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Religio - Aller Ende Anfang

Religio - Aller Ende Anfang
Nachdem ich für diese Seite auf meinem Profil ein Kompliment bekommen habe, musste ich mit Entsetzen feststellen, dass diese mir inhaltlich fast schon wieder fremd war, und dass ich sie mit all den handwerklichen Fehlern neu überarbeiten muss.
Damit Sylvie mich nicht lyncht, habe ich sie vorsichtshalber gelöscht. Außerdem ist sie das letzte Kapitel des Buches.

Ich stelle es nach und nach in überarbeiteter Form hier ein.
Ursprünglich hatte ich vor, zwischen jedes Kapitel, jeden Schritt auf dem Weg zum neuen Erleben des Lesers einige EINFACHE Übungen und Rituale aus unterschiedlichsten Richtungen einzustreuen. Sie sollten den jeweiligen Zugang erleichtern und vertiefen.
Meine Vorstellung ist nun, mit meinen Kapiteln den Rahmen zu bieten und mit eurer Hilfe, diese Lücken zu schließen.
Es würde mir gefallen, daraus ein gemeinsames Werk zu schaffen.
Wenn Euch also eine Übung, ein Ritual, ein Lied oder Gedicht für die Zwischenkapitel in den Sinn kommt, das zu dem jeweiligen Inhalt passt, könnt ihr es gerne einstellen.
Auch Leser- und Lektorenkritik ist mir zu jedem Zeitpunkt höchst willkommen!
Einleitung
Aller Ende Anfang
Manchmal hat man das Gefühl, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Immer wieder die gleichen Probleme - der gleiche Streit - die selbe Schleife - der selbe Kampf. Alles erscheint aussichtslos, grau und eintönig, es stinkt uns gewaltig und selbst der Geschmack unseres Lieblingsessens lässt uns kalt, der Partner wird ungewollt zum Blitzableiter, auch die Ratschläge unserer Freunde können wir nicht mehr hören.Kurz und bündig: Wir können die Welt, das Leben, uns selbst nicht mehr leiden !
Ab und zu taucht da noch ein Gefühl von Sehnsucht auf, ein Ahnen, wie es sein könnte. Doch das verschwindet meist schnell wieder im Alltagsgeschäft, abgelöst von einer lähmenden undeutlichen Traurigkeit oder einem über das Ziel schießenden Trotz.
Wir wissen: Etwas muss geschehen! Nur was?

Wir werden am Ende des Buches merken, dass wir so dem natürlichen Gang einer Wandlung gefolgt sind.
Kapitel für Kapitel
eine neue Qualität
neue Einsichten und Aussichten
neue Höhen und Tiefen
neue Standpunkte und Gefühlslagen
einen Riecher für das Wesentliche
und wieder Geschmack am Leben finden .

Du kannst diesen Weg beschreiten, indem du das Buch einfach nur liest und die Formulierungen, Verknüpfungen, Eindrücke auf dich wirken lässt und plötzlich staunend die beginnende Veränderung bemerkst.
Das ist dann in etwa so, als ob du ein Slalom-Fahrer wärst und die Strecke vor dem Rennen mental schon einmal abfährst. Dies machen erfolgreiche Sportlern wirklich so, denn dadurch sind die Muskeln vorgewarnt und können in der realen Situation schneller reagieren. Dies bringt ihnen die Ausschlag gebenden tausendstel Sekunden für den Sieg!
Wenn dich eine der Anregungen (Übungen, Methoden, Rituale aus verschiedenen Kulturkreisen und Therapierichtungen) anspricht, probiere sie einfach aus.
Aber nicht mehr!
Denn das ist gefährlich!
Du könntest viel zu schnell glücklich werden - und überhaupt - wo kämen wir denn da hin!?
Spass beiseite!?
Jede der geführten Übungen steht auch für sich und kann von dir (in der für dich nötigen Ruhe und Zeit) unabhängig von allen anderen genossen werden .
Gute Reise !
Struktur der Wandlung - Kapitelübersicht
Aller Ende Anfang

Kapitel 1
Jetzt und Hier
So nicht mehr Wollen - Erinnerungen - Spüren - Sehnsucht - Trotz - Unzufriedenheit - Traurigkeit - Ahnen -
Etwas muss geschehen, sonst...


Kapitel 2
Wechselbad
Mut und Angst - Lust und Frust
Niederlagen und Siege - Zurückziehen - Sammeln und Austeilen - Abschminken

Kapitel 3
Patt
Mittig oder leblos - Käfig oder Eckpunkte -
Vernunft oder Feigheit

Kapitel 4
Kleinere Freiheiten
Vom Regen in die Traufe - Ausweichen - Nicht mein Schuh - Schieben - Luxus - Dekadenz

Kapitel 5
Die Aufgabe
Wehren und Abstürzen - Nix geht mehr - Der Stop - Schicksalsschläge - Fügungen

Kapitel 6
Das kleine Lächeln
Der Aufbruch- Frühling - Neue Flausen - Unberechenbar neu - Power
Kapitel 1 Hören
Jetzt und hier sitze ich im Waschraum des Camping municipale in St. Croix de Verdun, etwa 80 km von der Cote d'Azur entfernt auf angenehm kühlen Kacheln, lade meinen Akku und weiß nicht so recht, wie ich dieses Buch, diesen Weg beginnen soll.
Deshalb heißt die Überschrift: Jetzt und hier! Auch weil dies in vielen Weisheitslehren der wichtigste Moment im Leben ist, Der beginn allen Lebens und allem Neuen. Ich fange für mich diesen Augenblick ein.
So, wie ich hier sitze ,wahrnehme, was jetzt gerade ist, mit all meinen Sinnen, kannst auch du deine Wirklichkeit wahrnehmen. So wie sie sich im Augenblick nur für dich darstellt.
Ich werde nun jeweils in einem Sinneskanal mein Hier und Jetzt beschreiben, um dir einen Eindruck, eine Aussicht auf und einen Geschmack davon zu geben, was mit der folgenden Anleitung stimmig für dich werden könnte. Nimm dir die Zeit und lies die Seite zuerst fertig, bevor Du selbst beginnst, deine Sinne zu schärfen. Da Befehle uns meist innerlich in die entgegengesezte Richtung vom Gewollten führen, sieh meine Aufforderungen als Einladung an und tue nur das, was dich stärkt und fördert!

Ich beginne mit dem, was ich höre.

Durch meine Ohren kommt das gleichmäßige Brummen der Wasserpumpe des Campingplatzes und das Zuschlagen einer seit Tagen klemmenden Toilettentür, Kindergeschrei vom einem etwas entfernten Strand und immer wieder das vorbeiziehende entfernte Motorengeräusch von Autos und Motorrädern vor dem Campingplatz. Die französischen Worte eines Paares links mischen sich mit einer Toilettenspülung rechts und dem Rauschen des Wassers durch ein großes Wasserrohr hinter mir.

Soviel zu meinem Hören von außen.

In mir drin registriere ich die innere Stimme, die sich im Moment damit begnügt, mir beim Schreiben den Text zu diktieren und mir in den Pausen Vorschläge macht. Zum Beispiel den, der mir sagt, dass es sinnvoll ist, darauf hinzuweisen, dass manche tiefen Geräusche auch über die Schädelknochen hörbar sind. Dass dies erfahrbar wird, wenn man summt oder brummt.
Die Stimme kommt im Moment aus meinem Hinterkopf.
"Halt!"( Kommt bei mir vom Hals).
Da gibt es noch eine leise Stimme von unten, die mir sagt, dass ich es für den Anfang nicht zu kompliziert machen soll.

Nun zu dir:

Bevor du im Laufe der Lektüre wie selbstverständlich und automatisch immer deutlicher wahrnehmen kannst, nimm die folgenden Fragen zu Hilfe:

Für dein Hören:

Was befindet sich schon fast außer Reichweite deiner Wahrnehmungsfähigkeit? (Was kannst du gerade noch hören ?)

Wo kommt das her, was du am stärksten, wo das, was du am schwächsten wahrnimmst? (Orientierung im Raum / Entfernung)

Bleiben die Reize an ihrem Platz oder bewegen sie sich im Raum - auf dich zu - in dir drin - gar in dich hinein? (z. B. Stimme des Geliebten / Chefs/ Nachbarn)

Verändern sie sich, wenn sie näher kommen?

Was kommt von innen? (Darmgeräusche/ Herzschlag/ Stimmen ) Was von außen?
Wie nimmst du die Grenze wahr ? ( Innen/ Aussen - noch da / schon weg )

Was ist dir von dem, was du gerade bemerkst, am angenehmsten?


Nimm dir für jede Frage soviel Zeit, wie du benötigst, um sicher zu sein, alles für dich Wichtige bemerkt zu haben. Schließe zu jeder Frage deine Augen, damit dir das Hören einfacher und deutlicher wird. Wenn anfangs alles aus der gleichen Distanz zu kommen scheint, so lasse deinem Gehör ruhig etwas Zeit, sich an die neue Anforderung zu gewöhnen. Um so erstaunlicher und angenehmer wird es für dich sein, wenn du dann doch nach einer Weile feststellst, dass Du auch ohne teure Stereoanlage Sensorround genießen kannst.

