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Fragen zum S

nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Fragen zum S
Notgedrungen bin ich auf eine weitere Frage gestoßen, die aber schon lange in meinem Kopf geistert und sich immer wieder bemerkbar macht. Es ist eine gemeine Frage, dich mich auch zwang, über mich selbst nachzudenken.

Dir Frage des Sklaventums.

Das moderne Sklaventum, wohlgemerkt, in dem wir alle stecken, hineingeboren sind.

Doch zuerst zu mir. Ich erkannte, wie sehr ich Sklave meiner selbst bin, meiner eigenen Ängste und Süchte, wie sehr ich darin verkettet bin. Doch daraus könnte ich mich mit etwas gutem Willen selbst befreien. Aber darum geht es nicht. Das würde vielleicht einen Therapeuten freuen, aber den brauche ich nicht. Also, wer therapeutisch tätig sein will, muss sich ein anderes Opfer suchen, denn ich bin gesund.

Das moderne Sklaventum. Ich frage mich, wie weit wir eigentlich vom Altertum weg sind. Nicht gar so weit. Unsere Wohnungen sind vielleicht etwas größer und moderner, aber die Methoden sind in etwa die gleichen geblieben, aber subtiler, besser versteckt, nicht mehr ganz so offensichtlich.

Den meisten von uns wird bereits als Neugeborenes ein Glaube aufgezwungen und als Kind schon wird man indoktriniert, was man zu glauben und zu denken hat. Kleine Kinder werden mit Werbung zugemüllt, damit sie nicht zu denken lernen. Wir lernen wie wir uns zu verhalten haben, um in der Gemeinschaft nicht ungut aufzufallen. Sicher, es ist gut für das Kollektiv, wenn man sich sozial verhält, den anderen gegenüber Rücksicht übt und sich gegenseitig hilft – das nenne ich menschliches Grundkapital und setze ich einmal voraus. Doch darum geht es hier nicht.

Wir müssen unseren Kindern viel zumuten, damit wir in unserem Hamsterrad funktionieren können, immer weiter laufen, schneller, schneller, immer schneller und bitte mit immer weniger Futter – denn Futter kostet Geld und das würde die Gewinnmaximierung schmälern, denn darum geht es unseren Haltern: GEWINNMAXIMIERUNG!

So funktioniert das moderne Sklaventum:

Man gebe den Menschen, hier Sklaven, das Gefühl frei zu sein, statte sie mit etwas Geld und einer geringen Menge Luxus aus, gewähre noch einige arbeitsfreie Tage und dann läuft der Hamster im Rad. Spurt der Sklave nicht, dann wird mit Entlassung gedroht, solange, bis er entweder weg ist und ein billigerer, willigerer Sklave gefunden wurde, oder der andere sich bescheidet und weitermacht. So etwas nenne ich psychologische Folter – das Schüren von Angst steht sogar in den Folterlisten einschlägiger Menschenrechtsorganisationen. Warum wird das nicht endlich einmal erkannt und angeprangert?

Der Durchschnittsmensch wird täglich gefoltert!

Nicht nur mit Angst, die in den Medien gekonnt verbreitet wird. Ich denke da jetzt an Werbung und diverse Fernsehsendungen, die das normale Denkvermögen eines Durchschnittssklaven herabschraubt und ihn passiv macht. Dazu kommt noch das genmanipulierte und mit Chemikalien versetzte Futter und der Sklave merkt nicht mehr, wie er gefoltert, sein Körper zerstört wird. Wegen der erzwungenen Bewegungslosigkeit werden dann neue Krankheiten erfunden, die mit immer wirksameren Medikamenten behandelt werden, die der Sklave natürlich von seinem geringen Salär selbst bezahlen muss. Einige verschaffen sich in diversen Sportvereinen Bewegung, was dem Sozialverhalten der Gemeinschaft zugute kommt, aber meist nicht dazu angetan ist, den Geist am Laufen zu halten.

Der Sklave soll in der Schwebe zur Krankheit gehalten und geistig träge bleiben.

Wie geht das?

Ganz einfach!

