Die Abenteuer von Bertram Ritter zu Meckerburg und Schaumrol
Nach langem Gejammere meines Sohnes, habe ich sie endlich fertiggestellt, seine Rittergeschichte - gewidmet meinem lieben kleinen Ritter von der manchmal doch etwas beharrlichlästigen Art.Ich hoffe ihr mögt sie - sie ist vielleicht etwas kindisch, ist aber auch eine Nichtganzkindergeschichte.
Liebe Grüße und viel Spaß
Herta
Die Abenteuer von Bertram Ritter zu Meckerburg und Schaumrolle
Ritter Bertram lebte in einer Burg, der Meckerburg. Die hieß nicht von ungefähr so, sondern war wirklich und tatsächlich eine Meckerburg. Das große Burgtor nämlich, das konnte reden und wie das reden konnte – es meckerte. Manchmal verzweifelte der gute Ritter wegen dem ständigen Gequengel. Mal passte dieses nicht, mal jenes. Das Burgtor ließ auch nicht einfach so jeden durch und es war schon vorgekommen, dass der gute Ritter die Nacht vor seinem Tor verbringen musste, weil es beleidigt war und seine Flügel geschlossen hielt.
Eines Tages, unser Ritter war gerade von einem Ausflug zurückgekommen, da berichtete ihm das Tor seltsame Neuigkeiten. Es hatte von einer diebischen Elster erfahren, dass die böse Hexe Kunigunde von Schwefelbräu die liebreizende Prinzessin Primula Zuckerguss von Herzschönchen gefangen hielt. Primula war die älteste und schönste Tochter des Königs Herzschön aus Langohrfels, dort wo auch der grimmige und oberfiese Drache hauste, dem einmal im Jahr nach einer Prinzessin oder einem anderen Mädchen gelüstete. Zur Not gab er sich auch mit der Schatzkammer des Königs zufrieden.
Also, die Hexe hatte die Prinzessin gefangen. Die Prinzessin sollte nämlich ihren Sohn, Hermios von Schwefelbräu heiraten. Aber die beiden konnten sich nicht leiden. Hermios wollte lieber dem Drachen auflauern, als so einer doofen kleinen Prinzessin den Hof machen und Primula mochte den Dorftrottel nicht, als der Hermios im ganzen Land galt. Dabei war er nicht wirklich blöd, sonder nur etwas eigenartig, weil er mit Holzschwert und -schild bewaffnet durch die Gegend rannte und nach dem oberfiesen Drachen suchte.
Als unser guter Ritter Bertram zu Meckerburg und Schaumrolle von der gemeinen Entführung der Prinzessin erfuhr, sattelte er sein weißes Pferd (es war übrigens wirklich weiß und nicht schmutzigweiß wie ein Schimmel, nein, es war tatsächlich weiß, wie ein unbeschriebenes Blatt Papier), sprang auf dessen Rücken und galoppierte durch das schimpfende Tor davon Richtung Sonnenuntergang. Oder fast Richtung Sonnenuntergang, er hielt sich etwas links davon und bog dann ab, weil ihn eine Bergkette daran hinderte, geradeaus zu reiten.
Endlich nach vielen anstrengenden Stunden, kam Ritter Bertram im Schloss des Königs von Langohrfels an und wurde auch sofort vorgelassen. Der gute Ritter verbeugte sich tief vor dem edlen Herrn und bot seinen Dienst bei der Rettung der Prinzessin an.
„Wenn du sie mir heil wiederbringst, darfst du dir aus meiner Schatzkammer nehmen was du willst“, sagte der König und freute sich, so einem tapferen Ritter begegnet zu sein.
„Ich werde Euch beim Wort nehmen, ehrwürdiger König“, entgegnete der Ritter, verbeugte sich abermals und machte sich sogleich auf den Weg.