Wiederhole diese Übung nur, wenn sie Dir schwerfällt.
Oder wenn Du den Verdacht hast, dass es sich lohnen könnte, auf diese Weise etwas mehr Sinn in eine Situation zu bringen.
Beende sie sofort, wenn sie beginnt, Spass zu machen.
Wundere dich danach, dass du sie deshalb immer öfter machst.
Aber nicht, dass du dafür immer weniger Zeit brauchst.
Es scheint zwar widersinnig, doch sicher ist Dir auch schon aufgefallen, dass Verbote auf unseren Geist einen großen Einfluss haben. Warum eigentlich sollten wir den nicht für unsere Zwecke nutzen!
Später bei der Erweckung der anderen Sinneskanäle kannst du die obigen Fragen einfach sinngemäß übersetzen. So wäre es zum Beispiel logischer, beim Sehen die Ohren oder die Nase zu verschließen und die Augen offen zu halten. Außer beim inneren Sehen natürlich.
Später, wenn du auf diese Weise alle deine Sinne wieder beieinander haben wirst,kannst Du lernen, wie du diese so deinem Geschmack nach kombinieren kannst, dass du den gewünschten Sinn in und an deiner Welt auch wirklich einfacher findest.
Egal, ob dir Currywurst oder Haute Cusine besser munden, wird es für Dich möglich sein, jede Situation, so eintönig sie auch scheint, in eine geschmackvolle beeindruckende Sinfonie zu verwandeln. Was dir eben noch gestunken hat, wird entweder verduften oder Dir das Wasser im Munde zusammen laufen lassen. Du wirst halten können, was dir bis jetzt unter den Händen zerrann!
Gerade merke ich, dass ich mit meiner Sprache schon beginne, die Sinneskanäle miteinander zu verknüpfen. Das ist gut so, denn je mehr sinnliche Verknüpfungen ich innerlich machen kann, desto reicher wird meine Welt. Desto bunter leuchtet der Teppich meiner Realität.
Doch da der Weg zum Gipfel mit dem ersten Schritt im Tal beginnt, bitte ich Dich, bei den Übungen vorerst nur auf je einem Sinn zu achten. Wenn Du zu viele Schritte auf einmal machtest, könntest du auf die Nase fallen. Und diese ist erst auf einer der folgenden Seiten an der Reihe.
Jetzt und hier ist nur dein Hörsinn gefragt!

Dieses war der erste Streich, doch .....
*******day Frau
14.272 Beiträge
Damit Sylvie mich nicht lyncht, habe ich sie vorsichtshalber gelöscht. Außerdem ist sie das letzte Kapitel des Buches.

Sag mal geht es noch *motz* Wie kannst Du es wagen, mich löschen zu wollen *fluch*
Und ich bin alles mögliche, aber garantiert kein Buchkapitel und schon gar nicht das letzte *basta*
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*zwinker*
Kicher, rotwerd, stammel, sorry!
Die Seite gelöscht, sollte es heißen.
Verzeih bitte, oh Gebenedeite unter den Rotstiften!
Erhöre mein Fehlen, äh Flehen!

*tuete*laf
*******day Frau
14.272 Beiträge
*haumichwech*

Ich liebe Steilvorlagen aus dem ABC-Buch *mrgreen*
Kapitel 1 Fühlen - Riechen - Schmecken
So - eine Woche später, zurück aus dem Urlaub, bin ich wieder bewusst im hier und jetzt (du merkst: es geht überall und jederzeit und es muss nicht gleich alles am Stück sein).
Nun sitze ich wieder - Schreiben in anderen Stellungen ist so unbequem - das laue Lüftchen aus Richtung geöffneter Türen streicht kühlend von links über die unbedeckten Stellen meiner Haut. Der Druck von meinem Fuß auf die linke Schuhsohle (oder umgekehrt?) ist etwas breiter als die Druckstellen an Sitzkante und Lehne des Stuhles, auf dem ich ich es mir bequem gemacht habe. Der Punkt, an dem mein rechtes Bein das linke über kreuzt, ist unangenehm warm und wird feucht. Ich spüre, wie sich meine Nackenmuskeln in dieser Stellung anspannen, lege das Schreibgerät auf den Tisch und bemerke, bevor ich den warmen glatten Henkel der Kaffeetasse mit meinen Fingern und den etwas heißeren Tassenrand mit den Lippen berühre, den noch heißeren Kaffee über die Zunge in mich hinein fliessen lasse, wie angenehm kühl die Stellen sind, an denen mein Ellenbogen und das Gelenk der tippenden Hand den Marmortisch berühren. Meine Fingerspitzen entdecken den kleinen Unterschied, wenn sie beim Tippen abwechselnd über und auf den glatten, leicht konkaven Tasten des Computers liegen.
Da du sicher schon erfasst hast, um welchen Sinn es sich jetzt handelt, kann ich endlich zulassen und spüren, wie meine Muskeln mir beim Aufstehen helfen, um den speziellen Druck weiter unten, innen, mittig in der Bauchhöhle, der immer unangenehmer wird und alle anderen Empfindungen überdeckt, schnellstens an dafür besser geeigneter Stelle (Toilette), genussvoll abzulassen. In Kurzfassung : Druck ablassen ist toll!
Wenn du das Hier und jetzt über deinen kinästhetischen (fühlenden) Wahrnehmungskanal untersuchst, kannst du feststellen (wieder mit Hilfe der obigen Fragen), dass bei diesem die äußere Distanz keine solche Rolle spielt. Hier hast du die Möglichkeit, deine Unterscheidungsfähigkeiten zu steigern, indem du die Aufmerksamkeit mehr darauf richtest, wo in und an dir die Reize sind und von wo aus genau dein Ich sie beobachtet. Tu dies demnächst auch einmal in Bewegung (Tanzen, Rad fahren, Laufen, Geschirr spülen ...) und bemerke, was sich dabei anders an fühlt.

Was spürst Du deutlich? (in dir, an dir)
Was gerade noch?

Wo spürst Du es?

Wie fühlt es sich an?

Verändert es sich, wenn Du es beobachtest?

Was ist das angenehmste Gefühl im Moment?


Schließe die Übungen immer mit der Frage nach der angenehmsten Wahrnehmung ab. Das erhöht die Motivation für zukünftiges Lernen und Üben.


Als Nächstes hätten wir dann die Nase im Angebot.

Immer der Nase nach - Jemanden riechen können, auch hier bietet uns unsere Sprache, so wir uns und unseren Mitmenschen genau zuhören, einen Riecher dafür, wie unsere jeweilige Wirklichkeit und die daraus folgende Zukunft beschaffen ist. Da es mir gerade stinkt, dass mich die Schnaken zwischen den Riemen der
Sandalen stechen, unterbreche ich kurz die Arbeit und stecke meine Nase für den Moment in andere Angelegenheiten.

Da bin ich wieder.

Von links unten steigt mir, wenn der Wind für einen Moment nachlässt, ein warmer, etwas strenger Hundegeruch in die Nase. Dazu mischt sich in unregelmäßigen Abständen der leicht beißende Geruch einer brennenden Zigarette. Just als mein Kaffee kommt, wird er zusammen mit dessen Aroma zu einer würzigen Mischung, die sich meine Aufmerksamkeit mit dem Duft des soeben gebrachten griechischen Salates vom Nebentisch teilen muss. Ich schnuppere sauer vom Essig, frischgrün-herb vom Salat, fruchtig-tomatig, sowie salzig-warm der Schafskäse. Die brennende Stöfchenkerze liefert zur Krönung zarte Dämpfe von heißem Wachs.
Beim Geruch fällt mir immer wieder auf, dass er anfangs (bei mir) am stärksten und je plötzlicher er auftaucht, umso stärker riecht. Der Hund kommt mir erst jetzt wieder ins Bewusstsein, als ich mich durchs Schreiben an ihn erinnere.
Die obigen Fragen, leicht abgewandelt kannst du auch hier zu Rate ziehen. Nimm, wenn es gerade nichts Deutliches zu riechen gibt, ruhig einen anderen Moment oder such nach einem dir genehmen Einstiegsgeruch. Der könnte hinter dem noch geschlossenen Fenster lauern, in deinen Turnschuhen stecken, in der Blumenvase oder hinter der Kühlschranktüre. Dort variiert die Intensität der Gerüche sehr wahrscheinlich, je nachdem, ob Du gerade hungrig bist oder satt.
Schließe auch hier zur Unterstützung die Augen und frag nach was, wo ,wohin und wie genau es riecht.

Für mich war es eine Überraschung, beim Beschreiben zu merken, dass ich die Gerüche sofort mit den anderen Sinneskanälen verbinde und mische. Frischgrün-herb und salzig-warm sind bei mir die sprachlichen Hinweise, wie ich das mache. Auch diese Fähigkeit zur Synästhesie (Verbindung von unterschiedlichen Sinneskanälen) wird uns noch wertvolle Dienste leisten, wenn wir unsere Fähigkeit verbessern werden, Ärger schon von Weitem zu riechen oder unserem Erleben die Duftnote hinzu zu fügen, die uns hilft, Chancen statt Hürden zu wittern.

Für den Geschmack machen wir am besten ein kleines Experiment.
Allerdings würde ich zu einer ausgedehnten Pause raten, denn diese Beiden Sinneskanäle sind sich so nahe, dass ohne genügend Abstand die Unterscheidungsfähigkeit stark abnimmt.