Man schüre wieder Angst vor diversen Krankheiten, schicke die Sklaven einige Male im Jahr zum Arzt, das Gesundheitssystem, allen voran die Pharmaindustrie, muss von etwas leben. Der Sklave wird nicht angehalten, die Maßnahmen des Arztes und der Industrie zu hinterfragen, sondern das zu nehmen, was ihm bezahlt wird, auch wenn es ihn schlussendlich umbringt und Alternativen billiger und hilfreicher wären. Denn der Sklave finanziert das System ohnehin selbst durch seine Abgaben und Steuern. Die Ärzte, ebenso Sklaven, wenn auch besser situiert, werden angewiesen, teure und oft wenig wirksame Behandlungen vorzunehmen. Denn auch sie befinden sich im Hamsterrad und werden von der Industrie gesteuert und bezahlt.

Sie sehen, einen Sklaven zu halten ist nicht sonderlich schwer – wir wissen das aus unserer täglichen Erfahrung mit dem Hamsterrad.

Wie sieht nun der Tagesablauf so eines Durchschnittssklaven aus? Ich schreibe jetzt von denjenigen, die sich im Rad befinden und nicht wegen irgendetwas ausgemustert wurden, denn das ist in diesem System Gang und Gäbe.

Wecksignal frühmorgens, obwohl der Organismus noch Schlaf verlangen würde, um sich gesund zu erhalten.
Frühstück – viele verzichten bereits darauf (so auch ich – aber mir wird schlecht, wenn ich so früh etwas esse)
Zur Arbeit hasten und dabei im Stau stehen, denn die Fahrzeuge sind ein weiteres Mittel, um die Sklaven daran zu hindern, sich zu bewegen und außerdem hält es die Sklaven weiter in Abhängigkeit, denn die Fahrzeuge inkl. Treibstoff müssen finanziert werden, von der Versicherung ganz zu Schweigen.
Das Hamsterrad, sprich die Arbeit – zumeist sehr schlecht bezahlt und oftmals die Sklaven unterfordernd, bis sie sich aufgrund der Überlastung (auch Unterforderung kann überlasten) selbst umbringen. Die Selbstmordrate nimmt in einigen Erdteilen ein Maß an, das bedenklich stimmen sollte. Aber das ist nicht wichtig – das Rad muss am Laufen gehalten werden und Nachschub an Sklavenmaterial gibt es mehr als genug und viele, besonders in unseren Breiten, sind nicht nur Willens es zu tun sondern treiben es noch schneller an.
Irgendwann gibt es eine Mittagspause, wenn man Glück hat, braucht man keine Kantine aufzusuchen, sondern speist etwas Mitgebrachtes. Dann geht es weiter, bis am Abend das Signal zur Heimfahrt das Arbeitsende ankündigt.
Man staut wieder einmal, was einen hohen Verlust an Erholungszeit mit sich bringt, denn während man im Stau steht, rastet man nicht etwa, nein man wird nervös, man will nachhause, sich hinlegen, es sich endlich etwas gemütlich machen und sich etwas gönnen – Ruhe nämlich. Dabei lässt sich der Durchschnittssklave vom Fernsehen berieseln, bis er einschläft. Doch manchmal ist er so hoch gepuscht, dass er nicht einschlafen kann, dann helfen erneut Medikamente, die es am nächsten Tag noch schwerer machen, wach zu werden und eine weitere Pille schafft Abhilfe – ein Teufelskreis, der nur im Leid des Sklaven enden kann.

Sie sehen, Sklavenhaltung ist nicht schwer und einen großen Unterschied zu den Sklaven der Antike sehe ich nicht.

Plebejer waren wir einst und sind wir geblieben. Sollten wir uns einmal erheben und gemeinsam gegen unsere Halter und deren Helfershelfer vorgehen, dann brennt die Welt.




(c) Herta 8/2010
*****e_M Frau
8.519 Beiträge
Zünden wir sie doch ganz einfach jeden Tag ein bißchen an.....!!

Tolle Gedanken Herta, Kompliment!

Schönes Wochenende,

LG, Odette
Genau das ist die Frage
Sollten wir uns einmal erheben und gemeinsam gegen unsere Halter und deren Helfershelfer vorgehen, dann brennt die Welt.

