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Wahre Episoden aus einer unbegreiflichen Realität

*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wahre Episoden aus einer unbegreiflichen Realität
1.) Sozialpädagogen auf einem Seminar. Ich halte ein kleines Referat und interessiere mich dann für die nachfolgende Diskussion. Es geht um die spannende Frage, wie weit heilpädagogische Förderung für geistig behinderte Menschen machbar und sinnvoll ist, vor allem in Anbetracht steigender Kosten und sinkender Geldmittel.

Schließlich meldet sich nach einigem Hin und Her eine Frau zu Wort: Sie könne diese Abwertungen bestimmter Menschen einfach nicht mehr ertragen, die sie hier ständig seitens ihrer Kollegen mit anhören müsse.

Es sei doch sonnenklar, dass man sich stets an den Schwächsten orientieren muss. Es ginge nicht an, dass man stärker behinderte Menschen, die einer sinnvollen Förderung nun mal nicht zugänglich sind, weniger als andere fördert und einfach links liegen lässt. Man müsse das fair und korrekt angleichen. Notfalls dürfe man weniger behinderte Menschen ebenfalls nicht mehr fördern, um sie gegenüber den stärker behinderten Mitmenschen nicht zu bevorzugen. Das wäre dann ja eine entschiedene Benachteiligung der stark behinderten Klienten, und das sei unerträglich. Wenn man also schwächere Menschen nicht fördern könne, dann dürfe man auch gesündere nicht fördern, und zwar aus Gründen der Gleichstellung, Fairness und Gerechtigkeit. Und um niemanden zu diskriminieren.

Mir stockt der Atem, und ich erdreiste mich zu fragen: „Habe ich das richtig verstanden? Man soll dann lieber im Zweifelsfall wirklich keinen mehr fördern, nur um die Schwächeren nicht zu benachteiligen, die man gar nicht wirklich fördern kann?“

Gespannt warte ich, was nun von der engagierten Dame kommt, die sich so vehement für Schwächere einzusetzen meint. Aber sie sagt nur kurz und trocken: „Natürlich! Wir können doch niemanden benachteiligen und niemanden bevorzugen! Wir müssen allen die gleiche Betreuung zukommen lassen! Notfalls wird eben keiner betreut!“

Aha, denke ich. Und sage erst mal nichts mehr, zumal mir die Worte fehlen …

*


2.) Eine Mutter hat erhebliche Probleme mit der Schule, die ihre beiden Töchter besuchen. Zu einem Gespräch mit der Rektorin möge ich sie bitte begleiten, diesmal ginge es um ihre ältere Tochter (14). Sie habe schon einmal massiven Ärger bekommen mit dieser Rektorin und wäre froh, wenn ich sie moralisch unterstützen und beraten würde.

Ich frage neugierig nach, um was für einen Ärger es sich denn gehandelt habe. Und sie erzählt:

Ihrer kleinen Tochter seien vor ein paar Wochen ein paar Diddl-Hefte und ihr Handy von Klassenkameraden weggenommen worden. Als sie Daniela (so heißt ihre kleine Tochter) von der Schule abholte, habe diese herzerweichend geheult und davon erzählt. Und plötzlich habe sie gesagt: "Guck, die drei waren es, die haben mir die Hefte einfach weggenommen." Daraufhin sei sie, die Mutter, mit Daniela an der Hand zu den drei Übeltätern gegangen und habe diese freundlich gebeten, das Handy und die Hefte zurückzugeben.

Als diese leugneten, habe sie alle drei wütend angeschrien: „Wenn ihr das, was ihr meiner Tochter gestohlen habt, mir nicht sofort rausrückt, dann werde ich wirklich sehr sauer!“ Erschrocken haben sie daraufhin ihr alles ausgehändigt und sich aus dem Staub gemacht.

Zwei Tage später sei sie von besagter Rektorin angerufen worden. So ginge es ja nicht, dass sie einfach Kinder vor allen anderen runterputzt, anschreit und bedroht, das ginge ja wohl zu weit. Sie möge sich bitte zu einem ernsthaften Gespräch einfinden.

Das fand dann auch ein paar Tage später statt, und die Frau wurde von der Rektorin fürchterlich zur Minna gemacht. Das Argument, die drei Jungs seien hier ja wohl die Übeltäter gewesen und nicht sie, wurde nicht akzeptiert, das zählte offenbar nicht. Auch wenn es so gewesen sei, dürfe das niemals ein Grund sein, die armen Jungs derartig zu erschrecken und zu bedrohen. Wenn das noch einmal vorkäme, müsse sie mit ernsthaften juristischen Maßnahmen rechnen.