Such dir zwei essbare aber völlig unterschiedlich schmeckende Sachen aus dem Küchen - oder Kühlschrank aus. Vorzugsweise Dinge die dir gut schmecken! Nimm zuerst Eines in gerade noch schmeckbarer Menge auf die rechte Seite der Mundhöhle zwischen Zunge und Backe und dann, wenn sich der Geschmack beginnt aus zu breiten, das Andere (auch hier geringstmögliche Menge!) auf die linke Seite. Nimm die Geschmäcker jedes auf seiner Seite einzeln wahr und beobachte gleichzeitig wie sie sich von der Mitte aus vermischen. Welches nimmst Du wo am stärksten wahr? Ist Dir etwas an der Mischung angenehm oder wirst Du die zwei Nahrungsmittel in Zukunft lieber wieder einzeln genießen?
Wenn du nach dieser Erfahrung, bei der dein Geschmacksinn gezwungen ist, mehr als gewohnt zu differenzieren und vielleicht auch auszuhalten (z.B. Karamelbonbon versus Senf ?) eventuell den Mund mehrfach mit Wasser ausspülst, wird langsam dein normaler, dir sonst nicht bewusster Eigengeschmack auftauchen.Wenn du darauf achtest, kannst du auch, falls vorhanden, das Metall deiner Kronen schmecken.

Beim Wiederholen zu einem anderen Zeitpunkt (Geruchs- und Geschmackssinn sind im allgemeinen schneller überlastet als die anderen Sinne) achte darauf, wo in deinem Mund du welche Geschmacksnuance schmeckst. Wenn Du bei jedem Essen nur ein paar Sekunden darauf achtest, wirst Du bald immer mehr Einzelbestandteile deiner Nahrung und ihre Wirkung auf den Gesamtgeschmack herausschmecken können!Willkommen in der Gilde der Gourmets!

Zum Schluss der heutigen Geschmacksübung schau einmal, was passiert , wenn du dich an das Aroma deiner Lieblingsspeise erinnerst! Auch hier kann dir eine Verbindung zu deinen bevorzugten oder gewohnten Sinnen auffallen. Ich selbst fühle den kühlen Löffel in der Hand, sehe dann die rote Farbe der Soße vom Spagetti-Eis, bevor ich die weißen Schokostreusel auf der Zunge spüre und danach den vanilligen Geschmack wahrnehme. Oder ich steche im Geiste die Gabel in die gelben unregelmäßig geformten Dinger, spüre danach das Glatte der selbst geschabten Spätzle auf der Zunge und schmecke sie dann.
Was ist bei Dir die erste auftauchende Wahrnehmung, die Dir den Zugang zur Erinnerung erleichtert?

So genug Fahrstunden für heute und morgen. Das Sinnen-Vehikel kommt erst einmal wieder in die Garage.
Morgen ist auch noch ein Tag.
Feierabend.
Wenn Du Dir jetzt etwas gönnen dürftest, was wäre am einfachsten zu verwirklichen?
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Ich nehme deine letzte Frage zum Anlass, hier auch etwas zu schreiben.

Fühlen:

Ich sitze auf der Terrasse, fühle noch den klebrigen Schweiß auf der Haut und die angenehme Mattheit nach dem Training, du weißt schon, wenn du Muskeln noch immer etwas angespannt sind und leicht zittern, weil du einige Kilos zuviel gestemmt hast. Aber das macht nichts. Es ist ein gutes Gefühl. Ich schließe die Augen und höre den Grillen zu, ein Traktor rattert vorbei, denn es ist Erntezeit - er stört irgendwie.

Doch ich will mir noch etwas Besseres bescheren und gehe ins Bad, stelle mich unter die Dusche und lasse das Wasser lauwarm laufen. Die Tropfen fühlen sich an, als würden sie die Haut liebkosen während die Seife den Schweiß und den Staub abspült und nur den Geruch nach Kernseife zurücklässt.

Auf das Abtrocknen verzichte ich, denn ich mag es, wenn die Wassertropfen noch über die Haut perlen und dort dann eintrocknen. Es ist als würden sie sanft über meinen Körper streicheln.

Das tat ich mir vor wenigen Minuten selbst an Gutem *g*

Danke dafür, dass ich hier Gelegenheit habe, es aufzuschreiben, auch wenn es etwas dürftig ist.


Herta
Dürftig
wird es erst, wenn wir es bewerten.
Sind es unsere eigenen Maßstäbe, mit denen wir so oft unser Erleben schmälern?
Ist dürftig eine Abwandlung von dürfte ich?
Von wem lassen wir uns unser Erleben erlauben?
Was würde passieren, wenn wir, außer bei wirklicher Lebensgefahr, unseren Sinnen trauen und sie einfach einmal nur wahrnehmen würden?
Brauchen Fragen immer eine Antwort?

Danke!
auchkühletropfenmagolaf
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
*knuddel*
Kapite1 Sehen
Beim Überarbeiten des ersten Entwurfs bemerke ich, dass ich das Sehen ausgelassen habe.

Einerseits ist das der Sinn, der in unserer Kultur am Meisten gefordert und gefördert wird. In unserem Alltag spielen die anderen Sinneskanäle zumindest für das bewusste Erleben eher eine untergeordnete Rolle. Schwarz auf Weiß ist nicht umsonst das Synonym für einen Realitätsbeweis.
Andererseits ist diese Unterlassung von mir ein Hinweis darauf, dass ich in meinem persönlichen Erleben die anderen Sinne dem Visuellen vorziehe. Das Gesehene eher ausblende oder zuerst den Tastsinn, das Fühlen vorschalten muss, um dem Gesehenen Wert und Bedeutung zu verleihen. Die Beispiele oben (Spagetti-Eis, Spätzle) zeigen das.

Das führt mich dazu, noch einmal deutlich zu machen, dass die Welt, wie wir sie im Hier und Jetzt wahrnehmen, unser Startpunkt ist. Allein durch Wollen werden sich unsere sinnlichen Beschränkungen nicht aufheben lassen. Denn sie haben ihre Begründung, sind sinnvoll, solange wir den Schutz, den sie uns bieten, nicht anderweitig gewährleisten können.
Du bist mit ihnen zumindest bis hierher gekommen. Respektiere und achte sie!
Ganz ehrlich: Fällt es Dir nicht auch leichter, etwas an deinem Verhalten zu ändern, wenn Du deutlich spürst, dass die Menschen, deretwegen das notwendig ist, dich achten und respektieren?


Sehen im Augenblick

Über die Augen nehme ich jeden Augenblick unzählige Reize auf. Würden wir im Alltag nicht selektieren, wäre unser Arbeitsspeicher dauernd überlastet. Filtern ist in diesem Zusammenhang eine wertvolle Fähigkeit. Wir blenden deshalb auf unterschiedlichste Weise ein und aus.

Blickwinkel
Blickfeld
Formen
Farben
Tiefe
Schärfe
Bewegung
unterschiedliche Helligkeit
und Glanz

sind Kategorien, die mir spontan einfallen. Wir sehen äußere und innere Bilder. Hier beobachten wir zuerst einmal die Bilder, die von Außen auf unsere Netzhaut treffen.

Löse zu diesem Zweck immer wieder deine Augen vom Buch oder Bildschirm.

Benenne innerlich alles, was Du gerade siehst!
Fokussiere nun auf etwas, das dir ins Auge springt. Benenne die Einzelheiten.
Weite deinen Blick und registriere die Veränderung.
Was ist an den Rändern deines Blickfeldes gerade noch sichtbar?
Was verändert sich am Gesamtbild, wenn du den Fokus veränderst?
Welche der obigen Kategorien rückt dann verstärkt ins Blickfeld?
Was würde sich verändern, wenn Du mit den Augen eines Kindes, eines Hundes, der Fliege an der Decke oder durch einen Fotoapparat sehen würdest?
Was, wenn Du Handwerker, Hausfrau, Staubsaugervertreter oder Zeitungsausträger wärst?

Nun kehre zum Ausgangsblick zurück und bemerke den Unterschied!

Wie zuvor, bitte ich Dich auch jetzt, dich an den Blick zu erinnern, bei dem Du dich am wohlsten fühlst.


Je nach dem, was du für ein Weltbild hast, sind wir jetzt entweder alle deine dir bekannten Sinne durch, oder es fehlen noch welche.
Für manche Menschen sind Intuition, Zeitempfinden, Fantasie und Gewissheit oder Glaube auch Sinnesfähigkeiten.
Egal, was für dich zutrifft: Wenn alle Sinne frei arbeiten können, werden erfahrungsgemäß Intuition (Gespür, Ahnung) und Fantasie gestärkt bzw geschärft.
Jetzt und hier zählt jedoch immer nur das, was du im jeweiligen Moment wahrnimmst! Sinnigerweise!

Die Frage ist nur, wie wir dies bisher tun.
Wollen wir alles so lassen ,wie es ist ?
(Dann hätte ich diese Zeilen nicht geschrieben und du das Buch nicht gekauft!)
Oder wollen wir schauen, welche unserer Fähigkeiten uns dabei helfen können, unsere Wirklichkeit so zu gestalten, sie zu komponieren, neu zusammen zu setzen, wie es unserem heutigen Geschmack entspricht? Wollen wir Sie so entwickeln, dass wir uns gern auf den Weg in eine rosige oder gar glänzende Zukunft machen? Auf dass wir wieder ganz entspannt das Leben spannend finden können!

