Sehnsucht lässt selbst Rosen weinen...traurige Frau?
RosenblutIch stehe eng in einer schwarzen Unterbrust-Corsage verschnürt, darunter nur ein superkurzes Etwas tragend , das mehr preis gibt, als verdeckt...meine nackten Füße stecken etwas verloren und einsam heute in ebenso schwarzen Heels. Und zwischen meinen Beinen blitzt ein Yves Klein blaues "Nectar de Jouissance Or" von Sylvie Monthulé und meine Hände sind mit Handcuffs aus schwarzer Seide und Organza nach hinten gebunden. Ich stehe mit weit gespreizten Beinen mitten im Raum.
Ich stehe und stehe und warte auf DICH. Zwischen meinen Lippen halte ich eine purpurrote langstielige Rose fest. Sie hat feine spitze Dornen, mit denen du später meinen Körper streicheln wirst. Doch im Augenblick halte ich sie ganz vorsichtig zwischen meinen Lippen.
DU hast gesagt, dass sie nicht fallen darf und DU sie aus meinem Mund entgegen zu nehmen verlangst.
Ich stehe in einem sehr kleinen Lichtkreis, den ich zuvor für DICH aus nach Moschus duftenden Kerzen kreiert habe, deren Flammen mir nun heiß und gefährlich nahe um die Beine züngeln...Ich muss daher völlig still und diszipliniert für DICH stehen.
Der Raum ist erfüllt mit Endlos-Klängen aus "Laughter through tears"... Meine Unruhe wächst. In meinen Beinen verspüre ich die Anstrengung des "Bewegungslos stehen Müssens". Leicht wiege ich meinen Oberkörper hin und her. Doch nein. Stopp. Ertappt. DU hast es ausdrücklich verboten. Still stehen soll ich. Völlig still stehen für DICH. Und den dornigen Rosenstiel vorsichtig zwischen meinen Lippen festhalten.
Die Musik ist melodisch, aber so laut, dass ich nicht hören kann, ob Du endlich kommst...ich lausche zwischen den Klängen nach Deinen Schritten...Meinem rosengeknebelten Mund entflieht ein sehr leises sehnsüchtigstes Seufzen...Wo bleibst du denn nur, mein geliebter HERR???