Daraufhin beschließe ich, die Frau zu dieser Rektorin zu begleiten. Ich kann einfach nicht so recht glauben, was sie erzählt, und will diese Schulleiterin unbedingt mal live erleben und mir ein eigenes Bild machen.

*


3.) Wenige Tage später sitzen die Frau und ich bei dieser Rektorin. Das Gespräch verläuft alles in allem okay.

Nur bei einer Äußerung stutze ich und sehe mich genötigt, auch mal das Maul aufzumachen.

Die Mutter hat bei einem bestimmten Thema, das hier nicht wichtig ist, die Bemerkung fallen lassen, dass ihre große Tochter mit 14 Jahren ja wohl etwas weiter sei als ihre Kleine. Woraufhin die Rektorin fast schon erbost etwas Merkwürdiges zum Besten gibt: „So etwas darf man nicht sagen! Das ist doch diskriminierend für die Achtjährige, wenn Sie hier einfach behaupten, Ihre vierzehnjährige Tochter sei wohl etwas weiter als Ihre achtjährige Tochter!“

Keck frage ich einfach mal: „Ja, ist sie denn nicht weiter?“

„Natürlich nicht!“, entrüstet sich die Rektorin. „Niemand ist hier weiter als andere. Das ist arrogant und diskriminierend, das verletzt doch die Achtjährigen.“

Ich schnappe kurz nach Luft und überlege noch, wie ich das, was mir auf der Zunge liegt, angemessen und mit möglichst gewaltfreier Kommunikation rüberbringe, als die Mutter – weit schlagfertiger als ich – eine Bemerkung macht, die ich nur bewundern kann: „Dann ist also meine Vierzehnjährige nicht weiter als meine Achtjährige? Interessant! Wozu geht sie denn dann in ihre Schule?“

Wenn Blicke töten könnten, würden die Mutter und ich heute gemeinsam fröhlich unserer baldigen Beerdigung entgegen blicken. Und ich frage mich, in was für einer Welt wir leben …

*

(Der Antaghar)
na wenn das nicht eine fiktive Story ist, frage ich mich das gerade auch*oh2*

sprachlos
nio**
Einfach unglaublich.
Ich hoffe immer noch, du hast dir die Geschichten ausgedacht...
Boah.....das ist ja 68er Lebensweise EXTREM.....und klingt für mich verdammt realistisch.
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
political correctness
um jeden Preis?

Auch eine Form von Fanatismus. So gesehen vielleicht sogar eine neue Religion, eine Gottheit names Egalista? Mannomann, wäre das ein Fressen für Levitcus gewesen, da hätte er sich so richtig austoben können, gleiche Strafen für alle für alles - ob Du jetzt was angestellt hast oder nicht, hauptsache gleichbehandelt! -schmunzel-

Na da werd ich doch gleich mal zum Frevler, Häretiker, Ketzer: Die beiden Ladies haben nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber um ihren Glaubensgrundsätzen nicht zu schaden (Religionsfreiheit! Um jeden Preis!) schlage ich vor sie weder psychologisch zu betreuen noch irgendwie zu fördern. Sollen sie doch bleiben wie sie sind - aber dann doch am besten in einer Einsiedler-Klause (Höhle?) in den Bergen bei Schweigegelübde unlimited -fiesgrins-
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Da könnte ein Teil sogar aus meinem Arbeitsumfeld entnommen sein. Nein, ich mag nicht an diese Leute denken, die machen mich sprachlos. Was soll oder kann man solcher Borniertheit entgegensetzen?

Wir pflegen ja neuerdings auch alle Leute gleich *oh*
Ja! Wir senken die Qualitätsstandards, die wir vorher in mühevoller, jahrelanger Arbeit aufgebaut haben, auf das Niveau der Berufsgruppe mit der schlechtesten Ausbildung. Ist doch toll, oder?


Herta
@ Herta
suuuper ist das, und so kostensparend*ninja*ich kann davon auch ein Lied singen.
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Bitte nicht auf meinem Geburtsjahr rumhacken, Baer! (*zwinker*) Ohne diese Generation müßten wir uns noch vor dem Bürgermeister verbeugen.