Wäre das nicht eine dufte Vorstellung?
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Weißt du, was ich sehe, wenn ich die Augen schließe?
Ich bin ein ausgesprochen visueller Mensch – manchmal oder meistens, je nachdem, was ich sehen will. Denn manche Dinge will ich nicht sehen, die spüre ich ohnehin und das ist für mich noch eine Spur intensiver als sehen.

Also, wenn ich die Augen schließe …
sehe ich eine Welt aus Buchstaben, die fröhlich lachend vor meinem geistigen Auge marschieren und die Welt benennen. Ich sehe in ihnen fertige Geschichten, Gestalten, meinen Partner, mein Kind. Ich kann sie auch riechen, schmecken und fühlen, wenn ich die Augen geschlossen halte und sie so „sehe“. Es liest sich jetzt für manchen vielleicht etwas sonderbar, aber so ist es eben bei mir.

Doch was sehe ich, wenn ich offenen Auges durch die Welt laufe – was ja an sich ratsamer ist, denn die Unfallstatistik ist schon hoch genug?

Ich sehe Farben, manchmal sind sie wie neu und ich erfinde Namen für sie, ebenso für die Bäume und die Dinge, die ich riechen kann und fühlen. Ein Apfelbaum wird so schon mal zum Duftbeutelchenstämmchenbraunernatur oder der Kirschenbaum zum Ohrringespuckkuchenproduzenten.

Oder ich sehe Sterne, wenn ich die Augen schließe. Manchmal sind es nur zwei oder drei und dann leuchten mir ganze Sternbilder den Weg durch die Dunkelheit.

Ich gebe es auch zu, ich gehöre zur Kategorie der Barfussläufer. Ich fühle gerne worauf ich gehe oder stehe. Dann sagt mir mein Auge wiederum welcher Stein es ist – ein runder, kleiner Wackelzahnstein vor dem Haus oder ein spitzer gemeiner Beißstein den ein kleiner Troll verloren hat. Ja, so etwas sehe ich dann – manchmal ist es ganz lustig, manchmal weniger, wenn sich der Stein dann so richtig schön in die Haut gebohrt hat und man sanfte Gewalt anwenden muss, um ihn zu entfernen. Dann sehe ich eine kleine Delle an der Fußsohle.

Was habe ich heute gesehen, das ich als am schönsten empfinde?
Am Morgen mein Kind, gerade nach dem Aufstehen. Meinen Partner und mich im Spiegelbild – beide noch verschlafen und dämlich grinsend.
Am Abend mein Kind, müde Augen und er sagt: „Mama, noch eine Geschichte.“

Soviel, lieber Autor, hat mich dein Sehsinn heute inspiriert, darüber nachzudenken und es auch einmal aufzuschreiben.

Danke für deine Anregungen.

Herta
Selbst
wenn es im ersten Kapitel vorerst nur um das Wiederfinden der vollen Bandbreite unserer einzelnen Sinne ging, freue ich mich, dass meine Gedanken inspirieren und nicht nur hier zu weiterführenden Beiträgen führen.

Im Sinne meines Eingangspostings stelle ich hier eine verblüffende Übung für Brillenträger vor, auf die ich erst vor kurzem per Zufall gestoßen bin:

Beim Warten auf meine neue Brille, deren Gestell eingestellt wurde, lag die Testseite mit unterschiedlich kleinen Schriften vor mir. Ich erinnerte mich plötzlich daran, dass ich in meiner Ausbildung gelernt hatte, Menschen in angenehme Erinnerungen aus ihrer Kindheit zu leiten, um bei ihnen die damit verbundenen Emotionen, Stoffwechsel und Muskelspannungs-Einstellungen auszulösen.
Ich schloss meine Augen, legte die Handballen leicht auf meine Augenhöhlen (Palmieren) und fand nach kurzer Zeit eine erfreuliche Erinnerung, die ich intensivierte, indem ich mir nacheinander Fragen in allen Sinneskanälen stellte. Als ich die Situation so lebendig wie möglich wieder vor Augen hatte, als ob ich gerade dort wäre, öffnete ich die Augen wieder und war total verblüfft.
Ich konnte ohne Brille mehrere Sätze der kleinsten Schrift lesen!
Zwar verlor sich die Wirkung wieder, doch ich habe die kleine Übung seither mehrere Male mit dem gleichen erstaunlichen Ergebnis wiederholt. Ob die Wirkung länger anhält oder die Übung geeignet ist, die Sehkraft der Augen bei regelmäßiger Anwendung nachhaltig zu verbessern, kann ich noch nicht sagen.
Kapitel 2 Mut und Angst - Lust und Frust
Niederlagen und Siege - Zurückziehen - Sammeln und Austeilen - Ausmalen und Abschminken

Wenn ich mich im Zustand der Ohnmacht, des Nichtkönnens, - dürfens und - wollens erinnere, zurückblicke auf mein Leben, erinnere ich meist nur an Situationen, in denen ich nicht das bekommen habe, was ich gebraucht, mir vorgestellt oder ersehnt habe. Natürlich weiß ich, dass ich auch Anderes erlebt habe, doch leider sind mir diese Situationen, diese angenehmeren Gefühle gerade dann nicht zugänglich. Deshalb erscheint mir die Gegenwart und Zukunft, mein Leben in diesen Momenten grau und eintönig, schwer und sinnlos .
Dennoch muss ich mir eingestehen, dass ich bis heute durchgehalten habe, dass demnach Irgendetwas in mir, meinem Leben doch Sinn und Zukunft gegeben haben muss. Auch wenn mir meine Niederlagen mehr bewusst wie meine Siege sind. Wenn ich mich von Manchem zurückgezogen und mir so Einiges abgeschminkt habe. Ich machen Frust gesammelt und an anderer Stelle wieder ausgeteilt habe, wenn es zu viel wurde.
Das ist zwar mehr schlecht als recht - aber immerhin, ich lebe!

Jetzt und hier (immer noch und immer wieder) wird es darum gehen, den Wechsel von Mut zu Angst, von Lust zu Frust wahrzunehmen und Möglichkeiten zu finden, zu nutzen, den unbefriedigenden Wechsel wieder um zukehren .

Von Frust zurück und vor zu Lust,
von Angst immer wieder zu Mut!

Frustration (blödes Wort: Frust -Ration) fühle ich dann, wenn etwas, das ich beabsichtigt habe, nicht so eintritt, wie ich es wünschte.
Dann gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder ich finden Etwas in mir oder außerhalb, das mir hilft, die Situation neu zu bewerten und zu ändern, oder ich muß warten, bis sich die Bedingungen ändern. Innen oder aussen.
Je weniger wir glauben, Einfluss darauf zu haben, desto schlimmer.
Je öfter wir das erleben, desto unmöglicher erscheint uns eine Änderung der Situation und unseres Gefühlszustandes .
So weit, so schlecht.

Konkretes Beispiel bei mir:
Es war die finanzielle Situation seit der Scheidung von meiner (Ehe-mals ) Partnerin und Familie , die unwürdigen Trennungswehen sowie der schleppende Aufbau meiner Praxis, der das Infragestellen meiner ganzen Person zur Folge hatte.
Obwohl ich weiß, dass anderswo auf der Welt, ja sogar in meiner näheren Umgebung Menschen ein viel schlimmeres Los ertragen und meistern müssen, half mir das in der Vergangenheit nur sehr selten, mich mit meiner Situation besser zu fühlen. Meist neigte ich zu allem Überfluss noch dazu, in diesen Zeiten überhaupt Alles negativ zu sehen, sowie wohl gemeinte Ratschläge guter Freunde und Hilfeangebote vo ihnen missmutig auszuschlagen. Wenn ich mir das dann auch noch eingestehen musste, trug dies auch nicht gerade zu meiner Erheiterung bei.
Eigentlich genial! Trick 17 mit Selbstüberlistung!

Du merkst schon: Auch ich hatte und habe dieses Buch bitter nötig!

Zwar gelingen mir bei Anderen immer erstaunlichere Heilungen. Doch wie das so ist, fällt es uns bei Anderen immer leichter, machbare Lösungen zu sehen.
Deshalb : Auf los gehts los! Es ist Zeit, unserer Denkmaschine ohne Gebrauchsanleitung, genannt Gehirn (Zum Glück ohne! Sonst würden wir höchstwahrscheinlich gar nichts mehr blicken) zu entrümpeln und neu zu sortieren.

Die folgenden Zeilen enthalten hypnotische Sprachmuster, die einen leichteren Zugang zum Unbewussten ermöglichen. Sie sind manchmal für den literarisch geschulten Blick etwas holprig und folgen nicht immer den Regeln der Rechtschreibung. Wenn dein Geist eine für dich bessere und für dich eingängigere Formulierung findet, sich vielleicht sogar kritisch mit dem Gelesenen beschäftigt, ist das im Sinne des Erfinders und durchaus erwünscht.
Es ist in etwa so wie bei den Heinzelmännchen. Solange das Bewusstsein mit einer Aufgabe beschäftigt ist, können die Kräfte im Verborgenen mit dem für sie vorbereitete Material und Werkzeug in Ruhe arbeiten. Unter dem ungnädig grellen Licht der Analyse verweigern sie ihre Hilfe. Das Licht der Metapher ist für sie angenehm vollkommen ausreichend!

