Irgendwann ist alles erzählt worden. Nur wann ?
Stück 7 aus Abfahrt "Brüchig ist es auf dem Eis zu gehen. Ein achtloser Achter und du hast im Herzen die Fische"
(Andre Heller)
Es geht nicht voran. Ein stetiges Schlendern durch das Leben. Keine Leine, die gespannt ist, ergibt ein Halteband. Alle Dinge sind auf den Kopf gestellt und schauen einen von unten an. Es ist ein Irrsinn. Irrer Sinn und lose Enden stellen sich ein beim Ziehen nach dem Ergebnis. Die Gedanken sind der Teufel des Alltags. Bei jeder Bewegung zerfällt die Geschichte. Siehe da ! Eine Mimik und eine Geste geschrieben von der Hand der Sekunde geschrieben zauber einen Beweggrund. Einen Grund wieder abzuschweifen von dem Netz der gewebten Vernunft, in deren Maschen man sich nicht verheddern wollte. Alle Projektionen, die in die Spiegel geworfen werden, spiegeln nur den Schein wider einer nicht gelebten Linie. Angst, eine immer wieder kehrende Angst gepaart mit Panik, strudelt den Kreisel zum kippen.
Was wollten wir als wir begannen? Wir wissen es nicht. noch ist keiner in der Melancholie ertrunken. Meine Komposition auf den Saiten des Celli ist misslungen, als ich versuchte den Worten Töne zu geben. Sie wurden zu schrill und zu laut und verstörten das Auditorium. Vielleicht hätte ich eine Flöte wählen sollen, die zart und kaum hörbar die Ohren umschmeichelt. Die eine innige Melodie spielt und in die Seele vordringt. Ja eine Flöte.
Dazu ein Gesang. Leise und langsam beginnt die Stimme. Sie schwingt sich empor, immer höher in die Reinheit, getragen von den Wellen der Melodie. Keine abrupten Wechsel zerstören die Imagination des Mit lebenden. Alles entwickelt sich zu einem endlosen Frieden.
Es sind immer die Bilder, die vor meinen Augen habe. Bilder von Situationen, die nie erlebt habe und die ich nie erleben möchte. Geht weg ! Von allen Dinge, die ich am meisten liebe, ist die Zweisamkeit mit sich selbst.
Mir sind die Dinge zu wider, die die Menschen tun. Sie machen es zu einfach,sie schauen nicht unter die Steine und nicht in die Höhlen. Die Schritte hinter mir ließen mich schneller gehen, der Spott der Normalen ließ mich schlauer werden. Aber ihr Gelächter erheiterte mich nicht. Ich blieb stehen um den Menschen in meinem Rücken vorbei zulassen. Ich schaute in Büchern nach um den Grund ihres Spotts zu erfassen. Ich lernte das Lachen ohne dabei lustig zu sein.
Des Autisten Glück ist das Gespräch mit sich selbst.
Ich verwechselte Liebe mit Verantwortung. je länger das alles andauert, je bedrängender wird es.
Gern suche ich die Nähe der schlichten Gemüter, die ich ständig ob ihres Glücks beneide. Doch sie langweilten mich schnell. Von diesen wollte ich nicht umgeben sein. Mir war es nach Abenteuer im Geiste, die Wirklichkeit ist nicht die Form des wirklich Erlebten. Die Wirklichkeit findet nur in der Phantasie statt. Oh, wie liebe ich die Welt der Phantasten, die sich der Vernunft beugen wolle,
Früh am Morgen, wenn der Nebel fällt überkommt mich die fatale Erkenntnis endlich mit meinem Wissen aus dem Fenster zu springen.
"Halt es ist genug, deine Worte machen mir Angst, machen mich schwankend an das, woran ich immer geglaubt habe, ja heute weiß ich, an was ich mich immer geklammert habe. Das ergibt alles keinen Sinn"
"Ruhig, ich bin noch nicht am Ende. Habe ich dir schon Warten erzählt, von dem großen Warten?
Dem Warten auf Veränderung, dem glauben dass das Leben selbst bestimmt ist, frei von jedem Fatum, das da waltet in irgendeiner Vorsehung. Nur der Mutlose bleibt, der Mutige geht von dannen und der Mut hat mir immer gefehlt. Nimm meine Hand und halte sie fest. Denn ich habe die Befürchtung, dass sich meine Seele abschälen wird, wie schale eines faulen Apfels um endlich in ihr Gehäuse vordringen zu können. Zu vieles stört. Du weißt wenn man stirbt, begibt sich die Seele auf eine lange Reise.
Als ich meine Reise begann,wusste ich noch nicht einmal,wo sie anfängt, von was anderem ganz zu schweigen. Und nun liege ich bei dir, um ein wenig zu verschnaufen. Aber sie geht weiter, die zeit, sie schreitet voran. Jetzt, wo ich bei dir bin, bin ich eigentlich schon fort. Stecke noch einmal deine Zunge in meinen Mund und nehme mir den Atem, bevor mir die Luft ausgeht auf meinem weiteren Weg.