Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Dirtytalk & Kopfkino
452 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Knolle mit Migrationshintergrund

Knolle mit Migrationshintergrund
Als die kleine, braune Knolle an ihren grünen Trieben durch die Ackerkrume der Börde gezerrt wurde und sich umschaute, fühlte sie sich einsam. Rund herum nur weite Felder und von ihren Mitknollen keine Spur. Dafür sah sie nur eine große furchteinflößende, dampfende und fauchende Maschine.

„Ey, du da!“

Die kleine braune Knolle schaute sich um und fragte. „Wo bist du? Wer bist du?“

„Hier drüben, auf dem Nachbarfeld. Ich bin eine hochgezüchtete Zuckerrübe. Ich habe festes, weißes Fleisch“, tönt es voller Selbstzufriedenheit.

Die kleine Knolle schaute sich um und sah diese mächtige, schwere Schwester mit feisten grünen Blättern auf dem Haupt, die sie hin und her schüttelte.

„Ich heiße Berta. Ich bin zuckersüß. Der Stolz jedes Bauern. Und wer bist du?“

‚Sie ist so groß und feist‘, dachte die kleine braune Knolle und schwieg zunächst. In ihrer Nähe fühlte sie sich klein und verlassen. Dann fasste sie ihren ganzen Mut zusammen und sagte leiste: „Mein Name ist Po-ta-to.“


„Du bist nicht von hier“, kombinierte die Rübe

„Meine Vorfahren kommen aus Südamerika.“

Aber diese Begegnung dauerte nicht lange. Noch bevor ein Gespräch zu Stande kam, riss die große, schnaufende Maschine die Knolle aus ihrer Ackerfurche. Und schon am nächsten Morgen fand sie sich in unbekannter Umgebung auf dem Bonner Wochenmarkt wieder.
Die kleine Knolle schaute sich um. Reges Treiben herrschte auf dem Markt. Zwischen hektisch umherirrenden Großstädtern – wenn man denn Bonn als Großstadt bezeich-nen konnte – und langsam schlendernden Ichweißnichtwasichsonsttuensoll Seniorinnen beim Rolator-Racing hörte man die marktschreierischen Anpreisungen der Bauern: „Kaaaaartoooofeln… Nur 2 Euro das Netz“

Die Knolle bekam Angst. ‚War sie nicht selbst eine Kartoffel? Wurde sie hier verschachert? Zitternd betrachtete sie ihre potentiellen neuen Besitzerinnen. ‚Diese dort vielleicht? Die die Nase so hoch trägt? Oder jene Schlampe dort hinten?‘

Hilfesuchend schaute sie sich um. Ein großer weißer Rettich lag in der Kiste neben ihr.

„Bitte hilf mir“, flüsterte die Knolle, kaum dass sich ihr Mund öffnen wollte. „Ich fühle mich so allein.“

Der Rettich schaute sie von oben herab an. „Joo mei. Was is‘ des? A Eerdapfel.“ Der Rettich, den alle nur Radi nannten, schüttelte den Kopf. „War er doch weiß; durch und durch von reinem Weiß. Groß und imposant… Eben österreichisch. Also noch weißer als selbst die bayrischen Rettiche. Und da kam diese braune Migrantenknolle und er sollte helfen. So schaute er weg.

Und wieder suchte die kleine Knolle Schutz. Auf der anderen Seite sah sie einen Kohl. Keinen roten, sondern einen … hellgrünen.
„Du Kohl, kannst du mir helfen?“, fragte die Knolle. Aber jener schüttelte nur seine äußeren Blätter. Ich, der Weißkohl…“

„Moment“, ziepte die Knolle. „Du bist doch gar nicht…“

Und der Kohl brauste auf. „Noch nicht! Noch bin ich hellgrün. Aber bald, da wird man mich zu Tisch bringen und dann… dann bin ich weiß.“

Aber am schlimmsten war der populistische holländische Spargel mit seinem dürren, weißen Köpfchen. Wässrig, holzig, ohne Substanz, aber stolz auf seine weiße Farbe. Ein Emporkömmling ohne Blätter. „Dir wird hier niemand helfen“, zischte er und fühlte sich von seinen Mitspargel im Bund wohl bestätigt. „Richtig“, grinste einer von ihnen, während er angeekelt einen grünen Spargel beiseite schubste, auf dass er aus der Gemüsekiste fiel und sogleich auf dem Kopfsteinpflaster zertreten wurde.

Die Knolle wurde immer trauriger. ‚Und ohne Sauce Béchamele oder ausgelassener Butter schmeckst du nur nach Wasser. Nur nach Wasser‘, sinnierte sie und verdrängte eine Träne.

Und dann wurde sie gekauft.

_______

Aus der Zuckerrübe wurde Coca Cola.

Der Rettich wurde geschreddert und verschwand in einem Glas Sahnemeerrettich.

