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Amatus – Ein außergewöhnlicher Tag

nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Amatus – Ein außergewöhnlicher Tag
O Gott, ich schwitz mir hier noch einen Wolf. Ehrlich!
Dort, da vor mir, der Typ mit den langen Haaren, der sieht so aus, als würde ihm die Hitze nichts ausmachen. Mist, jetzt hat er sich zu mir umgedreht. Ach, ist der zuckrig. Wenn mir nicht so heiß wäre, würde ich ihn vielleicht ansprechen. Aber auch nur vielleicht, denn ich rede nie jemanden an.

Ich hasse Busse.
Ich hasse diese Affenhitze.
Ich hasse Montagmorgen nach einem langen, langweiligen Wochenende.
Ich hasse kalten Kaffee – und nicht einmal den bekam ich heute Morgen.
Ich hasse es, mich zu verschlafen.

Ach, der zuckrige Typ lächelt. So ein Schelm. Ich brauch dringend einen Kaffee, nein lieber ein Eis – Abkühlung … wäre angesagt. Ich lächle auch. Himmelherrgottnochmal ich muss mich dazu zwingen. Läuft mir etwa das Gesicht aus? Die Nase? Ist sie noch da oder hängt sie schon am Kinn? Nein, es ist noch alles da, wo es hingehört.

Warum lächelt der so? Mensch, was für ein sympathisches Lächeln. Endlich schaffe ich es, es zu erwidern und merke, dass ich die Zahnspange nicht rausgenommen habe.

Ich hasse übrigens auch meine schiefen Zähne.

Mein T-Shirt klebt an mir und das bereits um 8 Uhr morgens. Ich merke, wie der Typ auf meine Brüste starrt. Nun ja, es zeichnet sich auch wirklich alles aufs Schönste darunter ab. Wegen der Hitze habe ich auf Unterwäsche verzichtet, aber ich mache das auch, wenn es nicht so heiß ist, meistens auch im Winter. Außer beim Schifahren.

Da kommt schon meine Haltestelle und ich muss raus. Der Typ drängelt sich neben mich und rempelt mich an, als ich aus dem blöden Bus stolpere und stürze beinahe auf die Bordsteinkante. Na toll!

Na toll! Ja, großgeschrieben. Ein paar kräftige Arme fangen mich. Mich! Mich! Mich hat doch seit einer Ewigkeit keiner mehr gefangen. Ich schmelze!

„Danke“, sage ich.
„Keine Ursache. Ich muss um Verzeihung bitten, ich hab dich angerempelt.“ Er lächelt, es ist der Typ mit den langen Haaren. Der zuckrige. Honig. Mh, ich mag Honigbrot, schwarzen Kaffe und Honigbrot zum Frühstück. Was denke ich da, wenn ein Honigtöpfchen vor mir steht und mich angrinst? Bin ich total bescheuert?
Ich schaffe ein Lächeln! Wirklich!
„Hast du noch Zeit? Darf ich dich auf ein Frühstück einladen?“, fragt er doch tatsächlich.
Schau, schau. Ich schaue auf die Uhr. So viele Zahlen und Striche sind da auf einmal. Ich beschließe, ich habe Zeit, jede Menge sogar. Manchmal muss man eben ein Risiko eingehen. Heute ist es ohnehin für Vieles zu heiß. Mir zumindest.
„Frühstück hört sich gut an. Dort hinten ist ein Kaffeehaus, das schon offen hat, wenn du magst“, höre ich mich sagen und glaube kaum, wie fröhlich ich klinge. Ich misanthropisches Nilpferd, das normalerweise naserümpfend durch die Gegend hastet und der Pünktlichkeit über alles geht.

Bald darauf sitzen wir auf der kleinen Terrasse des Cafes und genießen das Schweigen. Ich weniger, aber er scheint es zu tun. Lässig hat er die Beine übereinandergeschlagen und die Hände, was für schöne Hände, liegen auf dem Tisch. Ganz entspannt, so als würde er sich nie hetzen oder drängen lassen. Doch ich spüre schon wieder meine innere Unruhe, die mich anfeuert. Hastig trinke ich von meinem Kaffee. Er merkt meine Ungeduld, denn er sagt: „Hast du wichtige Termine, die du wegen mir versäumst?“
Ich verneine und merke, dass wir uns noch nicht einmal vorgestellt haben. „Ich heiße Doris.“ Er lächelt, noch immer. „Ich weiß. Ich bin Amatus. Und jetzt lach nicht, wegen des Namens, meine Eltern waren eben so.“
„Ich würde nie jemanden wegen eines Namens auslachen. Er passt zu dir. Dafür habe ich einen Allerweltsnamen.“ Einige Zeit unterhalten wir uns nun über verschiedene Namen und ich vergesse doch tatsächlich, auf die Uhr zu blicken.

