerfasern nach irgendwohin ich weiß doch gar mehr, wer ich noch bin
Gefühle lösen sich ganz langsam auf
so nimmt die Entwicklung nun ihren Lauf
was falsch und verrückt ist, erscheint nicht mehr wichtig
und sage mir einer mal, was ist noch richtig
was zählt noch in diesem verfickten Leben
ich spüre nur ein gravierendes Beben
es zieht mich hinab der gewaltige Schlund
ich wusste schon immer, das ist nicht gesund
nur jetzt darf ich mich diesem Streben hingeben
und bleibe an meinen Ideenfetzen kleben
es dreht sich mein Dasein nur noch in nem Kreis
das einzige, was ich wohl noch als gesichert weiß
ich lebe und mein Blut ist noch rot
ich bin wohl noch nicht in dem Reich vom Tod
ich nehm mir ein Bier und sage laut Prost
doch erscheint es mir nur ein schwacher Trost
denn das Bier hüllt mich ganz genussvoll nun ein
ich fühle mich wie im eigenen Schrein
ich rede ganz leise und denke sehr laut
und habe sogar meine eigene Cloud
was dort gespeichert ist, macht keinen Sinn
weil ich jetzt nicht mehr ich selber bin
es ist nur noch Müll hinter der Stirn
ein Sammelsurium namens Gehirn
die Gefühle haben mich auch schon verlassen
ich bekomme das Leben nicht mehr zu fassen
ich treibe wie Strandgut durch das All
und befinde mich im fliegenden Fall
ich sehe von ferne die tosende Brandung
verdammt, es wird wieder ne harte Landung