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Nie wieder!

Nie wieder!
Begonnen hat es vor etwa 37 Jahren. Alle taten es. Man war cool, wenn man es tat. Überall wurde dafür geworben. „Tut es und ihr fühlt euch frei!“

Wie viele Andere fiel auch ich darauf rein. Ich begann damit, obwohl es am Anfang nicht wirklich schön war! Ich war Zwölf, viel zu jung um zu erkennen was ich da tat, aber ich gehörte dazu.

In den kommenden Jahren gewöhnte ich mich daran, ignorierte den aufsteigenden Schwindel, der mich überkam, wenn ich es tat, steigerte es.

Nach elf Jahren gab es den ersten Wahnschuss. Ich erhielt die Diagnose MS. Die folgenden 2 Jahre versuchte ich diese Diagnose zu verdrängen, steigerte es noch mehr, weil ich dachte es beruhigt mich und es hilft mir ausgeglichener zu sein! Ich sah nicht, was ich meinem Körper antat. Irgendwann hatte ich mich mit meiner Krankheit arrangiert. Das Leben lief wieder in normalen Bahnen.

Weitere 10 Jahre später erfolgte der nächste Wahnschuss. Ich fühlte mich sehr schlecht, war schlapp und hatte Schüttelfrost. Nach einigen Tagen ließ ich mich ins Krankenhaus einliefern. Nach kurzen Untersuchungen stand fest: Lungentumor!

So, jetzt hatte ich den Salat! Ich schwor mir: Nie wieder!

Ich hatte Glück! Der Tumor war gutartig und bildete sich unter Therapie zurück. Ich war noch einmal von der Schüppe gesprungen.

Zweieinhalb Jahre tat ich es nicht, fühlte mich gut dabei und fragte mich, warum ich überhaupt damit begonnen hatte, denn mit den Jahren wurde es als uncool angesehen, wenn man es tat..

Dann war ich dabei als ein geliebter Mensch starb und da tat ich es wieder! Nichtachtend der ganzen Wahnschüsse, die mein Körper mir schon geschickt hatte.

In der folgenden Zeit meines Lebens habe ich sehr oft versucht es zu lassen. Es brauchte aber jedes Mal nur ein kleines Rütteln an meiner Stabilität, um wieder damit zu beginnen.

Vor drei Tagen war es dann wieder so weit. Mein Entschluss stand fest: Nie wieder eine Zigarette! Das hielt genau bis gestern Abend. Ich steckte mir wieder eine an und konnte es nicht wirklich genießen.

Wie kann eine Sucht einen Menschen nur so in Schach halten! Wo ist mein Wille bei dieser Sache? Ich bin doch sonst so verdammt stark. Ich habe mir geschworen: Jetzt reicht es! Nie wieder!

Luna
nun...
ein alter - inzwischen verstorbener bekannter - sagte einmal zu mir "das rauchen aufgeben? das ist doch ganz einfach, das hab ich schon 100 X gemacht" *lol*
ich habs damals gegen den widerstand fast sämtlicher freunde, bekannter und meiner frau, aufgehört. ich sagte mir immer wenn ich ganz stark in bedrängnis war (partys, sorgen, lust) "morgen fang ich wieder an mit dem rauchen, heute laß ich es noch aber ich freu mich schon auf morgen". ich habs dann nie wieder geschafft anzufangen.
das war vor 13 jahren.
...ach ja...mein inzwischen verstorbener bekannter hat sich übrigens totgesoffen!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Tja, wenn die Menschen, die angeblich so FREI sein wollen, sich selbst nach und nach ohne jede Not zum Sklaven einer Sucht machen, also unfrei werden - nur weil sie anderen irgendwann mal imponieren wollten ...

Interessant finde ich Deine Wort-Erfindung "Wahnschuss" (statt Warnschuss), denn es ist ja eine Art Wahn, wie jede Sucht. NUr hättest Du deutlicher machen müssen, dass damit nicht doch "Warnschuss" gemeint und es somit nur ein Fehler ist - das hat mir gefehlt.

Möge das "Nie wieder!" eintreffen.

(Der Antaghar)
Danke für den Hinweis.
Das war wohl eine Freudsche Fehlleistung!
Natürlich wollte ich Warnschuss schreiben. Habe aber wohl an den Wahnsinn einer Sucht gedacht *haumichwech*
Luna
Ja, so kann es gehen
Freudsche Fehlleistung - - -

aber was diese Sucht angeht:

ich hörte auf, als mir klar wurde, wenn ich so weiter mache, dann sind meine Kinder Vollwaisen - -
und DAS wollte ich auf keinen Fall, denn ich liebte sie und habe alles für sie getan - - - für und um sie gekämpft - - -

und dann ging es ganz einfach - - -

die angebrochene Schachtel auf dem Schreibtisch wollte mich locken,
doch ich wollte nicht, ich sagte mir: ich bin stärker als du ! Basta

Diese Lockung dauerte drei Monate, dann warf ich die Schachtel weg.

