Hautfarben
Das klare Wasser gleitet zwischen die dünnen Haare und mit einem Mal ist der Pinsel nicht mehr fest. Er beobachtet die fließenden Bewegungen als er ihn nass wieder heraus hebt, dann folgt sein Blick den schillernden Tropfen, die den Rand des Glases hinab perlen.
Diesen Moment, in dem die Pigmente das Wasser trüben, das Wasser eben diese verdünnt, den genießt er besonders und als er zum ersten Mal feine Linien über ihre warme Haut zieht überfällt ihn ein wohliger Schauer.
Er sieht die Härchen ihrer Arme sich aufrichten. Kleine Hügelketten entstehen und vergehen mit dem Hauch seines Atems.
Maisgelb strahlt ihm entgegen und sucht seinen Brillianz gegen das etwas kräftigere Zitronengelb zu behaupten.
Der Pinsel springt.
An ihrer Kehle wechseln sich Reinorange, Sonnengelb, Reinrot in buntem Reigen ab und ergießen sich weiter unten in ihr xxx.
Er zieht mit dem Pinsel immer weitere rotorangene Spuren über ihren Busen. Ihre Burstwarzen richten sich auf, wachsen ihm, dem Pinsel, den Farben entgegen.
Über Rubin- und Feuerrot fällt er weiter ab. Als seine Palette gerade die Violetttöne erfasst versinkt die streichelnde Spitze zum ersten Mal in ihrem Bauchnabel.
Ihr Atem geht stoßweise und als er mit seinen Lippen die Haut über ihrer Scham berührt fühlt er ein leichtes Zittern.
Er nimmt ruhig seine Arbeit wieder auf. Taucht die Venus in Purpurviolett und begeht dann ihre Beine in großen Schritten mit Saphirblau, Ozeanblau und Perlenzian.
Die Farben laufen in dicken, schweren Tropfen an den Seiten ihrer Oberschenkel hinunter, hinterlassen dunkle Straßen denen zu folgen er sich die Zeit nicht nimmt.
Als er mit Patina- und Türkisgrün ihre Füße bedeckt, beginnen die Farben eine Beißerei mit dem Leuchtrot ihrer Nägel.
Ein Lächeln umspielt seinen Mund, als er den Pinsel zum letzten Mal in das Wasserglas sinken lässt.
Er verlässt sie.
Und kehrt zurück.
Als er sich neben sie kniet kann sie das warme Wasser riechen. Ein letzter Blick und er beginnt die Farben des Regenbogens auf ihrer Haut zu vermalen.
Der weiche Schwamm treibt immer neue Schauer in sie, doch nach ein paar Minuten überlässt er ihn dem eisengrauen Eimer und nimmt das nun trübe Wasser mit den Händen auf.
Lässt es über sie laufen. Lauscht den Geräuschen, die bei der Berührung des Wassers mit ihrer Haut entstehen.
Seine Lippen wandern über ihren Bauch, sein nacktes Bein drängt ihre Schenkel auseinander, als seine Hand endlich in sie dringt und das Spiel, farbvergessen, ganz neu beginnt.
(c) Resta