Das vierte Türchen
Vielen Dank liebe
@*******d18 für diese herzige Samtpfotengeschichte und Glückwunsch an alle, die auf sie gesetzt haben.
Heute schwelgen wir, zusammen mit dem Autor/der Autorin der Geschichte in Kindheitserinnerungen.
Früher war's noch schön
In meiner Kindheit war sie der Höhepunkt des Jahres im Dorf. Die Christmette, um Mitternacht, wann durfte man als Kind sonst schon so lange auf bleiben, außer natürlich an Silvester.
Allein der Weg dorthin. Wir hatten ja noch richtig viel Schnee. Und da meine Familie und ich ganz oben am Berg wohnten, die Kirche aber unten im Dorf stand, nahmen meine Eltern den Schlitten für mich mit. Vor allem für den Nachhauseweg war der unerlässlich, das kann du dir denken.
Aber ich schweife ab....
Die Christmette war wirklich etwas besonderes. Die Kirche war festlich geschmückt, mit Tannengrün und einem riesigen Christbaum. An ihm prangten Strohsterne, Äpfel und Lametta, das im Licht hunderter Kerzen funkelte.
Der Pfarrer las immer aus den Evangelien vor. Eigentlich kannte jeder den Text schon auswendig, aber er gehörte eben dazu.
Genau wie der Chor und die Lieder.
Und dann gab es da noch das Krippenspiel. Das wurde von den Kindern unserer Grundschule dargeboten. Wir hatten sogar echte Tiere dabei. Unsere Kostüme waren alle selbst genäht. Nein, natürlich nicht jedes Jahr neue, wo denkst du hin. Das war immer die selben, so lange ich denken kann.
Ob ich da auch Mal mitgespielt habe? Ja, aber nur nen Hirten, also nix besonderes. Aber, es war eine Sprechrolle, okay nur ein Satz, aber immerhin.
Meine Güte hatte ich damals Lampenfieber, zumindest hat mir das meine Mutter viel Jahre später erzählt. Dran erinnern kann ich mich nicht mehr.
War schon ne große Sache unser Krippenspiel.
Bis zum letzten Platz war die Kirche immer besetzt. Da brauchte man keine Angst haben, dass man umfiel, wenn man einschlief. Wobei an dem Tag ist keiner eingeschlafen. Nicht so, wie an manchem Sonntag im normalen Gottesdienst.
Das schönste war allerdings nach dem Gottesdienst, dass es noch für alle Punsch und Plätzchen gab. Jedoch hat alles schöne Mal ein Ende und irgendwann machten wir uns auf den Heimweg. Dann durfte ich mich auf den Schlitten setzen und mein Papa hat mich den ganzen Weg, den Berg hoch, gezogen.
Hach ja, das waren noch Zeiten. Und was ist heute...die Leute schauen sich den Gottesdienst auf ihrer VR Brille an...Schnee gibt’s nur noch in den Snow Doms, wobei der Kunstschnee nicht mit dem Schnee von damals zu vergleichen ist... Früher war eben mehr Lametta....