Fehlerfrei! (c) olove 6.10
Wenn ich wüsste, dass du mich verstehst, wäre dieser Versuch nutzlos. Ich ahne es schon lange. Doch heute erst wurde mir bewusst, dass ich perfekt bin. Unicum laude so zuschreiben.Dass meine Begeisterung darüber nur mäßig ausfällt, ist eine logische Folgerung daraus.
Es scheint sich zu widersprechen, doch gerade das ist der springende Punkt. Denn wäre ich vollkommen überzeugt von mir, wäre die Vollkommenheit dahin. Wäre wie grauer Schneematsch am Gehsteig einer mehrspurigen Großstadtstrasse. Wie angegohrener Rotwein ohne Essigmutter oder Pamperswerbung auf Viva.
Wobei all diese Beispiele, so schräg sie scheinen, auch wieder nur eine weitere Vorstufe des Absoluten sind. Absolut nutzlos und bescheuert, doch gerade solche Ungereimtheiten kennzeichnen ja meine Perfektion.
Um es auf den Punkt zu bringen, eine Linie hinein, ich bin frei, jedweden Fehler zu begehen, wohin er auch führen mag. Das was ihn oder mich einzigunartig macht, ist der Umstand, dass ich ihn genieße.Oder wieder auch nicht und mir bei Bedarf und Muss einenangenehmeren aussuche.
Selbst wenn ich mir bei der Auswahl meiner Fehler einen Kopf mache, mich quäle, zweifle und mir die Haare raufe, kommt der Moment, in dem ich blitzartig erkenne, dass ich dadurch erst so richtig lebendig werde. Ich wehre mich dann nicht mehr gegen meine Unzulänglichkeiten, und sie verwandeln sich pippilottamäßig schwupps in grandiose Feuerwerke der Phantasie und der Leichtigkeit. Dann tanze ich durch meine Tage als göttlicher Schelm.
Seit ich das weiß, mache ich nicht nur Fehler.
Es kommen täglich mehr Fähler, Fühler , Fahler, Fuhler und Fihler dazu.
Sie machen aus der geistigen Asphaltwüste meiner geteerten Kulturgrütze wieder einen bunten Garten. Stilblüten nicken dort lustig den in allen Farben schillernden gemeinen Fettnäpfchen zu.
Faux passe tanzen auf Shit Happenings mit den Früchtchen der kunterbunten Worthülsen und schräge Vögel pfeifen auf selbst abgesägten Ästen. Kommatöse Arschkriecher wandeln sich zum Erstaunen meiner inneren Kläriker überarschend zu brunfernünftigen Grünschnäbeln. Buchenstaben purzeln. High Health durchtrinkt schlaflose Nächte. Aus Pippilotta wird Pimperlotta und der langgeilige Warmduscher entmuttiert zum saftfotzenden Charmhuscher. Ruchloses findet Geschmack.
Es herrscht und damt rundumm ein geil loses Durcheinander, ein freudiges Steinerweichen.
Die Moral verkommt zum geschickt überlisteten Türsteher.
Schlussunendlich habe ich das Zen der unbeschwerten Fehlersuche gefunden.
Juppiluv und Jubilee!