Prinzessin Primula Zuckerguss fand es unterdessen nicht ganz so schlimm bei der Hexe. Eigentlich wäre sie eine ganz nette Person gewesen, wenn sie etwas mehr auf ihr Äußeres und ihre Sprache geachtet hätte – beides war furchtbar derb. Zu bäuerlich und säuerlich für eine Prinzessin, die noch dazu von solchem Liebreiz war. Hier wurde sie gezwungen, zu arbeiten, was der Prinzessin gar nicht gefiel. Sie musste zum Beispiel ihr Frühstücksgeschirr selbst in die Küche tragen und abwaschen, was für ihre zarten Finger nicht gerade dienlich war. So vergingen die Tage der Prinzessin mit ungewohnten Tätigkeiten und sie murrte jeden Abend, weil ihr durch die vielen Bewegungen alles weh tat. Doch Kunigunde lachte nur über diese Beschwerden und trug ihr noch mehr Arbeiten auf.
Der gute Ritter hielt sich genau an die Wegbeschreibung, die ihm der Herold des Königs gegeben hatte. Er musste sich nach Süden wenden, bis er an die Weggabelung in die Hohen Berge kam. Dort begann dann die Gefahr durch den Drachen, genannt Oberfieser Drache, der die Landbevölkerung drangsalierte und ängstigte. Ritter Bertram konnte froh sein, wenn er dem Drachen nicht begegnen würde. Er hatte mit der Hexe genug zu tun. Aber auch der Drache reizte diesen tapferen Helden, der keine Gefahr zu scheuen schien.
Als er bei der Kreuzung ankam, füllte er seinen Wasserbeutel an einem Brunnen, ließ sein stolzes Pferd trinken und etwas ausruhen und dann ging es hinauf in die Berge.
Weit weg, hoch oben in den Hohen Bergen, etwas unterhalb des höchsten Gipfels mit dem Namen Blodergupf, war eine tiefe Höhle, darin hauste der oberfiese Drache. Rot glühte sein Schuppenkleid in der Düsternis der Grotte und golden war der Schein der Schätze, die er dem König geraubt hatte. Er brummte und grummelte, schnaubte und ächzte. Er roch etwas. Ein Mensch näherte sich. Das Brummen wurde tiefer, kam aus dem Bauch, kroch über die Kehle und grollte dann in einem zufriedenen Lachen heraus, dass die Stalagmiten zitterten und die Stalaktiten bebten. Ein Stein fiel polternd auf seinen Kopf. Er schüttelte das mächtige Haupt und erhob sich. Dann ging er langsam an die Höhlenöffnung und betrachtete das Land vor ihm. Sein Lachen wurde kehliger als er den Dorftrottel bemerkte, der wieder einmal versuchte, an seinen Schatz zu kommen. Gelangweilt hustete er ihm einen Feuerball entgegen und zog sich wieder zurück. Hermios duckte sich hinter einem Stein und fluchte erbärmlich dahin, bevor er umkehrte.
Missmutig trottete er den Berghang hinab, in den Wald hinein. Da hörte er plötzlich ein ungewohntes Geräusch. Klippediklipp klippediklapp näherte sich etwas. Hermios blieb stehen, hob das Holzschild, zog das Holzschwert und erwartete den Fremden, der bald darauf um eine Wegbiegung kam.
Ritter Bertram ritt langsam durch den lichten Bergwald. Alles stank hier nach dem Drachen und nach Schwefel. Sein Pferd rümpfte die Nase und Bertram schloss das Visier an seinem Helm. Langsam ging es um eine Wegbiegung, die Sicht war durch einen Baum verdeckt, da sah er einen Jungen mitten auf dem Weg stehen. Belustigt schob er das Visier in die Höhe und wollte schon eine amüsierte Meldung loslassen, da sah er den Ernst in den Augen des Jungen und verkniff sich das Lachen. Er stieg vom Pferd und ging dem Burschen entgegen.
„Halt, Fremder!“, rief Hermios mutig. „Wer bist du und was treibt dich in diese Gegend?“ Drohend streckte er sein Holzschwert vor und versperrte den Weg.
„Ich bin Bertram Ritter zu Meckerburg und Schaumrolle und ich bin hier im Auftrag des Königs, um die Prinzessin zu retten“, sagte der gute Ritter überheblich.
Hermios überlegte, was das für ihn bedeuten mochte. Er senkte sein Schwert etwas und machte einige Male „hmpf“ oder gab so ähnliche Geräusche von sich, die Nachdenklichkeit zeigen sollten.
