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Adventsgeschichten 2022 - Es geschah zu jener Zeit

**********Engel Frau
25.721 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ein gutes Stündchen habt Ihr noch Zeit zum tippen. *smile*
******s23 Frau
12.722 Beiträge
Ich glaube ich sattle nochmal um und gehe all in auf

1.-3. @*********_Arte 😆
**********Engel Frau
25.721 Beiträge
Gruppen-Mod 
Boah @******s23 , das war in allerletzter Sekunde! *lol*


Tataaaaa! Es ist soweit!
Die letzte (After-)Geschichte im diesjährigen Adventskalenderspiel ist von @*********_Arte !
Vielen Dank für diese tolle Geschichte, die einen würdigen Abschluss darstellt. *top*

Ja, leider Abschluss. Denn weitere Geschichten wurden mir nicht geschickt.

Vielen Dank nochmal an alle, die mit ihren Geschichten zum Spiel beigetragen haben und an die freiwilligen Helferlein.

Falls wir uns morgen nicht mehr lesen, wünsche ich Euch allen von Herzen einen guten Rutsch in ein hoffentlich viel besseres und erfüllendes neues Jahr! Ich wünsche Euch natürlich in erster Linie Gesundheit und gleich daneben eine gaaaaaaaaaaaaanz große Portion Gelassenheit. Damit lebt es sich tatsächlich um einiges besser. *g*

Eine dicke virtuelle Umarmung Euch allen!
red
*******tee Frau
7.199 Beiträge
Hihi, also das war von @*********_Arte
ihr trickst alle ganz schön *zwinker*
Echt tolle Geschichte *top*

Danke Engelchen für einstellen der letzten 2 Geschichten *g*

Wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023 voller Liebe und Hoffnung und Gelassenheit *herz*
**********Engel Frau
25.721 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe nur diese eine Geschichte eingestellt. Die davor hatte noch Kamelienschenke. *g*
red
*******tee Frau
7.199 Beiträge
Oh, das hab ich irgendwie verpeilt, *sorry*

*danke* sowieso an @**********henke für das einstellen aller Geschichten!
******s23 Frau
12.722 Beiträge
*bravo* liebe @*********_Arte super geschrieben - hat Spaß gemacht zu lesen *top2*

Danke auch an @**********Engel fürs einstellen *spitze*

Ich wünsche allen einen friedlichen Jahreswechsel und einen gesunden Start ins Jahr 2023 *feuerwerk* *sekt* *cheers*
****59 Frau
3.141 Beiträge
Euch allen einen guten Rutsch und ein besseres Jahr als 2022
Lasst es krachen, aber möglichst nicht zu lange *heia* *zwinker*
*****e_M Frau
8.484 Beiträge
Danke @*********_Arte für die finale Geschichte, hat mir sehr gut gefallen.

Auch ich sende rundum die allerbesten Silvestergrüsse *feuerwerk*
******eld Mann
2.189 Beiträge
Zitat von **********Engel:
Ja, leider Abschluss. Denn weitere Geschichten wurden mir nicht geschickt.

Moin,
ich habe nicht gelesen, dass wir Dir unsere Unveröffentlichten schicken sollen.

Nun ist das Jahr ja auch schon fast rum.
Ich wollte sie jetzt eigentlich in den Plauderthread stellen, kann ihn aber nicht mehr finden. Wurde der gelöscht??


@*********_Arte Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. *bravo*

Euch allen, wünsche ich einen guten Rutsch ins Neue Jahr und ein schönes 2023.
******s23 Frau
12.722 Beiträge
******eld Mann
2.189 Beiträge
******s23 Frau
12.722 Beiträge
Ganz eigennützig *lach* möchte gerne noch lesen *zwinker*
*******tia Mann
5.148 Beiträge
Hallo in die Runde!
Ich öffne die Tür zum Balkon und gehe nach draußen. Es erschreckt mich. Vögel zwitschern, ich friere nicht - im T-Shirt. Der Wind bläst wie verrückt. Es ist der 31.12.2022. Das macht mir Angst. Wer jetzt noch behauptet, der Klimawandel sei eine Erfindung der linksversifften, grünen Verbotspartei, hat den Schuss nicht gehört. Ich wünsche mir noch mehr Klimakleber. Oder gleich Straßensprenger, statt Rasensprenger. Russland verbündet sich mit China. Papst Benedikt ist tot. Ich glaube nicht an ein besseres Jahr 2023. Vielleicht macht das die gereizte Stimmung bei vielen Menschen. Man möchte an das Gute glauben, aber das Böse gewinnt ganz klar an Macht und Stärke.

