Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Easter Fetish Meeting
238 Mitglieder
zur Gruppe
Curvy and beautiful
3386 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Adventsgeschichten 2023 - Früher war mehr Lametta

**********silon
6.653 Beiträge
nur eine hier in der gruppe. *traenenlach* ansonsten außerhalb des joy noch meine eine freundin. ^^ die hat schon die tauben vergiftet. und bitterböse esemm-satire geschrieben. aber die doofe nuss will nich in den joy, sonst wäre sie wohl schon hier.
**********Engel Frau
25.859 Beiträge
Gruppen-Mod 
*schwitz*
Ich lese grad noch die Geschichte. Hechel ...
******s23 Frau
12.725 Beiträge
*gr*

Einer geht noch … *undwech*

1.oralia99
2.Himmelsblau
3.Einar_vonPhylen
**********Engel Frau
25.859 Beiträge
Gruppen-Mod 
Puh, das ist echt nicht leicht heute!

Erstmal zu Tom @******ace.
Ich wusste es doch, da ist ein Tom drin! Auch wenn ich hälftig noch mit Himmelsblau geliebäugelt habe, war Tom doch auch mein Favorit. Danke für die sehr berührende Geschichte und Pünktchen, Tom!

Die heutige Geschichte gefällt mir auch sehr gut. Die ganze Zeit dachte ich, es geht um ihn, der gestorben ist. Aber neeee, ein überraschendes und sehr tolles, bissiges Ende! *top*

Ich bin etwas ratlos. Die großen Absätze kommen mir irgendwie bekannt vor, aber mir fehlte auch heute die Zeit, im Keller im Archiv zu kramen.

Artemisia? Hm ... ich weiß nicht so recht. Sie kann noch böser und mit herrlich bissigem Humor. Ich riskiere mal:

1. Un_erhoert
2. oralia
3. Nina_de_Wynter


Schaun wir mal ... *lach*

P.S. Es wurde hier ja schonmal erwähnt, aber ich möchte es auch nochmal betonen: Die wundervolle Zusammenfassung von @*********_Arte fehlt total!!
**********Engel Frau
25.859 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ah! Ich ändere nochmal, war doch kurz im Archiv, die Spinnen dort schlafen schon. *g*

all-in oralia

Wenn nicht ... shit happens. Egal. *lol*
*******blau Mann
3.625 Beiträge
Ich tipp den gestrigen Tipp nochmal. Ich glaube daran, dass aus Trotz Rotz wird.

1,2,3 Nina
**********Engel Frau
25.859 Beiträge
Gruppen-Mod 
*lol*
*******blau Mann
3.625 Beiträge
Ich hab es nochmal gelesen, weil ich net schlafen kann und schmeiß wieder alles um. Ging ja bisher auch nie in die Hose, wenn ich das tat. Aber egal.


1,2,3 Oralia
Profilbild
*******ert Frau
1.681 Beiträge
Wenn ich euch zu zusehe, dann tippe ich auch, einfach weil ich null Plan hab und jetzt dann in die Arbeit fahren muß, mit Hoffnung im Herzen:

all in: Oralia
*********ynter Frau
9.811 Beiträge
Einen wunderschönen guten Morgen, gibt es schon Kaffee?
*********ynter Frau
9.811 Beiträge
Nein? Dann koch ich welchen. Bedient euch.
*kaffee*
Hier war ja heute nacht einiges los. *kaffee*

Hab ich schon getippt?

all in oralia

*kaffee*
*****ena Frau
3.551 Beiträge
Themenersteller 
Guten Morgen, hab noch keine Heißgetränke gesehen, hab aber auch nur ein halbes Auge auf.
*******t_by Mann
75.242 Beiträge
Guten Morgen *kaffee*
Das ist doch sonnenklar heute...

All in Oralia
****59 Frau
3.156 Beiträge
Jetzt springe ich auch um

3x oralia

Guten Morgen übrigens *guckguck*
**********silon
6.653 Beiträge
Hmm, ich war und bin schon lange wach oder noch immer. Aber kaffee und Co hatte ich vergessen bei meiner Recherche in meinem finsteren Archiv. Ich weiß seit letzter Woche (im Prinzip ja auch schon vorher), dass es unteranderem eben auch eine KPTBS ist, vermutlich. und ich habe einige Hausaufgaben von meinem Therapeuten aufbekommen. Ich habe in alten Texten gewühlt und bin nun auch zerwühlt. Krass ...

