Fragen nach dem Gel...
Fragen nach dem Gel….Da ist mir doch heute Morgen beinahe mein Müsli im Halse stecken geblieben als wieder so eine blöde Frage in meinem Hirn zu kreisen begann. Ich dachte an nichts Schlechtes, eigentlich versuche ich immer an etwas Gutes zu denken, und was denken Sie passiert! Es macht Klick und schon ist sie da: Die Frage nach dem Geld! Uah! Welch gruselige Frage, habe ich sofort gedacht und mich stante pede auf dem Weg gemacht, mir frischen Kaffee zu besorgen. Ja, ich bin ein Junkie – süchtig nach Antworten und dann gruselt es mich. Wahrscheinlich brauche ich den Nervenkitzel. Aber bitteschön, jedem sein Gift.
Ja, das liebe Geld, damit hat es seine liebe Not. Was täten wir ohne es? Wahrscheinlich auch nicht viel anders wie vor tausenden von Jahren – wir würden tauschen. Im Prinzip machen wir jetzt auch nichts anderes – wir tauschen Papier oder Metallscheiben gegen Waren. Diese Scheiben oder das Papier, sind ja an sich nicht gerade wertvoll, wenn ihnen nicht jemand Wert geben würde. Wer macht das? Wie wird das festgelegt? Und warum zum Henker noch einmal müssen wir Zinsen zahlen? Aber ich vergaß in meinem Koffeindusel, nicht alle zahlen Zinsen. Das System gilt nicht für jeden. Für uns sogenannte Normalverbraucher schon – wir zahlen Steuer, Zinsen und lassen uns munter das Geld aus der Tasche ziehen, damit am Monatsende ja nichts mehr übrigbleibt von unserem hart verdienten Papier – das ja eigentlich auch nur mehr eine Zahl auf einem Bildschirm ist. Einige Pixel huschen über den Monitor und sagen uns, ob wir reich oder arm sind. Einen Geldschein haben nur mehr die wenigsten von uns in der Hand. Ich gebe es zu, es ist bequem, mit der Karte zu zahlen. Aber man macht sich auch sehr abhängig – meine Geldbewegungen sind nachvollziehbar geworden. Ich muss mich mal umschauen, ob mich nicht der Große Bruder beobachtet. Irgendwie fühle ich mich gerade nicht mehr sehr wohl in meiner Haut. Stellen Sie sich vor, wenn es kein Bargeld mehr gibt – uahhh! Damit sind wir dann völlig vom System abhängig. „Sie haben sich nicht systemkonform verhalten, somit wird Ihre Karte für die Dauer von … gesperrt. Verhalten Sie sich wieder angemessen und Sie erhalten einen neuen Code.“ Science-Fiction oder bald real?
Warum frage ich mich ständig solche Sachen? Ich sollte lieber zusehen und etwas in die Gänge kommen. Zuhause wartet Arbeit auf mich. Der Boden muss gewischt werden, die Fenster lachen mich schon aus – lacht weiter! Es gibt wichtigeres. Nämlich meine Kontoauszüge.
Der nächste Gruselschocker. Warum muss ich das auch unbedingt im Urlaub erledigen, frage ich Sie. Nun, das kann ich leicht selbst beantworten, weil ich sonst nie Zeit dafür habe.
Ja, dieser blöde Kredit fürs Haus, der hat es in sich und auch wieder nicht. Während ich in den Papieren wühle und mir wichtig dabei vorkomme, überlege ich, wie man sich von der Zinsenlast befreien könnte. Heureka! Ich hab’s! Schnell Papier und Stift, das muss ich aufschreiben. Morgen bekommt meine Bank einen netten Brief von mir. Ja, das ist befreiend.
„Sehr geehrter Herr …,
da ich momentan nicht liquide bin, ersuche ich Sie, meine Ratenzahlung für ein Jahr auszusetzen. Ich bin sicher, dass Sie das machen können, denn mein Kredit ist lediglich eine Zahl in Ihrem Computer. Außerdem bin ich systemrelevant und (schier, beinahe, fast, ganz) sicher, im nächsten Jahr bessere Einkünfte erzielen werde.
Danke für Ihr Verständnis.
Mir freundliche Grüßen
Herta …“
Nun, das hat doch was. Wahrscheinlich wird mir der Herr Sowieso die lange Nase drehen und sich fragen, was in mich gefahren ist. Aber es ist einen Versuch wert, bei der Bankenrettung hat es ja auch funktioniert. Und da wurden wir nicht gefragt, ob wir denen unser zukünftiges Steuergeld in den Rachen werfen wollen.
Wer will noch subventioniert werden? Noch geht es, die Banken haben wir auch locker geschupft und schenken ihnen jährlich die Zinsen für die Staatsanleihen, obwohl der Staat das Geld leicht selbest schöpfen könnte. Und das zinsenlos und tilgunsfrei! Boah! Also, reihen Sie sich ein, stellen Sie sich ins Glied und marschieren wir zusammen im Stechschritt des Geldes in den Abgrund! Ich hab aber Angst vor großen Höhen. Nun, so tief wie der Euro momentan ist, kann der Fall nicht werden. Aber ich habe die Erfahrung gemacht – tiefer geht immer. Grusel!
Ach, weg mit den Papieren und dann kommen erneut die systemrelevanten Fragen, die wohl jeden Menschen quälen. Verdammt, ist es heiß heute. Ist Sonnenschutzcreme wirklich so gut für die Haut? Verzichten Sie lieber darauf und legen Sie sich in den Schatten.
Nein – aus. Der Große Bruder hat mich am Wickel. Schauderhaft. Wissen Sie eigentlich, was in diesen Kosmetika drinnen ist? Ich hab meine weggeworfen und das Beste ist, ich rieche trotzdem nicht schlechter als vorher. Wasser und Kernseife sind nicht so übel und auf jeden Fall gesünder als diese hochtechnischen Mittelchen, mit denen wir unsere Haut malträtieren. Wir beginnen damit ja schon bei den Säuglingen … Nein! Keine Fragen mehr heute.
Nur noch eine … Wissen Sie, dass erdölhaltige Chemie in ihren Hautpflegeprodukten enthalten ist und noch so der eine oder andere krebserregende Stoff? Verlassen Sie sich darauf, dass die Konzerne Ihnen nach dem Leben trachten und Sie vorher noch kräftig ausbluten lassen.
So ich werde jetzt eine Runde schwimmen – ich habe eine Abkühlung bitter nötig.
(c) Herta 6/2010
Wieder herzlichen Dank an meinen Lieblingsforscher - ich habe hier nur die Fragen angeschnitten - es soll ja keine wissenschaftliche Abhandlung werden.
ich dich, mein Toni
Eure Herta