Trotzdem, jedem wünsche ich alles Gute für das Jahr 2023 in seinem ganz privaten, persönlichen Bereich. Dieses Spiel muss bleiben, über Optimierungen und Organisation kann man ja reden. Wäre es weg, würde es mir fehlen.

Bleibt ...
******eld Mann
2.189 Beiträge
Christmette
Am ersten Weihnachtsmorgen früh um vier wurde hier im Harz in allen Kirchen die Christmette gehalten, und die frommen Menschen strömten scharenweise in der Dunkelheit zum Gotteshaus, gemeinsam das heilige Christfest zu beginnen.
So war es Brauch in der Region.

Um zwei Uhr in der Früh erwachte die alte Frau aus unruhigem Schlaf.
Wie in jedem Jahr, würde auch sie, gute und fromme Christin wie sie war, zur Christmette gehen.
Am Heiligabend war sie zeitig zu Bett gegangen, denn sie wollte früh aufzubrechen, um einen guten Platz in der Dorfkirche zu bekommen. Um vier Uhr, würde sich das ganze Dorf dazu einfinden, um die Ankunft des Heilands zu preisen.

Waren das schon die Glocken gewesen, die sie geweckt hatten? So musste es wohl sein. Die alte Frau erhob sich von ihrem Lager und zog sich an.
Dann machte sie sich auf den Weg zur Kirche.
Verwundert stellte sie fest, dass außer ihr sonst niemand auf den Straßen zu sehen war. Auch der Kirchhof war menschenleer, als sie dort ankam.
In der Kirche jedoch brannten gar viele Kerzen und ihr flackerndes Licht schien durch die offenen Türen zu ihr heraus.

Sie ging hinein: Die Kirche war leer, kein Mensch darin zu sehen noch zu hören.
Da läutete eine einzelne Glocke zum Beginn der Messe.
Die alte Frau nahm in der ersten Reihe Platz.
Dann ertönte eine so wundervolle Musik, dass der Frau die Tränen kamen.
Und plötzlich strömten die Menschen herein.
Die Frau freute sich, dass sie rechtzeitig hergekommen war.

Immer mehr Menschen drängten in die kleine Kirche. Aber es waren nicht die Menschen, die heute im Dorf lebten. Es waren allesamt Menschen, die schon lang gestorben waren und nun in ihren Gräbern lagen. Menschen, die die alte Frau in ihrem langen Leben gekannt und geliebt hatte.
All ihre Anverwandten, ehemalige Nachbarn und Freunde, ließen sich auf den Plätzen neben und hinter ihr nieder. Mit freundlich lächelnden Gesichtern nickten sie ihr zu.

Dann begannen sie alle zu singen. Ein ernster, feierlicher Totengesang, begleitet von himmlischen Orgelklängen. Der alten Frau gingen vor Rührung erneut die Augen über. Heiße Tränen rannen durch die tiefen Furchen ihrer Wangen.
Hierauf betrat der Prediger die Kanzel. Doch auch dieser, so erkannte die Frau, war schon lange verschieden. War es doch jener Kirchenmann, der sie ihrem verstorbenen Mann zur Frau gegeben. Ihrem lang schon totem Gemahl, der ebenfalls hier bei ihr auf der Bank saß.

Die Worte der Predigt erschienen der Frau so wahr und so klar wie nie zuvor. Es war, als würde der Herr im Himmel direkt zu ihr sprechen.
Dann erteilte der Prediger allen den Segen Gottes und ein vielstimmiges Amen beendete den Gottesdienst.
Da schlug die Glocke und alle waren verschwunden. In der Kirche war stockfinster und sie war wieder menschenleer.
Die alte Frau schloss die Augen und erinnerte sich an all die Jahre, die sie gelebt hatte. An die schönen und die schweren Zeiten. An gemeinsames Glück und geteiltes Leid.
So schlief sie ein.