Es ist doch alles bekannt, was du hier schreibst. Nur ist es leider nicht vielen bewusst. Und kurioserweise, wenn sie davon unterrichtet werden, wehren sie ab, hängen an all den versklavenden Dingen.

Warum?

Aus Bequemlichkeit? Aus Angst? Aus Sorge um die Angehörigen?
Möglich.

Trotzdem - alle haben einen freien Willen. Warum wird er so wenig genutzt? Sind es immer nur die äußeren Umstände, die ein Handeln einschränken? Wohl kaum.

Was dann? Was genau hält uns ab davon, zu handeln?
Wir könnten uns zumindest teilweise entziehen, hier und da nicht mehr mitmachen (was in einigen Bereichen durchaus schon Wirkung zeigt) - warum wird es so selten getan?

Was ist unser eigener Anteil daran, dass wir wie Sklaven gehalten werden?
Unbequeme Frage - ich weiß. Aber seit ich sie mir stelle und Stück für Stück hinterfrage, was »die Umstände« mit mir machen, haben sie mich, auch Stück für Stück, weniger im Griff.

Das fühlt sich gut an.
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Auch wir entziehen uns in gewissen Bereichen, was das Leben manchmal nicht unbedingt einfacher macht, weil es etwas unbequemer wird, aber dafür ungleich reicher.

Trotzdem - alle haben einen freien Willen

... das wage ich eben etwas zu hinterfragen. Wie frei ist der Wille wirklich? In wie weit ist unser aller Handeln beeinflusst? Wo beginnt der freie Wille und wo die Indoktrination?

Was ich noch vergaß zu schreiben: Bildung bzw. diese Art der Unbildung, die wir in den Schulen vermittelt bekommen ist nicht gerade dazu angetan, den freien Willen zu fördern. Was lernt man dort? Wer nachhakt oder nachfragt, vielleicht sogar hinterfragt, wird ausgesondert. Wer will schon gerne aus dem Gruppenverband ausgeschlossen werden?

Ich danke euch für's Lesen meiner wieder etwas unbequemen Frage, die einen aus der eigenen Lethargie aufrütteln darf.

*experimentier* Herta
Ich bleibe dabei:

WIR HABEN EINEN FREIEN WILLEN - wie mögen nur manche Folgen nicht so recht, die sich aus der Anwendung dessen ergeben, wie zum Beispiel, aus dem Klassenverband ausgeschlossen zu werden.

Und genau da, beim Abwägen, beim Für und Wider, fällt man aus freiem Willen eine Entscheidung. Manches billigen wir dann MIT unserem freien Willen, was wir trotzdem nicht gut heißen.

Danke, liebe Herta, für diese weitere aufrüttelnde und nachdenklich machende Kurzgeschichte.

*zwinker*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Bitte gerne, obwohl es keine Kurzgeschichte ist, eher eine Kolumne oder wie immer man das auch bezeichnen mag.

Es gibt so viele Fragen und Sichtweisen, gerade was den freien Willen betrifft - da drehe ich mich etwas im Kreis, weil viele Entscheidungen des täglichen Lebens auf einer unbewussten Ebene ablaufen, sich automatisiert haben.

Und bevor mich die nächste Erkenntnis (er)schlägt widme ich mich jetzt dem kleinen Hamsterrad des Haushalts - freier Wille (?)
Aber ja doch, liebe Herta, es ist dein freier Wille, erstmal den Haushalt zu machen (hab grad den Abwasch fertig - völlig freiwillig gemacht, weil ich ihn weghaben wollte). Du musst ja nicht, aber du kannst. Und wenn du dich dafür entscheidest, tust du es aus freiem Willen.

Es ist oft eine Einstellungssache. Oder nicht?
Ich merke oft, dass wir vieles tun, weil wir meinen, andere oder die Umstände zwingen uns dazu. Aber letztendlich ist es immer unsere eigene Entscheidung da mitzumachen - wenn wir es denn tun.

