Bei den Chinesen, liebe Damaris, mag es sein, dass die es ernst nehmen. Der westlich-kalendarische Jahreswechsel jedoch wird von den Japanern mehr und mehr assimiliert. Natürlich ist der asiatische Kalender erst am 10. Februar dran. Dann gibt es in Japan auch erst die Geschenke, Feiern und all das Zoich.
Zur heutigen Geschichte. Ich danke allen, die diesen Text gut fanden. Ich fand die Geschichte grottendoof. Und ich weiß genau, dass jetzt der Punk abgeht. Dabei hatte ich den Verfasser bereits im Kommentar genannt:
„
C_harlie, der sich von
H_immelsblau ein paar Worte geliehen hat, mit
A_ntaghars Feinsinn kombinierte und den Abenteuerdrang von
T_oms Wanderlust kombinierte. Dann ein Schuss
G_efallenerEngel-Romantik, gewürzt mit einer Prise
P_erseida (hab es gelesen!) und alles gänzlich schlicht und ohne
T_amtam
Also, wenn man das glauben darf, was so propagiert wird, und ChatGPT ein Konglomerat aller im Netz verfassten Geschichten ist, danke ich EUCH. Wir alle sind wohl mehr oder weniger die "Verfasser".
Wie komme ich darauf? Zwei Gründe. Es nervt mich totaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaal, dass mir immer jeder auf die Schliche kommt. Erstens aufgrund meiner Erzählstruktur, zweitens aufgrund meiner Fehlerquote, drittens aufgrund meiner Grundthematik. Ich scheine wohl immer dieselben Klischees zu bedienen und allein die Fehlerzähler haben mich nach drei Sätzen am Schlawittchen
Das ist durchaus okay. Es läge ja an mir, meine Quote zu verbessern! Ich fauler Deppolino, ich.
Dann passierte fülgendes. Ich bin seit ein paar Monaten beim Deutschen Iaido-Bund im Prüfungsreferat. Wer also in Teutonien im Iaido eine Dan-Prüfung ablegen will, muss durch mich durch. Beziehungsweise seine schriftliche Prüfung abgeben. Die wird selbstredend auf Sinnhaftigkeit, Wahrheitsgehalt und ja, auch auf "Schlampigkeit" bewertet. Schlampig beinhaltet nicht, dass da eine perfekte Arbeit ebgegeben wird. Das ist gar nicht möglich. Aber... wer einen dahergerotzten Text abgibt, ohne Groß-Kleinschreibung, ohne Interpunktion, ohne Zusammenhang (alles schon passiert), der wird auch als Dan-Träger (also als LEHR-kraft) so arbeiten, davon gehen wir zunächst aus. In der Regel gehen solche Texte vom Komitee an den Verfasser zurück mit der Aufforderung, das zu korrigieren. Es gab nun in diesem Jahr zwei solcher "Ausfälle" und wir mussten uns im Referat schwer damit beschäftigen, wie man damit umgeht.
Zunächst: Einer der Verfasser war Syrer, der seit 1,5 Jahren hier wohnt. Mit diesem Kontext war seine Arbeit gut! Entsprach nur halt nicht den Erfordernissen. Der andere war Deutscher. Der Tipp des Komitees war an beide: Ihr habt beide einen Dojo-Leiter, einen Sensei oder einen Freund, das Korrekturlesen könnte. Da sind wir absolut sicher. Lasst drüberschauen. Das ist eine Sache des Respektes; und Respekt ist eine der wesentlichen Dinge im Budo-Sport. Dann kam vom deutschen Teilnehmer zurück, dass er Legastheniker sei. Ja, sorry. Trotzdem kannst du, wenn du das weißt, um Hilfe bitten. Ausreden und Entschuldigungen sind hier und jetzt ein Zeichen für Faulheit und wieder mangelnden Respektes. Es scheint vielerorts der Gedanke vorzuherrschen, dass man, hat man gewisse Beschränkungen, sich keine Mühe mehr geben muss. Das ist falsch. Aber nun ging die Diskussion erst richtig los. Eskalationsstufe 2.
Man könne doch nichts dafür. Stimmt. Das wird ja auch nicht bewertet. Die haben das Konzept Budo nicht verstanden, ergo geht der nächste Kommentar an den Dojoleiter, weil in seinem Curriculum etwas zu fehlen scheint. Mit dem Schwert umzugehen ist ja nicht das Einzige, was zu lernen ist. Die fallen meistens aus allen Wolken, weil die Burschen sich selbst zur Prüfung angemeldet hatten, ohne das vorher mit den Sensei abzusprechen oder dazu aufgefordert wurden: Eskalationsstufe 3. Kann man so machen, ist dann aber Kacka.
