Sie liegt schon einige Beiträge zurück, aber ich gehe noch auf die Frage von Diotimavera ein.
Die Offenheit ist zunächst eine, mit der ich mich selbst einschätze und beurteile. Das ist schon die schwerste aller Aufgaben, denn Lug und Trug liegen hier vergraben. Ich mache mir, wenn überhaupt, in erster Linie selbst etwas vor oder belüge mich selbst, bevor ich mich verhalte.
Schwierig ist es deshalb, weil es alles andere als leicht sein kann, den nötigen Abstand zu sich selbst und zu anderen zu gewinnen. Dabei wird mir übrigens immer deutlicher, daß dieses „Selbst“, das „Eigene“ oder das „Ich“, von dem ich ausgehe, nur theoretisch abgetrennt werden kann. Ich bin ein Knoten von Beziehungsfäden und ein vorläufiges Ergebnis von Geschichten, aus denen ich Erfahrungen mitgenommen habe.
Diese Erfahrungen sind höchst individuell und haben immer schon die Richtung vorgeprägt, in die sich ein Mensch entwickeln konnte. Ich bin zunächst als Geworfener mehr oder weniger zufällig in Erfahrungen reingerutscht, und mit der Zeit nimmt dieser Zufallscharakter immer mehr ab. Ich beginne irgendwann, eine Theorie über das Leben zu entwickeln, um mir einen Reim auf meinen Weg zu machen und verliere allzuleicht ebendas aus den Augen; daß es mein Weg ist.
Es gibt allgemeingültige Standards des Zusammenlebens. Respekt und Toleranz beispielsweise. Prinzipielle Offenheit liegt nach meinem Dafürhalten diesen Standards zugrunde. Mit zunehmendem Alter wird das Vorhaben, diese Offenheit beizubehalten, immer schwieriger; zu leicht verwechselt man seinen höchst individuellen Reim mit allgemeingültigen Erkenntnissen.
Im Grunde läuft Offenheit auf die Frage der Verantwortung hinaus: kann ich das, was ich mache, auch verantworten? Eine unausgesetzte und restlose Ehrlichkeit kann es nicht geben, weshalb wir immer auch mit der Verantwortung zu tun haben. Sind es „die kleinen Flunkereien im Alltag“, bei denen es nur darum geht, etwas zu vereinfachen, haben wir kein Problem damit. Es wird zu einem, wenn ich mir selbst gegenüber nicht offen bin und beispielsweise nicht mehr unterscheide zwischen dem, was mich betrifft und dem, was meinen Partner und mich betrifft.
Wie gesagt, halte ich dies für die schwerste aller Aufgaben, eben das herauszufinden. Das vielbeschworene Vertrauen zwischen Partnern beruht auf dieser Fähigkeit. Der Ursprungstext ist ein Beispiel für diesen Betrug, der ein Selbstbetrug ist, auch wenn andere darunter leiden müssen.
… Und wie soll "Offenheit" aussehen? Keine Ehrlichkeit a la "Du Schatz, sorry, aber wir haben da ein kleines Problem...ich lege jetzt ne andere flach aber ich mach es diskret, so dass du nichts mitkriegst und die "Leute" auch nicht?" - Klingt nicht wirklich frei und würdevoll....Oder bedeutet Offenheit etwas anders...
Die Offenheit ist zunächst eine, mit der ich mich selbst einschätze und beurteile. Das ist schon die schwerste aller Aufgaben, denn Lug und Trug liegen hier vergraben. Ich mache mir, wenn überhaupt, in erster Linie selbst etwas vor oder belüge mich selbst, bevor ich mich verhalte.
Schwierig ist es deshalb, weil es alles andere als leicht sein kann, den nötigen Abstand zu sich selbst und zu anderen zu gewinnen. Dabei wird mir übrigens immer deutlicher, daß dieses „Selbst“, das „Eigene“ oder das „Ich“, von dem ich ausgehe, nur theoretisch abgetrennt werden kann. Ich bin ein Knoten von Beziehungsfäden und ein vorläufiges Ergebnis von Geschichten, aus denen ich Erfahrungen mitgenommen habe.
Diese Erfahrungen sind höchst individuell und haben immer schon die Richtung vorgeprägt, in die sich ein Mensch entwickeln konnte. Ich bin zunächst als Geworfener mehr oder weniger zufällig in Erfahrungen reingerutscht, und mit der Zeit nimmt dieser Zufallscharakter immer mehr ab. Ich beginne irgendwann, eine Theorie über das Leben zu entwickeln, um mir einen Reim auf meinen Weg zu machen und verliere allzuleicht ebendas aus den Augen; daß es mein Weg ist.
Es gibt allgemeingültige Standards des Zusammenlebens. Respekt und Toleranz beispielsweise. Prinzipielle Offenheit liegt nach meinem Dafürhalten diesen Standards zugrunde. Mit zunehmendem Alter wird das Vorhaben, diese Offenheit beizubehalten, immer schwieriger; zu leicht verwechselt man seinen höchst individuellen Reim mit allgemeingültigen Erkenntnissen.
Im Grunde läuft Offenheit auf die Frage der Verantwortung hinaus: kann ich das, was ich mache, auch verantworten? Eine unausgesetzte und restlose Ehrlichkeit kann es nicht geben, weshalb wir immer auch mit der Verantwortung zu tun haben. Sind es „die kleinen Flunkereien im Alltag“, bei denen es nur darum geht, etwas zu vereinfachen, haben wir kein Problem damit. Es wird zu einem, wenn ich mir selbst gegenüber nicht offen bin und beispielsweise nicht mehr unterscheide zwischen dem, was mich betrifft und dem, was meinen Partner und mich betrifft.
Wie gesagt, halte ich dies für die schwerste aller Aufgaben, eben das herauszufinden. Das vielbeschworene Vertrauen zwischen Partnern beruht auf dieser Fähigkeit. Der Ursprungstext ist ein Beispiel für diesen Betrug, der ein Selbstbetrug ist, auch wenn andere darunter leiden müssen.