Heute wird mir übel wenn ich den Rauch rieche und einatmen muss.

Jeder muss es für sich ausprobieren - - -
will ich es oder lass ich mich gehen - - -
danke
für diese kurzbiographie hier in kurzgeschichte. eine geschichte aus dem leben, zum nachfühlen, reinfühlen und sich selber zu hinterfragen.
hat gut getan. und war für mich vielleicht mal wieder eine motivation, es auch mit nie wieder zu tun....

hattu guut demacht *tipp*

lieber gruss schokozwerg
Gutes Thema - Süchte wie diese, auch Anderes, was einem nicht gut tut und man trotzdem nicht lässt, sind ein spannendes Thema.
Ich denke immer darüber nach, welches Defizit dahinter steckt, dass man etwas Schädliches (Ekliges, Schmerzendes) als Ersatz nimmt...
ein befreundeter Arzt meinte einmal zu meiner Raucherei: "du küsst wohl nicht genug, deswegen das orale Defizit" - er hatte recht! *g*
Nie wieder...
...denke ich mir Abend, wenn ich schon eine Schachtel geraucht habe...nie wieder und dann am Morgen...die Sucht lässt mich 1000 Ausreden einfallen, ich verstehe Dich zu 100% *g*
Mein Problem ist, dass ich mir immer sage, ich rauche gerne!

Wenn ich allerdings ein paar Tage/Wochen oder Monate nicht geraucht habe, probiere ich eine. Schlimmer Fehler. Sie schmeckt einfach nur furchtbar, mir wird schwindelig und meine Beine zittern.

Trotzdem stecke ich mir die nächste an, weil, es hat ja schließlich mal geschmeckt!

Der Mensch ist manchmal zu bescheuert!

Luna
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das Hauptproblem ist, das Raucher "gelernt" haben, Rauchen sei der Normalzustand und es sei gut.

Der Normalzustand von jedem von uns ist aber, dass es uns gut geht, auch wenn wir nicht rauchen.

Wieso versucht man, einen "kranken" Zustand zu erreichen? Weil man einem Trugschluss unterliegt und darauf reinfällt, dass kurzfristig, also für den Moment, eine Zigarette entspannen oder anregen kann (was wir dann jeweils als wohltuend empfinden). Doch das ist nur für den Moment - nicht anders als bei einem Junkie oder Alkoholiker.

Und so macht man sich zum Sklaven eines bestimmten Stoffes - auch wenn man auf allen anderen Gebieten angeblich so ungeheuer frei ist. Am deutlichsten wurde mir das neulich mal wieder beim Besuch in einer Klinik, als ein Raucher, dem ein Bein abgenommen worden war, sich ins Raucherzimmer begab, um sich eine anzustecken - er wollte wohl unbedingt auch noch sein zweites Bein verlieren. Vielleicht war die OP so geil?

Ich hab in meinem Leben drei Mal mit dem Rauchen aufgehört (das letzte Mal vor ca. zehn Jahren - und das hat bis heute wunderbar gehalten, mir geht's langfristig wesentlich besser als vorher), weil ich mir selbst gesagt habe, dass ich allein entscheide, was ich mit meinem Körper mache, und mir dabei nicht von irgendwelchen lächerlichen Glimmstengeln dreinreden lasse ...

(Der Antaghar)
Naja, ich merke ja auch, dass es mir körperlich wesentlich besser geht, wenn ich nicht rauche.

Mein großes Problem ist die Zeit, die ich jetzt habe. Bei 40 - 60 Kippen am Tag, ist viel Zeit fürs Rauchen draufgegangen, die mir jetzt zur Verfügung steht.

Was macht man mit dieser Zeit?

Luna
Bei mir ist es auch ein Pausensignal (das ich mir vor allem selber setze) - da gestehe ich mir hinsetzen und Nichtstun für 10 Min. zu...
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Tja und ich bin so dämlich, mich mit Zigaretten zu "belohnen"...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Man könnte ...
... es ja auch mal ganz anders betrachten:

Es ist nie jemand früh gestorben, der bis ins hohe Alter geraucht hat!

*haumichwech*

(Der Antaghar)
Das ist wohl wahr, Antaghar!