Egal, ich dachte ja an @*********ynter und war fest davon überzeugt. Aber ne Null will ich nicht schon wieder einfahren. Ergo hobbs ich jetzt doch mal:

1-3: @*****a99
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Guten Morgen *kaffee* und danke für den Kaffee @*********ynter

Also gut - heute einen Massenbrett *lol* aber tatsächlich gibts einen kleinen Hinweis - diese im Text groß geschriebenen ER und SIE -das könnte tatsächlich passen *augenzu*

1.oralia99
2.oralia99
3.oralia99
*******Dom Mann
4.851 Beiträge
1. Oralia
2. Oralia
3. Oralia

*********cht76 Mann
907 Beiträge
Hilfe! Was soll denn das? Nein, ich bleibe standhaft...
*******Dom Mann
4.851 Beiträge
Guten Morgen *kaffee*

Danke Nina *schwitz*
*********cht76 Mann
907 Beiträge
Nein...
q. Nina de Wynter
2. 3. Oralia

*********ynter Frau
9.811 Beiträge
*kaffee*
*******Dom Mann
4.851 Beiträge
Verdächtig
*********cht76 Mann
907 Beiträge
Ihr macht einen aber auch fertig *augenzu*
*********ynter Frau
9.811 Beiträge
*ninja*
*****ena Frau
3.551 Beiträge
Themenersteller 
Das elfte Türchen
Unser Dank für die schwarzhumorige Geschichte von gestern geht an @*******o_F. Haben wir damit die zweite Nullrunde dieses Spiels?


Heute haben wir eine Story, die viele von euch möglicherweise nur in Teilen verstehen werden, es sein denn wie haben einen Dolmetscher zur Hand. Wienerisch gibt es nämlich leider noch nicht bei Google Translator.

Erotik kommt vorm wenn auch eher wenig und nicht schön und die Moral der Geschichte: Geh niemals in ein Pornokino, vor allem nicht, wenn du Kinder hast und dein Gesicht vor deiner Frau gern wahren willst, deinen Nachwuchs aber ungerne killst.


Früher war mehr Lametta


Wieder einmal stand Weihnachten vor der Türe und dieses Jahr würde die Stimmung daheim bei den Eltern noch gespannter sein als sowieso schon. Einfach nicht hinfahren? Das wollte ich meiner Mutter nicht antun. Wie ich sie kannte, hatte sie bereits vor Wochen angefangen, Plätzchen zu backen und alle Geschenke liebevoll zu verpacken. Meinem Vater jedoch würde ich am liebsten nie wieder unter die Augen treten.


Eigentlich beginnt diese Geschichte schon kurz nach meiner Geburt, bei meiner Taufe. Natürlich habe ich meine Eltern schon relativ früh gefragt, warum sie mich ausgerechnet James genannt haben. Mein Name ist James. James Bunt. Kinder können so grausam sein … und ich war nie ein Typ der sich gerne prügelt. Also brauchte ich einen Beschützer, was die ganze Sache noch peinlicher machte. James Bunt, das Weh des Jahrtausends.


Mangels älteren Bruders, oder überhaupt eines Bruders, hatte ich mich damals nach dem Wechsel auf die Oberschule an einen kräftig aussehenden Burschen zwei Klassen über mir rangewanzt, der - natürlich um entsprechende Gegenleistung - dazu bereit war, meinen Peinigern tatkräftig die Leviten zu lesen.


Diese Gegenleistung bestand darin, das Wochenendhaus meiner Eltern für Partys zur Verfügung zu stellen, was natürlich alles heimlich zu erfolgen hatte. Ich war also nicht nur in der Pflicht, meine Eltern zum verabredeten Zeitpunkt so weit wie möglich vom Wochenendhaus entfernt zu halten (habe ich erwähnt, daß ich Theatervorstellungen hasse?) sondern auch, hinterher alles wieder picobello aufzuräumen.


