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Schwarzer Schwan

Schwarzer Schwan
Oh man, oh man, ist das Wasser kalt.

"Man verdient durchschnittlich 40.600.-€ pro Jahr oder streicht als DAX Top 1 und 2 Verdiener über 7 Millionen Euro pro Jahr ein. Man, ja Frau-man ist bei Eintritt der Menopause 52 Jahre alt und kommt gefälligst mit 53%iger Wahrscheinlichkeit beim jedem Geschlechtsverkehr zum Orgasmus. Man hat bei der Scheidung eine durchschnittliche Ehedauer von 14,1 Jahren hinter sich und heiratet mit durchschnittlich knapp 31 Jahren, wenn man ein Mann ist und knapp 27 Jahren, wenn man eine Frau ist. Man lügt in England 200 mal pro Tag, in den USA nur 50 mal, man hat in Deutschland durchschnittlich 8 mal Sex pro Monat, geht durchschnittlich 18 mal pro Jahr zum Arzt und schaut pro Tag 180 Minuten fern.

Oh man, oh man, weht hier ein strenger Wind.

Als Manager von morgen hat man(n) ein Ehrenamt zu betreiben für das man(n) freigestellt werden soll und hat auf jeden Fall einen persönlichen Coach auf Unternehmenskosten, sowie ein zweites Blackberry zu beanspruchen. Will man(n) wer sein, fliegt man First Class und kopuliert nicht in einer 80qm Wohnung in der Pampa, sondern in einem Loft in der City. Man kennt die wichtigsten Studien und deren Ergebnisse aus dem äfäf, das gehört sich schließlich so für einen ernst zu nehmenden Akademiker. Als alleinerziehende Mutter, die nicht rechtzeitig geheiratet hat, hat man nicht zu jammern, schließlich bekommt man ja genügend Unterstützung laut Sozialbericht des Bundes und Erhebung der Lebenswelten der OECD in ihren Mitgliedstaaten.

Oh man, oh man. Ich schwimme durch kaltes Nass und kalte Luft und bei all den Zahlen wird mir ganz heiß.

Nahezu alle Männer haben Kosenamen für ihn und Frauen für seinen Träger und die erektile Dysfunktion des Mannes korreliert eindeutig mit der Attraktivität der Frau; man, sprich Frau müsse sich eben ein wenig Mühe geben. Über 70% der Männer empfinden ihre Partnerin als egoistisch, er wäre mit seiner Meinung daher ja nicht alleine. Und als jede zweite Frau hat man weniger als 25 Paar Schuhe im Schrank und durchschnittlich sechs Sexpartner im Bett zu haben, sowie mindestens ein Sexspielzeug im Schrank." "Das ist Frau dem man schuldig, oder der Mann dem man, oder Schwan dem Federvieh, oder heißt er einfach nur Frank?"

Oh man, oh man...

Franks Stimme hat sich wieder Zugang zu meinen Hirnwindungen verschafft, ohne dass ich es ihm explizit erlaubt habe. Es gibt über eine Million Statistiken, die er mir erklären will und mit und durch sie, die Welt, wie er sie sieht und verstanden haben will.

Selbst hier und jetzt das Wasser bis zum Bauch, am Kopf der eisige Wind und in der Mitte mein ich, das sich trotz des verlockenden, scheinbar angenehmen statistischen Mittels zwischen nass und windig einfach nicht wirklich gut fühlen will, sondern einmal mehr unverstanden, unbeachtet, instrumentalisiert, missbraucht zur eigenen Gewinnmaximierung mit Hilfe und Unterstützung des M.A.N.

Nass und windig bleibt dennoch was es ist. Das gesamte ICH dem Wasser und dem Wind ausgesetzt, eben ganz und gar nass und windig…nichts dazwischen alles gleichzeitig anwesend und DA.

Oh man oh man...