Zum Beispiel gibt es in Deutschland keinen Impfzwang. Niemand MUSS sich impfen lassen. Trotzdem tun es unendlich viele. Und genau da finde ich, wird zu wenig nachgedacht, sich zu wenig selbst informiert. Es macht ja Mühe, kostet Zeit und verlangt letztendlich nach einer Entscheidung. Und es ist so viel einfacher, das zu tun, was alle tun, ohne sich langwierigen Recherchen zu widmen ... aber wenn ein Impfschaden da ist, oder das Immunsystem verrückt spielt, dann fallen wir aus allen Wolken ... wir haben ja nicht gewusst, dass ... wirklich? Und warum nicht?
(Das ist nur ein kleines Beispiel, aber es lässt sich auf so unendlich viele Dinge im Alltag übertragen - wir haben so vieles selbst in der Hand und geben doch so viele Entscheidungen aus derselben an andere ab).

Traurig, nicht wahr?
Traurig und wahr
liebe Herta. All zu viel hat sich nicht wirklich geändert im Lauf der sogenannten Zivilisation.
Am schlimmsten traf mich diese Erkenntnis bei der Teilnahme an den "Montagsdemos" (weis noch jemand worum es dabei ging ? )
Nach einem kurzen Massenandrang verlief sich die Sache im Sand, und wir paar Leutchen die einfach nicht aufgeben wollten, wurden wie Aussätzige betrachtet.
Warum ist das so ? Weil die Menschen plötzlich zu der Einsicht kamen, dass es ihnen "doch nicht soooo schlecht" ginge. Jedenfalls nicht schlecht genug um dafür auf die Straße zu gehen. Lieber ruhig zuhause sitzrn und ja nicht auffallen - vielleicht wird ja nach der nächsten Wahl ( zu der die meisten dann eh nicht gehen) alles besser.
Ich kann ja noch im Verein große Reden schwingen, oder am Stammtisch das Maul aufreissen. Das verschaft Erleichterung - hat aber keine Folgen. So mag der Rebellen-Hamster sein Leben.

Tatsächlich aber wird noch viel geschehen müssen, bis die Menschen wirklich gegen das Treiben der Obrigkeit vor, und auf die Straße gehen.
Und dann, liebe Herta, mit Deinen Worten - brennt die Luft wirklich.
Meine Mistgabeln und Fackeln liegen jedenfalls immer in Reichweite.
LG
Joe
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der freie Wille
Erstmal danke wieder mal, lieber Herta!

Dann: Vieles läuft automatisiert, doch haben wir es dem dann auch erlaubt, automatisiert abzulaufen.

Abgesehen von unwillkürlichen Dingen wie dem Herzschlag, dem Atmen etc. (und selbst die lassen sich beeinflussen) haben wir immer die freie Entscheidung, was wir tun oder lassen - solange wir körperlich und geistig gesund sind.

Wir müssen nur auch mal den Mut haben, das anzuerkennen und nicht mehr aus unserer Wahrnehmung auszublenden, dass wir vieles durchaus anders machen könnten, aber es aus Feigheit, aus Bequemlichkeit, aus Gewohnheit oder aus anderen Gründen gar nicht anders wollen.

(Der Antaghar)
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank für eure Kommentare und Meinungen zum Thema - die ähnlich den meinen sind.

Wisst ihr, was mich ehrlich gesagt, in den letzten Tagen etwas nachdenklich gemacht hat? Natürlich wisst ihr das nicht - aber gleich:

Zu einer Veranstaltung wie der Love-Parade rennen Hunderttausende, aber wenn es darum geht, um die eigenen Rechte zu kämpfen, kann man froh sein, wenn ein paar Tausend Leute kommen.

Herta
absolute Zustimmung, liebe Herta-
der freie Geist war schon immer und ist immer noch eine Seltenheit.
Wenn er auch noch sozial verträglich sein will, ist es oft ein rechter Eiertanz - wie viele Kompromisse man macht, wann man nicht mitmacht, wann man mit oder gegen den Strom schwimmt....

wichtig ist, dass man noch spürt, was man tut, und ob es einem entspricht, oder bloß der Norm gerecht wird.

danke für den Text! *g*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zu einer Veranstaltung wie der Love-Parade rennen Hunderttausende, aber wenn es darum geht, um die eigenen Rechte zu kämpfen, kann man froh sein, wenn ein paar Tausend Leute kommen.

