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Gedanken zur Vergänglichkeit

*****o83 Mann
812 Beiträge
Themenersteller 
Gedanken zur Vergänglichkeit
Hannes Wader und ich
Eines meiner liebsten Lieder, die ich auf der Gitarre spiele ist „ Heute hier, morgen dort“ von Hannes Wader. Dem grand Signor unter den deutschen Liedermachern. Schon als Schüler zog dieses Lied das Interesse auf mich. Denn im Musikunterricht sangen wir es rauf und runter.
Für mich handelt es sich nicht nur im ein in Harmonien gehülltes Arrangement. Oder um eine koordinative Herausforderung für meine Fingerfertigkeit. Umso älter ich werde, desto mehr wird mir der Textinhalt bewusst. Nichts bleibt für ewig. Beständigkeit, was ist das schon? Aktualität ist nur ein Windhauch, den morgen keinen mehr interessiert. Montags werden erfolgreiche Olympioniken in den Medien gefeiert, Dienstags sind sie vergessen.
Schnelllebigkeit ist der Herzschlag der Alltagsmaschinerie, wer nicht mitschwimmt treibt ab. Momente des Müßigganges, der inneren Einkehr sind rar gehandelte Optionen geworden. Manchmal frage ich mich, ob Menschen das Leben leben, das sie sich vorgestellt haben. In diesem Höher-schneller-weiter überhaupt noch sie selbst sind. Sich überhaupt noch selbst entfalten können. Keinem Träumen hinterherhängen, sondern diese leben.
Jedoch ist stetiger Stillstand beileibe nicht das gelbe vom Ei. Weiterentwicklung ist wichtig für das Fortschreiten der Gesellschaft. Auch für die eigene Persönlichkeit. Hierbei stellt man dann fest, dass Nichts bleibt, dass Nichts bleibt wie es war. Besonders dann, wenn Dir die Schlussfolgerung des Herzschlages des Alltags der eigene Körper zurück bezahlt. Die Melodie der Geräte hörst, die Du auf der Intensivstation im Bett liegend wahr nimmst. Dein Herzschlag extern unterstützt werden muss.
Oder völlig ausgebrannt deiner, menschlichen Wahrnehmung jeglicher Emotionen entkräftet dich in einer Psychiatrischen Einrichtung wiederfindest. Erst einmal wieder den Unterschied zwischen, Freude, lachen, Hunger, Durst, Tag und Nacht, Sonnenschein, Gewitter, Trauer und Humor lernen musst. Vor allem Dich selbst wieder wahr zu nehmen. Danach verläuft der Alltag völlig neu.
*****ida Frau
17.829 Beiträge
Schöne Gedanken und so wahr...
Magst du auch Feedback zu einigen textlichen Stolperern?
*****o83 Mann
812 Beiträge
Themenersteller 
Aber natürlich gern. Hab den Text bei einer Lesung meiner Schreibwerkstatt Gruppe vorgelesen. War Super
********1_by Mann
73 Beiträge
Für diesen Beitrag würde ich glatt 2 Herzchen geben.

1. Ich komme nicht von den Seiteninstrumenten her. Vermehrt kommen die Liedermacher ja doch von der Gitarre her, also nicht ganz meine Welt. Deshalb habe ich da solide Bildungslücken. Hannes Wader also. Dem Namen nach wage ich einen Schuss ins Blaue. Norddeutsch. Ok, dann fülle ich mal da mein Wissen auf, bei Hannes Wader. Nebenbei gibt es da Tendenzen bei mir, je Politischer, Gesellschaftskritischer der Musiker wird umso kritischer und skeptischer werde ich. Also Wader, danke hast meine Neugier geweckt und in der Regel führt das dazu das ich die Befriedige.

