Ich grüße Euch, Forscher des Verborgenen. Wenngleich Offensichtliches drohend, schwärend und nimmermüd' durch aufgepeitschte Adern jaget, wenn Sorgen umwölket manch schweißgeplagte Stirne, so seid guten Mutes, ihr Mannen und Weiber, das frohlockende Ende der dunklen Zeit des Unwissens nähert sich.
Flaviena, ach, du Hexe, schlägst uns in deinen Bann, bescherest uns Texte. Nimmermüd, tagein, tagaus, führst du uns aus dem Trübsal Bann. Eben jetzt, wie süß das Mondlicht auf dem Hügel schläft!
Die Krähe singt so lieblich wie die Lerche,
wenn man auf keine lauschet; und mir deucht,
die Nachtigall, wenn sie bei Tage sänge,
wo alle Gänse schnattern, hielt' man sie
für keinen bessern Spielmann als den Spatz.
Wie manches wird durch seine Zeit gezeitigt
zu echtem Preis und zur Vollkommenheit!
Das Ratespiel hält stand in allen Dingen,
Nur in des Joyclubs Dienst und Werbung nicht.
Drum brauch’ ein Ratender die eigne Zunge,
es rede jeglich Auge für sich selbst,
Und keiner trau’ dem Anwalt: Schönheit weiß
durch zauberhaftes Ränkespiel Treu’ in Blut zu wandeln.
Die ganze Welt ist Bühne, und alle Frau'n und Männer bloße Spieler.
Sie treten auf und gehen wieder ab, sein Leben lang spielt einer manche Rollen.
Durch 24 Akte hin. Zuerst das Kind,
das in der Wärt'rin Armen greint und sprudelt;
der weinerliche Bube, der mit Bündel
und grauslich Morgenantlitz, wie die Schnecke,
ungern zur Wahrheit kriecht; dann der Verliebte,
der wie ein Ofen seufzt, mit Jammerlied
auf seiner Liebsten Brau'n; dann der Soldat,
voll oller Flüch' und wie ein Pardel bärtig,
auf Ehre eifersüchtig, schnell zu Händeln,
bis in die Mündung der Kanone suchend
die Seifenblase Ruhm. Und dann der Richter,
in rundem Bauche, mit Kapaun gestopft,
mit strengem Blick und regelrechtem Bart,
voll weiser Sprüch' und neuester Exempel
spielt seine Rolle so. Das sechste Alter
macht den besockten hagern Pantalon,
Brill' auf der Nase, Beutel an der Seite;
die jugendliche Hose, wohl geschont,
`ne Welt zu weit für die verschrumpften Lenden;
die tiefe Männerstimme, umgewandelt
zum kindischen Diskante, pfeift und quäkt
in feinem Ton. Der letzte Akt, mit dem
die seltsam wechselnde Geschichte schließt,
ist zweite Kindheit, gänzliches Vergessen
ohn' Augen, ohne Zahn, Geschmack und alles.
Wie der Ochse sein Joch hat, Herr, das Pferd seine Kinnkette und der Falke seine Schellen, so hat der Mensch seine Wünsche; und wie sich Tauben schnäbeln, so möchte der Ehestand naschen. Und doch, der Joyclub lächelnd die Schar verbirgt, die sich losgesagt der Lenden Bann. Sind sie entfesselt mit Vision und Feder, niemand sich der Magie entziehen kann.
So lasst euch sagen, ihr tapf' ren Recken, hinter dem Text kann nur eine stecken! Kann, was ein alter Mann mag singen, Vergnügen, wie Ihr’s wünschet, bringen, wünscht’ ich mir Leben, daß ich’s fein verbraucht’ ... nur shivaree allein kanns sein!
All in
1. shivaree
2. shivaree
3. shivaree
Flaviena, ach, du Hexe, schlägst uns in deinen Bann, bescherest uns Texte. Nimmermüd, tagein, tagaus, führst du uns aus dem Trübsal Bann. Eben jetzt, wie süß das Mondlicht auf dem Hügel schläft!
Die Krähe singt so lieblich wie die Lerche,
wenn man auf keine lauschet; und mir deucht,
die Nachtigall, wenn sie bei Tage sänge,
wo alle Gänse schnattern, hielt' man sie
für keinen bessern Spielmann als den Spatz.
Wie manches wird durch seine Zeit gezeitigt
zu echtem Preis und zur Vollkommenheit!
Das Ratespiel hält stand in allen Dingen,
Nur in des Joyclubs Dienst und Werbung nicht.
Drum brauch’ ein Ratender die eigne Zunge,
es rede jeglich Auge für sich selbst,
Und keiner trau’ dem Anwalt: Schönheit weiß
durch zauberhaftes Ränkespiel Treu’ in Blut zu wandeln.
Die ganze Welt ist Bühne, und alle Frau'n und Männer bloße Spieler.
Sie treten auf und gehen wieder ab, sein Leben lang spielt einer manche Rollen.
Durch 24 Akte hin. Zuerst das Kind,
das in der Wärt'rin Armen greint und sprudelt;
der weinerliche Bube, der mit Bündel
und grauslich Morgenantlitz, wie die Schnecke,
ungern zur Wahrheit kriecht; dann der Verliebte,
der wie ein Ofen seufzt, mit Jammerlied
auf seiner Liebsten Brau'n; dann der Soldat,
voll oller Flüch' und wie ein Pardel bärtig,
auf Ehre eifersüchtig, schnell zu Händeln,
bis in die Mündung der Kanone suchend
die Seifenblase Ruhm. Und dann der Richter,
in rundem Bauche, mit Kapaun gestopft,
mit strengem Blick und regelrechtem Bart,
voll weiser Sprüch' und neuester Exempel
spielt seine Rolle so. Das sechste Alter
macht den besockten hagern Pantalon,
Brill' auf der Nase, Beutel an der Seite;
die jugendliche Hose, wohl geschont,
`ne Welt zu weit für die verschrumpften Lenden;
die tiefe Männerstimme, umgewandelt
zum kindischen Diskante, pfeift und quäkt
in feinem Ton. Der letzte Akt, mit dem
die seltsam wechselnde Geschichte schließt,
ist zweite Kindheit, gänzliches Vergessen
ohn' Augen, ohne Zahn, Geschmack und alles.
Wie der Ochse sein Joch hat, Herr, das Pferd seine Kinnkette und der Falke seine Schellen, so hat der Mensch seine Wünsche; und wie sich Tauben schnäbeln, so möchte der Ehestand naschen. Und doch, der Joyclub lächelnd die Schar verbirgt, die sich losgesagt der Lenden Bann. Sind sie entfesselt mit Vision und Feder, niemand sich der Magie entziehen kann.
So lasst euch sagen, ihr tapf' ren Recken, hinter dem Text kann nur eine stecken! Kann, was ein alter Mann mag singen, Vergnügen, wie Ihr’s wünschet, bringen, wünscht’ ich mir Leben, daß ich’s fein verbraucht’ ... nur shivaree allein kanns sein!
All in
1. shivaree
2. shivaree
3. shivaree