Als wir den zweiten Kaffee bestellen, habe ich meine Unruhe abgestellt. Ich erzähle ihm doch wirklich von meinem Leben, das langweiliger nicht sein könnte, für einen Außenstehenden, versteht sich. Aber wenn ich es genau betrachte und das mache ich, während ich ihm davon berichte, stelle ich fest, es besteht doch nur aus Arbeit, schlafen und essen. Da ist nicht wirklich etwas das Freude macht.

Irgendwie ist es peinlich, zu gestehen, dass ich außer den Arbeitskollegen keine Leute treffe, jetzt mal abgesehen von den Menschen im Bus und die ich beim Einkaufen sehe. Aber ich rede selten mit denen.

„Du redest mit mir“, meint er, als ich endlich schweige. Dann bestellt er noch etwas zu trinken. „Heute schenkst du dir selbst etwas Zeit mit einem Unbekannten.“ Da wird mir bewusst, dass er behauptet hat, zu wissen wer ich bin. Sofort frage ich ihn danach. Aber meine scharfe Frage geht in seinem Lachen unter. Ich bekomme keine Antwort, dafür frischen Kaffee und ein Glas Wasser.

„Komm, lass uns gehen“, sagt er als ich auch den dritten Kaffee in Rekordtempo getrunken habe. Er bezahlt die Rechnung, ohne mir Zeit zu geben zu protestieren. Ich lasse mich nicht gerne einladen.

Dann nimmt er mich an der Hand und führt mich durch die Stadt. Wir spazieren im Volksgarten. Er zeigt mir die hohen Bäume, die frisch gegossenen Blumen, die kleinen Bänke auf denen Mütter sitzen, alte Menschen, Obdachlose. Es ist mir so, als würde ich das alles zum ersten Mal sehen, richtig bewusst wahrnehmen. Dann dreht er mich um und wir kehren auf die Landstraße zurück. Er zwingt mich, langsam zu gehen. Lächelt, wenn ich schneller werde. Wir schlendern durch den Schillerpark, bleiben am Brunnen stehen. Er bückt sich, taucht die Hände ins Wasser und wäscht sich das Gesicht, dann macht er dasselbe bei mir. Es ist angenehm. Ich möchte noch einmal von ihm berührt werden. Also gehe ich zum Brunnen und mache es ebenso. Wasche zuerst mein Gesicht und dann seins. Ich muss lachen. Dann setzen wir uns an den Rand, schauen uns an.

Er will nichts. Ich sollte etwas von mir wollen. Etwas mehr Ruhe, Zeit.

Amatus zieht sich die Schuhe aus und lässt die Füße ins Wasser baumeln. „Heute spielen wir. Wir spielen mit dem Wasser, mit allem, was wir finden.“ Schelmisch zwinkert er mir zu. Ich erschrecke. Womit will er spielen? Etwa mit mir?
„Keine Angst, es geschieht nichts, was du nicht magst.“
Ich will gerade zu einer Erwiderung ansetzen, da schrillt das Handy in meiner Hosentasche. Es ist die Abteilungsleiterin. Sie will wissen, warum ich nicht zur Arbeit erschienen bin. Sie brauchen mich dringend, weil sich eine Kollegin krank gemeldet hat und eine andere hat sich schnell noch einen freien Tag genommen und so weiter. Ich komme nicht dazu, mich zu rechtfertigen, da nimmt er mir das Telefon aus der Hand und sagt: „Doris hat heute frei, haben Sie das vergessen, Frau Meier? Sehen Sie doch mal nach, es muss in Ihrem Buch stehen. Einen schönen Tag noch.“ Schwups und aufgelegt. Mann, ist der cool. Der ist wirklich cool. Aber so was von und ich bin ein Arbeitstrampeltier, denn jetzt plagt mich das schlechte Gewissen.

„Komm“, sagt er, greift nach meinen Sandalen, nimmt auch seine Schuhe und barfuss zieht er mich weiter. Wir gehen ins Museum. Im Lentos ist derzeit eine Ausstellung von Bildern aus verschiedenen Jahrzehnten zu sehen. Ich bin ja nicht gerade eine Freundin der bildenden Künste, schlafe sogar beim Fernsehen ein, was ja keine große Kunst ist, bei dem Angebot. Aber es ist angenehm kühl im Inneren. Auch hier hat er bezahlt.