Den Kohl kochte man in Essig, auf das er Sauerkraut wurde.

Dem Spargel wurde der Kopf abgeschnitten und er köchelte in der Spargelcrèmesuppe. Nix war es mit dem Festmahl und Sauce Béchamel.


Und die kleine Knolle?
Nun gut. Es erging ihr nicht viel besser. Das letzte was sie hörte war: „Möchten sie French Fries zu ihrem Big Mac Menü?
Schönes MultiKulti- Fruchtkörbchen - schicke es doch bitte an Sarrazin, unter dem Motto "Die Deutschen oder der Verlust der Esskultur"
*g*
Danke...
...ich wollte es eigentlich dem Geert aus Holland widmen.
****ra Frau
2.917 Beiträge
*lach*

bin zwar kein eingefleischter Vegetarier *gg* doch hielt ich mich (ab und zu) mal daran, nichts zu essen, was mal Augen hatte (nicht die in den Kartoffeln, mein ich) oder lebte..

und jetzt? *panik* mit dem Gedanken an das Innenleben einer Po-ta-to und deren faserigen Verwandten, was soll ich denn dann noch essen??

Lys kriegt Hunger....
Wer weiß, wer weiß - vielleicht entdeckt man eines Tages, dass besonders die PO-ta-to sich auf die PO-tenz steigernd auswirkt?

Wir wissen hier in Europa noch viel zu wenig von all diesen vielen natürlichen Inhaltsstoffen des Migrantengrün(gelb-rot-orange-weiß)zeugs. Schließlich sind Orangen als Vitamin-C-Spender auch erst spät entdeckt worden. Vorher tat´s das Sauerkraut. Und wer weiß, was in der Eierfrucht noch so alles steckt ...

Interessante Geschichte!

Ach ja, und traurig, dass es beim Gmüs auch so unfreundlich zugeht, wie oft in der Menschenwelt ...
*******day Frau
14.272 Beiträge
Welcher Burgerproduzent kauft denn Kartoffeln in zwei-Kilo-Netzen auf dem Markt? *gruebel*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Eine nette, sehr originelle und pointierte Idee!
ach Sylvie...
...und welche Kartoffel redet mit Spargel? dies hätte doch auch auffallen müssen, oder? *zwinker*


@****ra:

eingefleischter Vegetarier
finde ich gut

@*****une:

Ich suche ja noch immer die versteckten Eigenschaften in jeder Chips-Tüte. Ich werde sie finden.


Danke für die Kommentare,
!Bernd
*******day Frau
14.272 Beiträge
und welche Kartoffel redet mit Spargel?

Ne Frühkartoffel? *nixweiss*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Herrlich! Hat mir richtig gut gefallen ...

(Der Antaghar)
Mir auch. Ich hab mir´ne Lesestunde in der Grundschule
vorgestellt und all die großen Kinderaugen, die ungläubig
staunen, dass die Kartoffel nicht in Seckbach beheimatet ist.*gg*
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Was Hoffnung macht, ist, dass die Kartoffel inzwischen als einheimische Speise empfunden wird. *gruebel*
Hhm... Hoffnung worauf ? *gruebel*
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Darauf, dass andere Migranten sich auch heimisch machen können.
Das wäre gut, wird aber einiges verändern.
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Das hoffe ich
Die Richtung bestimmen nicht wir, wenn ich richtig verstehe,
was ich in meinem Umfeld wahrnehme.
*******day Frau
14.272 Beiträge
Das hier war doch schon immer ein Einwanderungsland... Ich sag nur: Römer, Völkerwanderungszeit, "Hunnen" (Ungarn), maurische Sklaven während der Kreuzzüge, hängengebliebene Söldner des 30jährigen und des siebenjährigen Krieges... undsoweiterundsofort

Leben bedeutet nun mal Veränderung und die Angst vor selbiger ist *imho meist schlimmer als die Sache selbst. Man muss nur mal zugeben, dass man eigentlich sehr wenig unter Kontrolle hat *zwinker*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Vor allem sollte man mal die eigenen Wurzeln zurückverfolgen.

Wer weiß, wie viel Einwanderungsblut da zum Vorschein kommt.

*zwinker*

Die schönsten Nazis waren immer die, die heimlich Judenblut in den Adern hatten.
Danke...
...für die rege Diskussion.

Anlass für die Geschichte ist das Aktionsbündnis "Soziale Netzwerke gegen Nazis".

Leider unterstütz der JC die Aktion nicht.

!Bernd
@ Ravenfox
Guter Hinweis !! *top*
Und schade, dass sich der JC da raushält.
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Als Tochter einer rrrichtig Deutschen! und eines Niederländers bin ich mit der Diskussion aufgewachsen.
Hier BDM und dort KZ
Starker Tobak!

Aber so habe ich früh gelernt, mir eine eigene Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.