Jetzt ist es so, daß meine Eltern, wenn wir am Wochenende in den Garten wollten, natürlich mit dem Auto rausgefahren sind. In die Pampa. Zum Wochenendhaus. Meine partyfreudigen Schulkollegen hatten ihrerseits immer jemanden dabei, der schon einen Führerschein hatte, die konnten also ebenfalls mit dem Auto hin. Aber was sollte ich machen? Gerade einmal 11 Jahre alt, konnte ich nicht einmal mit einem Moped fahren, der Bus fuhr nur alle heilige Zeiten einmal und niemals dann, wenn ich ihn brauchte. Also mußte ich, wenn ich frühmorgens nach einer Party aufzuräumen hatte, den langen Weg mühsam mit dem Fahrrad zurücklegen, nach einer kurzen Nacht (wir erinnern uns: kulturelle Veranstaltung mit den Eltern …) und voller Panik, daß die Zeit nicht reichen würde oder daß etwas Unersetzliches zu Bruch gegangen war.


Und da heißt es immer, die Jugend hätte keine Sorgen?


So verging die Zeit, ich war inzwischen 17 Jahre alt und einmal wieder kam ich atemlos am Grundstück meiner Eltern angekeucht. Noch immer am Radl, da sich ein Moped budgetär bisher noch nicht ausgegangen war.


An diesem Morgen konnte ich über den neuesten Streich der Bande nicht einmal mehr lachen. Unser Grundstück hatte die Nummer sieben (auch das noch) und einer der Spaßvögel hatte zwei Nullen davorgehängt, so daß nun ein fettes 007 am Gartentürl prangte. Ich war begeistert.


Drinnen erwartete mich das übliche Chaos. Das gute Geschirr stand verschmutzt und verschmiert in der Gegend umeinander und natürlich hatten sie die Unterteller wieder benutzt um ihre Tschik auszudämpfen. Ich konnte ja noch froh sein, daß sie wenigstens soweit mitdachten und die Stummel nicht einfach achtlos auf den Boden warfen.


Dennoch kostete es mich viel Mühe und Kraft, den verkrusteten Dreck so abzuschrubben, daß keine Spuren blieben. Meine Mutter legte viel Wert auf ihr Geschirr, und Aschekrusten hätte sie sofort bemerkt. In unserer Familie rauchte keiner. Ich frag mich eh, wieso sie den Geruch noch nie kommentiert hatten, aber bisher hatte ich Glück gehabt. Im Gegensatz zu den Eltern so einiger Freunde, die zu ihrem Verdruß fast jedes Wochenende mit der Familie am Arsch der Welt verbringen mußten, machten meine Eltern relativ wenig Gebrauch von ihrem Wochenendhäuschen. Manchmal frage ich mich, warum sie überhaupt eins hatten. Aber wer weiß, was die Rabauken ansonsten von mir verlangt hätten. Kaufhausdiebstahl oder gar sexuelle Dienstleistungen? So anstrengend es war, so hatte ich doch mit dem Partydienst noch das bessere Los gezogen.


Verschwitzt und müde sah ich mich nach getaner Arbeit um und wollte soeben das Häuschen verlassen, da hörte ich draußen ein Auto vorfahren. Oh nein, doch nicht etwa meine Eltern? Am Vorabend war nicht die Rede von einem geplanten Gartenwochenende gewesen, so daß ich mich relativ sicher gefühlt hatte. Vorsichtig spitzte ich durch die Gardinen: Hm, nein, das war nicht der Wagen meiner Eltern. Ein völlig unbekanntes Gefährt war direkt vor unserem Grundstück geparkt, soeben schlugen die Autotüren zu, zwei breite Gestalten in Lederjacken schwangen sich über das Gartentürl - und marschierten direkt auf den Eingang zu. Woher wußten sie, daß ich im Haus war? Waren dies zwei der Partyteilnehmer, die etwas vergessen hatten? Sollte ich mich verstecken oder besser ganz harmlos tun und sie freundlich begrüßen? Während ich noch mit mir selber diskutierte, waren sie bereits durch die Türe gekommen und schauten sich wohlwollend um. Mich beachteten sie dabei überhaupt nicht, was mich etwas nachdenklich stimmte.


‘Sog, wos manst? Die totaaal leiwande Location fia an Füm, do hod a amoi a guate Idee ghobt, da Burli!’