Plötzlich finde ich mich händchenhaltend mit ihm auf einer Bank und wir starren irgendein abstraktes Gemälde an, das mir gar nichts sagt. Amatus macht auf wichtig und redet kunstsinnig, wobei er heftig zwinkert und plötzlich prustet er wieder los.
„So ein Scheiß hier. Lass uns weitergehen, Doris.“
„Du hast Recht. Ich verstehe nichts davon, das meiste kommt mir wie dumme Kleckse auf einem Stück weißer Leinwand vor.“
„Ich verstehe es auch nicht, war aber eine nette Abkühlung.“ Lachend fährt er fort: „Bildung schadet nie. Nun wir haben sowohl Bilder als auch Dung gesehen – alles vorhanden, wir sind gebildet.“ Die erstaunten, beinahe beleidigt wirkenden Blicke einiger anderer Besucher ignorieren wir.

Gemütlich schlendern wir zur Donau. Der Donaupark ist ein Treffpunkt vieler Menschen. Hier wird neben dem Fluss Rad gefahren, geskatet (schreibt sich wirklich so), gelaufen. Auf der Wiese liegen Studenten, Schüler, Urlauber, kleine Kinder auf Decken. Wir legen uns dazu.

Ich merke, wie ich ihn anstarre. Er wirkt so gelöst, seiner selbst so sicher, so ungetrübt, so ganz und gar da. Ich fühle mich schon wieder an die Arbeit erinnert, die ich heute schwänze. Da fasst er nach meiner Hand und führt sie an seine Lippen. „Du schmeckst nach Schweiß und Gras und nach dir“, sagt er. „Probier mal“, fordert er mich auf, mir selbst die Hand zu küssen. Warum nicht? Denke ich und mache es. Er hat recht. Warum ist es mir nicht unangenehm, von diesem fremden Mann angefasst zu werden? Er erweckt den Eindruck, dass ich ihn bereits eine Ewigkeit kenne. Wieder starre ich ihn an. Er hat schöne Augen, die ohne zu blinzeln in die Sonne sehen können.

Jetzt hat er mein Starren bemerkt, denn er dreht sich zur Seite und damit mir zu. Etwas gezwungen erwidere ich sein Lächeln. „Du fragst dich sicher noch immer, wer ich bin und was ich von dir will.“ Ich nicke. Eben hat es mir die Sprache verschlagen. Im wahrsten Sinn des Wortes. Ich will reden, kann es aber nicht, denn er drückt mir einen Kuss auf den Mund. Was mache ich da? Frage ich mich, aber nicht lange und ich gebe mir auch keine Antwort sondern erwidere diesen sonderbaren Kuss. Nun gut, ich habe schon länger niemanden mehr geküsst. Aber das hier ist … wie soll ich sagen … es ist einfach anders. Ich fühle seinen warmen Atem und er kühlt mich gleichzeitig, gibt mir Energie. Was ist das für ein Mann?

Ich hasse Rätsel.
Ich hasse es, immer alles wissen zu wollen.
Ich hasse es, mich nicht fallenlassen zu können.

Ich möchte, ich möchte …

und ich küsse ihn zurück.

Plötzlich will ich nichts mehr wissen, nur vorm Ertrinken gerettet werden. Vor mir selbst. Ich fühle das harte Gras im Rücken, das T-Shirt hat sich hochgeschoben, als ich mich bewegte. Ameisen laufen über meine Füße, es stört mich nicht. Eine Fliege rastet auf meiner Nase, auch sie lasse ich wo sie ist.

Als er mich freigibt, sinke ich enttäuscht zurück. Eben habe ich begonnen, mich zu verlieren und nun das. Er lächelt. Schon wieder. „Komm“, sagt er erneut. Ich folge ihm wie ein braves Hundchen und langsam werde ich etwas ungehalten. „Jetzt gehen wir …“ Doch er sagt nicht wohin. Das frage ich ihn. Als Antwort erhalte ich ein geheimnisvolles Lächeln.

„Vivere“, sagt er schließlich. Ich kann kein Latein, aber das verstehe ich – Leben. Was soll das jetzt heißen? „Vivere Doris. Komm an.“
Ich folge ihm in seine Wohnung. Irgendwie hat es dort enden müssen. Oder fängt es erst an?
Wenn ich das nur wüsste.

Die Wohnung ist so gut wie leer. Im Wohnzimmer sehe ich nur einen Schrank, auch der fällt mir durch Inhaltslosigkeit auf. So wie mein Hirn derzeit. Es funktionieren nur die lebenserhaltenden Systeme. Was mache ich hier?