Well... wir haben alle Schäfchen eingefangen und die haben auch brav ihre Arbeiten abgegeben und haben die Prüfung bestanden. Das wirklich Witzige ist, dass man erkennt, ob der Übungsleiter hinter dem Text steckt oder der Schüler. Das ist WIRKLICH witzig. Die Iaido-Gemeinde in Teutonien ist nicht sonderlich groß. In unserem Verband sind roundabout 650 People. Das bedeutet, die meisten kennen sich untereinander. Und da man auch im Austausch gern einmal in anderen Dojo übt, kennt man gewisse "Formulierungen". Zum Bleistift: Drehungen werden grundsätzlich auf dem Fußballen ausgeführt. Es gibt bei uns, und das ist kein Witz, nur einen Vorturner, der statt "Fußballen" das Wort: "Vorfuß" benutzt. Wenn sich also der Schüler zur Prüfung anmeldet und in seiner Arbeit das Wort "Vorfuß" gleich mehrfach auf die Frage: "Beschreibe die Fußarbeit im Zenkenren-Iaido", vorkommt, dann wissen wir, was bzw. wer dahinter steckt
. Ist ja okay, dazu fordern wir ja auch auf. Es geht nicht darum, eine perfekte Arbeit abzugeben, es geht darum, sich mit dem Thema zu beschäftigen, um besser zu werden.
Eskalationsstufe 4: Fairness. Es wären ungleiche Bedingungen, sagten einige. Nun ja, damit hatten sie nicht Unrecht. Dem syrischen Probanden gegenüber waren wir sehr viel duldsamer, als dem Deutschen. Die Frage war eben wiedereinmal, wie man damit umgeht. Dürfen wir von Deutschen, die ja ihr ganzes Leben lang Deutsch als Muttersprache praktizieren, mehr verlangen, als von Migranten oder Gehandicapten? Dürfen wir, da wir das wissen, das Niveau herunterschrauben? Ist die schriftliche Arbeit, die der praktischen vorausgeht, bald nur noch Wortsalat? Dann können wir es gleich lassen. Ich denke, dass die schriftliche Prüfung bald wegfällt. Ich finde das schade, weil es die Probanden zwingt, sich mit einem Thema auseinanderzusetzten, auch wenn sie das Thema nicht mögen oder verdrängen. Nun ist es wieder die Fairness. Im Ausland werden keine schriftlichen Prüfungen verlangt. Nur in Japan und Deutschland. In Japan gleicht die schriftliche Prüfung zum 8. Dan einer Doktorarbeit. Well... es liegt nicht an mir, das zu entscheiden, das machen die Komitees und Ausschüsse. ABER:
Und das gab den Ausschlag für meine "Geschichte", es trudelten Mitte des Jahres zwei Arbeiten ein, die beide 4600 Zeichen hatten! Beide drei Absätze und der Wortlaut war fast derselbe. Der eine kam aus Schleswig-Holstein, der andere aus Ba-Wü. Die hätten gar nicht gegenseitig abschreiben können und wenn, dann hätten sie die Basis sicherlich so abgeändert, dass es nicht allzu auffälig wäre.
Ich lud also (mein Spürsinn ist irre) ChatGPT runter und gab ein: iaido, Muso shinden ryu, Fußarbeit, Reiho, Etikette. Und, was denkt ihr? BÄÄM! So kam ich auf den Gedanken, ChatGPT mit Lametta zu füttern. Wieder BÄÄM. Wenn man denkt, die K.I. ist strunzdumm, ist man schwer auf dem Holzweg.
ICH finde den Text doof, weil er so überhaupt nicht mir, meiner Erzählstruktur und meiner Schreibweise entspricht. Aber an den Kommentaren sehe ich, dass durchaus etwas transportiert wird.
Ganz ehrlich? Das macht mir Angst. Ich schlage vor, weil ja nun von JEDEM von uns ein kleines Teilchen von Lametta steckt, dass jeder 3 Autorenpunkte bekommt. Das wiederum wäre fair. In diesem Sinne:
Ich bitte um Verzeihung für die Irreführung.