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Der Liebescode

Ich glaube
das Spannungsverhältnis hier entsteht nicht aus dem Gegensatz Liebe/ Ratio an sich; nicht aus dem "logische" Meta-Sprache / alogische Liebessprache...
eher dadurch, dass wir alle insgeheim wissen, dass egal was Luhmann, Roland Barthes oder whoever gesagt und analysiert haben, egal was Rhabia, Tangocleo, Interzone oder Maerzmond dazu sagen... egal was meine Mutter mich gelehrt hat zu tun, um einen Mann zu behalten... war ja gut, war ja klug:
wir in Sachen Liebe immer dem Herzen nachgeben..., immer "unvernünftig" sein und immer "Fehler" machen... werden.

Wir spüren instinktiv, dass die Rede zwar Sinn macht, aber keine Wirkung hinterlassen wird, nicht im Ernstfalle... *g*

Dennoch: eine gute Übung in Distanz und Spannung!
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****ia Frau
22.263 Beiträge
ganz einfach, cleo:
sie mach uns fliegen!
und so wie ich beim Flugzeug weiß, warum es fliegt, will ich es auch in der Liebe wissen... und warum ich eine Bruchlandung mache auch!
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****ia Frau
22.263 Beiträge
sie ist aber kein Flugzeug!

es ist Magie!
so kann man sie auch sehen! *g*
(und wie oft fragen wir den Zauberer nach seinem Trick?)
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****ia Frau
22.263 Beiträge
bei echtem Zauber gibt es keine Tricks und keinen doppelten Boden

man muss glauben...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ olove
Ganz provokativ würde ich sogar behaupten, dass es nichts logischeres als Gefühle gibt!

Oh ja, mein Freund, so sehe ich das auch. Nur ist es eine andere Logik als die des Verstandes, dem ja sämtliche Emotionen suspekt sind, da sie unberechnbar sind und nicht planbar und nicht durchdenkbar - im Grunde sind Emotionen nicht mal denkbar - man kann sie nicht denken.

Aber man kann (und sollte auch, wie ich meine) selbstverständlich darüber nachdenken, grübeln, ihnen auf den Grund zu gehen versuchen.

Ob ich das wahre Wesen dabei erkenne? Weiß ich wirklich genau, lieber Olaf, was eine Blume ist, wenn ich sie Blütenblatt für Blütenblatt zerpflücke? Ich kenne ihre einzelnen Bestandteile und kann sie wunderbar beschreiben, fotografieren, über sie nachdenken und philosophieren etc. (und das alles mag seine Berechtigung haben) ...

Aber weiß ich danach wirklich, was eine Blume ist? *gruebel*

(Der Antaghar)
Dat nich
Aber wenn ich meine Blumen liebe, sollte ich dem Nachbarn genau sagen, wie und wie oft er sie gießen muss. Evtl. sogar ein Plänchen machen. Sonst kann ich nach drei Wochen Endivien vielleicht nicht einmal mehr Blütenblätter zupfen.
lacholove...da hätt´ste den Salat! *g*

Ob das Leben durch mehr faktisches Wissen besser wird, ist Geschmackssache. Manche mögen Gewitter, ohne seine Ursachen zu wissen. Andere beruhigt das Wissen um elektrische Entladung.

Denkaufgaben sind gut gegen Alzheimer, das steht fest! *g*
jaja
bei manchem Pflänzchen ist so´n dekorativer Plastikstreifen dabei: viel Sonne, eher schattig, Wassser so oder so...
wo eine eintrocknet, wird die andere bald faul.

Aber leider gibt es keine universal gültigen Plättchen; da muss man die Pflanze schon selbst befragen.

Ich denke, das ist etwa mit Liebescode gemeint.
Vielleicht besteht die Abneigung gegen klares Denken beim Thema „Liebe“ darin, daß man befürchtet, sie verlöre ihren Zauber. Das ist aber nur dann der Fall, wenn man überzeugt ist, daß Vernunft der natürliche Feind des Gefühls sei. Dabei sind es Seiten, die zum Menschen gehören wie Denken und Lachen, und sie sind nur theoretisch voneinander zu trennen. Praktisch sind sie miteinander verschmolzen. Es gibt keine Liebe ohne Vernunft und keine Vernunft ohne Liebe.

Man kann zwar Liebe an zuviel Vernunft leiden lassen – sowie auch Vernunft an zuviel Liebe leiden kann – doch das läge nicht an der Vernunft. Es wäre eher so, daß man Vernunft als Gegenmittel zu Liebe einsetzt; aus welchen Gründen auch immer. Man kann sich seinen Gefühlen hingeben, und man kann sich dem Denken hingeben; jedes zu seiner Zeit oder beides zur selben Zeit. Die Fähigkeit, Liebe zu empfinden und zu zeigen, hat vielleicht nicht allzuviel mit Vernunft zu tun. Vernunft aber ist nicht per se eine Gegenspielerin der Liebe; man muss sie schon dazu machen.

