Kapitel 3 Übung
Die folgende Übung beruht darauf, dass wir durch das Erkennen der Unterschiede in unseren Erinnerungen wieder Zugang zu unseren Stärken finden können. Sie hilft uns, die Fähigkeiten in uns zu entdecken und zu übertragen, die uns ermöglichen, uns wieder in fordernden Momenten wohlzufühlen. Wir nehmen Kontakt zu unseren angenehmen Erinnerungen in anderen Lebenssituationen, anden Zusammenhängen auf und können sie endlich nutzen.
Wenn du beginnen willst, deine schon vorhandenen Fähigkeiten zu entdecken und eine Situation findest, in der dir diese helfen können, sie erfolgreicher oder einfach nur freudvoller zu gestalten, kehre am Ende des Kapitels an den Anfang der Anleitung zurück, um die Übung zu machen.
Ich selbst war von den Socken, als ich bemerkte, dass das Wort Vorstellung wörtlich zu nehmen ist und wunderte mich, dass mir das vorher noch nicht aufgefallen war.
Beim Motivationstraining mit Schülern kam zum Erstaunen noch Begeisterung hinzu. Plötzlich fällt es leicht, sogar am Sonntag Morgen früh aufzustehen und Englischvokabeln zu lernen.
Selbst kleinste unangenehm empfundene Alltagsverrichtungen können durch den vollzogenen Perspektivwechsel wieder erstaunlich viel Freude bereiten. Freude, die uns auch in anderen zehrenden Aufgaben die Kraft gibt, sie anzugehen und durchzustehen.
Auch deshalb nimm etwas Kleines.
Etwas, was deine Lebensqualität scheinbar nur ein klein wenig steigert.
Zu große Schritte können eine Strategie sein, uns immer wieder zu beweisen, dass wir sowieso versagen. Damit haben wir eine scheinbar logische Begründung, nichts Neues mehr zu wagen und merken nicht einmal, wie wir uns selbst boykottieren.
Erstens macht Kleinvieh auch Mist!
Zweitens machen kleine Geschenke oft die größte Freud!
Und drittens hat Jeder einmal klein angefangen!
Die Übung funktioniert so, dass Du dir zuerst eine Situation vorstellst, in der du dich gerne besser fühlen würdest.
Der nächste Schritt wird sein, dass Du dir vorstellst, wie es sein wird, wenn Du dein Ziel erreicht hast.
In dieser Übung nehmen wir, um die nötigen Veränderungen zu ermöglichen, eine Erinnerung, in der Du dich ganz mit Dir wohlgefühlt hast.
Der Vergleich der Erinnerungen wird dir Unterschiede in deiner sinnlichen Wahrnehmung zeigen und wie du deine Realität kreierst.
Das Spiel mit den Modalitäten kann dir ermöglichen, dich für eine glücklichere Anpassung zu entscheiden.
Das Aussteigen zwisch den einzelnen Schritten dass das Gehirn die Richtung lernt, in die es den Prozess führt. Ohne dieses Aussteigen gäbe es eine Schleife, die dich in den alten Zustand zurückführen würde.
Die Wiederholungen am Schuss dienen dazu, deiner Neurologie den Weg zu weisen. Denn einmal über eine Wiese gelaufen, macht noch keinen Trampelpfad.
Lies zuerst das ganze Kapitel, denn nach der Beschreibung der Übung folgen noch ein paar nützliche Tips und Erläuterungen für deren erfolgreiche Durchführung
Bevor du die Übung machst, stell sicher, dass du nicht dabei gestört wirst.
Eine halbe Stunde sollte reichen.
Falls das doch passieren sollte, such dir etwas im Zimmer oder an dem Ort an dem du dich befindest, dem Du den Prozess und die damit verbundenen Prozesse übergeben kannst, bis du Gelegenheit findest, ihn weiterzuführen oder neu zu beginnen. So kannst Du sicher sein, dass die Prozesse erst greifen, wenn du die Übung vollendet hast.
Beginne mit etwas Einfachem. Nimm vorerst eine Situation, in der Du lediglich nicht ganz zufrieden warst. Wenn Du die Veränderungen bemerkts und genießt, die dieser Prozess auslöst, kannst Du Dich später leichter an schwerere Aufgaben trauen Bedenke, dass Du Neuland betrittst, deine Schritte dürfen zu Anfang ruhig Ententrippelchen sein. Hebe dir die Beeinflussung stärkerer Gefühle ruhig für später auf. Sobald dein Unbewusstes merkt, dass Du respektvoll mit dir umgehst, wird es Dir zum richtigen Zeitpunkt die Erinnerungen zeigen und die Veränderungen zulassen, die du freudig in dein Leben integrieren kannst.
