Auf Maurices Einwurf gehe ich jetzt nicht ein... finde ihn recht ärgerlich, und jetzt in Einzelheiten zu gehen würde wieder ein neues Feld eröffnen.
Mir ging es, wie Interzone, nicht darum, Antaghar zu beleidigen, und auch ich entschuldige mich dafür, falls das geschehen ist. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich finde, dass auf der "anderen Seite" ebenfalls sehr "scharf geschossen" wurde, ohne es offen zu legen.
Es ging mir also nicht darum, deinen Schreibstil zu kritisieren, und das würde ich auch nie machen, das steht mir tatsächlich nicht zu, sondern ich kritisierte den, aus meiner Sicht verheimlichten Begründungszusammenhang, der hinter deiner Geschichte steht, und, sorry, aber nach dem, was du hier geschrieben hast, fühle ich mich in meiner anfänglichen Einschätzung bestätigt.
Aber um es wirklich mal zu klären: Willst du sagen, dass Frauen AUCH zum Teil mitmachen, AUCH ihre Aggressionen haben, AUCH nur Menschen sind, oder versuchst du die Schuld umzukehren? ich finde es wirklich wichtig, klare Aussagen zu machen, weil nur so kann man sein Denken entwickeln.
Natürlich sind Frauen auch beteiligt am Ganzen. Frauen sind Menschen! Sie haben - wie alle Menschen - verbuddelte Aggressionen, v.a. die älteren Frauen, die noch viel mehr paternalistische Scheiße geschluckt haben, und nun eben Braunes erbrechen! Natürlich streiten sich Feministinnen, weil auch Feministinnen Menschen sind – viele Männer schlagen sich dafür die Schädel ein! Da finde ich streiten besser.
Und ich verstehe auch nicht, wo du deine Erfahrungen machst! (vielleicht ist das ja wirklich ein Generationenproblem) Die Feministinnen die ich kenne, sind in der Regel zwar sehr scharfzüngig, aber überhaupt nicht männerhassend, sondern ignorante Männer hassend! Diese Idee von den angespannten, männerhassenden, nicht Sex haben wollenden Feministinnen, die mag früher mal gestimmt haben, das weiß ich nicht, aber heute ist es einfach ein reaktionäres Klischee.
und wenn du mir, wenn ich eine Frau wäre, erzählen würdest, was meine Geschlechtsgenossinnen alles schlimmes gemacht haben, während „wir“ aus einer jahrtausendealten Geschichte kommen in der Frauen von Männern geknechtet, gefoltert, vergewaltigt, geschlagen, getötet wurden (und das war ein relativ einseitiges Verhältnis!), dann würde ich auch "zickig" werden (wie nennt man „zickig“ bei Männern? Durchsetzungsfähig?).
Und wenn du mir, nach tausenden Jahren von Männerherrschaft, als Mann auch noch erzählen würdest, was Weiblichkeit ist, und wie ich darum zu sein habe, auch dann würde ich zickig werden, und zwar sehr!
Und genau das ist hier passiert. Das Problem ist nicht die Geschichte, sondern die Aussagen, ohne die deine Geschichte gar nicht sein kann.
Im Übrigen sind Geschichten so eine Sache. Hier wird argumentiert, es sei ja eine Geschichte, darum solle man nicht diskutieren... . aber das ist, aus meiner Sicht, ein Denkfehler. Geschichten scheinen nämlich die Wirklichkeit darzustellen. Tun sie aber nicht, sondern sie zeigen die Wirklichkeit, wie der Autor GLAUBT, dass sie aussieht. Darum werden viele Leute, die die Entwicklung weg vom Patriarchat hassen, und darum Feministinnen hassen, wenn sie deinen Text lesen, das Gefühl haben, dass die Wirklichkeit ihre Meinung bestätigt, und dem mit einem Brummen Beifall zollen.
Geschichten können SEHR schlagkräftige Argumente sein, und verdienen darum, wenn sie bestimmte Dinge sagen, genausoviel- und noch mehr - Kritik, wie sachliche Argumente.
so. das war jetzt alles nicht auf die Person Antaghar gemünzt, sondern soll ein sachlicher Beitrag sein, in dem natürlich auch Emotionen stecken - alles andere wäre Quatsch!
Emotionen gehören zum Denken über die Welt dazu, weil Emotionen zur Welt gehören, und nur Emotionen einen bestimmten, wesentlichen Teil der Wirklichkeit akkurat wahrnehmen. Wichtig ist nur, die richtigen Ebenen zu treffen, quasi (stark vereinfacht) ein heißes Herz und einen kühlen Verstand zu behalten, und nicht umgekehrt.