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Freischwimmer

*****o83 Mann
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Freischwimmer
Freischwimmer
Er blickt aus dem Fenster, die Sonne hatte den Regenverhangenen Wolkenschleier in die Flucht geschlagen. In den letzten Tagen weicht die Erschöpfung der Entspannung. Seine Gedanken finden wieder platz in den richtigen Schubladen. Die zurückliegende Zeit scheint ihm wie eine Aneinanderkettung von Herausforderungen die einem das Leben bereiten. Jene Situationen auf welche man sich nicht vorbereiten kann. Der Unfall seiner großen Liebe, der ihn jetzt mit Mitte vierzig zum Witwer gemacht hatte. Die Wochen danach funktionierte er nur noch, die Modalitäten mit den Behörden und Versicherungen nach dem Unfall ließen keine Möglichkeit zur Trauer.
Nach dem Unfalltod seiner Frau die nächste Schicksalhafte Begegnung während eines Einsatzes mit der Feuerwehr. Mit seinen übrigen Floriansjüngern wurde er zu einem Hausbrand alarmiert, eine Wohnung stand im Vollbrand, die Bewohner konnten in Sicherheit gebracht werden. Bis auf eine Bewohnerin, die vom Löschtrupp geborgen wurde, Ihm wurde die Aufgabe zuteil, erste Hilfe zu leisten bis der alarmierte Rettungsdienst eintrifft .Sein Kamerad und er kämpften um das Leben der Dame ,er wuchs während dessen über sich hinaus. Im Bestreben dem leben der Dame eine Verlängerung zu ermöglichen. Er bewegte sich wie in einem Film . Beatmung-Herzdruckmassage-Beatmung-Herzdruckmassage, die Minuten verstrichen endlos. Schließlich erlöste ihn der Notarzt aus dem Wettbewerb, dem Sensenmann ein Bein zu stellen. Doch der Notarzt musste nach wenigen Minuten ohne Erfolg aufgeben.
Er wackelt zum Sofa und knippst den Fernseher an. Etwas Felliges streicht ihm um die Beine, reisst ihn aus der Melancholie. Sein Blick fällt auf Casanova, der auf den Divan springt und sich auf seinem Schoß niederlässt. Der Kater blickt ihm in die Augen, ein paar Streicheleinheiten erwartend. Das Katzentier scheint zu spüren dass sein Bezugsmensch einen Verlust erfahren hatte. Casanova war da für seinen Menschen. Auf seine eigene Art. Tränen suchen sich ihren Weg als er die Bilder ihrer gemeinsamen Zeiten betrachtet. Wie ein Film laufen die Zweisamen Augenblicke an seinem inneren Schaufenster vorbei. Casanova schmiegt sich schnurrend an ihn. Vielleicht in der Hoffnung auf einen Katzenkeks, oder zum Trost.
„ Das Leben geht weiter“ bläut er sich immer wieder ein, in welche Richtung bestimmt der Zufall. Er versucht seine Tränen zu trocknen und krault Casanova sanft zwischen den Ohren. Das Wetter lockt ich nach draußen, er atmet tief durch und spürt die Wärme der Sonnenstrahlen die seine Seele erhellen und sich im See unterhalb des Hauses spiegeln. Der Anblick lädt ich zu einem Bad ein. Er springt in die Fluten und schwimmt sich frei.
Seine Trauer, seine Ungewissheit, die Verzweiflung so scheint ihm, treiben von ihm weg. Brechen am Ufer zu Wohlgefallen. Die Schwermütigkeit sinkt zum Grund des Weihers, die Festplatte in seinem Kopf gibt neue Speicherkapazität frei. Casanova wartet vor dem Haus als er zurück schlendert. Die Samtpfote führt ihn in die Küche vor seinen leeren Futternapf, von dem schon die Farbe vergilbt und abgenutzt ist. In Erwartung einer Portion Futter.
Er beobachtet den Kater, wie er begierig sein Futter vertilgt. Dann wird ihm klar, es ist Zeit für Neues gekommen. Eine neue Liebe vielleicht?. Eine Fabrikneue bunte Futterschale für Casanova, wäre schon mal ein Anfang. Kommt er zur Einsicht. Das ist auch gut so.
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