Um starke negative oder gar bedrohliche Gefühle zu verändern, solltest Du dich im eigenen Interesse einem Profi (Arzt/Heilpraktiker/Psychologen/Psychater) anvertrauen, der dir mit seiner Begleitung die Sicherheit geben kann, die du dafür brauchst!
Ein Beispiel: Ich wechsel an meinem Fahrzeug die defekte Birne und die Sicherungen, doch bringe es bei Störungen an den Bremsen oder anderen sicherheitsrelevanten Schäden in die Werkstatt.
Jetzt zur Übung:
(vor dem Beginnen bis zum Ende lesen!)
Nimm zuerst dieses (erträglich!) unangenehme Gefühl, das du so gut kennst und das dich bisher gehindert hat, noch erfolgreicher und glücklicher zu sein.
Gehe zurück zu einer Situation in der dieses Gefühl zwar leicht, doch deutlich war. Nimm wahr, wie diese Vorstellung als Bild deiner Erinnerung wirkt, wie selbst die Erinnerung dich schon in diese Stimmung zu bringen vermag. Manche haben diese Erinnerungsbilder auf einer "Leinwand". Etwa wie im Kino, einer Diashow oder als Fernsehbild. Einige sehen sie nur als stehendes Bild, andere als Film, entweder mit oder ohne Ton, Geruch, Geschmack und Gefühl.
Mache es auf deine Art und sehe wieder, was du dort gesehn hast - höre, was du gehört hast - rieche , was du gerochen hast- fühle was du gefühlt hast!
Da Du dieses Gefühl gerne ändern willst, lass diese Erinnerung wieder verblassen, in der Versenkung verschwinden oder auf irgend eine dir gemässe Art dorthin zurückgehen, wo du sie eben hergeholt hast.
Danach mache dich auf die Suche nach einem Moment, und sei es noch so lange her, in dem du mit dir ganz und gar einverstanden warst. Nimm eine Situation, die du gemeistert hast, eventuel sogar trotz innerer oder äusserer Widrigkeiten. Eine, in der du stolz auf dich sein konntest oder ganz einfach nur froh. Es gibt keinen Menschen, der sich nicht mindestens einmal im Leben gefreut hat, war der Anlass auch noch so gering. Wem hier nicht gleich etwas einfällt, kann sich damit behelfen, dass er sich daran erinnert, dass er sicher schon irgendwann einem anderen Menschen einen wirklich guten Rat gegeben hat. Die Erinnerung an den Erfolg dürfte dich dann doch noch auf die richtige Fährte bringen.
Auch hier beginne mit der sinnlichen Wahrnehmung, die dir den Einstieg in die Erinnerung am leichtesten macht und lass durch Hinzufügen der anderen Sinnenkanäle die Situation wieder lebendig werden.
Verlasse die Situation wieder und richte deine Aufmerksamkeit auf etwas in deiner Umgebung im Hier und Jetzt.
Nun kannst du die zwei Vorstellungen miteinander vergleichen.
Zuerst rein visuell! Als ob du in einer Kunstgalerie vor zwei Bildern ständest, mit der Aufgabe eine vergleichende Beschreibung von beiden abzugeben.
Du kannst bemerken, ob sie in deiner Vorstellung an unterschiedlichen Plätzen sind. Räumlich, eines vielleicht weiter rechts, das andere links der Mittellinie oder eines höher und das andere tiefer, weiter weg oder näher? Lass dir einen Moment Zeit, um die Unterschiede wahrzunehmen .
Sehr oft gibt es Differenzen in der Grösse des Erinnerungsbildes.
Stelle alle Qualitätsunterschiede der "Bilder" in Farbe, Schärfe, Klarheit, Tiefe und Glanz fest. Hat eines davon einen Rahmen? Gibt es andere Sinneseindrücke in ihnen. Siehst du die Situation wie aus den eigenen Augen oder siehst du dich in ihr?
Wenn du die Unterschiede herausgefunden hast, so gönne dir einen Moment Pause. Steig aus beiden Erinnerungen aus und nimm den gesamten Raum um dich herum wahr.
Das Austeigen zwischen den Schritten ist mindestens genauso wichtig wie das Eintauchen! Fällt es schwer, so frage Dich zum Beispiel, welche Farbe dein Mülleimer in der Küche hat. Du bestimmst damit, in welche Richtung sich dein Geist bewegt. Nimm in dieser Übung etwas Neutrales. Ansonsten ist es Dir natürlich gestattet, deine Aufmerksamkeit auf etwas richtig Angenehmes zu richten, dass dein Geist für die Herausforderungen des Lebens bestens gerüstet ist.
