Was ich kann.
Was ich kann.Ich bin geboren worden.
Ich habe geschrien und gelacht, geweint und habe mir die Knie aufgeschlagen.
Ich habe Menschen getroffen, manche nur kurz und manche habe ich eingepackt.
Ganz wenige habe ich nicht mehr los gelassen und noch weniger haben mich nicht los gelassen.
Ich habe mich oft verliebt. So leicht ist es mir gefallen.
Ich habe nächtelang geweint und darüber gegrübelt, warum ich nicht zufrieden sein kann.
Was ich will. Das weiß ich bis heute nicht.
Ich wollte Schlauchboote von Greenpeace fahren und Wale retten. Das Meer verstehen.
Ich wollte das Meer vergessen, die toten Fische und das Öl.
Ich habe weder das eine noch das andere geschafft.
Ich wollte Diogenes sein. Viel denken und wenig brauchen.
Aber es ist schwer für mich allein zu sein.
Ich habe nichts getan und bin damit durchgekommen.
Zumindest öffentlich. Nicht vor mir. Ich bin nie stolz auf mich gewesen, weil ich nie irgendetwas wirklich versucht habe. Sachen, die mir leicht fielen, waren zu langweilig und Dinge, die mich wirklich interessierten habe, habe ich nicht versucht. Es hätte ja nicht klappen können. Und dann müsste ich mir eingestehen, dass ich nicht alles kann. Nicht alles wissen, nicht alles verstehen, nicht alles sein.
Mein Kopf weiß das schon lange, aber mein Bauch meint, dass ich dann nichts wert bin und dagegen kann mein Kopf nichts tun.
Ich sehe mir hilflos dabei zu, wie ich nicht ich bin. Nicht mal weiß, wie ich wäre, wenn ich ich wäre. Keine Idee.
Ich wollte Physikerin werden. Die Welt im Kleinen, im ganz Kleinen, scheint mir ein Schlüssel zu sein. Vielleicht sogar zu mir. Aber auch das habe ich mich nicht getraut.
Ich wollte eine gute Mutter sein. Ich weiß nicht, ob ich das bin. Da muss ich andere fragen. In vielen Jahren. Noch sehen sie mich an und strahlen. Ich hab dich lieb.
Ich mich nicht.
Vielleicht fällt es mir deshalb so leicht mich zu verschenken. Dann freut sich wenigstens irgendwer über mich, wenn schon nicht ich.
Ich habe versucht mich nach anderen zu richten. Aber immer hatten die genug mit sich zu tun. Wie ich mit mir. Auch, wenn ich mit mir eigentlich nichts anfangen kann.
Ich wollte nicht mehr da sein. Damals hat es nicht geklappt und heute darf ich nicht mehr.
Ich wollte frei sein. Keinem verpflichtet. Gehen wohin ich will.
Ich hab immer etwas anderes gemacht, als das, was ich wollte.
Na wenigstens das kann ich gut.