Darf ich mal eine mögliche Antwort versuchen?

Vielleicht ist das alles gar nicht so oberflächlich und leichtfertig, wie man auf den ersten Blick denken könnte? Ich halte es für möglich, dass in unserer Kultur und Gesellschaft nach wie vor das ekstatische Element der Begeisterung Lebendigkeit viel zu sehr fehlt, auch im sexuellen Bereich. Und in solchen Events wie der Loveparade oder an Fasching usw. suchen die Menschen danach, also nach etwas, das sie verloren haben (ohne zu wissen, was sie da eigentlich verloren haben und was ihnen fehlt). Sie suchen danach, um wieder ganz zu werden, um ihre eigene Kraft zu finden - ohne dass es ihnen bewusst ist. Und in orgiastischen Veranstaltungen kann man vielleicht für eine Weile einen Hauch davon spüren.?

Weil ihnen das aber ansonsten fehlt, lassen sie sich vielleicht so leicht verarschen, manipulieren, unterdrücken und ausbeuten?

Ich sehe immer das Bild vor mir, dass zwei Staatspräsidenten einen Krieg gegeneinander ausrufen. Im einen Land leben Menschen wie bei uns, im anderen leben Menschen voller Freude, Begeisterung und sexueller Erfüllung (das ist was anderes und weit mehr als nur Befriedigung) - mir erscheint es logisch, dass im ersten Land alle sofort Hurra! schreien, während im zweiten Land keiner auch nur im Traum daran denkt, ein Gewehr in die Hand zu nehmen und in den Krieg zu ziehen.

Mag sein, dass ich das etwas zu verklärt und unrealistisch sehe, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass genau an diesem Punkt der Hase im Pfeffer liegen könnte ...

(Der Antaghar)
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Diese Antworten habe ich mir auch schon gegeben, aber irgendwie scheinen sie nur einen Teil zu berühren. Was bringt es, wenn man sich nur einmal im Jahr unter dem Deckmantel eines organisierten Happenings hinauswagt?

Ich finde das alles zu viel Schein - oder auch organisierte Lüge, um die Menschen von den Tatsächlichen Problemen abzulenken.

Ihr wisst schon Brot und Spiele nur in einem etwas andere Rahmen.

*gruebel* Herta
ich bin ganz
meiner Deinung!

Doch irgendwie macht mir die Sichtweise auch Bauchweh.

Sie mal ein Schwarzweißbild und suggeriert, dass die Entscheidung für eine Seite, die Gute natürlich, die Sklaven erlöst.

Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass ich mich in der Rolle eines Team-, Gruppenleiters, Trainer, Chef einer kleinen Abteilung, also in irgendeiner Verantwortung für ein oder mehrere Gegenüber, ganz schnell von den "Sklaven" auf einen Thron gesetzt wurde. Am Stuhlbein wurde schon vorher gesägt. Das schafft Einsamkeit und eine genauso entwürdigende Versklavung der Entscheidungsträger. Dass daraus (nur zu oft gewollte) Fehlentscheidungen erwachsen, muss nicht wirklich wundern. Die Weigerung andere an Entscheidungen zu beteiligen beruht sehr oft auf der Erfahrung, dass die die am lautesten schreien, am wenigsten tun und weg sind, wenn es darauf ankommt.

Ich glaube, dass Freiheit wirklich nicht nur von der Aufhebung von Oben und Unten, der Abschaffung und Abwesenheit von beschränkenden Regeln abhängt, sondern von der inneren Entscheidung für das eigene Sein und Tun die Verantwortung zu sehen und sie anzunehmen.