Um deinem Gehirn, genau genommen deiner Neurologie Gelegenheit zu geben, Dir auch in der von dir ausgesuchten Situation die kraftvolleren Einstellungen deiner positiven Erfahrungen jederzeit zugänglich zu machen, wirst Du gleich deine Wahrnehmung der Unterschiede nutzen.
Du brauchst dazu drei erkannte Unterschiede.
Einer davon sollte quantitativ messbar sein . Das heisst z.B. heller, grösser, klarer, näher ... .
Die anderen Beiden absolut, z.B. Bild oder Film, mit oder ohne Rahmen. Schwarz -weiss oder farbig, rechts oder links, Oben oder Unten......
Wenn du die Unterschiede in der Wahrnehmung der Situationen gefunden hast, gönne dir wieder eine Pause und genieße das Aussteigen. Richte deine Aufmerksamkeit wieder auf etwas außerhalb des Prozesses. Wie ist z. B. das Wetter? Scheint die Sonne, ist es bewölkt? Bellt ein Hund? ...
Kehre wieder zurück zu deiner Aufgabe und nimm das miese Bild, die Situation, die du verändern willst und schiebe es, wie auch immer, so schnell es dir möglich ist, an den Platz, an dem deine angenehmen Erinnerungen, deine Stärken sowie die dazugehörigen Emotionen wach werden. Bemerke wie sie währenddessen "Schwupps" die Bildqualitäten des" guten Bildes" annehmen!
Sobald dir das gelungen ist, spüre, wie sich die vorher unerträgliche Situation jetzt besser anfühlt!
Wichtig! Immer wenn du ganz beim angenehmen Zustand angekommen bist - steig kurz aus, damit dein Gehirn die richtige Richtung gleich mit lernt!
Da das nicht allen Menschen das auf Anhieb so leicht und schnell gelingt, gebe ich Dir jetzt noch ein paar nützliche Tips.
Manchen fällt der Wechsel leichter, wenn sie die unerwünschte Situation erst entschärfen oder schwächen, indem sie sie weiter wegschieben, kleiner machen, das Licht oder den Ton abdrehen, Zirkusmusik unterlegen. Du kannst sie auch ganz kurz näher ziehen wie an einem Gummiband, um sie dann schnalzen zu lassen. Rund um einen imaginären Pfosten oder ähnliches, damit es schnell und leichter an den Platz kommt, an dem sich die Wahrnehmungsmodalitäten auf die gewünschte Weise verändern.
Du darfst deine gesamte Phantasie dafür verwenden, um diesen Wechsel der Perspektive erfolgreich zu machen. So gibt es Kinder, die Raketen an die Ecken des Bildes montieren, Hubschrauber, Seilwinden.....
Wenn du das Bedürfnis verspürst, das nun ressourcenreichere Bild an seinem neuen Platz zu sichern, darfst du von Nägeln, Schrauben, Magneten, Seilen....., Allem, was dir sinnvoll erscheint Gebrauch machen. Das was dir deine eigene Phantasie zur Verfügung stellt, ist ein Geschenk deines Unbewussten und deshalb wirksamer als alle meine Vorgaben.
Noch etwas : Wenn du im Zielbild am Anfang der Anleitung aus deinen eigenen Augen blickst, wechsel am Schluss noch die Perspektive und sieh dich von Aussen in der Situation. So, als ob Du im Kino säßest und einen Film mit dir als Hauptdarsteller siehst.
Denn wenn du schon drin wärest, wäre es kein Zielbild mehr. Das Gehirn braucht ein Ziel um einen Grund zu haben, dich dort hinzubringen!
Ein angenehmes Ziel, für das es sich lohnt, Veränderungen einzuleiten.
Wenn du magst, lege noch einmal eine Pause ein, bis du bereit bist, den letzten Teil der Übung fünf mal zu wiederholen. Steigere mit jeder Wiederholung die Geschwindigkeit des Wechsels, indem du ein dir stimmiges Geräusch wie Zisch, Zack, Wusch oder ähnliches von Dir gibst. Je deutlicher und schneller du dies aussprichst, desto überzeugender wirkt es!
Da ich deinen Prozess nicht persönlich begleiten kann und damit auch keine Verantwortung für das Geschehen übernehmen kann, weise ich dich noch einmal darauf hin, dass die hier beschriebenen Übungen keine nötige Therapie ersetzen können. Mit Traumata und anderen schwerwiegenden emotionalen und geistigen Problemen musst Du dich in die Hände eines fachlich dafür geeigneten Therapeuten begeben!
Solltest Du Fragen zur Eignung oder einzelnen Schritten dieser Übung haben, kannst du mir diese per Clubmail stellen. Ich werde sie gerne und zeitnah beantworten.