"Wie feige ich doch bin und auch er, der sich so an Zahlenwerk festklammert?" denke ich und schwimme weiter, mich immer mehr auf die Welt einlassend in sie hinein tauchend, sich ihr hingebend, meine nass-windige „Mitte“ vergessend, einfach zu sein, ich von oben bis unten, mitten im Nass, mitten im Wind, mitten im Leben. Was für ein wundervoller See, was für eine reizende Gegend und was für eine liebevolle und bezaubernde Begleitung an meiner Seite, der ich erst jetzt gewahr werde. Irgendwie kann ich es noch gar nicht fassen. Ich schaue mich um und sehe…


Ich bin hier unter meinesgleichen und plötzlich fühle ich mich wohl und verstanden. Nach so langer Zeit, nach soviel Unverständnis, Lieblosigkeit und Herzschmerz bin ich angekommen, hier in diesem Wasser und erfreue mich meines Da-SEINs. Mit jedem Atemzug schwimme ich ihr mehr entgegen, der stärker werdenden Liebe hin zu mir, hin zu Ihnen, meinen Schwimmgefährten, hin zur Welt der nassen und windigen, reizenden, ruhigen, entspannenden, interessanten Welt dieses Sees. Hin, wo ich sein kann, wie und wer ich bin und nicht, wie MAN mich haben will. Ich spüre meinen aufkeimenden Mut. Ja, dieser man ist mächtig denke ich zugleich und schwimme mutig weiter, als gelte es um mein Leben zu schwimmen, weg von ihm, weg vom MAN, hin zu mir.


Ich lächle in mich hinein bei dem Gedanken, dass es mir trotz Statistik endlich gelingt zu SEIN, ein ICH aus Fleisch und Blut unter anderen ICHs, so unterschiedlich, wie wir nur sein können unter der Sonne, in diesem See. Standardisierungsirrsinn hat mich lange Zeit daran gehindert zu leben, wie ich leben möchte. Erkenne ich erst heute diesen offenkundigen Irr- und Schwachsinn? Was ist durch einen Durchschnitt gewonnen, durch prozentuale, statistische Schubladen? Was sagt das aus, über mich, über einen Anderen, über die Welt? Wofür ist das von Bedeutung? Wem nützt das?


„Dem MAN!“ sagt mein Gefährte, stumm zu mir hinüberblickend. „Liebes, der MAN will Berechenbarkeit, Zählbarkeit, Kontrolle, Standardisierung, Konfektionierung, Einschätzung, Verlässlichkeit. Der man-tut, man-gehört zu, man-ist so und so, sorgt für Regelkonformität und unterstützt damit Bequemlichkeit und Gefälligkeit. Der Man wird geboren durch Menschenhand, durch Statistiken und Schubladen und beginnt heute fast ein Eigenleben zu führen, damit Mensch sich sicher fühlt.“ erklärt mir mein Gefährte und stumm frage ich zurück: „Wo lebt dieser MAN? Wie sieht er aus, wie riecht er, wie schmeckt er, wie fühlt er sich an, wie spricht er, was denkt er? Wie heißt er?“ Ich bekomme keine Antwort und spüre wieder seine Mächtigkeit und meine Ohn-Macht.


Wie häufig hatte ich den Satz schon gehört: „Du musst dich eben anpassen und deine Ansprüche ein wenig runter schrauben.“ Oder: „Das macht man eben so.“ Ich weiß es nicht, es müssen unzählige Male gewesen sein.

Ja ich erinnere mich. Ich wurde geboren und lebte glücklich mit meinen Eltern und Geschwistern, bis sie umkamen. Wie das geschehen ist, weiß ich nicht mehr genau. Ein Heckenschütze hat sie mir genommen, hinterhältig, feige. Heute weiß ich, dass das „Besondere“ sehr gefährlich lebt, weil es aus der breiten Masse herausragt, sichtbar wird, nicht ins Raster passen will, Neid auslöst, oder einfach „nicht gefällt“. Damals hatte ich einfach Furcht – Furcht vor den anderen, Furcht vor dem Leben. Was tun, um nicht in noch größere Gefahr zu geraten?


Ich fand Unterschlupf bei Verwandten. Sie mochten nicht, wie ich aussah, wie ich mich gebärdete. „Wenn du zu uns gehören willst, musst du dich anpassen. So kannst du nicht rumlaufen, wie sieht denn das aus und überhaupt: Deine Stimme ist fürchterlich und so wie du angezogen bist, müssen wir uns deiner schämen – so geht das nicht.“ Ich musste in ihre Schule. Ich fügte mich ein und passte mich so gut es ging an. Als ich mich dennoch nicht so entwickelte, wie sie das gerne gehabt hätten, waren sie so enttäuscht von mir, dass sie mich kurzerhand rauswarfen.