Ich habe schon erlebt, wie anders ein Chef plötzlich reagiert hat, als er erkannte, dass er ein Gegenüber hat, das ihn zwar hart kritisiert, aber ihm nicht wie die Anderen bei Gelegenheit ein Messer in den Rücken jagt.
Und ich habe selbst bei Ämtern gemerkt, wie unterschiedlich ich behandelt werde, wenn mich ich als Opfer oder als Mensch einem Menschen gegenüber gefühlt und benommen habe.
Menschen (Wesen) pflegen das zu tun, was wir von ihnen erwarten, oder noch "schlimmer", was wir ihnen zutrauen!
Da der Inhalt dessen was wir sagen nur ca. 7% des Informationsaustausches ausmacht, lässt sich eranhnen, was unsere Glaubensätze über Hierarche und Absichten unseres Gegenübers ausmachen.

Dass die Angst vor Verantwortung, die Verschiebung auf Systeme und Obere zu der von Dir beschriebenen Anhäufungen von Ungerechtigkeiten führt, dass die "Verantwortlichen" Macht und Vorteile als Ausgleich für die Einsamkeit und das Risiko verlangen, ist das grausame aber logische Ergebnis.
Das zeigen ja auch die Ergebnisse der meisten Revolutionen, ob nun Herrscher oder ganze Systeme ausgetauscht wurden.

Ich sehe wirkluch nur eine reelle Chance, diesen Teufelskreislauf in eine Spirale zu verwandeln, wenn ich selbst in meiner Realität beginne, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, ihnen Positives zutraue(n will) und für mich und meine Welt selbst Verantwortung zu übernehmen.
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Das von dir Beschriebene kenne ich auch. Es ist leider Realtität, dass sich leichter schimpfen lässt, als etwas zu verändern, denn dann kann man jemand anderem die Schuld an Missständen geben. Ich war auch einmal so. Mittlerweile ist es mir egal, mit wem ich mich anlege - und so schlecht fährt man nicht damit, wenn man sich als Mensch auf Augenhöhe mit anderen Menschen trifft - seien es nun Untergebene oder Vorgesetzte (mit letzteren lege ich mich gerne an, ich glaube das mutiert zum Hobby)

Ich sehe wirkluch nur eine reelle Chance, diesen Teufelskreislauf in eine Spirale zu verwandeln, wenn ich selbst in meiner Realität beginne, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, ihnen Positives zutraue(n will) und für mich und meine Welt selbst Verantwortung zu übernehmen.

... das setzt voraus, dass sich jeder einzelne der zum Teil doch schon himmelschreienden Lügen bewusst ist, die uns zu einem bequemen Leben verhelfen sollen.

Konsumverweigern finde ich einen guten Ansatz. Wenn bestimmte Produkte gemieden werden, dann wird sich etwas ändern - nicht nur im Konsumverhalten sonder und besonders wird das Angebot dann besser werden. Ich denke da jetzt an das Genverbot in Österreich. Das war einmal eine halbwegs erfolgreiche Aktion - obwohl ich denke, es wird sich über kurz oder lang aufweichen, weil die Lobbyisten doch noch mehr Einfluss und viel, viel mehr Geld haben als der Rest von uns.

Aber als Konsument, Durschnittssklave, hat man doch einige Möglichkeiten - ich denke da mal kurz etwas zurück - es gab ja auch in Rom Sklavenaufstände, die dann die Zustände etwas änderten. Aber dazu braucht es vor allen Dingen Mut und ein Bewusstsein für die Änderung.

Einen Diktator oder eine Regierungsform gegen eine andere auszutauschen - ist Kosmetik.

Danke Olaf, für deine inspirierenden Gedanken - du bringst mich auf eine weitere Frage, die allerdings noch etwas warten und überdacht werden muss.

*knuddel* Herta
*******aum Paar
414 Beiträge
Fragen zum S
Falls ich im Gefängnis sitze macht es keinen grossen Unterschied ob die Gitterstäbe schwarz, grün,...oder gar vergoldet sind. - Doch meine Frau und ich haben den Ausweg gefunden. Obwohl wir teilweise immer noch solche Sklaven sind, ertragen wir es viel besser als vordem, weil wir jetzt ein Ziel haben welches sich Lohnt. - Und die Entscheidungen die wir wirklich frei treffen dürfen machen uns zufrieden und glücklich. *g*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Solange man das Gefängnis als solches nicht erkennt, macht es auch wenig unterschied. Dumm wird es nur, wenn man die Gitterstäbe sieht, aber keinen Ausweg aus dem Dilemma erkennen kann. Was man innerhalb dieser Mauern macht ist dann im großen Ganzen gesehen nicht mehr so wichtig.

