Ein Stein
© Nisham 2010Im Abendlicht finde ich einen Stein. Einen glatten, schwarzen Stein. Ein von der Sonne gewärmter Stein. Dieser Stein liegt gut in meiner Hand.
Und du liegst neben mir, im Schlaf nach der leidenschaftlichen Erschöpfung.
Den warmen Stein in meiner Hand betrachte ich dich. Schaue dich an. Dein schlafendes ich. Deine Schönheit, deine entspannte Wildheit. Werd ich mich jemals satt sehen können?
Du schläfst und seufzt in deinem Schlaf. Nein, ich will dich nicht wecken; dich nicht aus deinem Schlaf holen. Nicht grad jetzt. Und doch: wie gerne würde ich dich auch jetzt gerade mit meinen Händen sehen.
Dieser warme Stein in meiner Hand. Den schau ich an und leg ihn dir ganz sanft auf deinen Bauch. Ein leichter Schauer geht durch deinen Körper. Doch dein Schlaf bleibt ungetrübt. Ein Lächeln erhellt dein Gesicht. Was du wohl träumst? Was dir der Stein auf deinem Bauch erzahlen mag? Welche Bilder er in dir auslösen mag? Im hier und jetzt.
Dieser Stein ist meine Lust an dir. Meine Lust dich aufzuwecken. Und meine Lust dich schlafen zu lassen.
Ich schau dich an. Sehe den warmen Stein auf deinem Bauch. Und seh die Lust in deinem Traum.