Unterschiede
UnterschiedeEin Drama in vier Akten
Beispiele paranormaler Tonbandstimmen.
Was sind paranormale Tonbandstimmen?
Es sind Stimmen unbekannter Herkunft.
Es sind paranormaler Tonbandstimmen-
Ihren Klang. Ich verstehe die Sprachen.
Ich verstehe die Sprachen nicht. Ich höre nur
ihren Klang.
The sun is shining slowly
The birds are flying so low.
Honey you're my one and only,
So pay my what you owe me.
Lights are going down, slowly,
In the woods the animals are moving.
In my dreams you're talking to me.
Your voice is moving through me.
You talk as if you knew me.
So pay me what you owe me.
Beispiel Nummer zweiundzwanzig.
The sun is shining slowly
The birds are flying so low.
Honey you're my one and only
So pay me what you owe me.
Laurie Anderson 1982, Album: Big Science
Kapitel 1: Einkaufen
You can dance. you can make me laugh,
you've got x-ray eyes.
You know how to sing, you're a diplomat.
You've got it all.
Everybody loves you.
You can charm the birds out of the sky. but I, I've ne thing.
You always know just what to say. and when to go.
But I've got one thing. you can see in the dark.
But I've got one thing: I loved you better.
1.1: Er
09:45 Uhr. Er nimmt sich die Autoschlüssel, Einkaufsliste und das Portemonnaie und zwar in dieser Reihenfolge (er nennt es immer Popomonää, weil es in der Regel in der Gesäßtasche steckt). Gedankengang: Einsatzbereitschaft für den Kriegsfall (* Kriegsfall beinhaltet innerehelichen Zwist!) herstellen. Das (lebensrettende) Fahrzeug hat ständig folgende Grundparameter zu erfüllen: 1. Alle Betriebsstoffe müssen ständig am Maximum sein. 2. Das Fahrzeug hat tendenziell grundsätzlich immer wie ein Neuwagen auszusehen. 3. Der technische Zustand beschreibt allein das Attribut „Exzellent“, alles andere wäre nachlässig.
Das Radar wird eingeschaltet, die Einkaufsliste kurz überflogen. Toast, Eier, 4 Brötchen, Vollwaschmittel, Q-Tipps, Öl, Butter, Marmelade, Toilettenpapier, Chips. NETTO ist am nächsten. Abschätzendes Nachdenken. 850 m bis zum Netto, wird das Auto überhaupt warm? Nein. Abwägen. Laufen ist bescheuert. Kompromiss: Fahren, einkaufen, tanken, eine große Runde mit lauter Musik drehen, posen, glücklich sein. Zeitfenster einkaufen: 11 Minuten, Rest ergibt sich aus der Temperatur des Triebwerkes. Ja, lieber Leser, Triebwerk. T R I E B W E R K. Die bayrische Firma fertigte 1935 Flugzeugtriebwerke. Eine Antriebseinheit dieser Marke mit „Motor“ zu deklarieren ist bei Todesstrafe verboten! Der Plan steht; er war in knapp einer Minute fertig. Garage auf, starten, 2 Minuten zum Netto. Einkaufswagen ziehen, 1. Gang: Nix. 2. Gang: Toast (Gut&Günstig), Brötchen, Marmelade (Gut und Günstig). Nächster Gang: Chips (Lorenz! Wenn etwas anderes nach Hause käme, wäre Stunk!). Links, Rechts, 3. Gang: Öl (Gut und Günstig), kurze Halse, Zielansprache 9 Sekunden. Letzter Gang, Vollwaschmittel (Persil im Angebot), Toilettenpapier (in Italien sagt man: Carta di Cul`; Arschpapier), 2,99 €. Kasse, Bar, Abfahrt. 10:45 Minuten, Rekordzeit. Restliche Zeit: Tanken und Autopflege, Cruisen. Entspannte Rückkehr: 11:55 Uhr. Ausgegeben für den Einkauf: 15, 75 €.