„Wohlan guter Ritter“, intonierte er dann feierlich. „Ich mache dir ein Angebot. Da ich weiß, wo und wie die liebreizende Prinzessin gefangen gehalten wird, kann ich dir helfen, sofern du mir hilfst, den Drachen zu besiegen.“
„Ach“, war alles, was dem Ritter dazu einfiel. Seine Rüstung schepperte als er über den Weg schritt und überlegte. Sollte er das Angebot des fremden Burschen annehmen, der so seltsam anmutete und doch über so etwas wie Heldenmut verfügte, weil er nur mit kümmerlicher Ausrüstung gegen den oberfiesen Drachen vorgehen wollte?
„Wie lange versuchst du den Drachen schon zu besiegen?“, fragte er deshalb.
„Mein ganzes Leben lang. Nun, edler Ritter, seit ich laufen und ein Schwert halten kann. Dieser oberfiese Drache bringt unser aller Leben durcheinander“, erklärte der Junge ernst. Er sah nicht gerade übel aus, nur sehr ungepflegt. Er trug einen verfilzten, dünnen Bart und ebenso zerzaust war auch das Haupthaar, das durch einen schlappen Hut ragte. Dagegen wirkte unser Held direkt strahlend. Goldiges lockiges Haar lugte unter dem Helm hervor, eine gerade, königliche Nase zierte sein Gesicht und das Kinn war von einem kecken Bart bedeckt und ließ ihn sehr, sehr tapfer erscheinen. Die Rüstung schimmerte frisch poliert und das Schwert war lang und scharf glänzend. Seine Gestalt war groß und gerade, wohingegen der Junge krumm und bucklig wirkte, obwohl er keines von beiden war, er war einfach nur klein gewachsen und bückte sich immerzu, damit er nicht so auffiel und trotzdem wurde er niemals übersehen.
„Na schön. Abgemacht. Wir helfen uns gegenseitig, doch sag mir noch deinen Namen, damit ich dich nicht immerzu Bursche nennen muss.“
„Ich bin Hermios von Schwefelbräu“, stellte er sich vor und machte eine knappe Verbeugung. Ob er den Ritter oder das weiße Pferd damit ehrte, war nicht wirklich ersichtlich, denn er schaute direkt zwischen den beiden durch auf den Weg, den der Ritter hochgekommen war.
Ritter Bertram ließ sich sodann alles über den gefährlichen Drachen berichten. Weil es eine längere Geschichte war, ließen sie sich neben einem Baum nieder und rasteten eine Weile. Die Geschichte des Drachen werde ich hier nicht vollständig zum Besten geben, weil sie zu lang und zu brutal ist, um sie an einem sonnigen Tag zu erzählen. Nur soviel, für das allgemeine Verständnis: Der Drache kam vor vielen, vielen Jahrhunderten in das reiche Land Langohrfels. Hier fand er die Höhle im Berg Blodergupf und ließ sich häuslich nieder. Er begann damit das Land auszurauben, die Mädchen zu stehlen und zu fressen, oder was Drachen mit ihnen eben anstellen. Hermios nahm an, dass er sie zu horrenden Preisen verkaufte, weil Drachen Geld und Gold, eigentlich jedes glänzende Material, lieben wie die Elstern, nur sind sie viel gefährlicher. Drachen haben einen dicken Panzer und lassen sich nicht so leicht erschrecken, wie Elstern oder Dohlen. Der Oberfiese Drache hatte im Laufe der Zeit einen sagenhaften Schatz angehäuft. Er hatte nicht nur das Königreich Langohrfels systematisch ausgeraubt, sondern auch die umliegenden Fürsten und Könige um Teile ihres Goldschatzes erleichtert.
„Dieser Drache hat eine Abreibung verdient“, meinte der Ritter, als Hermios mit seinem Bericht fertig war. Ächzend stand er auf, wobei die Rüstung verdächtig quietschte. Etwas Ölung wäre vor der Prinzessinnenrettung nicht schlecht gewesen, daran hatte unser Held nicht gedacht. Er versuchte sich auf sein Pferd zu schwingen, doch das musste wegen der eigenartigen Geräusche so lachen, dass es tänzelnd zu Seite wich.
