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ZEIT .......

**********_moon Mann
284 Beiträge
Themenersteller 
ZEIT .......
Die Zeit

Es war Sonntag morgen.
Er war schon kurz vor sechs Uhr wach.
Schlaftrunken kroch er in einem Bademantel auf ein Sofa.
Schön war sie, diese Zeit, die man für sich alleine hatte, wenn man als erster wach war.
Später würde der Rest von ihnen wach werden.
Dann hörte man die Frau in der Küche, die für die Familie Frühstück machte.
Von oben hörte man, dass die Kinder wach wurden, ein wundervolles Gemisch von verschiedensten Geräuschen, manchmal ein gesprochener Satz, auch wenn man ihn durch die geschlossenen Türen nicht verstehen konnte.

Paul lächelte.

Er hatte sein Leben gelebt, das Meiste davon, war in Ordnung.
Paul wirkte zufrieden.

Heute wartete er vergebens auf diese ihm vertrauten Geräusche aus den oberen Stockwerken.
Sie blieben aus.
Schon komisch, dachte er, ist vielleicht irgend etwas nicht in Ordnung?

Dann öffnete sich die Schiebetür zu seiner Terrasse.....

Paul erschrak.

„Guten Morgen“, sagte ein Wesen, das eher aus Nebel als aus einer realen Gestalt zu bestehen schien, „Hast Du ein wenig Zeit für mich?“
Das Wesen schwebte einfach in sein Wohnzimmer.
„Ähem... also..... das geht nicht.......“, wollte Paul reagieren, aber er hatte einen Kloß im Hals.
„Nein, nein“, lachte dieser Geist verschmitzt, „Du musst mir auch gar keinen Platz anbieten, ich habe ihn sowieso schon und außerdem schwebe ich lieber.“

Paul schüttelte sich.
„Was bildete sich diese freche, vernebelte Fledermaus da eigentlich ein?“

Zu seinem Erstaunen begann dieses Wesen zu tanzen.
Es waren ganz leichte sanfte Bewegungen, mit denen sie ihre Hüften und ihren ganzen Körper schwang. Ganz so wie ein Nebel, den der Wind um einen Baum fegt.

„Ich bin die Zeit“, sagte die Erscheinung, „und man hat mich Dir geschenkt!
Nein, Du kannst mich nicht besitzen, auch wenn Du das vielleicht meinst. Ein Geschenk ist ein Geschenk, und das bekommt man von ganz woanders her, als man selbst wohnt. Es bleibt im Grunde immer im Herzen eines Schenkenden.“

Paul war verwirrt....... er saß doch ganz einfach nur Sonntags frühmorgens auf seinem Sofa!
Was geschah da gerade mit ihm?
„Aber ich...... was soll das......ich habe doch gar keine …...“
Paul verstummte.

Das Wesen aus Rauch und Nebel tanzte einfach weiter.

Er versuchte etwas zu sagen, aber ihm fielen keine Worte oder gar Satzanfänge ein.

Immer noch tanzte dieses Gebilde aus Nebel und Einbildung auf dem Teppich seines Wohnzimmers.
Und es sah einfach toll aus.

Endlich fasste er sich und begann dem Wesen zu erklären, warum er keine Zeit hatte.
Er fand gute Argumente, wie er dachte: Er erklärte, dass sein Leben so viel Zeit bräuchte, dass er keine Zeit mehr hätte. Und dass er beruflich so eingebunden sei, dass kaum Zeit übrigbliebe.
Und überhaupt hätte sie einfach gar keine Ahnung, wie stressig sein Leben sei. Es ließe ihm üüüüüberhaupt keine Zeit, und erst recht nicht für einen solchen Mummenschanz und ganz grundsätzlich hätte er einfach NIEMALS Zeit!
Egal wofür.....

„Hast Du das verstanden?“, hörte Paul sich brüllen.

Da hörte das Nebelwesen, das die Zeit war, plötzlich auf zu tanzen.
Paul war ein wenig enttäuscht, weil es so wunderschön ausgesehen hatte, wie sie sich bewegte.

„Gut“, sagte die Zeit, „dann gehe ich vielleicht besser, wenn Du das so möchtest.“
Sie schaute ihn noch einmal traurig an, drehte sich herum und verschwand im Nichts.






Paul Müllers Familie fand ihren liebevollen Vater und Ehemann am Morgen des 36. Novembers völlig unerwartet tot auf dem Sofa im Wohnzimmer auf.





Die Ärztin, die den Totenschein ausfüllen musste, trug unter „Todesursache“ ein:





Zeitverlust!
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.565 Beiträge
Tja, so kanns gehen - wer für nichts Zeit hat, hat auch keine zum Leben *ja*


Tipps am Rande... *my2cents*

Du hast im ersten Absatz jeden Satz in eine neue Zeile geschrieben, das liest sich etwas abgehackt.
Und gegen Ende sind Dir ein paar Absätze zu viel reingerutscht. Ist vielleicht beim copy&paste passiert *zwinker*
*******t_by Mann
75.242 Beiträge
Die Lebenszeit ist begrenzt und man sollte sie zu schätzen wissen.