‘Jo eh, paaaaßt’


Film? Was für ein Film? Und wer war ‘Burli’? Doch nicht etwa Jacko, mein Beschützer mit dem breitbeinigen Gang und dem kräftigen Kreuz? Nun, neben diesen beiden Gestalten sah sogar er ein wenig schmächtig aus. Ich verschwand förmlich in meiner Ecke, was womöglich erklärte, warum sie mich erst jetzt zu bemerken geruhten.


‘Heast dooo schau her, wen homma denn do? Do is jo jemand zhaus! Wia sogt ma waun wea auf Bsuach kummt? No, wie sogt ma???’ Der Schnauzbart des Sprechers war beeindruckend, sein Grinsen zwar spöttisch aber nicht direkt unfreundlich.


Ich faßte mir ein Herz und sprach: ‘Ah, guten Tag allerseits, mit wem habe ich die Ehre?’


Die beiden Strizzi verschluckten sich beinah vor Lachen: ‘Mit wem hobe ich die Ehre, haahaaaah, Oida, du bist da Gupf wiakli, du gfoist ma … heast wüst mitspün? Jo eh I hobs, du gibst an Battla, dea wos die Leit begriaßn duat, wauns kumman, oiso am Aunfang, ned danoch, hahahaaaaaaaaaaaaaaaaaa…’


Ich schluckte trocken. Butler? Leute begrüßen? Film? Die Gedanken wirbelten völlig haltlos in meinem Schädel umeinander, ohne sich jedoch zu einem fertigen Bild zusammenfügen zu wollen. Was hatten die beiden vor und wie konnte ich es verhindern???


‘No, wiara schaugt, da Klaane. Paß aaaauf, I dua’s da ausdeutschn’ wandte sich Schnauzbart erneut an mich: ‘Mia woin an Füm drahn, oiso an SEXFÜM, vastähst? Do brauchat ma a location, und die homma mia etzn g’fundn. Nämlich genau DO. Also HIER, soweit kloa? Wia schaugt’s aus mit deine Oidn? Maanst des geht si aus fia a poa Tog nächste Wochn? Sogma bis Donnastog?’


Du meine Güte, einen Sexfilm in unserer Hütte, und gleich ein paar Tage lang? Immerhin unter der Woche, aber was wenn mein Vater nach der Arbeit … man wußte ja nie …


‘Hot’s da die Red vaschlogn Klaana?’ fragte Schnauzbarts Kumpel, dessen massiver Schädel, völlig haarlos und glattpoliert, in der durch das Fenster hereinscheinenden Morgensonne glänzte.


Ich räusperte mich und versuchte, mich wie jemand zu verhalten, der einem wilden Tier furchtlos gegenübertritt um es zum Einhalten zu bewegen: ‘Meine Herren’, sprach ich mit belegter Stimme, 'ich fürchte hier liegt ein Mißverständnis vor. Dieses Wochenendhaus gehört meinen Eltern und ich kann mir nicht vorstellen, daß eine unsachgemäße Nutzung über Tage hinweg von ihnen oder auch unseren Nachbarn unbemerkt bleiben würde. Um zu verhindern, daß das Ganze ungut auf einem Polizeiposten endet, sollten wir von diesem Gedanken grußlos Abschied nehmen.’


Die beiden starrten mich sprachlos an. Schnauzbart faßte sich als erster wieder und wandte sich fragend an seinen Kollegen: ‘Hob I des jetzt richtig verstaundn? Des Bürscherl droht uns mit der Kieberei? I hau mi oh!’


Drohend trat er einen Schritt auf mich zu, doch der Gedanken an den Zorn meiner Eltern verlieh mir ungeahnte Kräfte und ich blieb stehen wo ich war. Die Hütte begann, sich um mich zu drehen und ich fixierte einen Punkt zwischen Schnauzbarts Augen. Ich hatte genug davon, in ständiger Angst leben zu müssen. Was hatte mir meine jahrelange Opferbereitschaft eingebracht, wenn nun immer noch mehr Leute daherkamen und die Hütte meiner Eltern für ihre Zwecke mißbrauchen wollten?