Ich zog zu Bekannten, doch kaum war ich da, begann der Zickenkrieg. „Du bist aber keine von uns. Das macht man aber bei uns nicht so. Hier sollst du dich so benehmen, wie wir dir das sagen. Nur weil du größer bist, brauchst du nicht zu glauben, dass du etwas Besseres bist.“ Ich strengte mich an, doch sie liebten mich nie so, wie ich war. Was für bescheuerte Hühner denke ich heute und schwimme weiter.

Heute ist die Zahlenwelt und wohl auch Frank der Überzeugung, dass es mich gar nicht gibt oder zu geben hat und doch bin ich aus Fleisch und Blut. Wie ist das zu verstehen? Direkt blickt mir mein Gefährte ins windumwehte Gesicht und spricht mich wieder stumm an.

„Schwimm nur weiter, Liebes. Der Strom des Lebens trägt dich, uns. Schwimm nur weiter, der Wind des Lebens wird dir nicht gefährlich, so lange du ihm aufmerksam lauschst. Horch nur, was er und ich dir erzählen."

Schwäne sind...

"Um zu untersuchen, wie Schwäne SIND werden Cluster gebildet. In jedem Cluster gibt es eine möglichst gleiche Stichprobe N. Zunächst wird festgestellt: Es gibt mehr Hühner als Gänse und noch weniger Schwäne. Das bedeutet, es muss randomisiert werden, damit die Stichproben auch repräsentativ sind. Da es statistisch mehr braune Hühner gibt, kommen mehr braune als weiße in die Stichprobe. Gänse und Enten kommen den Bundesländern unterschiedlich häufig vor, so dass sich mehr Gänse aus Niedersachsen, aber mehr Enten in Bayern finden. Und Schwäne kommen in den Städten häufiger vor als auf dem Land, ergo werden je Bundesland zwei Landschwäne und zehn Stadtschwäne aufgenommen. Um nun die Frage zu beantworten: Was sind die gemeinsamen Merkmale der Stichproben und was unterscheidet Hühner von Enten, Gänsen und Schwänen wird gemessen, gewogen, befragt, analysiert, titriert, Genkarten angelegt und vieles mehr. Kannst du mir bis dahin folgen, Liebes?“ Mein Gefährte blickt zu mir hin und ich nicke ihm fast unsichtbar zu.

„Dann fahre ich fort: Fragen wir die Statistik: „Was macht Hühner zu Hühnern“, so korreliert das Scharren im Dreck eindeutig mit dem Huhn sein und stellen des Weiteren fest: „Wir Schwäne sind weißes Federvieh, welches sich insbesondere durch die Größe und das Nichtscharren im Dreck, von Hühnern unterscheidet. Die Korrelation zwischen weißer Farbe und Schwan ist am höchsten, womit gilt: Wir Schwäne sind mit 99%iger Wahrscheinlichkeit weiß“. Der Man erkennt Hühner also am Scharren im Dreck und Schwäne an der Farbe. Als Huhn hat man gefälligst dem MAN zu folgen und im Dreck zu scharren und wir Schwäne haben, laut man, gefälligst weiß zu sein, sonst läuft MAN, sprich wir, Gefahr, uns unbeliebt zu machen, nicht nur bei Hühnern, Gänsen, Enten, sondern auch bei Schwänen und insbesondere bei MAN Anhängern, die es gerne quadratisch, praktisch und passend haben.“ Er lächelte mich von der Seite an.

„Kann es folglich sein, dass die Wahrscheinlichkeit für einen nicht weißen Schwan zur Gruppe der Schwäne „zu gehören“ statistisch äußerst gering ist?“ schaue ich meinen Gefährten fragend an und dieser zwinkert zurück. „Aber das bedeutet ja weiterhin, dass die Wahrscheinlichkeit, auf Gleichgesinnte zu treffen, bei denen ein solcher Schwan trotz seiner Andersartigkeit anerkannt, geliebt und geschätzt wird, wie er ist, wo er sich nicht einem „MAN hat zu sein“ zu unterwerfen hat, sondern einfach er IST wie er ist, statistisch gesehen, gegen Null tendiert?“ Richtig, schien mein Gefährte mir zuzunicken. Ich verstand, warum ich für Frank nicht existierte. Mein Gefährte und ich schauen uns gleichzeitig im Teich um und lächeln einander zu.