1.2: Sie
09:45 Uhr: geplante Abfahrtszeit. Die Schuhe sind weg. Der Autoschlüssel ist nicht da. Die EC – Karte fehlt. Die Zugangskarte zur Firma fehlt auch. Nicht, dass sie sie bräuchte, aber wer weiß? Ebenso der Schlüssel zu Mamas Haus; der ist am Autoschlüssel! Suchen. Die Schuhe stehen an seinem Bett; daher schlief er so schlecht! Schnell entfernen, bevor er es merkt! Wo ist der Autoschlüssel? Ah, im Bad auf der Konsole! Wo sind die Karten. Suchen, suchen, suchen… verdammte Axt, IHN fragen. Er (Findefuchs!):
„In der Badewanne.“
„Spinner, was sollen die denn da?“ Er geht vor, greift in die Wanne:
„Voilà.“
„Die hast du da vorher reingeworfen!!!“
„Nein. Wozu denn auch? Du hast gestern abend die Jeans gefaltet, umgedreht und plumps...“
„Du willst mich nur ärgern!“
Zack, Ehekrise. Wutentbrannt rafft sie ihre Sachen zusammen. Laut fluchend die Treppe runter. Ansatzweise ist das Wort Ar*****ch zu hören. Tür schlagen. Motor laut aufheulen. Anfahren, Bremsen. Auto mitten in der Einfahrt stehen lassen. Stampfenden Schrittes zurück, laut fluchend durch das Treppenhaus. Er steht noch in der offenen Tür, einen Kußmund formend. Man kennt sich. Weitaus ruhiger schreitet sie zum Auto, jetzt grübelnd-entspannt. Sie öffnet die Beifahrertür, um den Einkaufskorb von Küstengold zu verstauen. Sie setzt ihn ab, um den großen Wäschekorb von Mama zu entfernen. Küstengold rein, Wäschekorb ans Heck. Klappe öffnen, um den Wäschekorb in den Laderaum des Touran zu packen. Mehrere leere Plastikflaschen fallen ihr entgegen. Sie setzt den Korb wieder ab, stampft zurück zum Eingang und öffnet die Tür. Aus dem Laderaum schleppt sie zwei Kisten Sekt, einen Korb mit Trainingssachen, einen Wasserkocher (defekt) und einen Eimer mit alten Putzlappen vom Dojo – Putzfest, die aufgesammelten Leergutflaschen und stellt alles in den Flur. Sie stellt den Wäschekorb in den Laderaum und stutzt. Öffnet die hintere linke Tür. Sie holt einen Korb mit altem Geschirr und verstaut ihn ebenfalls im Laderaum. Poolnudeln und Pizzakartons von der Schule wandern ebenfalls nach hinten. Jetzt zur Beifahrertür und den Einkaufskorb hinter dem Fahrersitz verstauen. Türen zu und ab zum Netto. Ist halt am nächsten.
Parken; sie schlendert zu den Einkaufswägen und betritt den Markt. Obst und Gemüse. Lauch. Lauch und Paprika kann man immer brauchen. Zwei Tüten Chips, sie kennt ihren verfressenen Kerl. Eiersalat. Kann man immer brauchen. Ein großes Stück junger Gouda. Butterkäse in Scheiben. Geschälte Tomaten im Angebot! Gleich einen ganzen Karton einpacken. Idee! Zurück zur Gemüse-Abteilung. Einen ganzen Rotkohl kaufen. Krautwickel mit Rotkohl? Wollen wir doch mal sehen! Weiter, zurück in die Fleischabteilung. Rinderhack. Haltungsform 2? Nee, nie nich!!! Aber Bio ist so verdammt teuer. Egal. Eishörnchen, eine Tüte Gummibären, Schokokekse und ja! Das Regal mit den Non-Food Sachen. Herzallerbeste Inspiration für ein schönes Zuhause. Balkon Solarlichter, wie schön. Ein Windspiel. Sieht aus wie eine Pusteblume.
Das Handy klingelt. Mama. Kartoffeln alle? Okay. Paprika. Käse. Butter. Gurken. Gurken im Gläschen. Weichkäse. Orangen. Äpfel. Tee. Alles klar. Reset, alles von vorn. Der Einkaufswagen wird in zwei Partitionen unterteilt und es geht zurück in die Gemüse – Abteilung. Mutterns Einkauf übertrifft den eigenen. Kurz vor der Kasse: Telefon. Mutter again. Weint. Karotten sind auch alle. Zurück, Möhren holen. Telefon. Witti, Pflege-Oma Nummer 2. Kommen Sie heute noch? Eigentlich nicht. Schnappatmung, Geheule, Gejammer, Gezeter. Ich bin so allein. Na gut. Ach ja, brauchen Sie noch was? Jaaaa, wenn sie mir Kamillentee mitbringen, Mairübchen, Orangenmarmelade, braunen Kandiszucker megagroß, Krabbensalat, Hähnchenschenkel, Kartoffeln und Butter? Jetzt wird es eng im Einkaufswagen, wir sind bei drei Partitionen. Viel darf nicht mehr kommen. Geschafft, an der Kasse. Drei Mal bezahlen, drei Karten, drei Rechnungen.