Nehmen wir einmal an, wir wären ein Haus. So eines mit Keller, einem oder zwei Stockwerken und einem Speicher.
Der Bewohner, unsere Seele hätte sich gerade entschlossen, unsere Wohnung umzuräumen, Platz zu schaffen für Neues.
Das wollen wir eigentlich schon lange, aber wohin mit den alten Möbeln, dem angesammelten Nippes? Der Dachboden, verstaubt und zugig, ist schon übervoll mit Dingen aus alten Zeiten und voller Erinnerungen von uns, sogar unseren Vorfahren.
Platz machen ist angesagt!
Da jeder von uns seine eigene ganz persönliche Vergangenheit hat, wird auch jeder von uns Formen und Entsprechungen seiner eigenen Erinnerungen dort wiederfinden. Wenn Du Dich nachher auf diese Vorstellung einlässt, ist es in etwa so, wie in einem Traum. Denn auch dort verarbeiten wir Erlebtes.
Nur haben wir hier und jetzt die Chance auf diese Art unser Bewusstsein und unsere Kreativität mit ins Spiel zu bringen.

Um herauszufinden, wie es dort oben im Speicher aussieht, nimm einfach eine Erinnerung an eine Gelegenheit, in der du irgendwann in deiner Vergangenheit auf einen richtigen Speicher gegangen bist.
Gab es eine Tür vor der Speichertreppe oder an deren Ende? War die Treppe aus Holz oder Stein? War sie schmal oder breit? Eher gut zu besteigen oder steil? Roch es auf den Stufen schon so typisch staubig trocken oder erst oben? Ist es eher kühl dort, eher wärmer als in der Wohnung?
Wenn du jetzt in deinem Erinnerungsspeicher gehst, egal wie er für dich aussieht und dich dort umschaust, nutze deine bewussten und unbewussten Wahrnehmungsfähigkeiten, die du im letzten Kapitel kennengelernt und dort schon alleine durch das Lesen, vielleicht sogar ohne es zu wissen, erweitert hast. Trotz aller Zweifel.
Oft schon lernten wir im Leben, ohne es zu wissen.
Welches Kleinkind interessiert sich dafür, dass es gerade lernt, wenn es sich unzählige Male wieder an Stuhl, Sofa oder Bett hochzieht, um einen erneuten Gehversuch zu starten?
Es lernt ohne es zu wissen. Durch die Tat!
Es lernt, weil es den Drang dazu hat und wenn die Umgebung und die Bezugspersonen es nicht daran hindern.
Sei dir deshalb ein wohlwollender Beobachter und schaffe deiner Seele Raum und Zeit, in dem sie lernen und verwirklichen kann, was in die Welt möchte.
Du kannst jetzt testen, welcher deiner Sinne dir jetzt am einfachsten das Erleben dieses Raumes ermöglicht!
Ob es der von mir erwähnte Staub ist, der deine Nase unter das Dach führt, der Blick, der zur obersten Stufe wandert, der Klang knarrender Stufen, oder der Temperaturunterschied, den Du beim Aufstieg spüren kannst, es sind ganz allein deine Sinne und, die dich auf diese spielerische Weise in deine Erinnerungen geleiten und dir damit ermöglichen, sie zu würdigen und zu entscheiden, welchen Stellenwert, welchen Raum sie noch in deinem Leben einnehmen dürfen.
Ich weiß nicht, was dir deine Aufmerksamkeit in deinem Speicher zuerst zeigen will ! Jedes Möbelstück dort oben kann uns eine eigene Geschichte erzählen. Vielleicht gibt es da auch eine Kiste mit Büchern, alten Zeugnissen, längst vergessenen Briefen. Schränke mit alten muffig riechenden Kleidern. Vom längst vergessenen Strampler zum Stenz unseres Großvaters. Egal, was es ist, was wir dort wiederentdecken:
All dies dürfen wir noch einmal in die Hand nehmen, es betrachten, bevor wir uns entscheiden, es zu behalten oder weg zu werfen. Egal, ob wir der Typ Mensch sind, der radikal sagt: "Fort mit dem alten Krempel!" oder ob wir gefühlte Stunden damit verbringen, in alten Kisten zu wühlen und alte Liebesbriefe zu lesen.

So oder so, wird Jeder sich ganz persönlich entscheiden, was es noch wert ist, zu behalten, es vielleicht neu und sinnvoller zu ordnen und was er oder sie bereit bist, zu entsorgen.
Manches endlich!
Vielleicht widerstrebend, aber trotzdem!
Manchmal braucht Es auch etwas Trotz, um sich den ersten Schritt in eine frohe Zukunft zu erlauben.


Damit wieder Platz im Leben für neues Erleben ist!

Darfst Du Dich einem Teil deiner Vergangenheit entledigen. Zumindest der Erinnerungen, die für dein Heute keinen erkennbaren und stärkenden Wert mehr haben. Wenn Du erkennst, dass es notwendig ist, verabschiede Dich von altem Schmerz oder der Trauer über verlorenes Glück. Vielleicht magst Du auch etwas verschenken, wenn Du erkennst, dass die Lektion, die Du daraus gelernt hast, einem Mitmenschen das Leben leichter machen kann.
Ich kann nicht wissen, in welcher Form sich deine Erinnerungen auf dem Speicher deiner Seele zeigen, doch ich bin sicher, dass deine Seele dich nur diejenigen entsorgen lässt, die Du leicht entbehren kannst und ohne die dein Leben wieder lebendiger wird. Sicher gibt es außer auf dem Speicher auch im Keller Dinge, die dir dort nur noch den Platz nehmen, im Weg stehen und besser auf den Speicher (in den Mülleimer ? in den Sperrmüll ?) zu den anderen Erinnerungen passen.


So du nicht schon längst dort bist:
Tu dir den Gefallen! Zieh dich für einige Minuten in dein Inneres zurück, stell dir vor, du wärst dort oben in deinem Speicher und schau selbst, was du dort vorfindest. Was deine Seele auf welche Weise loswerden will (Flohmarkt, Müll, Ofen , einfach herrunterwerfen auf den Hof )ist ganz und gar deine Entscheidung. Es ist dein Leben, dein Haus, dein Speicher!
Was Du auch immer mit dem freien Platz anfangen, womit Du die entstehenden Lücken füllen, du wirst dadurch befreit aufatmen können.
Du darfst dich durchaus auch wundern, wie sich durch solch eine harmlos scheinende Spielerei sofort oder in naher Zukunft angenehmere Perspektiven ergeben und überraschend neue Handlungsspielräume entfalten können.

Gib dir alle Zeit, die Du brauchst, schenke deiner Seele das Vertrauen, dass sie sich den Raum schaffen kann, den sie zum Gedeihen und Wachsen wünscht und kehre mit deinem Denken in
die bewusste Realität zurück, während deine Seele im Verborgenen weiter die Möglichkeit hat, dein Leben reicher und freudiger zu gestalten. Sie kann dein Heinzelmännchen sein!

Erkenne nun die Zeichen, dein Fingerspitzengefühl, spüre den Boden neu unter deinen Flüssen und strecke zum Abschied Allem die Zunge heraus, das dich eben noch am Genießen! gehindert hat.
Vielleicht mag sich sogar schon Jetzt ein kleines Lächeln auf deine Lippen stehlen.
****ra Frau
2.917 Beiträge
mich hat jedes der Kapitel berührt. Am meisten, für mich persönlich, das des Fühlens am tiefsten.

Zum jetzigen: Platz schaffen. In den letzten Jahren fiel es mir immer leichter, mich von alten Dingen zu trennen. Seien es alte Erinnerungsstücke, von denen ich damals, als ich sie sorgsam verstaute, glaubte, sie für immer und ewig zu brauchen und sie nie wegwerfen würde. Wie wichtig empfand ich diese damals, ein Teil meines Lebens.
Auch innerlich war ich so. Nichts konnte ich loslassen, alles musste in mir drin bleiben, es wäre ein Verlust gewesen, auch nur ein Teil zu "verlieren".

Heute jedoch seh ich das alles ganz anders.

Meine Dinge, die ich damals aufbewahrte - sind heute alle wirklich Vergangenheit und existieren nicht mehr. Nicht mehr materiell oder in meinem Kopf.
Dazu gehört auch, dass ich mich von Menschen trennte, die mir nicht gut taten. Auch wenn ich glaubte, sie nie verlassen zu können, weil sie mich doch so lange begleiteten, ein Teil von mir waren. Doch sah ich für sie keine Zukunft mehr mit mir, in mir. Das Vergangene ist vorbei. Das was zählt ist die Gegenwart und Zukunft. Die Vergangenheit hat keine Macht mehr über meine Jetztzeit.

Als ich jetzt auf meinen Speicher hinaufging, eine helle bequeme Treppe, fand ich mich in einem lichtdurchfluteten Raum wieder. Ordentlich und sauber, übersichtlich, unbelastet, leicht. Nur weniges, das ich entsorgen müsste. Auch empfand ich, dass ich leere Plätze nicht sofort wieder füllen muß. Ich möchte es spüren, wenn ich mich einer Sache/Person entledigt habe, wie es sich anfühlt. Den Schmerz zu fühlen, Verlust? Die Leere zu fühlen, an deren Stelle jedoch nicht sofort etwas neues treten muß. Und wenn, dann ist dieses neue Ausfüllen kein Ersatz für die Leere, sondern nimmt seinen ganz besonderen eigenen Platz ein.