„Dann eben nicht, du weißer Wicht“, brummte Bertram und ging zu Fuß weiter. Hermios führte ihn den Weg hinauf, den er vor wenigen Minuten eben erst herabgekommen war.
Während sich unser tapferer Held auf die Drachentötung vorbereitete, grummelte die liebreizende Prinzessin über die Schlechtigkeit der Welt und hoffte auf Rettung. Jeden Abend als sie müde ins Bett fiel, machte sie sich Gedanken über den Prinzen, der sie retten würde. Sie malte sich die Begegnung auf das Romantischste aus und schmückte sich selbst mit weiß und rosa, in einer Wolke aus Seide. Am Morgen erwachte sie in einem Albtraum aus verrauchter Küche, dunklen Wänden und groben Stoffen, die nun ihren zarten Körper bedeckten.
Ritter Bertram und Hermios schritten vorsichtig den Berghang hinauf. Der Geruch des Drachen war nun unverkennbar. Diese Ausdünstungen hatten die Gegend auf viele Jahrzehnte hin verheert. Nur mehr Fels und kümmerliche Reste eines einst stolzen Waldes waren zu sehen. Bertram hatte das Gefühl, dass ihm das Herz in die Hose rutschte und sein Mut auf die Größe einer Erbse schrumpfte. Doch als er Hermios anblickte, der stolz sein Holzschwert vorgestreckt weiterging, als würde es sich hier um eine feine Promenade handeln, fasste er sein Langschwert mit beiden Händen und ging vorwärts. Sie hielten sich seitlich des Höhleneingangs und warteten.
„Puh, hier stinkt es erbärmlich“, flüsterte Bertram und hustete. Aus der Höhlenöffnung rauchte es verdächtig und es roch, als würde hier häufig Fleisch geselcht. Die Rüstung quietschte und schepperte, als er sich angeekelt schüttelte.
Dann sah er die gelben Augen des oberfiesen Drachen, der neugierig über den fremden Geruch den Kopf herausstreckte. „Aha, Frischfleisch hat mir der Lächerliche da mitgebracht“, grollte es aus seiner Kehle.
„Heiaaaaaaa!“, rief Bertram und stürmte todesmutig vor. Mit einem Streich kappte er dem Drachen die Zunge, die zuckend auf dem Boden liegenblieb. Dann begann ein erbitterter Kampf, der als „Kampf der Hosenlosen“ in die Geschichte eingegangen war. Der tapfere Held verlor seine Rüstung und die lange Wollhose, als er den Drachen frontal angriff und Hermios verlor seine aus einem anderen Grund. Aber diese Peinlichkeit will ich dem tapferen Junker hier ersparen.
Schließlich in einem unbeschreiblich brutalen Angriff gelang es den Hosenlosen den Drachen zu überwältigen und vernichtend zu schlagen. Der tapfere Ritter trennte den Kopf vom Rumpf des Drachen und übergab ihn an Hermios, der diese Trophäe stolz vor sich hertrug, auch wenn er stank wie eine Jauchegrube und noch lächerlicher aussah als sonst.
„Dann hilf mir jetzt, die Prinzessin zu befreien.“
„Oh, das wird einfach. Ich muss nur meine Mutter überzeugen, dass ich sie erst dann heiraten werde, wenn im Sommer das Meer zufriert.“
„Geh voran, tapferer Hermios. Ich werde aller Welt von deinem Heldenmut berichten und vor allem deiner Mutter und dem edlen König Herzschön“, versprach unser tapferer Held. Darüber freute sich Hermios und er versprach, sein allermöglichstes zu tun, um die Prinzessin nachhause zu bringen.
Es dauerte einige Zeit, bis sie wieder im Tal angelangt waren, denn das edle weiße Pferd ließ die beiden nicht in seine Nähe und so stolperten die beiden halbnackt den Weg ins Dorf Schwefelbräu, das zum Glück nicht allzu weit entfernt lag, eingebettet zwischen Schwefelfeldern, die dem Dorf den Namen gegeben hatten. Warum sie sich hier angesiedelt hatten, wussten die meisten Leute nicht mehr. Aber es wohnten auch nicht mehr viele hier, seit die Hexe Kunigunde beschlossen hatte, böse zu werden.
