Zum Thema Lebensweisheiten
Liebe geht durch den Magen - zumindest danach
Die Liebe zu finden stellt uns Menschen selbst in unseren hoch modernen Zeiten wie diesen vor einige Herausforderungen. Trotz aller Hilfsmittel, wie Internetportalen, Singlepartys, Speeddating oder Reisen für Alleinstehende. Nichts überlässt man mehr dem Zufall, man vertraut zu sehr auf das Internet oder soziale Medien. Dabei ist es auch in unserer Fortschrittlichen Welt, oft Erfolgsversprechend, verlässt man sich auf alt her gebrachte Begebenheiten oder Erfahrungen.
Als ich als Kind meinen Großvater fragte, wie meine Oma und er einst zusammenfanden, beantwortete er meine Erkundigung immer mit der Geschichte, meine Oma sei sehr geschickt gewesen in ihren Kochkünsten, mit diesen hätte sie ihn überzeugt, dass sie die Frau fürs Leben war.
Vor einigen Monaten gesellte sich eine Dame zu an den Tisch, als ich ein wohlverdientes Feierabendbier kredenzte. Sie stellte sich mir als Tina vor. Von etwas Smalltalk mündete unser Gespräch in eine dynamische etwas herzliche Unterhaltung. Im Laufe des Abends stellte man fest, dass sich zwei Singles gefunden hatten. Beide nicht explizit auf Partnersuche, aber Libidinös etwas unzureichend ausgefüllt. Beim Ganz zum Abort nahm mich der Barkeeper kurz zur Seite. „ Ich beobachte euch schon den ganzen Abend, Tina ist hier regelmäßig zu gegen, pass auf. Man sagt ihr eine ganz eigenartige Marotte nach um Männer abzuschleppen“ gab er mir mit auf den Weg. „ Und welche?“ wurde ich neugierig. „ Man erzählt sich so dies und das, also geb auf Dich Acht!“ wurde mir geraten. Tina und ich verließen die Kneipe, unsere Wege trennten sich. Nicht ohne die Nummern zu tauschen. Die Tage verstrichen ohne eine Nachricht von Tina, auch ich schickte ihr keine Nachricht.
Doch dann klingelte mein Smartphone. Eine WhatsApp Message von Tina. „ Heute Abend 18 Uhr unten am Seeufer bei der Bootshütte? Ich freu mich auf Dich“ Ich schrieb zurück ja gerne, geht klar“
Wir trafen uns zu einem Spaziergang in der lauen Abendluft. Tina duftete sehr angenehm, ihre Haare zu einer Hochsteckfrisur geformt, eine bequeme Jeans darüber einem T Shirt ihrer Lieblingsband darüber eine Lederjacke. Wir fielen uns zur Begrüßung in die Arme. Anschließend schlenderten wir um den See. Tina hatte in den letzten Tagen viel um die Ohren und keine Zeit sich zu melden. Wir unterhielten uns über unseren Alltag, erzählten uns lustige Anekdoten. Hierbei kamen wir uns näher. „Es wird langsam frisch hier draußen, lass uns ins Warme“, schlug Tina vor. „Ja, finde ich auch, wollen wir einen Absacker trinken gehen?“, schlug ich vor. „Ja, aber bei mir, ich wohn gleich um die Ecke“, erwiderte Tina. Dann spazierten wir zu ihr. Sie wohnte in einer kleinen Erdparterre Wohnung eines Mehrfamilenhauses unweit vom See.
Es blieb nicht bei einem Absacker, wir kamen uns nahe, was letztlich in Tinas Schlafstatt endete. Wir verbrachten leidenschaftliche Stunden der Lust, in einem libidinösen Feuerwerk der ausschweifenden Intimität. Das in ein ruhiges miteinander Kuscheln finalisierte. Wir lagen aneinander geschmiegt auf dem Bett, draußen vollzog sich eine angenehme Sommernacht, als Tina aufstand und in die Küche schlenderte. Ich vernahm das Geräusch einer Pfanne die man auf eine Herdplatte auflegt. Das machte mich neugierig und ließ mich in die Küche schleichen. Tina stand am Herd, in einer Pfanne hatte sie Eier eingeschlagen, in der Pfanne daneben brieten Kartoffelscheiben mit etwas gewürfelten Speck. Die Kartoffeln verfeinerte sie mit etwas Schnittlauch ehe sie sie auf zwei Teller verteilte und auf jedes Teller noch zwei Spiegeleier platzierte. Sie stellte mir ein Teller hin. „Wohl bekommts, hau rein!“ Sie setzte sich zu mir an den Tisch und begann zu essen. Ich blickte sie verwirrt an, etwas überfahren von der Situation. „Ja, wir haben es verdient. Haben ja grade ordentlich geschuftet und brauchen wieder Kraft“, entgegnete mir Tina.
Während ich den Teller leerte, kamen mir die Worte meines seligen Großvaters in den Sinn, und die Worte des Barkeepers. Jetzt verstand ich auf einmal beide. Wenn es auch nur bei einigen wenigen Liebesnächten mit Tina blieb. Verhungern musste ich nie. Das war auch gut so