Als später die anderen Dorfbewohner zur Christmette erschienen, fanden sie die alte Frau sitzend in der ersten Reihe.
Zuerst dachte man, sie würde schlafen, weil ihr Gesicht so strahlend und glücklich ausschaute, doch dann merkten sie, dass sie gestorben war.
So wurde ihr diese Christmesse gewidmet und alle priesen ihren Namen.


.
@Andreas Strauß
******eld Mann
2.189 Beiträge
Auf dem Weihnachtsmarkt
Die wenigen Leute, die zu Ingrids Beerdigung gekommen waren, machten sich auf den Heimweg. Auch ihr einziger Sohn, der schon lange in den USA lebte, war angereist und ging nun mit an anderen in Richtung Parkplatz.
Wie schon viele Male zuvor, zermarterte er sich das Hirn, wie es nur dazu hatte kommen können. Was um alles in der Welt, hatte seine Mutter da gemacht? Wer war dieser südländische Mann gewesen, mit dem man sie hatte sprechen sehen?


Nikolaus. Wie toll.
Der Arsch von Abteilungsleiter, hatte ihr heute noch einen Stapel Anträge aufgehalst, die dieses Jahr noch bearbeitet werden müssen. Immer rauf mit dem Stunden aufs Überstundenkonto.
Sie hörte, wie ihre Kolleginnen sich dazu verabredeten, noch zusammen auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Lecker Eierpunsch! - hatte Juliane laut gerufen.
Ingrid wäre auch gerne mitgegangen, fragte aber schon lange nicht mehr. Zu oft waren sie ihr mit Ausreden gekommen.
,Dann gehe ich eben alleine hinՙ, sagte sie sich.
Vorher wollte sie noch schnell ins Kaufhaus. Die hatten Räumungsverkauf, mit vielen tollen Angeboten. Wolle stand ganz ober auf ihrer Liste. Der Lutz, ihren Sohn, sollte einen schönen, warmen Pullover bekommen. Er lebte schon seit vielen Jahren in Seattle, und da konnte es richtig eisig werden. Sie war schon mal da – zu x-mas.
Da hatte der Klaus noch gelebt. Nun war er schon fast sieben Jahre weg. Und sie war alleine.
Fast alle Freundschaften waren im Lauf der Jahre im Sande verlaufen.

Es waren halt alles seine Freunde und sie war mit der Mentalität hier auch nie wirklich warm geworden. Die anderen Frauen im Kegelclub, haben angefangen sich, um ihre Männer zu sorgen. Sogar Renate. Als ob sie scharf auf ihren Berndt – mit dt – wäre.
Angebot hatte allerdings, nach einer, wie sie fand, eher kurzen Trauerphase, schon gegeben.
Und als sie diese allesamt brüsk zuwies, war sie bei Klaus alten Kumpels sowieso unten durch. Eigene Freunde hatte sie nie gefunden.

Zwei Stunden später und mit zwei Einkaufstaschen bepackt, überquerte Ingrid, mit schnellen Schritten, die unbedachte Fläche des Marktplatzes, zwischen der Einkaufs-Passage und dem ersten Glühweinstand. Ingrid bestellte einen Eierpunsch.
Es tat gut, das heiße Glas in den kalten Händen zu halten.
Sie sah sich um. Auf dem Platz vor dem alten Rathaus reihten sich Stand an Stand. Dazwischen ein paar Fahrgeschäfte. Überall wuselten die Leute durcheinander. Die einen unterhielten sich lachend und angeregt dort, wo es Getränkes gab. Andere kauten still ihr Essen an den verschiedenen Fressbuden. Eltern winken ihren Kindern auf dem Karussell und verliebte Pärchen küssten sich vor und auf dem kleinen Riesenrad.