Mein Text bezog sich eher auf das weltweite Unterdrückertum, das sich breit macht und die Massen schön brav hält, sie immer mehr überwacht und kontrolliert und keiner regt sich deswegen auf.

Ich fühle mich immer mehr eingeschränkt in meiner Bewegungsfreiheit, wenn ich meine Freiheitsrechte nutzen will.

Und dennoch bin ich in vielen Entscheidungen frei - ich bin nicht gezwungen, das ganze Spiel mitzuspielen. Und viele andere machen es auch schon so.

Vielen Dank für euren Beitrag @ Doppelbaum.


Herta
**********Engel Frau
25.831 Beiträge
Gruppen-Mod 
die Massen schön brav hält, sie immer mehr überwacht und kontrolliert und keiner regt sich deswegen auf.
Noch schlimmer ist für mich, dass es keinen mehr interessiert, wenn sich jemand deswegen aufregt. Dass man damit fast nichts mehr erreicht.
Bestes aktuelles Beispiel ist Stuttgart21.
Seit Wochen tägliche Demo's, seit Wochen zigtausend Menschen auf der Straße, Menschen stehen da und weinen - sie ziehen es dennoch durch und zerstören wertvolle und wunderschöne Parkanlagen, ein historisches Gebäude, die Umwelt durch die Spätfolgen und werfen Unmengen von Geld zum Fenster raus für ein Projekt, das nur die Geltungssucht derer, die es ins Leben gerufen haben, befriedigen soll.

Aber kein Geld für Schulen, Kindergärten... etc. etc.

Und mich macht dann noch dazu fast sprachlos, wenn meine Kollegen sich darüber aufregen, weil sie wegen "dieser Demo" mal wieder nicht rechtzeitig zum Feierabend nach Hause kommen, weil Stuttgarts Straßen verstopft sind.
Was tun diese Kollegen, wenn sie die nächsten 10 bis 15 Jahre nur noch verstopfte Straßen in und um Stuttgart haben wegen dieser Grobaustelle? Wo gehen sie hin in der Mittagspause zur Entspannung, wenn da kein Park mehr ist, keine Ruheinsel mehr mit jahrhundertealten Bäumen?
Ach ja, in 20 Jahren sollen da ja wieder neue Bäume stehen... toll.

Die Menschen, die hier leben, sind dagegen. Keinen interessiert es.
Ich könnte wirklich heulen vor Zorn, wenn ich darüber nachdenke, was die da machen.
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Oh, du schreibst da etwas leider sehr Wahres und Trauriges. Der Aufreger ist nicht der unnütze, sauteure Bau, sondern der Stau, aber sich dann beschweren, wenn es keinen Park gibt, in den man sich setzen könnte, stattdessen wird es noch mehr Glasfassaden geben.


Kürzlich sah ich einen Tagesschau-Bericht über die Eröffnung des Weinfestes in Stuttgart. Ich fand es erschreckend, dass Zugänge von der Bundeswehr bewacht wurden. Hat das jemand bemerkt? Draußen standen Demonstrationen und das Militär hat sie bewacht. Ich dachte immer, für die innere Sicherheit wäre die Polizei zuständig *gruebel* Wird da schon wieder etwas aufgeweicht, ohne dass es jemand mitbekommt?


Sich fragend wo das hinführen wird
Herta
**********Engel Frau
25.831 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ja, Herta, ich frage mich ehrlich auch, wohin das noch hinführt.
Und irgendwie erwecken sie doch damit schon den Eindruck, die Demonstranten wären gewalttägig und man muss sie "einzäunen" und überwachen.

So viel Polizei und Bundeswehr hatten wir hier in Stuttgart noch nie, zumindest kann ich mich nicht erinnern. Und das nur, weil sich die Einwohner gegen etwas wehren.

Wow... schöne neue Welt.

LG Gabi
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