Mein Leben und mein räumlicher wie innerlicher "Dachspeicher" haben viel an Ballast verloren, der mich früher mehr belastete, als glücklich machte. Besitz belastet. Ich möchte lieber frei und beweglich sein und bleiben, geistig wie körperlich/räumlich. Somit lade ich mir nicht mehr viel auf, wovon ich glaube, es würde mir nicht guttun.

Mich von Dingen/Personen zu trennen, die mir nicht gut tun, fällt mir daher nicht mehr so schwer, wie noch vor einiger Zeit. Es ist kein Verlust, zumindest nicht für mich, sondern das Ablegen einer Situation, die nicht mehr passt.
Kapitel 2 Mut und Angst
Wenn du diese Seiten nach der Entrümpelung wieder in die Hand nimmst, wirst du vielleicht schon bemerkt haben, dass du jetzt ein anderes Energieniveau erreicht hast.
Das führt uns direkt zum Thema :
Mut und Angst.
Denn immer, wenn unsere Energie steigt, unser Mut und unser Wille gestärkt ist, ist es ganz natürlich, dass Angst auftaucht.
Angst vor dem Neuen, das wir noch nicht kennen und das uns deshalb unsicher macht. Und Angst vor den Reaktionen der Aussenwelt auf unsere neuen Impulse. Frei nach dem Motto : "Übermut tut selten gut —wo kämen wir hin, wenn jeder ....—was glaubst denn du, wer du bist ... - bis hin zu : untersteh dich, du wirst doch nicht...!" Du kennst sicher all diese altbekannten völlig überflüssigen tödlichen Sprüche ! Grrrr! Wenn sie nicht von aussen kommen, so sagen wir sie uns brav selbst vor und bekommen dazu noch Angst vor der eigenen Courage. Da wir nicht gerne Ärger auslösen oder gar schuld am Unglück anderer sein wollen, uns vielleicht auch noch schämen, haben wir unsere Wünsche und Impulse wahrscheinlich viel zu oft wieder zurückgenommen und runtergeschluckt, vermischt mit etwas Trauer und Enttäuschung.
Groll!
Wohl bekomms ! Dass so mit der Zeit unsere Impulse immer leiser und der runtergeschluckte Klumpen immer schwerer wiegt ,wird nicht verwundern. Je grösser der Klumpen, desto belastender für uns. Gesundheitlich wie emotional und gefährlicher für uns und unsere Umweit, wenn wir einmal die Kontrolle verlieren. Dann haben wir die Möglichkeit, uns abzuhärten und es der Welt zu zeigen oder in Scham und Schuld zu versinken. Ein toller Teufelskreislauf!
An meiner Wortwahl ist zu erkennen, welches Gefühl, welche Strategie mir bisher geholfen hat, wach und lebendig zu bleiben.
Der Trotz und der Zorn. Was ich jedoch bemerke, auch jetzt beim Schreiben , ist, dass ich in dieser Trotz-Stolz Mischung Schwierigkeiten habe, den Überblick zu behalten; den Überblick, den ich bräuchte, um sinnvoll zu reagieren, besser und in meinem Sinne zu agieren. Ähnliche Zustände machen auch Wut, Unsicherheit, Verzweiflung, Scham, Schuld und die schon angesprochene Angst. Alle diese Gefühle fordern von uns einen weiteren Schritt: Überwindung, eine Entscheidung! Und diese braucht Mut!
Um von Angst zu Mut zu gelangen, gilt es zu bemerken, welches der für dich angemessendste erste Schritt ist.
Das wort mut-los! zeigt, wenn wir es einmal genauer betrachten, die selbe Aufforderung.

Sicher gibt es in deiner Vergangenheit die ein oder andere verpasste Gelegenheit, in der dir genau dieser Schritt nicht gelungen ist. Gib dir einige Augenblicke Zeit, dir eine davon ins Gedächtnis zurück zu rufen , sie dir vor Augen zu führen.
Sehr oft war das vom heutigen Standpunkt aus gesehen sogar gut so. Auch wenn es zuerst unangenehm war. Du könntest es als Hinweis dafür gelten lassen, dass es eine Instanz in dir gibt, die dich schützt und die uns den Unterschied zwischen mutigem und unvorsichtigem Handeln zeigen kann.
Wenn Du dies erkennst, kannst Du die Situation hinter dir lassen und das nächste Mal etwas anders reagieren.
Erinnere dich jetzt an eine Situation, in der du trotz oder gerade wegen mutigem, eventuel sogar spontanem Handeln Erfolg hattest (Gib dir die Zeit auch solch eine Situation zu finden). Du wirst, wenn du den Unterschied bemerken willst, zu dem Moment kurz vor der Tat zurückkehren müssen. Genau dort wirst du die Qualität, die Fähigkeit, entdecken können, die dir hilft, genau das Richtige in der Situation zu tun! Vielleich sind es auch mehrere Fähigkeiten, die dir diesen Zustand ermöglichen. Ausser dass es dich überraschen dürfte, dass Handeln dort ohne längeres Nachdenken funktioniert, sozusagen automatisch, wird dich schon die Erinnerung an dein mutiges Handeln wieder in den günstigen Zustand versetzen!
Um diese Wirkung für Dich zu sichern und dir für alle zukünftigen Entscheidungen verfügbar zu machen, brauchst du nur deine Sinnesempfindungen im Moment vor der gelungenen Aktion wahrnehmen und sie damit auch schon automatisch verstärken .

Frage dich (ähnlich wie im 1. Kapitel),

ist es die Art zu Sehen (Grösse, Schärfe, Klarheit , Helligkeit, Farbe, Blickwinkel, Entfernung oder andere Bildqualitäten)
etwas, das du hörst (Entfernung, Klang, Lautstarke, Richtung )
ein Geruch (Art, Intensität)
ein Geschmack (Art, Intensität)
ein Gefühl (wo im Körper, wie genau? )

das dir jetzt und immer dann, wenn du es brauchst, die Sicherheit gibt, richtig zu handeln?

Nimm dir jetzt noch einmal die unbefriedigende Situation vom Anfang vor Augen. Spiele mit den Qualitäten deiner Sinneswahrnehmung und gib der Erinnerung an den Moment vor deiner Entscheidung die Sinnesqualitäten, die Du bei der erfolgreichen Situation hattest.
Lass sozusagen Farbe in dein Leben, bekomme die richtige Distanz, stelle deinen Blick scharf, füge den richtigen Riecher hinzu oder bekomme einen Vorgeschmack vom Erfolg.
Was dir dabei hilft, findest Du in deiner Wahrnehmung kurz vor der erfolgreichen oder mutigen Entscheidung!

Noch etwas zum Nachdenken, damit der Kopf nicht zu kurz kommt: Ist es sinnvoller, einen Erfinder nach den 99 Ideen zu beurteilen, die nicht verwirklicht werden oder nach der einen, die ihn berühmt und reich gemacht hat?
Nur Mut! Probieren geht über Studieren !
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Gedanken zu Mut und Angst
Angst vor dem eigenen Mut – dieses ekelhafte Metall habe ich auch manchmal im Mund, da hilft alles aussortieren nichts, wenn ich mir selbst im Weg stehe und so quasi über meine eigenen guten Absichten stolpere, indem ich zuviel darüber nachdenke.

Sie schmeckt nach Blei. Meine Angst, meine ich, sie schmeckt nach Blei, oder auch nach Amalgam, je nach Tiefe. Wenn es zuviel wird, schließe ich die Augen und denke gelb. Gelb finde ich cool, ebenso blau. Ist schon sonderbar – Sonne und blauer Himmel – oder gelber Sand und blaues Meer. Ja, das mag ich alles, sind meine positiven Bilder, sie sind warm, fast wie eine Umarmung. Aber ich mag auch kalt – das hat auch was und es schmeckt dann nach frisch gefallenem Schnee an einem sonnigen Tag. Es ist kalt und trotzdem ist mir warm und zwar in den Gedanken.

Irgendwie liest sich das jetzt etwas wirr. Es sind keine sortierten Gedanken, sondern nur kleine vorüberhuschende Bilder, die ich einfangen konnte, während ich deinen Text las.

Versuch und Irrtum – dann mach es noch einmal und das nächste Mal wird es besser, so könnte ich manche Entscheidung von mir im Nachhinein beschreiben. Ich habe gelernt, mich nicht von Misserfolgen niederknüppeln zu lassen, sondern daraus etwas zu lernen und wenn die Angst bleischwer oder amalgamekelhaft in meinem Magen oder im Mund liegt und mir das Leben vermiesen will, dann stelle ich mir die Sonne vor, die mich mit ihren Strahlen liebkost. Ich gebe es zu – ich bin eine Anhängerin von Sol, oder Ra/Re oder wie immer sie auch heißen mögen.

… und ich habe ständig vor irgendetwas Angst, ohne dass sie mich frisst.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das ist hier alles ist mehr als lesens- und nachdenkenswert ...

Mögen viele in diesem Thread eine Fundgrube für Anregungen sehen!