Der gute Ritter Bertram, Hermios und kichernd hinterdrein, stolz einherschreitend das weiße Pferd, kamen gut gelaunt auf den Dorfplatz. Sofort stürmten die wenigen Menschen aus ihren Hütten und konnten aus kaum fassen, dass der Dorftrottel dem Drachen tatsächlich den Garaus gemacht haben sollte.
Mutig ging er zum Haus seiner Mutter und öffnete. Bevor er eintrat, warf er den Drachenkopf in die Stube, was ein Schreikonzert zur Folge hatte. Die Prinzessin stieß hohe, ängstliche Töne aus und die Hexe zornige, tiefe, die an Derbheit kaum zu überbieten waren.
Als es langsam ruhiger wurde, steckte Hermios den Kopf zur Tür hinein und grinste breit.
„Du nichtsnutziger Halunke, du! Was bringst du mir diesen elenden, stinkenden Schädel? Den kann man ja nicht mal kochen, geschweige denn, darüber einen Spruch sprechen! Und wo zum Kuckuck hast du deine Hosen gelassen! Sofort auf dein Zimmer! Und sag deinem komischen Freund, dass er sich gefälligst anständig verhalten soll! Hier sind DAMEN anwesend!“ Hermios musste beim Wort Damen herzlich lachen, dann forderte er Bertram auf, ihm zu folgen. Rasch liefen sie in sein Zimmer und suchten nach passenden Hosen.
Als sie halbwegs angemessen gekleidet wieder in die Stube traten, war die Hexe gerade dabei, dem Drachen die Zähne zu ziehen. Die ließen sich vielleicht gewinnbringend verkaufen. Irgendwelche dummen Leute gab es immer, die jeden Schund kauften, wenn man es nur als Wundermittel bezeichnete.
„Die Zähne des Drachen gegen die Prinzessin“, sagte Hermios und richtete sich zum ersten Mal in seinem Leben auf. Der krumme Rücken bog sich gerade und er machte nicht mehr den Eindruck eines Dorftrottels.
„Da hast du aber eine ordentliche Leistung erbracht“, meinte die Hexe schließlich versöhnlich und blickte dann scharf auf die Prinzessin und erneut auf den roten Schädel, bevor sie gierig fragte: „Was ist mit dem Schatz?“.
„Der gehört dem Drachentöter“, antwortete Ritter Bertram und klopfte Hermios auf die Schulter. „Ihr seid reich und braucht keine Prinzessin.“
Doch die Prinzessin wollte nicht von so einem halben Ritter gerettet werden. Sie hatte auf eine edle und ruhmreiche Rettung gehofft. Aber darauf musste sie verzichten, wenn sie wieder in ihr Schloss wollte, zu den Dienern, die ihr jeden Wunsch von den Augen ablasen. So willigte sie schließlich ein, mit dem helden- und ehrenhaften Ritter Bertram zu Meckerburg und Schaumrolle mitzugehen. Das weiße Pferd allerdings erkannte sofort den Liebreiz einer geborenen Prinzessin und ließ sie problemlos aufsteigen. Auch Bertram durfte jetzt auf seinem Rücken sitzen und so galoppierten sie ins Schloss, wo sie bereits sehnsüchtig erwartet wurden.
Ritter Bertram berichtete von den Geschehnissen, die später ein Sänger als Heldenlied verarbeitete. Der gute Ritter nahm als Belohnung die Fürstenwürde für sein kleines Reich an und eine neue Rüstung, die golden im Sonneuntergang glänzte. Sie funkelte auch im Sonnenaufgang und am Mittag, aber anders hört es sich einfach besser an.
Er ruhte sich einige Tag im Schloss aus und kehrte dann neu eingekleidet in seine Burg zurück.
„Guten Abend, alter Meckerer“, begrüßte er das Burgtor. Die Schießscharten neben dem Tor blinzelten träge, dann öffnete sich das Tor mit einem lauten Gähnen und ließ den tapferen Helden in sein Haus ein.
(c) Herta irgendwann 2009-5/2010