Leider haben Menschen diese blöde Angewohnheit, alles bis ins Extrem zu treiben. Ab einem gewissen Maß kehrt sich JEDE noch so gute Absicht ins Gegenteil.
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
@ Niobe
*kopfklatsch* genau, dieses enorme Einsparungspotential hätte ich beinahe vergessen, wo ich doch wöchentlich vorgerechnet bekomme, was ich dem Magistrat an Kosten verursache *vogel*
Da pflegen wir lieber mit schlechteren Standards und lassen die Leute in ihrem Elend allein und hoffen, sie segnen bald das Zeitliche (klingt brutal aber so funktioniert die Marktwirtschaft in der Pflege, wenn zuwenig Personal mit noch weniger Geld auskommen muss.)

Es werden ALLE gleich behandelt, nämlich gleich schlecht - Personal und Klientel.

Herta
@ Herta
sie segnen bald das Zeitliche

mal abgesehen, dass das für den ein oder anderen wirklich eine Gnade wäre, gibt es doch auch die Fälle, die privat bezahlt/abgerechnet werden. Da wird das Sterben auch in hohem Alter schwierig.

soooo gleich sind wir dann doch nicht*fiesgrins*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
die privat bezahlt/abgerechnet werden.
wobei ich die Qualität oft für mehr als fragwürdig halte. Aber in einem hast du völlig recht - wer Geld hat, ist eben noch immer gleicher und kann sich die bessere, sprich qualitätsvollere Pflege leisten und darf nicht sterben.
Qualität ist in diesem Zusammenhang doch irrelevant liebe Herta*nene*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Ich vergaß Gott Mammon *anbet*
Huch, ich würdigte ihn zu wenig - das wird mir sicher vom Gehalt abgezogen, damit ich dann endlich mit den anderen gleichziehe.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Vielen Dank, Ihr Lieben! *g*

Jedes Wort dieser drei "Geschichten" ist absolut wahr! Es ist genau so passiert.

Und gibt es nicht hier im Joyclub, sogar in unserer Gruppe, nicht auch immer wieder mal User, die nicht allzu weit davon entfernt sind und hinter jeder klaren und entschiedenen Meinung gleich wittern, dass sich da wieder mal jemand besser und weiter wähnt als die anderen?

Aber so ist nun mal das Leben: Mancher ist eben schon ein paar Schritte weiter gelaufen als andere bzw. bereits in der achten Klasse und nicht mehr in der dritten. Das darf man heutzutage aber nicht mehr erwähnen ...

*fiesgrins*

(Der Antaghar)
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Wie schon gesagt wurde:

political correctness in seiner hysterischsten Ausprägung.

Schön, wie Menschen, die sich einbilden, besonders "gut" zu sein, sich schnell als die wahren Monster erweisen.

Nicht nur an dieser Stelle fordere ich: Mensch, gebrauche Deinen gesunden Menschenverstand!
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Mensch, gebrauche Deinen gesunden Menschenverstand!

Sapere aude

Dieser Spruch hat seit ca 20 vor Christus (Horaz' Episteln) nichts von seiner Dringlichkeit verloren
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Oh ja ... Er ist vielleicht dringlicher denn je!

(Der Antaghar)
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Selbst zu denken, sollte eigentlich nicht so schwierig sein. Probleme ergeben sich dann, wenn man diese Gedanken auch ausspricht oder nach ihnen handelt. Das macht Angst und die hemmt wieder das eigenständige, eigenverantwortliche Denken.

Ich drehe mich gerade im Kreis.
Leider
sind die "Geschichten" nur zu wahr, denn genau solche Dinge, Episoden werden immer und immer wieder passieren, solang sich "ausgebildete * Pädagogen" ihre eigenen Bälle zuwerfen...

Hach, es macht schon Spass im schulischen Bereich erschöpfende Diskussionen zur Gleichstellung zu führen... *fiesgrins*
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Lieber Gott lass Hirn vom Himmel regnen
Well.... es ist lustig. Meine Tochter heisst Daniela. Und ob ihrs nun glaubt oder nicht, ich hatte heute ein Gespräch mir einem Schulleiter.

In der Tat glaube ich, dass unsere Lehrer es sind, die unsere Kinder bereits aufgegeben haben. Aber das ist ein anderes Thema.
Auch eine wahre Begebenheit.

