Almost Lover’s Goodbye
Endlich die Aussicht auf Urlaub. Das ganze Jahr war sie nebenbei Putzen gegangen, um diesen Traum für sich und ihre kleine Familie verwirklichen zu können. Ferien am Meer. Einfach mal eine Woche raus, aus dem Alltag. Ausspannen, frischer Wind um die Nase. Alles war bereits geplant und gebucht. Das Ferienhaus war bezahlt, das Geld für Sprit und kleine Ausflüge und Extras zurückgelegt.Sie hatte sich schon ein genaues Konzept gemacht, wie der Urlaub trotz ihrer Kinder für ihn stressfrei verlaufen könnte. – Er kam mit Kindern nicht so wirklich gut zurecht und war schnell genervt. - Er hätte dort Zeit für sich allein. Sie würde mit den Kindern Radtouren unternehmen, ans Meer, damit er das Haus und das Auto für sich allein zur Verfügung hätte. Sie würde sogar einen DVD-Player mitschleppen, damit sie sich abends mal ein paar nette Filme ansehen könnten, wenn die Kinder im Bett wären.
Sie freute sich wie verrückt auf diesen Urlaub. Der Letzte lag schon Jahre zurück. Da waren ihre Kinder noch so klein, dass sie sich kaum daran erinnerten.
Allein würde sie sich eine so weite Fahrt nicht zutrauen. Sie hatte Angst, es könnte ihr unterwegs etwas passieren. Mit ihrer Gesundheit war es nicht immer gut bestellt. Was wäre dann?
Aber gemeinsam mit ihm würde es gehen. Er müsste nichts bezahlen. Er kann sich so was ja schließlich nicht leisten. Und sie müsste nicht jeden Abend alleine totschlagen. Die ideale Konstellation.
„Schneckchen, sei mir nicht böse, aber ich komme nicht mit:“
„Aber warum denn nicht?“
„Ach du… ich finde Urlaub machen doof. Ich kann damit nichts anfangen. Hat nichts mit dir, oder den Kindern zu tun. Also nicht böse sein. Es ist nichts Persönliches. Ich wünsche euch ne gute Zeit!“
‚Verpiss dich endlich!’ hätte sie gerne zu ihm gesagt. 'Hau endlich ab aus meinem Leben und lass mich gehen.' Aber sie war so sprachlos und enttäuscht, dass ihr die Worte fehlten.
„Ja, schade… Machs gut!“