Schnauzbart und ich starrten uns gegenseitig an, der Kumpel stand irgendwie daneben, ich nahm ihn nur undeutlich aus den Augenwinkeln wahr … dann trat Schnauzbart einen Schritt zurück und die Spannung löste sich.


‘I schlog da an Deal vua’, sprach er. ‘I frog mi eh, fia wos du an Jacko no brauchst, bist eh a leiwanda Bursch, ka Weh ned des wos a Nanny brauchat. Oiso baß auf. Mir drahn an Füm, dabei bleib ma, oba mia kanntn dia wos zoin dafia. Sog ma 10 Prozent vom Gewinn?’

‘25 Prozent!’, pokerte ich mutig.

‘20 und aus’, kam es zurück und eine Hand tauchte fordernd vor meiner Nase auf.

Ich schlug ein … und fragte mich gleichzeitig, wie Schnauzbart es nun doch geschafft hatte, mich zur Mithilfe bei diesem irrsinnigen Vorhaben zu bewegen. War es die Aussicht auf einen nicht unerheblichen finanziellen Gewinn (das Moped rückte auf einmal in erreichbare Nähe …) oder war es seine lobende Feststellung, daß ich doch kein Weh sei, wie man offenbar geglaubt hatte sondern ein durchaus ernstzunehmender Geschäftspartner? War ich auf einen miesen psychologischen Trick hereingefallen?


Eine Woche später


Schwitzend stand ich in vollkommener Anserpanier (= bester Anzug, Anm. d. Verf.) vor dem Häuschen meiner Eltern. Man hatte mir einen Anzug aus dem Kostümfundus verpaßt, damit ich stilgerecht die eintreffenden Gäste begrüßen und ins Haus bitten konnte. Nicht nur kam ich mir total albern vor, ich verging fast vor Angst, daß einer der Nachbarn uns bemerken und meine Eltern bei nächster Gelegenheit darauf ansprechen würde, was sie denn da für einen ungewöhnlichen Auflauf in ihrem Grundstück veranstaltet hätten. Es grenzte eh an ein Wunder, daß es bisher noch keinen Ärger wegen der Partys gegeben hatte, aber die fanden ja auch in der Nacht statt wo der Aufenthalt in der Gartenanlage an sich verboten war. Also auch für die Nachbarn.


Glücklicherweise hatten mittlerweile die Sommerferien begonnen und die meisten Wiener hatten die Stadt verlassen. Alte Weisheit: Nur Touristen und Wahnsinnige halten sich im August in der Stadt auf. Auch ich hätte mit meinen Eltern ans Meer fahren sollen, doch hatte ich sie überzeugen können, daß ich nun alt genug sei um auch einmal drei Wochen ohne Aufsicht bleiben zu können und sie hatten schließlich eingelenkt. Umso peinlicher wäre es nun, wenn ihnen ein Nachbar davon berichten würde, was ihr ungezogener Filius in ihrer Abwesenheit so getrieben hatte.


Das erste vorfahrende Auto riß mich aus meinen ungustiösen Überlegungen und ich nahm Haltung an. Wiehernd schälten sich meine Freunde und Geschäftspartner Schnauzbart und Glatze aus ihrem Auto und kamen auf mich zu: ‘No, da Hea Battla, sea leiwand wirklich, fost wia echt steht er da, ha? Jetzt boß auf, du bist no ned dran, z’erst kumman die Leut mid an Tape und mit an Licht und so, des dauat no a Weile, konnst des Teil wida ausziehn, bei der Hitzn verlaufst jo. Geh in Gartn ausse, mia holn di scho wann ma di brauchn, ok?’


Das mußte er mir natürlich nicht zweimal sagen. Erleichtert legte ich den Anzug ab, zog meine geliebten Shorts an und verzog mich nach hinten auf die Hängematte. So genau wollte ich lieber nicht wissen, was die Leute im Haus alles anstellen würden. Nur gut, daß ich hernach noch zwei Wochen Zeit haben würde um alles wieder soweit wie möglich in Ordnung zu bringen. Wenn nur die Nachbarn nicht wären …


Sorgenvoll starrte ich in die Zweige des Apfelbaumes, der dieses Jahr wieder reich getragen hatte und noch immer voller Äpfel hing, die meine Mutter vor ihrem Urlaub nicht mehr alle hatte pflücken und verarbeiten können. Hatte ich nicht auch versprochen, mich um den Garten zu kümmern? … Seufzend stand ich wieder auf und holte einen Korb aus dem Schuppen. Die Beleuchter waren, wie ich sah, mittlerweile eingetroffen und trugen riesige Scheinwerfer ins Haus. Wie das ganze Equipment hineinpassen sollte, war mir ein Rätsel. Vor allem wenn dann auch noch die Darsteller kamen.


