Turkish Loverboy
Turkish LoverboyEs war einmal vor nicht allzulanger Zeit, ein kleiner Junge. Er war aufgeweckt, voller Energie und begriff schnell. Die Leute in seiner Umgebung mochten von seinen 6 Geschwistern, 3 Jungs und 2 Mädchen, ihn ganz besonders. Er war ein Sonnenschein, und seine Augen hatten ein furchtloses Funkeln. Fuat ist sein Name. Geboren wurde er am Mittelmeer nicht weit weg, aber auch nicht nahe an der Großstadt Istanbul. Er wuchs auf in einem kleinem Dorf. Sein Vater war Gemüsehändler auf dem Markt, sein Onkel Großbauer; und so war die ganze Familie am Handel beteiligt. Nach der Grundschule half Fuat lieber seinem Vater auf dem Markt als seine Hausaufgaben zu machen. Obwohl sein Vater selten wirklich seiner Hilfe bedurfte lies er den jungen großzügig gewähren. So lernte Fuat schon in jungen Jahren den Umgang mit Menschen. Es gab manche die viel Geld hatten, einfach zum Spaß über den Markt liefen und kauften was ihnen gefiel. Rote Paprika, große Zuchini, Gurken. Andere wiederum -die Mehrheit- hatte nur ein paar türkische Lira in der Tasche, diese waren es mit denen er feilchen musste. Das überlies Fuat oft seinem Vater. Er zog die großzügigen Kunden vor, die einen fürs lächeln und nicht für die Ware bezahlten. Zuhause half Fuat seinen Schwestern beim Basteln von Ohrringen, dafür durfte er bei ihnen die Hausaufgaben abschreiben, dabei lerne er genug, rechtfertigte er sich. Und in der Tat konnte er hervorragend rechnen, lesen und schreiben. Die selbst gemachten Ohrringen bot Fuat auf dem Stand seines Vaters an. doch keiner kaufte sie. Nicht dass sie nicht schön gewesen, nein sogar von ganz besonderer Schönheit waren sie, doch junge Mädchen kamen selten auf den Markt und wenn waren sie sehr schüchtern. Die Ohrringe interessierten sie ohnehin nicht, die machten sie selbst zuhause. Höchstens ein Muster schauten sie sich ab. Doch dafür bezahlten sie natürlich. Eines Tages gab ihm ein Mann, den er noch nie gesehen hatte, und der sicher nicht aus dem Dorf stammte den Rat er möge die Ohrringe an touristen verkaufen. Doch es kämen fast nie Touristen ins Dorf erwiderte Fuat. Aber es gäbe ein kleines Hotel nur wenige kilometer entfernt am Strand. Das wusste der kleine Fuat. Ein paar Mal hat er es gesehen, als er aus einiger Entfernung daran vorbeifuhr. Aber selbst war er noch nie da. Es war einfach zu weit weg. Niemand ging so weit am Strand entlang. Er bräuchte einen ganzen Tag, sagte er. Nein, erwiderte der Fremde in wenigen Stunden sei da, wenn er schnell liefe und es würde sich lohnen. Die Touristen in diesem abgelegenen Hotel freuten sich bestimmt über die Ohrringe und würden einen guten Preis bezahlen.Den Mann sah Fuat nicht wieder, und im nachhinein fragte er sich manchmal ob er nicht seiner Fantasie entsprungen sei, oder ob gar ein Dschinn oder Scheitan gewesen sei. "Kismet Fuat, Kismet Fuat"
Eines schulfreien Morgens entschied sich Fuat also sich auf den Weg zum Hotel zu machen. Seine mutter wunderte sich nicht, als er die Ohrringe nahm, sie dachte er ging zu seinem Vater, wie so oft. Und da sie abends ihren Mann nicht fragte erfuhr es auch niemand, das Fuat nicht auf dem Markt gewesen ist. Auch erfuhr niemand, dass er im Hotel war. Das war sein geheimniss. Er wollte es ja gerne sagen, ja sagte es auch aber seine Freunde lachten ihn aus. Als er insistierte und einen türkische Lira Schein aus der Tasche zog fasste ihm einer seiner Kameraden an den Kopf um zu fühlen ob Fieber habe. Er kassierte eine tracht prügel, weil die anderen jungs davon ausgingen, dass Fuat das Geld auf dem Markt geklaut habe. Doch in wahrheit hatte er es für das schönste paar Ohrringe in seiner Sammlung bekommen. Von der schönsten blonden Frau die er je gesehn hat, Fuat war ganz durstig, als er vor dem Hotel ankam doch das sah man ihm nicht an, weil er versuchte seinen durst durch ein Bad im Meerwasser zu stillen. Obwohl er es nicht trank funktionierte es tatsächlich. Und so sas er am Strand und das Wasser perlte von seinem Kopf den ganzen Körper herunter als er sie sah.Haut. Sie kam gerade aus dem Hotel mit einem Handtuch und einer Flasche Wasser in der Hand. Fuat lief ihr entgegen, obwohl sie ohnehin schon in seine Richtung ging. Er hielt die Ohrringe nach oben, denn er war noch recht klein, doch nicht kleiner als andere Jungen in seinem Alter.Er war eben noch ein Junge. Die blonde Frau bückte sich ein wenig und betrachtete was ihr angeboten wurde mit großen funkelnden Augen. Sie sagte etwas was er natürlich nicht verstand. Als sie den Jungen anblikte und merkte dass er ganz verlegen war begann die Frau zu verhandeln. Bir,eins, iki, zwei, üc, Jedesmal nickte Fuat. Er verstand nicht was sie meinte. Er hatte ja noch nie einen Ohrring verkauft, doch seiner Auffassung nach waren die Ohrringe höchstens für einhundert kurusch zu verkaufen. Was meinte die frau also mit eins, zwei? Bei drei hörte sie auf zu zählen. Sie merkte wohl, das sie endlos hätte zählen können, und Fuat hätte immer weiter genickt. Sie hätte sie auch einfach nehmen können, er hätte sie ihr geschenkt. Doch zu seiner Verwunderung gab sie ihm nicht hundert kurusch oder zweihundert, nein sie gab im drei ganze Lira! Drei Lira, ja so viel hat er schon oft gesehen, auch schon mehr, aber er hatte noch nie drei Lira besessen. Durstig machte er sich auf den Nachhauseweg. diesmal brauchte er drei stunden. Er war ganz verzaubert von soviel blond ---blau und nahm sich vor von nun an jeden schulfreien tag zum hotel zu laufen.