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Das war´s

Das war´s
Wieder einer dieser unsäglichen Abende.

Ich saß nach einem langen Arbeitstag in meiner Küche und wartete darauf,
dass die Mikrowelle mein Tiefkühlmenü auf die richtige Temperatur brachte.
Draußen war es schon lange dunkel. Aus der Nachbarwohnung drang der
Lärm schreiender Kleinkinder. Übertönt nur von Frau Winters kläglichen
Versuchen, sich noch lauter schreiend bei ihren Blagen Gehör und Respekt
zu verschaffen.

Die wenigen Minuten, die mein elektronischer Diener für die Fertigstellung
des Abendessens brauchte, nutzte ich, um meine Mails zu checken. Naja,
normalerweise krieg ich nicht allzu viel Post. Die eine oder andere Systemnachricht.
Manchmal eine Date-Anfrage, meist plump und niveaulos. Das Abarbeiten
ist eine reine Routineübung, die nicht wirklich Konzentration fordert.
„Wann und wo?“ „Im Swing Time? Morgen Abend, so gegen acht?“
„Okay.“ „Okay. Ciao, Bussi.“

Die Lasagne war inzwischen warm. Ich nahm sie rüber an den Tisch,
öffnete den Deckel und begann, lustlos darin herumzustochern. Der
gelblich-braune Inhalt der Kunststoffschale war mal wieder kein Appetitanreger. Nach ein paar Bissen legte ich die Gabel beiseite
und ging an den Kühlschrank, um mir ein Bier aufzumachen.

Ich schaltete den Fernseher ein. Die Nachrichten erzählten wieder von
dem Leck in einem Bohrloch im Golf von Mexiko. Nebenan bei Frau Winter
war inzwischen Ruhe, die Blagen wohl endlich im Bett. Wenigstens etwas.

Das war jetzt also mein neues Leben. Arbeiten, ab und zu ein fades Date
und abends ein oder zwei Flaschen Bier, um ein bisschen Schlaf zu kriegen.

Die Zeit der Träume war endgültig vorbei.


© Berglöwe, 18.07.2010
Die Zeit der Träume war endgültig vorbei.

wieso das denn?? was ist passiert??

fragend***nio**
Ich bin sicher, dass mein erster Versuch, eine Geschichte zu erzählen,
noch eine Menge handwerklicher Mängel hat.
Eigentlich ging´s mir hier darum, eine Stimmung einzufangen.

LG Berglöwe
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ein paar handwerkliche Mängel finden sich wirklich, lieber Bergloewe.

Zum Beispiel müsste es statt

dass die Mikrowelle mein Tiefkühlmenü auf die richtige Temperatur brachte

heißen

"... dass die Mikrowelle mein Tiefkühlmenu auf die richtige Temperatur bringt ..."

*

Leider wird es nicht richtig deutlich, dass es eigentlich der Versuch ist, eine ganz bestimmte Atmosphäre einzufangen. Und ich denke, das wäre auch noch besser, intensiver und liebevoller möglich gewesen.

Aber ich find's einfach klasse, dass Du es wenigstens mal versuchst und auch noch den Mut hast, das hier zu päsentieren.

Und dafür ein dickes Kompliment! *top*

(Der Antaghar)
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Es liest sich wie der Anfang von etwas oder auch das Ende ...

Aber als ersten Versuch ...

mach weiter *ggg*


Liebe Grüße
Herta
Danke. Mich bringt´s auf diese Weise (inclusive Kritik) weiter als
im stillen Kämmerlein zu brüten. Mit meiner Lyrik bin ich ja auch
erst sicherer geworden, nachdem ich die Klausur aufgegeben hab.
Und die Gruppe hier ist wahrscheinlich ein gutes Testgelände,
um mich einem für mich neuen Format zu nähern.

LG Berglöwe
Hm....also, ich hatte "dich" vollkommen vor mir und war beim Lesen, in deiner Küche!

Ich finde du hast deine Stimmung gut eingefangen!*blume*
Danke Dir. *gg*
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Möglicherweise würde es sich eindringlicher lesen, wenn es in der Gegenwart geschrieben wäre.

Das Ende kommt etwas abrupt.
Da wäre vielleicht noch der eine oder andere Satz sinnvoll.

Ansonsten kommt aber schon eine gewisse Stimmung herüber.
Weiter so *g*

LG
Rhabia
Das ist ein Anfang - wenn es eine Selbstbetrachtung sein soll, würde noch mehr Liebe zum (traurigen) Detail (weiterführende Gedanken) den text packender machen...
oder man lässt sich noch irgendeine Handlung dazu einfallen, womöglich sogar eine Wendung...

mach auf jeden fall weiter mit dem ProsaSchreiben und lass uns daran teilhaben!
*g*
@ Rhabia
Danke. Den Hinweis mit der Zeitform finde ich nachvollziehbar.

LG Berglöwe
@ tangocleo
Danke Dir. Und ja - ich werde weitermachen. *zwinker*
Also mich hat das Format sehr angesprochen.
Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass sich die Geschichte zusammenzieht.
Ein Spannungsbogen, der einen am Ende abstürzen lässt.

In die Stimmung konnte ich mich prima einfühlen.

Ich finde die Geschichte gut.
Und sowas dann noch als erste... Hut ab!

Gruß,
Barbara
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Für einen ersten Versuch fand ich es auch gut.

Ich vermute du möchtest ein sich ständig wiederholendes, eintöniges Leben in einem anonymen Hochhaus beschreiben, oder?

Wenn du eine fiese, abgefuckte Stimmung erzeugen möchtest, würde ich die Nachbarin nicht "Frau Winter" nennen, das hört sich noch zu respektvoll an - eben so als wollte ein netter Mensch über das Leben der Jugend-Gangs in Berlin-Marzahn schreiben.

Wenn dein Ich-Erzähler ein netter Mensch ist, der durch widrige Umstände dort gestrandet ist, würde er die Frau wohl tragisch und verständnisvoll beschreiben ("die arme überforderte Mutter, die von ihrem prügelnden Ehemann allein gelassen wurde" oder so).

Wenn er schon genauso heruntergekommen ist wie seine Umgebung wäre sie wohl "die fette Schlampe mit den zerlaufenen Augen, die ihre Bälger nicht im Griff hat. Irgendwann werde ich wohl mal mit ihr darüber reden müssen." Es kostet einen freundlichen Menschen natürlich etwas Überwindung sowas zu schreiben.

Das sind nur zwei Vorschläge von zwei Enden des Spektrums zu dem was mir aufgefallen ist, ich denke du weißt was ich damit sagen will *g*

Gruß,

Christian
Gegenwart
Ich würde für das Einfangen einer Stimmung auch die Gegenwart bevorzugen...
Welche Stimmung wolltest du denn einfangen?
Gruss Dio
Willkommen Berglöwe!
Nachdem ich geblickt hatte, dass Du mir bisher nur als vorzüglicher Gedichteschreiber bekannt bist, ist mir mit einem breiten Grinsen aufgefallen, dass Du die Geschichte (optisch) wie ein Gedicht in "Verse"
aufgeteilt hast. Das ist mir anfangs auch passiert, da ich in dem Rythmus
dachte.

mehrlesenwill*zwinker*laf
Ich danke Euch sehr.

Den Hinweis von christian_m nehm ich gerne mit.

LG Berglöwe
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