Als ich mich gerade nach einem besonders weit oben versteckten Apfel streckte, hörte ich hinter mir eine wohlbekannte Stimme: ‘Heast James, bist du des?’ Vor Schreck ließ ich die soeben erhaschte Frucht fallen und drehte mich langsam um. Vor mir stand Vera, der Schwarm der gesamten Schule. Seit Jahren schon war ich in sie verschossen aber natürlich hatte sie mich bisher keines Blickes gewürdigt. Ich wußte nicht einmal, daß sie meinen Namen kannte! Keck blinzelte sie mich an, hob dann den heruntergefallenen Apfel auf und streckte ihn mir lächelnd entgegen: ‘Willst mein Adam sein heute? Bissl a Sünde und so?’


Mein Gesichtsausdruck muß wohl wenig intelligent ausgesehen haben, denn Vera brach in helles Gelächter aus und rief: ‘Maaaa James, schau doch ned so verschreckt! I hob ned g’wußt daß mir in deiner Hüttn drahn - oba wannst scho amal do bist … mogst ned mitduan?’

‘Ich spiel eh mit’, krächzte ich. ‘Ich soll den Butler geben, der am Eingang steht.’

‘In der kurzn Hosn?’

‘Naaa, sicher ned, I hob an Anzug kriagt, oba I bin no ned dran.’

Bevor ich den Apfel in Sicherheit bringen konnte, hatte Vera mich durch die Hintertür gezerrt und während ich mich noch wunderte, wieso sie sich hier so gut auskannte, standen wir uns im Kammerl für die Blumentöpfe gegenüber ...

Über die folgende Szene würde ich liebend gerne den Vorhang des Vergessens fallen lassen, aber wie es im Leben oft so ist ... sind es so ganz kurze Momente, in denen man brutale Fehlentscheidungen trifft, welche wiederum Geschehnisse nach sich ziehen, die das gesamte Leben verändern können.

Ich hatte mich nicht nur vor Vera komplett zum Narren gemacht, unerfahren und total verknallt wie ich war, aber immerhin hatte ich gedacht sie findet mich zumindest süß und wollte mich deswegen verführen.

Spätestens jedoch als ich kaum unterdrücktes Prusten und Schnauben durch die dünne Bretterwand hörte, bin ich draufgekommen, daß hier irgendetwas nicht stimmte. Vera versuchte zwar noch, mich zurückzuhalten, schließlich war ich viel zu früh gekommen und sie hatte nicht viel von meinen unbeholfenen Bemühungen gehabt, aber ich rappelte mich schleunigst auf, fuhr in meine Shorts und stürmte ins benachbarte Wohnzimmmer.

Dort saßen sie lustig beinander vor einem Monitor, der unser Besenkammerl mit der sich grummelig räkelnden Vera abbildete - Glatze, Schnauzbart und zwei Techniker - und drehten sich bei meinem überstürzten Eintritt grinsend zu mir um: 'Warum so eilig, da Hea Boanostar? Schau, die Vera hätt no Lust g'habt, wüst ned no a Zugab ...'

Weiter kam Glatze nicht, denn ich hatte mich blind vor Wut und Scham auf ihn gestürzt und hing ihm an der Gurgel noch bevor die anderen reagieren und mich von ihm wegzerren konnten. 'Geh spinnst Oida? Etzn dua di obregn und mia regln des unta uns Männer, ok?', warf Schnauzbart beschwichtigend ein, als ich mit hochrotem Gesicht, mit Mühe aus dem harten Griff der Techniker entkommen, schwer atmend neben ihm stand. 'Schau, die Vera mog di und wie mir ihr g'sogt hom, doß ma schon a bissl eine Absicherung brauchatn, damit du ned hintahea no zur Kieberei rennst, hod sie vurg'schlogn, doß ma a klane Szene mit dir drahn, sozusagen Verführung einer männlichen Jungfrau. Doß des SO authentisch rüberkommt, hätt ma si ned vurstöhn kennan, owa es woa voi leiwand und moch da kane Suagn ned, des is nua fia uns, wegen da Absicherung hoit, vastehst? Oiso, ned dua di anscheißn, etzn richtest di a bissl her und dann gibst uns den Battla, wia man ausg'mocht hom, d'accord?'