Was wollte sie eigentlich kaufen? Wo ist die Einkaufsliste? Ach… zuhause. Ihn anrufen. Er nimmt ab und sagt:
„Toast, Eier, 4 Brötchen, Vollwaschmittel, Q-Tipps, Öl, Butter, Marmelade, Toilettenpapier, Chips. Was davon hast du?“
Sie wird schon wieder sauer. Woher weiß der Mistkerl…..
„Chips“
Er lacht.
„Soll ich einkaufen gehen? Bei mir nennt man das Abholen.“
Sie legt auf. Arschloch. Das Telefon klingelt. Er ist dran.
„Ich hab dich auch lieb!“
Na okay, denkt sie, dir werde ich es zeigen. Von wegen Gut und Günstig. Ab zum DM. Wirst schon sehen. Waschmittel, Ohrbohrer, Toilettenpapier, lächerlich. Die Ohrbohrer selbstredend mit Bambus-Stiel. Viiiiiel angenehmer. 4lagiges Toilettenpapier von Zewa, das BESTE. Soll er doch sein Recyclingdreck selbst nehmen und sich den Hintern blutig schrubben. Sensitives Waschmittel ohne Zusatzstoffe und ohne Stinkzeug, also Geruch. Teuer, aber notwendig, sie kann sonst nicht schlafen. Softlan, Kuschelweich und Vernell sind die Hölle auf Erden!
Jetzt noch fix in den Edeka, den Rest besorgen. Moment, was fehlt denn? Öl, Butter…. Toast…. Mal sehen. Doch sie bleibt bei Tchibo hängen. Nicht am Kaffee wohlgemerkt, sondern bei den Nonfood-Artikeln. Sport-BH. Neue Schlüppi, Nudelsieb und Schlafmaske. Genial.
Dann ab zu Mutti, auspacken. Sie möchte noch einen Tee mit ihr trinken. Natürlich.
„Mama ich muss los.“
„Ja Kind. Kannst du noch mal eben nach meinem Bett sehen? Ich habe furchtbar schlecht geschlafen.“
5 Minuten später.
„Ciao Mama!“
„Kind, schau doch noch mal eben in den Keller, ich weiß nicht, wie viele Äpfel ich noch habe.“
„Ich hab grad neue gekauft, Mama.“
„Trotzdem“
„Mama ich muss jetzt los, mein Mann wartet.“
„Kind, der kommt allein zurecht, ICH bin den ganzen Tag alleine. UND einsam!“
Sie reißt sich los und hat ein schlechtes Gewissen. Kaum im Auto ruft Witti an.
„Kommen sie heute noch? Ich habe keinen Tee mehr!“ Vorwurfsvoll.
„Ich bin gleich da. Aber wenn Sie Tee wollen, drücken sie die Ruftaste, da kommt dann sofort jemand.“ Witti wohnt in einer Senioren-Wohnanlage für Betuchte.
„Das ist nicht dasselbe.“
Natürlich muss sie mit Witti noch einen Tee trinken und sich das ganze Gejammer über Einsamkeit und soziale Deprivation der Gesellschaft anhören. Und fährt mit schlechtem Gewissen hoch 2 heim. Ankunftszeit 16:19 Uhr. Der Mann sauer, das extra für sie Gekochte eiskalt. Aber für Ehekrach keine Zeit, sie müssen zum Training. Er steht mit fertig gepackter Tasche in der Tür. Sie sucht erst einmal ihre Tasche. Dann die Sportkleidung. Den Sport-BH. Das Portemonnaie. Die Schuhe. Den Schlüssel. Dann alles retoure, den Einkauf hochschleppen und in den Kühlschrank. Ups. Butter, Eier, Öl vergessen. Mist. Sie gehen nach dem Training noch einmal gemeinsam einkaufen.
Ausgaben insgesamt: (CLASSIFIED)
...to B continued