„Hier ist das Unwahrscheinliche nicht nur wahrSCHEINlich, sondern es IST wahr. In diesem Teich SIND 100% aller Schwäne schwarz! Und noch viel mehr: Keiner von uns gleicht dem anderen, weder vom Aussehen, noch von der Persönlichkeit, noch im Verhalten und jeder hat seinen eigenen Namen, seine eigene Geschichte. Gestatten ich heiße Nero, und das ist Blanche und Rubin."

Ich schicke ihnen mein dankbarstes Lächeln und in den windigen Himmel einen Gruß auf die Reise. „Lieber Frank, in deiner Welt mögen Schwäne wohl weiß sein, doch deine Welt ist mir zu klein, zu eng, zu beschränkt. Leb wohl, Dein schwarzer Schwan, jenseits jeglicher Statistik."

Dio (c) Juni 2009- April 2010

*
Experiment:

Ich wollte mit dieser Geschichte
a) wieder einmal den Versuch starten, ein gesellschaftliches Phänomen mit einer Geschichte zu koppeln; dieses mal die Informationen "in Gänsefüsschen verpackt" und hoffentlich weniger trocken daherkommend...(wenn ich mehr von Statistik verstehen würde käme es sicherlich leichtfüssiger daher)
b) Ein weiterer Versuch war, die Metapher des hässlichen Entlein-Märchens immer wieder zu bedienen und erst ganz am Ende aufzulösen und mit dem statistischen Anfang (übrigens bis auf 2 Lügen tatsächlich erforscht...) zu schliessen....

(Wer sie übrigens findet darf sich ein Fleissbildchen aus der Kiste nehmen *zwinker*; ebensolches gilt für Nachhilfe in Kommasetzung *smile* )

Ob mir die Experimente einigermassen gelungen sind??? Ich freue mich über Kommentare, Anregungen und anregende Diskussionen rund um das man...., denn das macht man doch hier so, oder? *ja*

Dio, die ein wenig Herzklopfen hat und schwitzt, denn seit der letzten Geschichte ist eine Eeeeewigkeit vergangen... *schwitz* Oder komme ich doch entgegen der Statistik zu früh in die Menopause *nixweiss* *gruebel*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich weiß nicht, ob ich Deine Idee in Gänze verstanden habe. Ich gebe mir Mühe. *g*

Dein Text ist stellenweise wunderbar, stellenweise etwas zu schwergängig und verkopft.

Ich gestehe, ich mag die Stellen am liebsten, in denen Deine ganz natürliche Sprachgewalt VOR der etwas kopflastigen Idee kommt.

Beispiel und gleichzeitig meine Lieblingsstelle:

Nass und windig bleibt dennoch was es ist. Das gesamte ICH dem Wasser und dem Wind ausgesetzt, eben ganz und gar nass und windig…nichts dazwischen alles gleichzeitig anwesend und DA.

Noch eine Beobachtung:

kann es sein, dass Du den Teil, der mit "Schwäne sind..." beginnt, später angefügt hast?

Ich finde nämlich, vor "Schwäne sind..." wäre ein schönes Ende.

Nicht, weil der andere Teil nicht erwähnenswert ist, aber weil auch ohne ihn eigentlich - nur durch Deine Sprache - das Wesentliche schon ausgedrückt zu sein scheint.

MIR zumindest erscheint es so.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mir ergeht es ähnlich wie SinasTraum: Stellenweise ist dieser lesenswerte Text etwas zu intellektuell, zu gewollt, zu bemüht. Und seine stärksten Passagen sind diejenigen, in welchen Du ganz natürlich bleibst.

Ansonsten ein Kompliment. Und mein Respekt!

Noch rasch eine Korrektur:

Oh man, oh man, ist das Wasser kalt.

Das muss natürlich "Oh Mann, oh Mann, ist das ..." geschrieben werden.

(Der Antaghar)
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich weiß nicht, @*****har... das "man" spielt ja im weiteren Text eine große Rolle. Vielleicht war es Absicht??? *g*

Ansonsten stimme ich Dir zu.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ SinasTraum
Könnte natürlich sein, da müssen wir wohl die Autorin fragen ...