Luhmann ist als Wissenschaftler ein Beschreibender, der die Bedingungen zu beschreiben versucht, unter denen nicht die Liebe an sich, sondern die Kommunikation von Liebe steht. Dafür benutzt er selbstredend eine Sprache, einen code, der dieser Beschreibungsebene angemessen ist. Er ist völlig anders als die codes, die er untersucht. Und diese codes sind hier in jedem Beitrag auszumachen. Mit ihnen wird meist nicht beschrieben (deskriptiv), sondern vorgeschrieben (präskriptiv). Wie es sein soll mit der Liebe; das ist das Thema. Sie soll entweder eine geheimnisvolle äußere Macht sein, der die Vernunft entgegensteht und der man sich umso weniger überantworten kann, je mehr man analysiert, oder sie soll eine Art und Weise des Erlebens sein, der man selbst die Form gibt. Ersteres ist romantisch, Zweiteres ist nachindustriell, postmodern oder ähnliches.

Wenn ich postmodern denke, handle und somit fühle, heißt das nicht, daß ich den Zauber des Mysteriums „Liebe“ nicht mehr erleben kann. Im Gegenteil: Ich kann mein Erleben der Liebe selbst mitgestalten, wenn ich weiß, daß ich es eh selbst konstruiere. Das mache ich vor dem Hintergrund meiner ganz persönlichen Geschichte, weshalb mein Umgehen mit Liebe auch eine ganz persönliche Angelegenheit ist. Und wenn ich persönlich eine Vorliebe für die Romantik und ihren Umgang mit Liebe habe, dann lebe ich sie auch so, weil ich es will und mich dafür entschieden habe. Ob ich es reflektiert mache oder nicht, ändert nichts am Entscheidungscharakter.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wer etwas sehr genau analysieren möchte, muss deshalb nicht an einem Mangel an Fühlen oder an Liebe leiden. Wer wollte das ernsthaft behaupten?

Nur - bedauerlicherweise ist es häufig so, dass zu viel Verstand ("hirnen") das Fühlen auch mal blocken kann - sonst hätten nicht so viele Menschen Schwierigkeiten damit, das Denken auch mal da abzustellen und einfach nur zu sein und sich hinzugeben und ohne jede Kontrolle durch den Verstand sich auch mal fallen zu lassen, wo es angebracht wäre.

Wenn sich einer also über das Denken allein definiert, könnte das nach meiner Erfahrung schon auch mal mit dem Fühlen kollidieren. Es muss keineswegs, aber es kann. Und geschieht häufig. Ebenso wie alle, die sich nur über das Fühlen definieren, sich selbst nicht unbedingt einen Gefallen tun ...

Und leider, leider sehe und erlebe ich um mich herum (ich muss ja nur die Tageszeitung lesen) viele zu viel Vernunft ohne Liebe - oder anders ausgedrückt: lieblose Vernunft.

Ansonsten hab ich nicht das Recht, etwas gegen gründliches Nachdenken einzuwenden (das tue ich selbst oft genug) - aber ich muss es, wenn es mir denn doch zu soziologisch erscheint, nicht unbedingt mögen und kann mein Unbehagen daran äußern. Vermutlich hab ich in meinem Studium u. a. der Soziologie seinerzeit wohl etwas übertrieben? Damals ich wohl noch zu sehr das gründliche Denken über das intensive Fühlen gestellt und zu viel Zeit mit "geistigem Onanieren" verbracht habe.

Heute glaube ich, das aus meiner Sicht richtige Gleichgewicht gefunden zu haben. Und Denken und Fühlen gehen Hand in Hand ... Zu viel des Denkens ist mir dennoch eine Spur zu kalt.

(Der Antaghar)
Luhmann ist als Wissenschaftler ein Beschreibender, der die Bedingungen zu beschreiben versucht, unter denen nicht die Liebe an sich, sondern die Kommunikation von Liebe steht.

Danke an Interzone für die Unterscheidung. Die sollten wir im Auge behalten, denn wir vermengen hier ja auch.

Tangocleo, wenn mich nicht alles täuscht...
sie fragt nach dem Umgang mit der Liebe, sprich nach den gültigen, anerkannten Verhandlungen.

Über Handeln als Liebender zu sprechen ist weder betont rational, noch betont magisch; es ist ein Sprechen über "Operationen", wie Luhmann sagen würde.

Erst in zweiter Instanz kann man das Ergebnis dieses Austauschs als vernünftig oder irrational bezeichen.

Oder versteh ich was falsch?
@******one, antaghar und maerzmond

da sind wir doch (fast) auf gleicher Höhe! *g*
Es geht mir um das Phänomen Liebe, das wir auf verschiedene Art und Weise erleben: als Aktive, Passive, Fühlende und Reflektierende, Fragende und Zweifelnde, Lachende und Weinende...

keiner kann und will daran etwas ändern... weder Herr Luhmann noch ich! *g*
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