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Dieser Brief in meiner Hand lässt mich innerlich frieren.
Die Todesnachricht eines Mannes, den ich immer nur als einen fröhlichen hilfsbereiten Menschen kennen gelernt habe.

~~~~~~~~
Das Leben von M.R. ist im 47. Lebensjahr in tragischer Weise zu Ende gegangen.

………..… in seinem Leben keinen Sinn mehr sehen konnte.
Die Bestattung ist ……………..

~~~~~~~~

Wie konnte DAS geschehen? Ein Mensch im blühenden Alter von 46 Jahren, zwei Töchter im Alter von 12 und 16 Jahren, seit 6 Jahren von deren Mutter getrennt. Hatte vor zwei Jahren angefangen sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, wurde wieder Lehrer und arbeitete weiterhin in seiner Werkstatt, sowie bei seinen vielen ehrenamtlichen Aufgaben mit. Hatte eine neue Lebensgefährtin gefunden und wollte noch so viel machen, hatte so viele Pläne.
Warum nun diese Kurzschlusshandlung? Und das war sie, denn dieser Schritt von ihm war überhaupt nicht vorher zu sehen. Es gab auch keinen Abschiedsbrief.

Was war es, dass er keinen Sinn in seinem Leben mehr sah?
War es der Hass in der Familie, war es der Streit der Neid, der ihn so verzweifeln ließ?

Warum hatte er keine Kraft mehr? Wir wissen es nicht.
Wir können nur hoffen, dass DIE Menschen, die dazu beigetragen haben, dass er sein Leben geopfert hat, jetzt zur Vernunft kommen.
Sein Opfer darf nicht umsonst gewesen sein.

Die Bestattung war letzten Freitag, es schneite ganz leise und war sehr kalt.
Es sah aus, als ob tausend und abertausend kleine Sterne vom Himmel auf uns Trauernde fielen.
Es waren mindestens 500 Menschen da, um von ihm Abschied zu nehmen und die ihm das letzte Geleit gaben.

Ich friere immer noch.

© ev 02.2010
Liebe Ev...
...vor einem halben Jahr ist ein Kollege von mir gestorben...

...einfach so war er weg. Auf einmal. Menschen scheinen immer dann zu sterben, wenn man es nicht erwartet.

Bei der Totenmesse habe ich es in der Kirche nicht ausgehalten und war auch nicht mehr auf dem Friedhof. Nicht alles, was natürlich ist, können wir auch verarbeiten.

Da standen dann Berufsoldaten, die im Kosovo, in Bosnien und Afghanistan den Tod vielfältigst gesehen haben vor der Kirche und haben geweint. Einfach so...

Und den Platz am See, wo er angeln ging, den meide ich ...

Ich fühle mit dir.
Danke Bernd
Im Normalleben durch plötzlichen Tod aus dem Leben zu scheiden ist tragisch,
das habe ich damals bei meiner Tochter und meinem Mann erlebt .....

aber selbst Hand an sich legen ...........
einfach grauenvoll .........

Es war kein enger Freund, man kannte sich jahrelang,
aber trotzdem .......

Mich hat die Tatsache an sich so erschüttert, und alte Wunden aufreißen lassen. Meine Mutter hatte es auch machen wollte, aber nicht nur für sich, nein, uns Kindern wollte sie den Strick um den Hals legen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das Nützen des "Notausgangs" ist immer schwer nachzuvollziehen.

Aber ich kann es verstehen, ich stand auch schon auf der Brücke und wollte springen. Und manchmal fällt einem dann wohl in diesem Augenblick nicht all das ein, was mir zum Glück eingefallen ist - und mich letztlich davon abgehalten hat.

Und das finde ich das wahre Rätsel: Warum haben ihm all diejenigen nichts mehr bedeutet, die ihm nahestanden? Und was muss da um ihn herum oder in ihm Entsetzliches geschehen sein?

Möge er nun seinen Frieden finden ...

(Der Antaghar)
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Wenn jemand willentlich seinem Leben ein Ende setzt, muss nicht immer die Umwelt schuld sein.
Manche Menschen fallen in tiefe Depression und niemand bemerkt es.
Und wer seinem Leben wirklich ein Ende setzen will, sendet auch keine Hilferufe aus.
Was wir Zurückbleibenden für uns daraus ziehen können ist, schöne Stunden bewusster zu Leben. Fröhlichkeit und Lachen nicht als selbstverständlich zu nehmen, sondern Dankbar zu sein, für das viele Gute, was wir erleben dürfen.

*sonne*
Anke
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ Rhabia
Auch dieser Aspekt ist richtig, ich hatte ihn vergessen: Manchmal sind Krankheiten wie eine indigene Depression so verheerend, dass es Momente gibt, die den Betroffenen einfach überwältigen ...

Wir hatten das ja erst kürzlich in aller Öffentlichkeit erkeben dürfen, als der Nationaltorhüter Enke sich vor einen Zug warf - sein Umfeld war (soweit man das von außen beurteilen kann) völlig okay. Aber die Krankheit war wohl stärker als er.

(Der Antaghar)
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