Aber wenn, dann sollte das irgendwie deutlicher gemacht werden, für mich liest es sich - gerade hier am Anfang - eher wie ein Fehler, der ja oft begangen wird. Aber es wäre natürlich ein hervorragender Einfall.

(Der Antaghar)
Oh man....
....ich glaube, wie bedeutsam in unserem Leben das MAN ist, ist vielen nicht bewusst....mein man, o man, muss natürlich man geschrieben sein...sonst wäre ja alles total dumm....

Das MAN spielt nicht nur eine große Rolle in der Geschichte und in unserer aller Leben, es führt quasi ein Eigenleben und macht jegliche Individualität und Andersartigkeit klein und unscheinbar....Es nimmt einen sehr ungebührlichen Platz in unserem Leben und der Geschichte ein... *motz*

"zu intellektuell, zu gewollt, zu bemüht? oh man, oh man, das passt ja wie Faust auf Auge! Schon wieder nicht Schubladengerecht... *mrgreen*

Das MAN und ER SIND superintellektuell in meiner Geschichte, das ist ja ihr Machtmittel.... *klugscheisser* Und Statistik möchte sich nicht nur intellektuell/wissenschaftlich geben, sie ist auch gewollt und bemüht, gestelzt und braucht viele Worte, um sich selbst zu rechtfertigen.... *klugscheisser*

Sie ist Mensch und konterkarriert das Ganze mit Gefühl und Weltoffenheit, mit LIEBE... *liebhab*

(man öhm, ich hätte natürlich auch die Rollen tauschen können und ihn zu einer Frau und sie zu einem Mann machen können)

und genau diesen Kontrast *oh* brauchte ich auch für die "Stimmung" der Geschichte...Damit man ( *zwinker* ) Frau und Mann "spürt" was MAN mit unserem eigenen Leben zu tun hat.....Bin ich damit zu intellektuell? *tuete*

wir sind mitten im Thema...
Ende und Anfang....
@**na

Ich finde nämlich, vor "Schwäne sind..." wäre ein schönes Ende.

Liebes, das verstehe ich supergut...doch die Auseinandersetzung mit dem MAN und dem Durch/SCHNITT ist wichtig, für das wirklich friedvolle ENDE...alles andere wäre nur Verdrängung....

Denn erst SIND Schwäne, das, was die Statistik aus ihnen macht, was anderes Federvieh aus ihnen macht und erst gaaaanz am Schluss sind sie und auch die Frau, was sie eben SIND, sich selbst...

Dieser Teil ist nicht angefügt...im Gegenteil andere Teile haben sich ihm angeschmiegt...diese Teile waren die Keimzelle der Geschichte...einfach beim lesen einer saublöden Statistik bei der wieder mal nur hahnebüchener Käse rauskam, der mich aber durch Wissenschaftlichkeit überZEUGEN wollte....entstanden... *smile*

@*****har

Beim Anfang wolle ich genau das bezwecken...dass MAN darüber stolpert und innehält, sich wundert, überlegt....vielleicht nochmal liest...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Alles klar, liebe Dio! Dann hat Sina das eher kapiert als ich. Sorry!

Dass dieses so oft strapazierte und mißbrauchte "man" (wer ist das eigentlich?, hab ihn oder sie noch niemals gesehen ...) mal von der Seite beleuchtet wird, ist sinnvoll. Ich würde es dennoch, gerade an dieser exponierten Stelle, um eine Spur deutlicher machen, dass es Absicht ist.

(Der Antaghar)
@diotimavera
Danke für diese Geschichte!

Sie enthält eine wunderbare Methapher und zeigt, dass der Durchschnitt das Besondere zwar beinhaltet, es aber auch ausschließt, weil er es nicht benennt und untergehen lässt in der Masse.

Sehr schön finde ich das Bild des Sees, in dem ausschließlich schwarze Schwäne leben und sie sich dann finden erkennen, dass es viele von ihnen gibt und auch dort jeder verschieden und ein Individuum ist.

Vielleicht das Ganze ein klein wenig kürzen?
Aber ich habe auch die Längen gern gelesen, weil sie viel Information enthielten und nicht nur Füllstoff sind.