Kurz danach sitzen wir auf dem Boden, trinken Wein aus Kaffeetassen und lachen über die Sonnenflecken, die an der Wand tanzen. Mein Hirn ist noch immer leer. Womit könnte ich es füllen?

Neue Gedanken?
Etwa so abwegigen, etwas mehr Zeit mit mir selbst zu verbringen?
Wer ist Amatus?

Er trinkt aus, springt auf die Füße und zerrt mich hoch. Lachend und Unsinn singend tanzt er mit mir durch die leere Wohnung. Meine Unsicherheit nimmt abermals zu und ich komme mir sehr fehl am Platz vor. Aber er lässt es nicht zu, dass ich mich verabschiede. Zögernd beginne ich, mich wieder fallen zu lassen.

Was hast du vor, Amatus?
Keine Antwort.
Was hast du vor, Doris?
Keine Antwort.

Mit einem Mal fühle ich seinen Gesang. Dieser Nonsens, den er da von sich gibt, er dringt von den Fußsohlen in mich, bringt meine Körperflüssigkeiten zum Schwingen. Ich falle. Fange mich auf und lasse mich weiter gleiten.

Wir kugeln am Boden, balgen uns wie kleine Katzen. Ich höre mich lachen. Endlich kann ich lachen. Es ist schön mit Amatus. Schon lange habe ich mich nicht mehr so gut, so lebendig gefühlt, so ganz bei mir.

Dieser Honigtopf, Amatus. Livere, jetzt weiß ich, was er meinte.

Ich küsse ihn. Plötzlich will ich mehr, habe das Bedürfnis, mich diesem fremden Mann hinzugeben. Was habe ich zu verlieren? Ich bin doch allein. Warum nicht?

„Warum nicht?“, fragt er lächelnd. Zärtlich beginnt er mich auszuziehen. Küsst dabei jedes Stückchen Haut, das er bloßlegt. Ich warte nur noch und lasse geschehen, so wie ich es noch nie ließ. „Mach deinen Geist frei“, flüstert er und ich komme mir einen Moment lang vor, als wäre ich in eine Sekte geraten. „Nein, keine Sekte“, sagt er. „Du bist nur an Amatus geraten und der lässt dich fallen und fängt dich wieder auf. Nur dieses eine Mal.“ Bevor ich etwas sagen oder über diese Worte nachdenken kann, küsst er meine Bedenken weg.

Ich versinke in einer Wolke des Wohlbefindens, anders kann ich es nicht ausdrücken. Als ich heute Morgen verschlafen in den Bus stieg und auf die ganze Welt zornig war, dachte ich von mir als solitäres Wesen, so als sei ich eine Insel. Jetzt sehe ich, dem ist nicht so.

Erst als ich völlig gelöst vor ihm liege, entkleidet er sich. Noch nie sah ich so einen schönen Körper. Er sieht aus, wie eine Statue, so ebenmäßig, fast als wäre er nicht von dieser Welt. Wieder frage ich mich, wer er ist.

Eigentlich sollte mir sein Name schon Antwort sein, aber ich komme nicht dahinter, denn abermals lässt er mich in seinen Küssen ertrinken, bringt mein Blut in Wallung und mein Herz zum Rasen. Eine nie gekannte Begehrlichkeit macht sich in mir breit. Nur einen kleinen Moment lang, versuche ich sie zu unterdrücken, dann falle ich in seinen Atem. Im wahrsten Sinn des Wortes, tauche ich in seine Küsse und er …

lässt mich die Welt vergessen, indem er mich einfach so nimmt, in mich dringt, mich besteigt wie ein Hengst eine rossige Stute und ich genieße es wie nie zuvor. Plötzlich liebe ich diesen Mann, der mir mein Gefühl für mich wiedergegeben hat.

Es dauert nicht lange und ich werde von einer Orgasmuswelle nach der anderen hinweggespült. Er ruft einen Namen, aber es ist nicht meiner. Oder doch? Theodora, nennt er mich.

Als wir befriedigt nebeneinander liegen und ich in sein sanftes Gesicht blicke, frage ich ihn nach dem Namen. „Es ist doch deiner. Doris ist die Kurzform von Theodora, das bedeutet Gottesgeschenk.“ Er scheint erstaunt, weil ich das nicht weiß. Naja, es gibt viel, das ich nicht weiß. Zum Beispiel, wie spät es ist.