Verwirrt und beschämt verschwand ich im Badezimmer und versuchte, mich in einen Butler zu verwandeln, wie er eines vornehmen und hochherrschaftlichen Paares würdig war, auch wenn dieses Paar nur Vera und der Schnauzbart waren, denen ich nach dieser G'schicht am liebsten nie mehr unter die Augen getreten wäre.

Was ich damals in meiner grenzenlosen Naivität nicht ahnte war, daß die Gauner meine Sexszene sehr wohl in ihren Film hineingebaut hatten. Und ich hätte es wohl niemals erfahren, da ich mir dieses Machwerk ganz sicher niemals hätte anschauen wollen ... wenn, ja wenn nicht mein Herr Vater eines nicht allzufernen Abends mit einigen seiner Kollegen einen ungewöhnlich gewinnträchtigen Geschäftsabschluß hätte feiern wollen und sie ausgerechnet in einem Etablissement gelandet waren, in dem man nicht nur bei einem überteuerten Getränk sehr knapp bekleidete Damen dabei betrachten konnte, wie sie sich um Stangen wanden oder sich miteinander vergnügten ... sondern wo in einem Nebenraum auch Pornofilme liefen.

Das Gesicht meines Vaters mag ich mir jetzt nicht vorstellen, das er gezogen haben muß wie er da angeheitert saß und sich johlend mit seinen Kollegen 'den deppatn Schas do' ang'schaut hat und auf einmal sieht er nicht nur seinen Sohn als Butler vor seinem eigenen Wochenendhäusl stehen und lauter Verrückte begrüßen, die da wie selbstverständlich hineinmarschieren, sondern muß obendrein ungläubig mitansehen wie sein Bub hernach überlebensgroß und in Dolby Surround aus seinen Shorts stolpert und sich, patscherter geht's wirklich nimmer, von der Vera zeigen laßt wie man in eine Frau hineinfindet und was man dort zu tun hat und zwar ohne gleich abzuspritzen weil das Vergnügen ja idealerweise auch für die Frau eins sein sollte.

Mein Glück im Unglück war, daß er kein Riesentheater machen konnte ohne zugeben zu müssen, diesen Film gesehen zu haben. Was ja nicht geht, vor der Mama. Aber sobald er mich alleine erwischt hat, hat er natürlich nicht mit wechselweise erbosten Anschuldigungen und spöttischen Bemerkungen gespart.

Nun war ihm auch klar, wieso ich damals nach jenem Sommer, kaum daß ich 18 geworden war, so schnell von daheim ausgezogen war. Nach dieser Sache wollte ich natürlich niemandem aus der Schule mehr begegnen.

Nach Hause kam ich seither nur mehr unter der Woche, die Mama alleine besuchen - oder eben an Weihnachten. Bisher war der Opa auch immer dabeigewesen, wir hatten ihn fürs Fest aus dem Heim geholt und er hatte die Atmosphäre aufgelockert. Alter Veteran der er war und stocktaub obendrein, hatte er jeden der Gäste angeschrien ob er beim Heer gewesen sei, zwischendrin hat er, beim Anblick der undekorierten Jackenaufschläge, in sein Supperl geseufzt: Früher war mehr Lametta!

Aber der Opa war vorigen Sommer gestorben. Nun würde man keine Gäste mehr einladen müssen um von ihm abzulenken, es würde ein 'trautes Familienfest in kleinstem Kreise' werden, wie die Mama mir bei meinem letzten Besuch freudig berichtet hatte. Ich seufzte, wie dazumal der Opa. Wieso mußte mein Vater auch ausgerechnet in dieses Pornokino gehen ...
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.