Ich sitze im Stadtbus. Mit dem Rücken zur Fahrtrichtung, weil ich es liebe, Menschen zu beobachten.
Ganz hinten steht auf der Rechten Seite eine Frau mit einem recht virilen Mädchen, ich schätze sie auf 10 bis 12. Also das Mädchen, nicht die Mutter.
Die Mutter allerdings sieht aus wie, wie...wie soll ich sie beschreiben? Ein Hippie gefangen im Körper einer Erwachsenen oder so. Ihre Klamotten, ihre Frisur.... all das ließ darauf schließen, dass sie zumindest irgendwo in ihrer Studentenzeit den Anker warf.
Das Mädchen allerdings war unnormal normal. Sie hatte wohl Spaß daran gefunden, der Frau auf der Linken Seite an die Aldi-Tüte zu treten. Tock.....tock...tock.... und der gesetzten Dame, so um die 42, dabei frech anzusehen und unerhört provokativ zu grinsen. Allein dieses Grinsen verleitete mich dazu, mir vorzustellen, wie ich der Göre Manieren beibringen würde.....
Irgendwann nach viel zu vielen Tritten an die Tüte und an die Geduldsnerven der 42jährigen richtete diese ihre zu Recht erbosten Worte an die Hippiefrau.
"Würden Sie ihrer Tochjter freundlicherweise erklären, dass ich das nicht wünsche?" Ihr Ton war von Wut und Sarkasmus durchsetzt, was ich sehr gut verstehen konnte.
Die ANtwort schlug dem Fass die Krone ins Gesicht.
"Nee, dass mach ma schön selber, meine Kinder werden Antiautorität erzogen!"
Sprachs und drehte ihren Kopf wieder in Fahrtrichtung.
Das Fassungslose Gesicht der Dame kann man sich nicht vorstellen! ABer sie war cleverer als ich, denn ich hätte losgebrüllt.
Die Dame aber nahm einen der Joghurtbecher aus ihrer malträtierten Tüte, öffnete sie und kippte mit genüßlich verzogenem Gesicht den Inhalt des Bechers über den Kopf des Kindes.
Dann begann die Hippiefrau lautstark loszugeifern. Was ihr denn einfiele, und Sachbeschödigung und überhaupt die geschundene Psyche des Kindes und so weiter. Leider habe ich nur die Hälfte mitbekommen, weil ich, der Schnappatmung anheilgefallen, dem Lachkrampf zu entkommen versuchte.
Aber die Antwort der Dame bekam ich noch mit:
"Was willst du denn Schnucki? Ich bin ebenfalls Antiautoritär erzogen worden"



Vielleicht sollte wir versuchen, die Matrix umzuprogrammieren. Bei dem, was zur Zeit alles passiert, werden wir bald ausgestorben sein


Tom
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Klasse *haumichwech*
*********essed Mann
86 Beiträge
wie war das
mit den Äpfeln und Birnen?

Ein oft gebrauchtes, vielleicht abgedroschenes, aber immer noch richtiges Sprichwort.

Egal, ob es den Vergleich Acht- und Vierzehnjährige betrifft, mehr oder weniger Behinderte, Mann und Frau, alt und jung, etc. ... es gibt noch viele Beispiele.

Jeglicher Versuch einer Gleichberechtigung ("Gleichmacherei"?) ist da von vornherein zum Scheitern verurteilt, wenn man Dinge "gleichschalten" will, die eben unterschiedliche Ausgangspunkte haben und deswegen einfach nicht vergleichbar sind.

Das vergessen leider die manchmal (über-)eifrigen Verfechter an sich in vielen Bereichen völlig gerechtfertigter Ziele. Und schießen dann über das Ziel hinaus und schaden der eigenen Sache mit ihrem blinden Fanatismus. Beispiele gibt es genug.

Die Bevorzugung eines Einzelnen oder einer Gruppe beinhaltet eben auch immer die Benachteiligung Anderer. So ist das eben. Eigentlich an sich ganz einfach. Aber: Manchmal ist eben die Bevorzugung Einzelner für das Gesamte wichtiger als die daraus resultierender Benachteiligung Anderer.

Das wollen oder können manche nicht begreifen. Warum auch immer. Und da stößt man dann an Grenzen, die jeder kennt oder kennen lernt, der täglich beruflich mit dem "unbegreiflichen" Menschen zu tun hat. Ein Teil der Realität.
Also
ich finde das keine unbegreifliche Realität.
Eher unerträgliche Normalität!
Wo früher die Obrigkeit des Volkes Seele, Geist und Körper terrorisierte, brauch es das heute nicht mehr.
Ganz basisdemokratisch schaffen wir das heute selbst.

