kleines GROSSES!
Schon immer wartet Großes auf mich, wartet schon lange. Geduldig ruht es in mir und weigert sich beständig, an meiner Unfähigkeit es zu zu lassen, zu verzweifeln. Jedes Mal wenn ich es schaffe, so weit in mich vor zu dringen, dass ich es ahne, sogar zum Greifen nah spüre, steckt es mich mit seiner Ruhe, seiner unendlichen Güte an. Dann bleibt die Welt stehen, und ich bin glücklich. Verspüre nicht den leisesten Wunsch oder Drang, es nach außen in die Welt zu zerren. Es fühlt sich für mich dann an, als ob ich ganz langsam und vorsichtig, um ja kein Geräusch zu machen, die Stchlafzimmerüre öffne, um nach zu schauen, ob mein Kind noch schläft. Ich merke, wie die tiefe Freude und das Staunen in alle meine Zellen fließt und sich als kleine Träne in meine Augenwinkel drückt.
Dann schließe ich die Türe ehrfürchtig und seltsam bewegt wieder genau so leise wie ich sie geöffnet habe. Und weiß, dass das Kleine eines Tages ganz von selbst groß wird und freiwillig und freudig nach außen drängt.
Ich hoffe nur, dass ich es dann mit der gleiche Ehrfurcht, der gleichen Freude loslassen kann.