Als sie sich wieder zum Tresen drehte, fiel ihr ein Mann auf, der ein paar Meter links von ihr gerade einen Glühwein bestellte.
Es war ein schöner Mann. Groß – mindestens 187. Gepflegt. Gut gekleidet. Tolle Frisur.
Ingrid versuchte, einen Blick auf seine Hände zu werfen. Sie liebte schöne Hände.
Mist. Er trug so dünne, schwarze Lederhandschuhe.
,Die halten bestimmt nicht sehr warmՙ, dachte sie bei sich.
Ingrid stellte sich vor, wie es wohl wäre, wenn dieser fremde Mann, damit ihren nackten Körper berühren würde. Vielleicht auch mal etwas fester zupacken täte. So wie Klaus es ganz früher manchmal macht. Bevor Lutz kam.
Würde sie doch nur irgendjemand mal wieder berühren. Sie in den Arm nehme. Mit ihr zusammen einschlafen und aufwachen würde. Jemand zum Verreisen. Oder mal ins Theater.

Plötzlich bemerkte sie erschrocken, dass sie den fremden Mann noch immer ansah.
Und er sah sie an. Jetzt hob er sein Glas in ihre Richtung und nickte ihr zu.
Wie peinlich. Ingrid wäre am liebsten, sofort im Erdboden versunken.
Da damit nicht zu rechen war, hob sie stattdessen ihren halbleeren Eierpunsch und nickte ebenfalls.
Der Mann lächelte ihr freundlich zu, und sie hätte schwören können, dass er ihr auch kurz zu gezwinkert hat. Ganz kurz. Aber auch ganz bestimmt.
Ob sie ihn ansprechen sollte. So etwas hatte sie noch nie getan.
,So ein Quatschՙ, sagte sie sich. Niemals würde sich so ein Mann mit ihr unterhalten wollen. Das wäre ihm vielleicht sogar peinlich.
Sie trank den nur noch lauwarmen Punsch aus und bestellte noch einen zweiten.
Plötzlich leerte sich der Tresen zwischen ihr und dem schicken Mann.
Er telefonierte gerade und schien etwas angespannt zu sein.
Ingrid stellte sich vor, wie er gerade mit Japan einen Mega-Deal machte. Dabei ging es um viele Millionen. Aber er stand hier ganz cool, trank Glühwein und zwinkerte schönen Frauen zu.

Als sich dieser erneute Tagtraum vor ihren ins Nichts blickenden Augen auflöste, stand er auch schon vor ihr. Beinahe hätte sie den Eierpunsch verschüttet.
„Hallo“, sagte er und hielt ihr die Hand hin. „Ist doch blöd, wenn wir beide hier so alleine herumstehen. Ich heiße Flavio.“
Ein Italiener. Ingrid konnte ihr Glück kaum fassen. Wenn sie das – ja wem? - erzählen würde.
Vielleicht Frau Zielinski, ihrer Fußpflegerin, die sich so aufopferungsvoll um ihren eingewachsenen Zehennagel gekümmert hatte. Das war auch schon wieder drei Jahre her. Oder waren es vier?
„Und wie heißen Sie, wenn ich fragen darf?“
„Oh, Entschuldigung“, stammelte sie. „Ich heiße Ingrid.“
Nun ergriff sie auch endlich seine Hand. Das Leder fühlte sich unglaublich weich an. Das waren richtig teure Handschuhe. Für Männer von Welt.
Ohne es zu merken, prüfte sie, ob der Knoten, zu dem sie Haar immer drehte, noch saß.

Ihre Hände lösten sich. Er stellte eine schwarze Aktentasche auf den Barhocker neben ihm.
„Wohnen Sie hier oder sind Sie zu Besuch?“, fragte Flavio. Sein Deutsch war perfekt, hatte aber diese tollen, ausländischen Akzent, obwohl der Ingrid so gar nicht an Italien erinnerte.
„Ja, ich wohne schon sehr lange hier“, antwortete sie. „Und was ist mit Ihnen?“
„Ich lebe in Mailand. Bin aber hier in Deutschland aufgewachsen. Meine Mama ist Italienerin, mein Vater war Algerier. Von ihm habe ich die Nase.“
Er tippte sich an dieselbe und lachte laut. Dabei entblößte er zwei perfekte, schneeweiße Zahnreihen. Millionärszähne.
„Oh, wie aufregend. Und nun machen Sie bestimmt Geschäfte hier.“
„Woher wissen Sie das, Ingrid?“, fragte er mit gespielter Überraschung.
„Na, ja“, begann sie. „Sie sind so schick angezogen. Und sie strahlen so etwas Weltmännisches aus. Das sieht man hier nicht so oft. Können Sie mir glauben.“
„Aber das tue ich doch. Denn Sie, Ingrid, sind bestimmt eine Frau, die genau hinschaut. Eine Frau mit gutem Geschmack.“

Ingrid wurden die Knie weich. Flirtete dieser italienische Hugh Grand gerade mit ihr?
Zu ihrem eigenen Entsetzen spürte sie, wie ihre Nippel sich zusammenzogen. Das hatte sie schon lange nicht mehr gespürt. Wie lange war das jetzt her?

