DAnke, Märzmond, in zwiefacher Hinsicht:
Dass wir wieder inhaltlich im thread der darüberstehenden Geschichte sind
(und nicht bei privaten Sympathie - und Antipathiekundgebungen)
und zweitens, was den Inhalt betrifft!
Der dröselt nämlich kurz und schlüssig die Qualitäten des "Seitensprungs" auf:
Es gibt ein rein körperliches "Betrügen", sei es, weil zuhause gar nix mehr geht oder weil Praktiken gewünscht werden, die der Partner nicht mitmachen will. Das "kratzt" die häusliche Liebe nicht, im eigentlichen Sinne.
Auf anderer Ebene heißt das: sie mag keinen Schweinsbraten, kann ihn auch nicht kochen, also geht er ins Wirtshaus, ab und an. Freut sich aber sehr über ihr Wokgemüse.
Das ist vielleicht der Moment, wo Dios Diskretion sogar greift und sinnvoll ist. Oder eine stille, ja sogar eine offene Akzeptanz des Partners da ist.
Dann, wenn es nichts mehr gibt an Ort und Stelle, was hält und abhält,
Dann, wenn es an anderer Stelle das gibt, was man schmerzlich vermisste, was man unbedingt braucht, was allein noch mehr Sinn macht,
und was an erstem Ort nicht mehr zu erwarten ist.
(sehr schön formuliert, übrigens)
Das ist der Punkt, wo es meistens "als Selbstläufer" in die Trennung geht. Diesen Spagat halten die wenigstens über lange Zeit aus.
Interessant ist die Zwischenzone:
Viele wollen nicht, dass das Außereheliche (ich nennen es jetzt mal Ehe, es kann aber auch jede Lebens-und Liebesgemeinschaft sein) NUR körperlich ist - sie brauchen Gefühl für guten, besseren Sex. Sie brauchen auch beim "Spaß" Vertrautheit, Gespräch, gemeinsame Unternehmung. Als "Rahmen und Vorspiel". Sie doppeln quasi ihre Beziehung, manchmal sogar bis hin zu Kindern (z.B. Charles Lindbergh)
Das darf meiner Meinung nach nur sein, wenn die beteiligten Liebespartner davon wissen (und es akzeptieren). Sonst nenne ich es einen Verrat an allen Werten, die ich Partnerschaften zugrunde lege.