(Der Antaghar)
Kapitel 3 Patt
mittig oder leblos - Vernunft oder Feigheit - Käfige oder Eckpunkte


Wenn du die vorher gegangenen Übungen der Reihe nach gemacht hast, wirst du vielleicht bemerken, dass es von Mal zu Mal schwerer wird, danach wieder in den alten unangenehmen Ausgangszustand zurückzukehren. Auch das ist gewünscht und eine überaus nützliche Nebenwirkung, wenn wir uns etwas Gutes gönnen. Wir wollen es halten und wiederholen. So es nährende Erfahrungen sind, denen wir damit mehr Raum und Zeit geben, können wir damit das Raumangebot für die üblichen negativen Muster verkleinern. Langfristig ist das der Blickwinkel mit dem unsere Schritte leichter und kräftiger werden.
Doch das ist noch Zukunftsmusik.
Denn fast jedes Mal, wenn ich dachte : "Super, jetzt hast du es!", hat sich für meinen Geschmack viel zu schnell ein neues Loch aufgetan. Scheinbar noch tiefer, denn mit jedem Mal wurde der Glaube schwächer und kam eine Portion Enttäuschung mit auf mein aus diesem Blickwinkel defizitäres Erfahrungskonto.
Je höher der Gipfel, desto tiefer das Tal.
Die sinnigste Methode dagegen scheint dann zu sein, lieber nicht mehr so hoch zu klettern. In der Hoffnung, dass der Fall danach nicht mehr so tief und schmerzhaft wird, den Ballen flachhalten.
Zugegeben: Das wirkt. Kurzfristig.
In etwa so, wie wenn du im Auto die Handbremse ziehst. Nur — wenn du vergisst, sie wieder zu lösen, wirst du zuerst ziemlich gebremst, um dafür später beim Parken am Berg zu bemerken, dass du nur noch in der Ebene sicher stehenbleiben kannst. Ab dann meidest du Berg und Tal. Das Leben wird flacher.
Es ist wohl doch nicht so toll, mit angezogener Handbremse durchs Leben zu gehen. Es stinkt auch ziemlich und nicht nur dir.

Schöner wäre es doch wenn wir Emotion und vernünftiges Handeln unter einen Hut bekämen.
Das ist die Aufgabe, die die Menscheit, jeden Einzelnen von uns seit Anbeginn der Zeiten begleitet. Moment für Moment. Entscheidung für Entscheidung . Hü oder Hott ?
Die Angst, das "Falsche" zu tun, die Konsequenzen dafür zu tragen, für uns oder andere, hat uns so oft am Handeln gehindert, dass wir uns klein machten und unsere innere Größe fast vergaßen.
Je kleiner wir uns fühlten, desto mehr misstrauten wir unseren Gefühlen und Impulsen. Auch die Aussicht, ein gewünschtes Ziel zu erreichen, wurde somit kleiner, und die Abneigung gegen die Regeln, die uns daran hindern größer.
Diejenigen von uns, die in diesem Spiel den Weg der "Macht" wähl(t)en - des Übertretens der Regeln, der Gesetze, der Moral - wenn sie sich das leisten konnten oder nicht erwischt werden, haben damit meist (zumindest oberflächlich gesehen) Erfolg. Dies geht jedoch unweigerlich auf Kosten ihres Feingefühls, ihrer Mitmenschen und ihrer persönlichen Entwicklung. Auch sie kommen innerlich nur selten auf ihre Kosten. Nach dem ( resignierenden) Motto: Wie man es macht, macht man es falsch.
So scheint es nur verständlich, wenn wir als sensible Menschen mit Gerechtigkeitsgefühl, einem Sinn für Gut und Böse, lieber nichts mehr zu wünschen oder zu fühlen wagten .
Fatal!

Es bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Erinnerungen an intensive Gefühle, an Wünsche und Eigenwillen geblieben sind. Dass wir sie uns hilfreich zu Gemüte führen, bevor uns die Alterssenilität dazu zwingt. Auch wenn es vorerst nur vermeintlich unangenehme wie Trauer, Wut, Angst oder Enttäuschung sind. Denn auch und gerade diese können uns den nötigen Einstieg zu einer angenehmeren Zukunft mit intensiven und tiefen Erfahrungen ermöglichen!
Hinter ihnen steckt die nötige Kraft, die wir benötigen.
Denn sie sind neben Tabus und Verboten wie Schleusen in mächtigen Staumauern.
Die später folgende Anleitung ist ein Werkzeug, um damit die freiwerdenden Kräfte in deinem Sinn zu lenken.

Den Weg zum Mut haben wir ja schon im letzten Kapitel beschritten . und Wiederholungen geben Sicherheit. Im Schlechten wie im Guten!
Wir haben die Wahl, ob wir uns von alten Mustern leiten und leiden lassen, andere unseren Bus steuern oder ob wir uns selbst ans Lenkrad setzen. Da wir alle schon mehrfach im Graben gelandet sind, wissen wir auch, wie wir dort wieder heraus kommen. Dann ist es hilfreich, wie ein Kind beim Laufenlernen selbst mit Blessuren wieder aufzustehen und den eingeschlagenen Weg in eine selbstbestimmte Zukunft weiter zu gehen.
Kapitel 3 Übung
Die folgende Übung beruht darauf, dass wir durch das Erkennen der Unterschiede in unseren Erinnerungen wieder Zugang zu unseren Stärken finden können. Sie hilft uns, die Fähigkeiten in uns zu entdecken und zu übertragen, die uns ermöglichen, uns wieder in fordernden Momenten wohlzufühlen. Wir nehmen Kontakt zu unseren angenehmen Erinnerungen in anderen Lebenssituationen, anden Zusammenhängen auf und können sie endlich nutzen.
Wenn du beginnen willst, deine schon vorhandenen Fähigkeiten zu entdecken und eine Situation findest, in der dir diese helfen können, sie erfolgreicher oder einfach nur freudvoller zu gestalten, kehre am Ende des Kapitels an den Anfang der Anleitung zurück, um die Übung zu machen.

Ich selbst war von den Socken, als ich bemerkte, dass das Wort Vorstellung wörtlich zu nehmen ist und wunderte mich, dass mir das vorher noch nicht aufgefallen war.
Beim Motivationstraining mit Schülern kam zum Erstaunen noch Begeisterung hinzu. Plötzlich fällt es leicht, sogar am Sonntag Morgen früh aufzustehen und Englischvokabeln zu lernen.
Selbst kleinste unangenehm empfundene Alltagsverrichtungen können durch den vollzogenen Perspektivwechsel wieder erstaunlich viel Freude bereiten. Freude, die uns auch in anderen zehrenden Aufgaben die Kraft gibt, sie anzugehen und durchzustehen.
Auch deshalb nimm etwas Kleines.
Etwas, was deine Lebensqualität scheinbar nur ein klein wenig steigert.

Zu große Schritte können eine Strategie sein, uns immer wieder zu beweisen, dass wir sowieso versagen. Damit haben wir eine scheinbar logische Begründung, nichts Neues mehr zu wagen und merken nicht einmal, wie wir uns selbst boykottieren.
Erstens macht Kleinvieh auch Mist!
Zweitens machen kleine Geschenke oft die größte Freud!
Und drittens hat Jeder einmal klein angefangen!

Die Übung funktioniert so, dass Du dir zuerst eine Situation vorstellst, in der du dich gerne besser fühlen würdest.

Der nächste Schritt wird sein, dass Du dir vorstellst, wie es sein wird, wenn Du dein Ziel erreicht hast.

In dieser Übung nehmen wir, um die nötigen Veränderungen zu ermöglichen, eine Erinnerung, in der Du dich ganz mit Dir wohlgefühlt hast.

Der Vergleich der Erinnerungen wird dir Unterschiede in deiner sinnlichen Wahrnehmung zeigen und wie du deine Realität kreierst.
Das Spiel mit den Modalitäten kann dir ermöglichen, dich für eine glücklichere Anpassung zu entscheiden.
Das Aussteigen zwisch den einzelnen Schritten dass das Gehirn die Richtung lernt, in die es den Prozess führt. Ohne dieses Aussteigen gäbe es eine Schleife, die dich in den alten Zustand zurückführen würde.

Die Wiederholungen am Schuss dienen dazu, deiner Neurologie den Weg zu weisen. Denn einmal über eine Wiese gelaufen, macht noch keinen Trampelpfad.

Lies zuerst das ganze Kapitel, denn nach der Beschreibung der Übung folgen noch ein paar nützliche Tips und Erläuterungen für deren erfolgreiche Durchführung


Bevor du die Übung machst, stell sicher, dass du nicht dabei gestört wirst.
Eine halbe Stunde sollte reichen.
Falls das doch passieren sollte, such dir etwas im Zimmer oder an dem Ort an dem du dich befindest, dem Du den Prozess und die damit verbundenen Prozesse übergeben kannst, bis du Gelegenheit findest, ihn weiterzuführen oder neu zu beginnen. So kannst Du sicher sein, dass die Prozesse erst greifen, wenn du die Übung vollendet hast.

Beginne mit etwas Einfachem. Nimm vorerst eine Situation, in der Du lediglich nicht ganz zufrieden warst. Wenn Du die Veränderungen bemerkts und genießt, die dieser Prozess auslöst, kannst Du Dich später leichter an schwerere Aufgaben trauen Bedenke, dass Du Neuland betrittst, deine Schritte dürfen zu Anfang ruhig Ententrippelchen sein. Hebe dir die Beeinflussung stärkerer Gefühle ruhig für später auf. Sobald dein Unbewusstes merkt, dass Du respektvoll mit dir umgehst, wird es Dir zum richtigen Zeitpunkt die Erinnerungen zeigen und die Veränderungen zulassen, die du freudig in dein Leben integrieren kannst.
Um starke negative oder gar bedrohliche Gefühle zu verändern, solltest Du dich im eigenen Interesse einem Profi (Arzt/Heilpraktiker/Psychologen/Psychater) anvertrauen, der dir mit seiner Begleitung die Sicherheit geben kann, die du dafür brauchst!