„Wo sollte ein Besucher Ihrer schönen Stadt denn heute Abend noch hingehen, wenn er sich etwas amüsieren möchte?“, fragte er, wobei er ihr tief in die Augen blickte. „Vielleicht auch in netter Gesellschaft.“
„Nun.“ Sie musste sich erst einmal räuspern. „Da wäre das Al Pappagallo, einer ganz feiner Italiener.“ Sie sah, dass er schmunzelte.
„Ach, wie dumm von mir. Sie wollen ja bestimmt keine schlecht kopierten Landesgerichte essen? Spanisch?“ Ihr Gegenüber wackelte leicht mit dem Kopf.
„Dann vielleicht die regionale Küche. Da empfehle ich Ihnen den Jägerhof. Da kann man nichts falsch machen.“
„Das ist zufällig mein Hotel“, lachte er.
„Na, das ist ja ein Zufall. Da habe Sie es ja nicht weit.“ Auch Ingrid lachte.
Mitten in ihr Lachen hinein, fragte er sie, ob sie ihn begleiten würde.
Spontan und sehr zu seiner Freude stimmte sie zu.
„Vorher muss ich aber noch nach Hause und mich zurechtmachen. So gehe ich da nicht mit Ihnen hin.“
Jetzt war es kurz nach sieben. Zwei Stunden sollten reichen.
„Ich kann so gegen neun bei Ihnen im Hotel sein.“
„Ganz wunderbar, Ingrid. Ich freue mich auf einen unvergesslichen Abend mit Ihnen. Aber nun muss ich gehen. Ich habe noch einen wichtigen Geschäftstermin. Wir sehen und dann um neun Uhr im Restaurant.“
Er lächelte sie noch einmal an, hob die Hand zum Gruß, drehte sich um und ging weg.

Ingrid war im siebten Himmel. Ein Rendezvous. Sie hatte ein Rendezvous. Unfassbar.
Eilig leerte sie ihr Glas. Als sie es auf den Tresen stellte, sah sie, dass Flavio seine Aktentasche vergessen hatte. Bestimmt, weil er auch ganz aufgeregt gewesen war.
Schnell sah sie sich nach ihm um. Er war schon verschwunden. Würde sie ihm die Tasche halt später mit ins Hotel bringen. Aber vielleicht brauchte er sie für seinen wichtigen Termin. Womöglich gingen viele Millionen verloren.
Sie versuchte, die Schlösser zu öffnen. Siehe da, beide sprangen sofort auf. Darin würde sie bestimmt seine Mobilnummer finden. Dann würde sie ihn anrufen und ihm die Tasche vorbeibringen. Die so verlorene Zeit würde sie dann natürlich später kommen. Egal ― Hauptsache, die Millionen wären gerettet. Er würde ihr sicher sehr, sehr dankbar sein.
Ingrid sah sich schon bei Kerzenschein Austern schlürfen und Champagner trinken.

Doch als sie in die geöffnete Aktentasche blickte, sah sie statt Akten nur bunte Kabel und ein blinkendes rotes Licht.
Ganz plötzlich wurde es unglaublich heiß und ganz hell.
Ingrid hatte ein ganz seltsames Gefühl. So hatte sie sich noch nie gefühlt. Und so würde sie sich auch nie wieder fühlen. Sie würde überhaupt nie wieder etwas fühlen.


dpa: Explosion auf Weihnachtsmarkt.
Motiv noch unklar. Ein terroristischer oder islamistischer Hintergrund wird zur Stunde geprüft.
Mehrere Menschen kamen heute am späten Abend, bei einer Explosion ums Leben. Viele, teils schwer Verletzte. Polizei tappt noch im Dunkel und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Eine aktuelle Gefährdung liege allerdings nicht vor.



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