2. Der Grundgedanke mit der Intensivstation spricht mich an. Ja, dort herrscht eine besondere Musik. Generell arbeitet man dort sehr solide an der Bühnenshow. Auch der Lichttechnkiker ist dort schon sehr solide vertreten. Sauerstoffsättigung, Blutdruck etc. etc. der Puls der Zeit ist dort in den Blutgefäßen verankert. Ganz einfach real, die Sonde ist im Arm. Ja, was soll man dazu sagen. Wichtige "Lektion". Danach ist das neue Jetzt auf jedenfall anders. Das Wissen um die eigne Endlichkeit ist bis dort hin mit Glück "Theortisch" ab dort war sie sehr "Praktisch" zu spüren. Ich habe einen Satz gefunden der mir half. "Eine Minute Leben, ist immer noch Leben". So (2) war jetzt das zweite Herzchen.
Manche Musiker sind aber auch "Hinterfozig". Ihre Lieder bleiben einfach Wein und wollen nicht zu Essig werden. *ja*
**********silon
6.651 Beiträge
Ja, der Hannes. Ja, manche seiner Liedtexte mag auch ich gern hören. Und ich mag deinen Text, lieber @*****o83

Denn im Musikunterricht sangen wir es rauf und runter.

Das fett markierte rauf und runter liest sich hier eher salopp und umgangssprachlich, passt aber für meinen Geschmack nicht zum sonstigen von dir ausgewählten Wortschatz und Tonfall im Text. Jedenfalls bin ich darüber beim ersten Lesen sofort gestolpert.

Für mich handelt es sich nicht nur im ein in Harmonien gehülltes Arrangement.

Nicht im, sondern um.

Aktualität ist nur ein Windhauch, den morgen keinen mehr interessiert.

Evtl. ja auch die Schlagzeile von heute ist morgen schon wieder gestern? ....

Jedenfalls irgendwas mit Schlagzeile. Die Medien machen die getriebenen Meinungen und die bestimmen, was gerade aktuell ist. Die lenken unsere Meinungen. ... Medien = auch in social Media (insbesondere auch da). Klar auch Zeitungen (online wie gedruckt), tv, Streamingdienste, Mediatheken, das Internet, ....

Für die Medienmacher ist nichts langweiliger als die Nachricht von gestern.

Nicht so für dokumentarisches Volks z.B. ... (Dokumentationen) Aber auch die können durchaus viel Meinung verbreiten, ...

Schnelllebigkeit ist der Herzschlag der Alltagsmaschinerie, wer nicht mitschwimmt treibt ab

Ich weiß, was du meinst, aber es sind mehrere Sprachbilder, die du hier für meine Begriffe vermischst.

Der Alltag ist schnelllebig. Die Maschinen arbeiten im Takt und tackten den Menschen ein (z.B. am Fließband) halten ihn auch im Takt (Herz-Lungen-Maschine -> Beatmung). Und der Mensch, der nicht mit schwimmt, schwimmt gegen den Strom der grauen Einheitsmasse.

Ich würde hier versuchen, die Sprachbilder / Metaphern nicht zu vermengen, sondern sie, wenn dann, jedes für sich zu belassen, aber so, dass sie miteinander sind.

Z.B.: Der Alltag ist schnelllebig, Maschinen tackten die Menschen am Fließband des Lebens ein und atmen für uns, wenn wir zu sterben drohen. Wer nicht mitmacht, schwimmt gegen den Strom der grauen Einheit oder aber stirbt.

So oder so ähnlich ... Musst du aber nicht. Ich will dir nur verdeutlichen, dass das einzelne Bilder sind. *zwinker*

KeinemTräumen hinterherhängen, sondern diese leben.

Ihren Träumen hinterherhängen oder sie selbst leben?

Du schreibst von der Mehrzahl an Träumen und nicht von einem Traum.


Besonders dann, wenn Dir die Schlussfolgerung des Herzschlages des Alltags der eigene Körper zurück bezahlt. Die Melodie der Geräte hörst, die Du auf der Intensivstation im Bett liegend wahr nimmst. Dein Herzschlag extern unterstützt werden muss.

Ich würde hier mit dem Wort Maschinen arbeiten. Das ist und wirkt stärker. -> Dein Herzschlag von Maschinen übernommen und getaktet wird. Oder ... Dein Herzschlag maschinell unterstützt wird.

....

Aber das sind alles nur Anregungen und Vorschläge. Du brauchst die nicht zu befolgen. *zwinker*
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