Hab auch noch keinen getroffen. Aber ich merke schon, dass es mir ohne körperlich viel besser geht, nur psychisch halt nicht *nene*

Luna
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Liebe Luna!

Das ist der Entzug, und das ist ganz normal. Wenn Du das aushältst und durch bist, geht's Dir noch viel besser.

Solltest Du Dich dann immer noch psychisch nicht gut fühlen, dann weißt Du wenigstens, dass Du irgendein "Problem" in Dir mit dem Rauchen zudeckelst, welches auch immer ... Und Du kannst es vielleicht mal in aller Ruihe betrachten und lösen?

(Der Antaghar)
Da wird es sicherlich das eine oder andere Problemchen noch geben!

Das letzte Mal hat es mir sehr geholfen mir jeden Tag zu sagen: "Heute rauche ich nicht, aber morgen kaufe ich mir Zigaretten!" Mist nur, dass nach vier Monaten das "Morgen" kam!

Luna
*******ose Frau
793 Beiträge
Liebe Luna,

das wird jetzt ein bisschen länger...

Vor einem Jahr hatte ich eine schlimme Bronchitis. Die Lungenfachärztin machte mit mir das ganze Programm an Lungenfunktionstests, Röntgen usw. Dann kam von ihr dieses Statement: "Dafür dass Sie rauchen, sieht das hier alles ganz gut aus. Aber Sie haben jetzt doch schon drei Wochen nicht geraucht, wie wäre es denn, einfach gar nicht wieder damit anzufangen?"

Ich war 42 Jahr alt, rauchte mit einer Unterbrechung von drei Jahren schon seit meinem 14. Lebensjahr. Ich hatte mich immer als „Genussraucher“ bezeichnet, denn wenn ich gestresst war oder viel zu tun hatte, rauchte ich wenig, vergaß es manchmal sogar völlig. Aber abends wurde es nachgeholt. Wenn der gemütliche Teil des Tages anfing, da qualmte ich, was das Zeug hielt. Ich belohnte mich mit etwas, was richtig schlecht für mich war. Und wehe, es waren nur noch zwei Zigaretten in der Schachtel und keine neue da. Oje. Da bin ich selbst kurz vorm Schlafengehen noch zur Tankstelle und hab mir eine neue Schachtel gekauft!!!

Solch irrationales Verhalten kann man niemandem erklären. Vor allem, wenn man ansonsten ein Mensch ist, der auf seine Gesundheit achtet, sich gesund ernährt, Sport treibt, spirituell an sich arbeitet, damit es einem gut geht. Rauchen passt da nicht rein, aber man tut’s trotzdem.

Die ganzen rationalen Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören, kennt ja jeder… die ziehen halt überhaupt nicht. Da hört man nicht hin, zu jedem Argument bringt man schlagfertig das Gegenargument, und wenn es noch so abgedroschen ist.

Es passiert im Kopf bzw. im Unterbewusstsein. Worte wie „nicht“ oder „nie wieder“ kommen da nicht an.

Du machst dir so viele Gedanken über das Rauchen bzw. das Aufhören, wo soll denn da das „Aufhör-Signal“ herkommen? Du beschäftigst dich so intensiv mit etwas, das du aufgeben willst. Du gewährst etwas, das du nicht mehr willst, soviel Raum. Du rechtfertigst dein Tun vor dir selber, findest tausend Gründe, warum du es machst. Dreh’s mal um und schau mal, wie das für dich klingt...

Überleg mal, ob du etwas, das so schlecht für dich ist, wirklich so viel Macht über dich und dein Leben geben möchtest.

Vielleicht hilft das ja?

Liebe Grüße von Magic_Rose
*roseschenk*
Ich danke dir, Magic! Das kommt mir alles so bekannt vor.

Ich denke, dass ich mich so mit dem Nichtrauchen beschäftige, weil es seit Jahrzehnten einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben hat.
Und jetzt fehlt natürlich etwas.

Ich habe mir fast 40 Jahre eingeeredet, dass ich gerne rauche, das es gut schmeckt und dass ich mir die Zigaretten verdient habe. Es dauert natürlich länger, sich klar zu werden, dass man sich die ganzen Jahre etwas vorgemacht hat.

Warum schaffen es eigentlich andere Raucher die Kippen wegzuwerfen und das wars?

Luna
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Warum schaffen es eigentlich andere Raucher die Kippen wegzuwerfen und das wars?

Vielleicht, weil das Rauchen für sie keine Ersatzbefriedigung für etwas anderes war?

Oder weil sie dem Rauchen keine solche Macht über sich gegeben haben?

Es gäbe viele Möglichkeiten ... *gruebel*

(Der Antaghar)
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