Danke von Gudrune
Wo ist der Teich mit den schwarzen Schwänen? und sind es die, deren man-Operator nie mehr die Statistik bediente?

Das mit dem Schwimmen ist stark, es wird durch die Wiederholung vorgerückt.

Die Korrelation zwischen weißer Farbe und Schwan ist am höchsten, womit gilt: Wir Schwäne sind mit 99%iger Wahrscheinlichkeit weiß“.

Da beginnen die Schwierigkeiten, wenn das man-Huhn und man-Ente mal hinter sich gelassen hat, so, nach der ersten - längeren - Lebenshälfte.
Dann kommt die man-Schwan-, man-Weiß-Phase...

Man haftet uns an, wie Kletten am Gefieder und Erkennungsringe am Fuß. Und ob man diese Teile je ganz abstreifen kann, will ich anzweifeln.

Wenn Schwan mal so allein am Ufer entlang gleitet, es genießend, nicht man, nur klares Spiegelbild zu sehen, mal kurz zu erkennen, ohne Trübung... sich schön findend, sich grau findend, sich findend...

gibt es noch keine Garantie, dass Schwan sich nicht beim Scharren und Schnattern selbst erwischt und wieder in der Statistik nachsehen muss, was man...

Im Grunde ist jeder Versuch einer Identitätsdeklaration eine Lebensaufgabe; und sie besteht aus dem immer neuen Entdecken und neuen Verwerfen von Zahlenwerk.

Nicht Frank, aber Rainer Maria sagt:

Zu dem gebrauchten sowohl, wie zum dumpfen und stummen
Vorrat der vollen Natur, den unsäglichen Summen,
zähle dich jubelnd hinzu und vernichte die Zahl.

Deine Rede, Dio, oder?
Ich fühle mich verstanden, wie wohltuend
@******ond

Bingo!
Ich küsse Dich virtuell, meine Liebe, ich fühle mich zutiefst verstanden. Zuerst wollte ich eine Geschichte bauen mit Tauben und Adlern, aber da fehlte mir eine weitere "Wandlung"*knutsch*

Sollen wir schwarzen Schwäne, die ab und an auch mal im Dreck scharren müssen, mal die schwarzen Schwäne besuchen, die der man-Operator aufgrund von "auf dem Land" und "in Baden-Württemberg" gar nicht clustert, mal besuchen? Sie schwimmen ganz in meiner Nähe....

Wahrscheinlich waren sie es, die mich als Naturwissenschaftlerin im Laufe meines Lebens, gegenüber "wissenschaftlichen Studien" doch eine gewisse Skepsis bewahren ließen.

@*****une

dass der Durchschnitt das Besondere zwar beinhaltet, es aber auch ausschließt, weil er es nicht benennt und untergehen lässt in der Masse.
Ja genau...Leider habe ich keine Statistik darüber gefunden, wie viele Menschen Statistiken mehr GLAUBEN schenken, als ihrer eigenen WAHRnehmung...

Ich fühle mich sehr verstanden von Euch. Fühlt Euch gedrückt. *knuddel* Ich befürchtete schon, mal wieder ZU intellektuell, ZU schwarzschwänig zu sein.. *traurig*

...zähle dich jubelnd hinzu und VERNICHTE die Zahl...was für ein tolles und passendes Gedicht.

Danke!


Dio
Du, Dio...
der Rilke hatte die Statistik auch schon auf dem Tisch:

Mag auch die Spiegelung im Teich
oft uns verschwimmen:
Wisse das Bild.

Erst in dem Dppelbereich
werden die Stimmen
ewig und mild
... *zwinker*

Danke Dir!
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@******ond:

ein Feedback, fast so gut wie die Geschichte.

*g*
Danke auch an Sina.

Nach der für mich grad gültigen man-Auslegung... *grins*

nee, grad mal bloß nach dem Verstand:

sollte ich mit der Aufnahme in die Gruppe "Schwarze Schwäne" kokettieren, dann sollte ich (ich, MM) erwähnen, dass ich mit Vergnügen schnattere und -zu meinem Betrüben ?- auch häufig scharre.
Dass ich elstern und pfauern kann, dass ich lerche (abends?!), morgens nachtigalle...

nur damit die Schwanen-Statistik auch mal wiederlegt wird...

der ornithologische Samstagmorgen *zwinker*
nur damit die Schwanen-Statistik auch mal wiederlegt wird...