Ein Beispiel: Ich wechsel an meinem Fahrzeug die defekte Birne und die Sicherungen, doch bringe es bei Störungen an den Bremsen oder anderen sicherheitsrelevanten Schäden in die Werkstatt.

Jetzt zur Übung:
(vor dem Beginnen bis zum Ende lesen!)
Nimm zuerst dieses (erträglich!) unangenehme Gefühl, das du so gut kennst und das dich bisher gehindert hat, noch erfolgreicher und glücklicher zu sein.
Gehe zurück zu einer Situation in der dieses Gefühl zwar leicht, doch deutlich war. Nimm wahr, wie diese Vorstellung als Bild deiner Erinnerung wirkt, wie selbst die Erinnerung dich schon in diese Stimmung zu bringen vermag. Manche haben diese Erinnerungsbilder auf einer "Leinwand". Etwa wie im Kino, einer Diashow oder als Fernsehbild. Einige sehen sie nur als stehendes Bild, andere als Film, entweder mit oder ohne Ton, Geruch, Geschmack und Gefühl.
Mache es auf deine Art und sehe wieder, was du dort gesehn hast - höre, was du gehört hast - rieche , was du gerochen hast- fühle was du gefühlt hast!
Da Du dieses Gefühl gerne ändern willst, lass diese Erinnerung wieder verblassen, in der Versenkung verschwinden oder auf irgend eine dir gemässe Art dorthin zurückgehen, wo du sie eben hergeholt hast.



Danach mache dich auf die Suche nach einem Moment, und sei es noch so lange her, in dem du mit dir ganz und gar einverstanden warst. Nimm eine Situation, die du gemeistert hast, eventuel sogar trotz innerer oder äusserer Widrigkeiten. Eine, in der du stolz auf dich sein konntest oder ganz einfach nur froh. Es gibt keinen Menschen, der sich nicht mindestens einmal im Leben gefreut hat, war der Anlass auch noch so gering. Wem hier nicht gleich etwas einfällt, kann sich damit behelfen, dass er sich daran erinnert, dass er sicher schon irgendwann einem anderen Menschen einen wirklich guten Rat gegeben hat. Die Erinnerung an den Erfolg dürfte dich dann doch noch auf die richtige Fährte bringen.
Auch hier beginne mit der sinnlichen Wahrnehmung, die dir den Einstieg in die Erinnerung am leichtesten macht und lass durch Hinzufügen der anderen Sinnenkanäle die Situation wieder lebendig werden.

Verlasse die Situation wieder und richte deine Aufmerksamkeit auf etwas in deiner Umgebung im Hier und Jetzt.



Nun kannst du die zwei Vorstellungen miteinander vergleichen.
Zuerst rein visuell! Als ob du in einer Kunstgalerie vor zwei Bildern ständest, mit der Aufgabe eine vergleichende Beschreibung von beiden abzugeben.
Du kannst bemerken, ob sie in deiner Vorstellung an unterschiedlichen Plätzen sind. Räumlich, eines vielleicht weiter rechts, das andere links der Mittellinie oder eines höher und das andere tiefer, weiter weg oder näher? Lass dir einen Moment Zeit, um die Unterschiede wahrzunehmen .
Sehr oft gibt es Differenzen in der Grösse des Erinnerungsbildes.
Stelle alle Qualitätsunterschiede der "Bilder" in Farbe, Schärfe, Klarheit, Tiefe und Glanz fest. Hat eines davon einen Rahmen? Gibt es andere Sinneseindrücke in ihnen. Siehst du die Situation wie aus den eigenen Augen oder siehst du dich in ihr?
Wenn du die Unterschiede herausgefunden hast, so gönne dir einen Moment Pause. Steig aus beiden Erinnerungen aus und nimm den gesamten Raum um dich herum wahr.
Das Austeigen zwischen den Schritten ist mindestens genauso wichtig wie das Eintauchen! Fällt es schwer, so frage Dich zum Beispiel, welche Farbe dein Mülleimer in der Küche hat. Du bestimmst damit, in welche Richtung sich dein Geist bewegt. Nimm in dieser Übung etwas Neutrales. Ansonsten ist es Dir natürlich gestattet, deine Aufmerksamkeit auf etwas richtig Angenehmes zu richten, dass dein Geist für die Herausforderungen des Lebens bestens gerüstet ist.

Um deinem Gehirn, genau genommen deiner Neurologie Gelegenheit zu geben, Dir auch in der von dir ausgesuchten Situation die kraftvolleren Einstellungen deiner positiven Erfahrungen jederzeit zugänglich zu machen, wirst Du gleich deine Wahrnehmung der Unterschiede nutzen.
Du brauchst dazu drei erkannte Unterschiede.
Einer davon sollte quantitativ messbar sein . Das heisst z.B. heller, grösser, klarer, näher ... .
Die anderen Beiden absolut, z.B. Bild oder Film, mit oder ohne Rahmen. Schwarz -weiss oder farbig, rechts oder links, Oben oder Unten......
Wenn du die Unterschiede in der Wahrnehmung der Situationen gefunden hast, gönne dir wieder eine Pause und genieße das Aussteigen. Richte deine Aufmerksamkeit wieder auf etwas außerhalb des Prozesses. Wie ist z. B. das Wetter? Scheint die Sonne, ist es bewölkt? Bellt ein Hund? ...

Kehre wieder zurück zu deiner Aufgabe und nimm das miese Bild, die Situation, die du verändern willst und schiebe es, wie auch immer, so schnell es dir möglich ist, an den Platz, an dem deine angenehmen Erinnerungen, deine Stärken sowie die dazugehörigen Emotionen wach werden. Bemerke wie sie währenddessen "Schwupps" die Bildqualitäten des" guten Bildes" annehmen!
Sobald dir das gelungen ist, spüre, wie sich die vorher unerträgliche Situation jetzt besser anfühlt!
Wichtig! Immer wenn du ganz beim angenehmen Zustand angekommen bist - steig kurz aus, damit dein Gehirn die richtige Richtung gleich mit lernt!

Da das nicht allen Menschen das auf Anhieb so leicht und schnell gelingt, gebe ich Dir jetzt noch ein paar nützliche Tips.

Manchen fällt der Wechsel leichter, wenn sie die unerwünschte Situation erst entschärfen oder schwächen, indem sie sie weiter wegschieben, kleiner machen, das Licht oder den Ton abdrehen, Zirkusmusik unterlegen. Du kannst sie auch ganz kurz näher ziehen wie an einem Gummiband, um sie dann schnalzen zu lassen. Rund um einen imaginären Pfosten oder ähnliches, damit es schnell und leichter an den Platz kommt, an dem sich die Wahrnehmungsmodalitäten auf die gewünschte Weise verändern.
Du darfst deine gesamte Phantasie dafür verwenden, um diesen Wechsel der Perspektive erfolgreich zu machen. So gibt es Kinder, die Raketen an die Ecken des Bildes montieren, Hubschrauber, Seilwinden.....
Wenn du das Bedürfnis verspürst, das nun ressourcenreichere Bild an seinem neuen Platz zu sichern, darfst du von Nägeln, Schrauben, Magneten, Seilen....., Allem, was dir sinnvoll erscheint Gebrauch machen. Das was dir deine eigene Phantasie zur Verfügung stellt, ist ein Geschenk deines Unbewussten und deshalb wirksamer als alle meine Vorgaben.
Noch etwas : Wenn du im Zielbild am Anfang der Anleitung aus deinen eigenen Augen blickst, wechsel am Schluss noch die Perspektive und sieh dich von Aussen in der Situation. So, als ob Du im Kino säßest und einen Film mit dir als Hauptdarsteller siehst.
Denn wenn du schon drin wärest, wäre es kein Zielbild mehr. Das Gehirn braucht ein Ziel um einen Grund zu haben, dich dort hinzubringen!
Ein angenehmes Ziel, für das es sich lohnt, Veränderungen einzuleiten.

Wenn du magst, lege noch einmal eine Pause ein, bis du bereit bist, den letzten Teil der Übung fünf mal zu wiederholen. Steigere mit jeder Wiederholung die Geschwindigkeit des Wechsels, indem du ein dir stimmiges Geräusch wie Zisch, Zack, Wusch oder ähnliches von Dir gibst. Je deutlicher und schneller du dies aussprichst, desto überzeugender wirkt es!

Da ich deinen Prozess nicht persönlich begleiten kann und damit auch keine Verantwortung für das Geschehen übernehmen kann, weise ich dich noch einmal darauf hin, dass die hier beschriebenen Übungen keine nötige Therapie ersetzen können. Mit Traumata und anderen schwerwiegenden emotionalen und geistigen Problemen musst Du dich in die Hände eines fachlich dafür geeigneten Therapeuten begeben!

Solltest Du Fragen zur Eignung oder einzelnen Schritten dieser Übung haben, kannst du mir diese per Clubmail stellen. Ich werde sie gerne und zeitnah beantworten.
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