Wegen altbackenen Kinderquälerzieherinnen, oder den ewig gestrigen, katholonen Chefs von eigentlich schon fortschrittlich ausgebildeten Erzieherinnen habe ich meine Kinder in einen freien Kindergarten gesteckt. Von Eltern in Rat und Tat getragen. Weil sie dort nackt sein durften, freispielen, matschen........
Heute sinds nicht mehr die Chefs im Kiga, sondern die Eltern, die alles blockieren.
Die schicken ihre Kids trotz mehrfach angekündigtem Waldtag ihre Kids in Designerklamotten und Lackschühchen. Und wehe, ein Kind zieht sich aus. Ach, natürlich sollen sie zum Schulbeginn schon Lesen, Schreiben und die Grundrechenarten aus dem FF beherrschen. Wegen der Gymnasialempfehlung.

heute aktueller denn je (das P): dbddhkp

werbrauchtdanochkabaret *aua* laf
Lieber Antaghar, erst mal danke für diesen Einblick!
zur 1. Episode:
Ich habe eine Freundin mit einem stark behinderten Kind und kenne auch von ihr die Wahrnehmung, dass ihr Sohn in den verschiedenen Tagesbetreuungen "schlechter" als die anderen behandelt wird. Unter anderem hat es damit zu tun, wie wir Behinderung sehen (vor allem eben die Eltern): da es für die nicht Behinderten "normal" ist, dass Förderung zu einem Wachstum an Fähigkeiten führt, also zu irgendeiner Art von Weiterentwicklung, ist das immer noch die Grundlage für die Betrachtung des behinderten Menschen. Und je massiver die Behinderung ist, desto schwerer ist es für die Eltern sich mit der Unveränderbarkeit des Zustandes ihres Kindes abzufinden. Meine Freundin haderte und kämpfte jahrelang mit Pflegern, Ärzten und Institutionen, bis sie merkte: es war eigentlich der Kampf in ihrem Inneren, ihr Kind so anzunehmen, wie es war und die Tatsache, dass es bei ihm keine Entwicklung geben kann. Außer Pflege und Liebe kann man ihm nichts geben.

Zur zweiten Geschichte:
Ich hätte als Mutter des bestohlenen Kindes wohl die Lehrerin oder die Eltern der "Diebe" eingeschaltet - es ist immer eine etwas prekäre Situation, wenn ein (fremder) Erwachsener Druck auf ein "Kind" ausübt - so gerechtfertigt die Unterstützung des eigenen Kindes auch ist.

Die Geschichten sprechen ein weites Themenfeld an, und viele Punkte, die zur Zeit das soziale Miteinander schwer machen:
- zu viele Menschen sind überfordert mit ihrem "Lebenskampf"
- besonders Lehrer, Erzieher sind verunsichert, wie sie "politisch korrekt", gemäß der Paragraphen, moralisch und wenn möglich auch noch mit Herz ihren Job machen sollen, ohne an Autorität, die sie ja brauchen, zu verlieren.
- viele haben das Gefühl, zu kurz zu kommen, im Rennen um die Sonnenplätze im Leben nicht vorne dabei zu sein, und kämpfen deswegen oft an unpassenden Stellen mit ungerechtfertigten Mitteln um "ihren Platz".
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Guten Morgen Sabine *g*

warum setzt du Diebe in Anführungszeichen? Sie haben etwas getan, was in unserer Gesellschaft schlicht und einfach nicht geht. Die Reaktion der Mutter war nur das was die Kinder zu erwarten hatten und völlig angemessen. Sie hat vorher "höflich gebeten" und darauf haben sie mit einer Lüge geantwortet. Daraufhin ist sie ärgerlich geworden - völlig OK und verständlich.

Was du vorschlägst/getan hättest ist – bei Aller guten Absicht – ein Teil dessen was die Welt heute so abartig macht. Übeltäter (hier im Kleinen) lernen, dass sie keine direkten Konsequenzen zu fürchten haben. Sie müssen nur erst mal Fakten schaffen und dann sieht man weiter. So wären Handy und Diddl-Hefte weg gewesen.

Sicher kein großer Wertverlust, aber für das Mädchen vielleicht ein Mosaiksteinchen im Weltbild, auf dem als Resümee steht "Vertraue niemandem", oder schlimmeres.
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