*haumichwech*

Dann lasst uns lerchen, spatzen, nachtigallen
pfauisch, schwänisch, dem anderen Geschlecht gefallen

mit Adlerblick tief - und weit blicken, in die Welt hinein
vielleicht entdeckt uns ja ein fähiger Ornithologe und...
nimmt uns mit heim...

(c) Dio

*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ornithologe?
Und was, der Ornithologe nichts von Vögeln versteht?

(Gut, dass ich nicht dem Laster der ständigen Kleinschreibung anheim gefallen bin, sonst könnte man mich hier doch glatt mißverstehen ...)

Vielleicht ist es besser, wenn wir alle adlern und lerchen, spatzen und pfauen, schwanen und nachtigallen - ohne dass sogenannte Fachleute dabei sind. Sind sie doch oft genug nur Fachidioten. Nicht wahr?

Ein erbaulicher und kreativer Dialog, den Ihr hier führt. Meine Verehrung!

(Der Antaghar)
lach...
Und was, wenn der Ornithologe nichts von Vögeln versteht?

groß- und klein geschrieben?
ich schrieb extra fähig dazu, ...das bedeutet, er müsste sich schon einer individuellen Vogel-Prüfung unterziehen lassen, denn, wie du so richtig vermutest...traue ich weder Fachidioten noch Zahlenwerk über den Weg....insbesondere Vögeln wie denjenigen, die meinen...

...MAN habe ja eine herausragende Bildung genossen
...MANhabe ja schon mal Taubendreck auf dem Jacket gehabt und wisse schießlich wovon ich rede
...MAN hätte ja an einer Eliteuniversität studiert
...MAN habe ja schließlich alle wichtigen Studien über Vögel gelesen
...MAN sei ja selbst schon mal im Wasser geschwommen und
...MAN kenne ja jemanden, der jemanden kennt, der ja auch einen Kanarienvogel in einer Voliere hat...
...und...einen Vogel hätte ja jede Frau, die nicht ganz und gar Pfau oder weisser Schwan ist, man(n) hat ja schließlich Ansprüche....

Du meinst wir sollen uns statt des Ornithologen, lieber gleich einen schwarzen Schwan suchen, der auch Vogelisch spricht und ebenfalls bunte Vogelfedern in seinem Kleid trägt? *grins*

Nur: Tut MAN das denn? Ist das heute noch erlaubt? Gibt es dazu nicht irgendwo ein Verbot, eine Verordnung, eine Regelung? Viele ziehen sich zwar wie bunte Vögel an...doch innendrin trauen sie sich nicht ein bisschen von einer MAN-tut Regel abzuweichen...und schon gar nicht "selbst zu denken"....und die Hauptfrage schlechthin: Wo gibt es solche "Vogelprachtexemplare"? Bei mir im Teich nicht...

Was las ich gestern in einem Akademikerthema?

Wer Karriere machen will muss nicht nur aus dem richtigen Elternhaus stammen, MAN muss auch auf der richtigen Schule, der richtigen Eliteuni gewesen sein, MAN muss die richtigen Menschen kennen u.v.m. Networking als Seilschaften, damit MAN dazugehört/aufgenommen wird, nach oben gezogen wird, statt als geistige Heimat, soziale Zuflucht, menschlicher Hafen?

oh mann, oh mann...was für schräge VÖGEL...diese Menschen...oder bin ich nicht normal
(wenn ich es recht überlege, nein - "normal" bin ich wirklich nicht)
Dio
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
In dieser Welt, liebe Dio, und unter diesen Menschen will ich gar nicht erst normal sein.

Oder darf MAN das nicht?

(Der Antaghar)
MAN darf nicht...
sonst wird es ja anstrengend, unberechenbar, kompliziert...die Ruhe ist gestört und die Welt plötzlich nicht mehr quadratisch, schubladisch - wo kämen wir denn da hin?

....aber wir sind ja nicht MAN
und fragen ihn (den MAN) auch nicht um Erlaubnis..gell?
*smile*

Übrigens hat Manfred Lütz dieses Thema "Irre - wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen" gekonnt auf die Spitze getrieben...

Dio
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