Die großen Abstände am Ende finde ich dramaturgisch gar nicht schlecht.
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.565 Beiträge
@*******t_by
Ich verstehe, was Du meinst. In einem Buch kommt das sicher auch ganz anders rüber als hier.
Am Handy oder Tablet denkt man, der Text ist zu Ende, erst beim Scrollen sieht man, dass da noch was kommt *zwinker*

Es zieht den Text einfach zu sehr auseinander. Zwei Absätze hätten auch gereicht.
**********Engel Frau
25.859 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von **********_moon:
„Ähem... also..... das geht nicht.......“

Kleiner Tipp:
Bei diesen Pünktchen als Denkpause etc. sind das immer nur drei Punkte mit einem Leerzeichen davor und dahinter.

Dieses Datum ist doch sicher ein Tippfehler: *zwinker*

am Morgen des 36. Novembers

Die Abstände zwischen den letzten drei Sätzen halte ich auch für zu groß. Eine Schaltung mehr vor dem ersten der drei Sätze wäre dramaturgisch ok, aber die Absätze danach nicht mehr.

Zu seinem Erstaunen begann dieses Wesen zu tanzen.
Es waren ganz leichte sanfte Bewegungen, mit denen sie ihre Hüften und ihren ganzen Körper schwang.

Ist es nun ein Wesen oder eine Frau? Erst "dieses Wesen" und im nächsten Satz "mit denen sie ihre Hüften ...".
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.565 Beiträge
Zitat von **********Engel:
Kleiner Tipp:
Bei diesen Pünktchen als Denkpause etc. sind das immer nur drei Punkte mit einem Leerzeichen davor und dahinter.
*klugscheisser*
Das geschützte Leerzeichen inkl. der drei Punkte funktioniert nur in Schreibprogrammen, hier wird das nicht übernommen. Wenn sie am Ende einer Zeile sind, rutschen die Punkte nach dem copy&paste in die nächste Zeile.
**********Engel Frau
25.859 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ja. Wobei ich nie Probleme damit hatte. Vielleicht waren meine Punkte nie am Ende einer Zeile, ich verwende bei den Punkten auch nie das geschützte Leerzeichen. Oder mir war es wurscht, wenn sie in der nächsten Zeile standen. *lol*
*nixweiss*
**********silon
6.651 Beiträge
Das geschützte Leerzeichen geht doch sowieso nur im Satzprogramm / Grafikprogramm? Ich kenne das nur aus meinem Indesign. Glaub ich jedenfalls ...
**********Engel Frau
25.859 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich kenne es von Word (Office-Paket). Habe es im Büro hauptsächlich bei Paragraphen benötigt, damit § und die Zahl nicht getrennt wurden.
**********_moon Mann
284 Beiträge
Themenersteller 
Ihr Lieben,
ich freue mich darüber, das Ihr meine spontan entstandene Kurzgeschichte so aufmerksam gelesen habt!
Hintergrund. ich hatte mich über einen alten Freund geärgert, den ich auch als einen Menschen kenne, der "niemals Zeit hat"...
Danke für die Zeit, die Ihr für mich hattet!
*g* *g* *g*
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Stilistische Frage
Warum verwendest du unbestimmte Artikel?
Ich persönlich finde, dass dann auch bestimmte Aussagen unbestimmt bleiben.

Was hältst du von folgendem Anfang?

Zitat von **********_moon:
Schlaftrunken kroch er in seinen Bademantel und auf das Sofa.

Außerdem irritiert mich das häufige unpersönliche "man". Gibt es für dessen Verwendung Gründe?
Was hältst du von dieser Version?

Zitat von **********_moon:
Schön war sie, diese Zeit, die er für sich alleine hatte, wenn er als erster wach war.
Später würde dann die anderen wach werden.
Dann hörte er seine Frau in der Küche, die für die Familie Frühstück machte.
Von oben hörte er, dass die Kinder wach wurden, ein wundervolles Gemisch von verschiedensten Geräuschen, manchmal ein gesprochener Satz, auch wenn er ihn durch die geschlossenen Türen nicht verstehen konnte.

**********_moon Mann
284 Beiträge
Themenersteller 
Zunächst bedanke ich mich für Eure Tipps!

Der "36. November" ist tatsächlich ein Tippfehler, den ich nicht entdeckt habe. Ist bereits korrigiert.

Das Wechseln des Genus im Erzählen war ein "grammatischer Griff in die Kloschüssel"! *g*
(Ebenfalls voller Scham korrigiert...)

Das unpersönliche "man" wie auch die unbestimmten Artikel waren bewusst gewählt, um den Erzählanfang möglichst neutral zu halten. Aber die Verbesserungsvorschläge haben auch etwas, und ich werde darüber nachdenken.

Die großen Absätze am Ende haben dramaturgische Funktion, richtig.
Beim Herunterscrollen sind sie gewiss etwas irritierend, mal schauen, wie ich das handhabe.

*g*
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