Ich schaue zum Fenster hinaus. Da sehe ich, dass es bereits dunkel geworden ist. Den ganzen Tag habe ich mit Amatus verbracht und seit dem späten Vormittag nicht mehr an die Arbeit gedacht. Es ist ein gutes Gefühl.

Aber nun macht sich doch etwas Panik in mir breit. Ich sollte nachhause fahren, denke ich. Wieder scheint er meine Gedanken zu lesen, denn er sagt: „Ich fahre dich heim, aber vorher gehen wir noch etwas essen.“

Noch völlig im Bann des Erlebten, stimme ich zu und wir gehen in ein indisches Restaurant. Was ich konsumiere, weiß ich nicht. Es ist scharf und füllt meinen Magen. Immer wieder wird mein Blick von Amatus angezogen. Theodora hat er mich genannt. Eigenartig, das sagte früher nur Opa.

„Bin ich egoistisch, weil ich meine Ruhe haben will und die Familie auf Abstand halte?“, frage ich. Wir stehen bereits vor meiner Haustür und es ist noch immer schwül. Ich merke, ein Gewitter zieht auf. Lange sieht er mich an. Er ist sehr ernst, dann sagt er: „Egoistisch ist es nicht, nur sonderbar. Kein Mensch ist für sich allein, Theodora. Schau auf dich.“ Er wendet sich zum Gehen. Schnell sage ich noch: „Danke für diesen schönen Tag.“ Lächelnd dreht er sich um. „Es war mir ein Vergnügen und eine Freude, dich getroffen zu haben.“
„Sehen wir uns wieder?“
„Ich weiß nicht. Wenn du mich brauchst, werde ich da sein. Genieße dich und dein Leben.“
„Wer bist du? Bist du ein Engel?“, wage ich weiterzufragen.
„Nein oder denkst du, Engeln ist es gestattet zu vögeln. Aber du kannst mich als Boten sehen.“ Wir lachen über diese Bemerkung. Ich glaube auch nicht, dass Engel so vögeln können. Aber irgendetwas ist trotzdem an ihm, das nicht von dieser Welt ist.

Dann löst er sich einfach auf und ich stehe da und starre die leere Gasse entlang während ein Sturm aufzieht. Die ersten Regentropfen beginnen zu fallen und ich starre noch immer.

Was war das nur für ein Tag?
Habe ich es etwa nur geträumt?
Ein Wunschtraum?

Ich angle in meiner Tasche nach den Schlüsseln und fühle etwas Fremdes. Bevor ich es mir ansehe, gehe ich in meine Wohnung, mache das Licht an. Erst jetzt sehe ich nach.

Vorsichtig und mit heftig klopfendem Herzen ziehe ich den Gegenstand aus der Tasche und erstarre. Es ist …

Amatus!

Er wird immer hier sein.
Ich denke, ich kann mich irgendwie doch ganz gut leiden.
Ich denke …
Ich denke einfach zuviel.

(c) Herta 7/2010
Schwelg ...
... oh Herta, du schreibst einfach wundervolle Geschichten! Ich habe sie eben wartend auf einem lauten großen Bahnhof gelesen und bin ganz abgetaucht dabei. DANKE!
Ha, mein Zug ist da. Mal schauen, ob ich Amatus sehe ...

und liebe Grüße
Gudrune
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Danke
gute Rune und gute Reise.

*blumenschenk* Herta
****ra Frau
2.917 Beiträge
<--- schon mal einen Amatus bestell....
**********Engel Frau
25.831 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wie schön!

Will auch so einen Amatus haben... *g*

Aber ich glaube, er ist in uns allen - wir müssen ihn nur zulassen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
So ist es, lieber gefallene Engel ...

Danke, liebe Herta, dass Du uns daran erinnerst!

(Der Antaghar)
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Ich danke euch!

*danke*


Hat zufällig jemand von euch die Stadt erkannt? *fiesgrins*


*sonne* Herta
****ra Frau
2.917 Beiträge
Herta
ich kaufe ein W und ein I und ein E und ein N

*gg*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Da musst du weiterkaufen. *ggg*

Das N kannst du behalten. Ich gebe dir noch den Hinweis: Die Stadt kommt im Museumsnamen vor *ggg*

Lentos *zwinker*


*sonne* Hertamatus
****ra Frau
2.917 Beiträge
*gg* ok, dann doch LINZ ? da war ich nämlich schon mal... aber nicht im Museum. Hatte ja auch keinen Amatus dabei....
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
BINGO!

Linz ist doch eine schöne Stadt, wenn man die netten Fleckerln kennt.


*sonne* Herta
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