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Die Frage nach dem Glück

Die Frage nach dem Glück
Zur falschen Zeit am falschen Ort ?
Oder..... die Frage nach dem Glück.


In der Anfangssequenz des Films „ Der seltsame Fall des Benjamin Button“ wird etwas deutlich gemacht, dass mir so noch nie wirklich aufgefallen ist. Deswegen habe ich bis heute auch nie darüber nachgedacht. Bis jetzt.
Geboren wird Benjamin in der Nacht, als der Erste Weltkrieg endet und der Vater hat Mühe rechtzeitig zur Geburt nach Hause zu kommen, weil die Straßen voll feiernder Menschen sind. Der Gebärenden ist dieser an und für sich wundervolle Anlass völlig egal. Sie bringt ein „missgestaltetes“ Kind zur Welt und stirbt.

Nun erinnere ich mich an viele besondere Momente in meinem Leben, einzig aus dem Grund, weil mich nichts anderes zu eben diesem Zeitpunkt beschäftigt hat.
Ich habe den Vorbeiflug des Hallischen Kometen miterlebt. Eine totale Sonnenfinsternis. Wie die Berliner Mauer fiel. Die Space Shuttel Katastrophe. Erdbeben. Tsunamis. Wirbelstürme. Den letzten Flug einer Concord. Die erste Raumstation in der Erdumlaufbahn. Ein Schwarzer im Weißen Haus und noch so manches mehr.
Für mich ist und war es immer selbstverständlich solche Dinge von vermeintlich weltbewegendem Interesse mit zu erleben. Ob das nun ein besonderes Glück war...ich weis es nicht. Viele haben das Selbe und noch mehr erlebt, aber heute sind es nur noch Erinnerungen und irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass sie mein Leben nachhaltig beeinflusst hätten. Denen, die mir jetzt mangelnde Sensibilität vorwerfen sei gesagt...ich bin ein Wurm...verzeiht mir. Ernsthaft Leute. Die Welt braucht euch !Kümmert euch um sie.

Nur stellt sich die Frage, ob die Menschen die sich nicht täglich mit den Geschehnissen der großen weiten Welt ablenken, nicht vielleicht das erfülltere Leben haben.
Heutzutage nicht zu wissen was in der Welt los ist, macht einen gesellschaftlich schon fast zum Außenseiter, aber unglücklich erscheinen mir diese Menschen eigentlich überhaupt nicht. Es ist ja auch nicht einmal Desinteresse, sondern einfach nur die Tatsache, das sie zu sehr mit dem eigenen Leben beschäftigt sind um dem Drumherum die nötige Aufmerksamkeit zu widmen. Es ist ihnen egal, was in der Welt passiert, den verändern oder darauf Einfluss nehmen können sie sowieso nicht. Das soll jetzt kein Aufruf zur interessenlosen Anarchie der Ignoranz sein, aber ich kann und will mich ja auch nicht um alles auf der Welt kümmern müssen.
Also kümmern sie sich um ihre eigene „kleine“ Welt und verwenden all ihre Energie darauf, eben jene ein klein wenig besser zu machen.

Nicht jeden Tag zu wissen was in der Zeitung steht, macht einen nicht wirklich geistig ärmer und mit den „gesellschaftlichen Naserümpfern“ kann man auch ganz gut leben.
Ich habe keine Ahnung wie ihr das seht, aber ich werde in Zukunft ein wenig mehr darauf achten, was in meiner eigenen kleinen Welt passiert. Mich nicht ständig um mich selbst drehen, um ja die Welt nicht aus den Augen zu verlieren, sondern öfters mal innehalten und den Augenblick bewusst genießen. Nicht das ich das große Ganze völlig ignorieren möchte, aber unsere Zeit ist nun mal begrenzt und da verwende ich doch lieber soviel wie möglich davon auf die Menschen und Dinge, die mir wichtig sind und etwas weniger auf all die Ereignisse in der Welt, die ja schon unwiederbringlich geschehen sind, wenn wir davon erfahren.


© 11.2010 by Biker_696
********ride Frau
1.212 Beiträge
oder biblisch ausgedrückt:
"...denn denen gehört der Himmelreich"

wer hätte DAS gedacht? Biblische Erkenntnisse im Joyclub:)
Herbst 2018
***to Mann
4.270 Beiträge
Da fällt mir nur folgendes ein:
Ändere dich und du veränderst die Welt.

Augustinus

Kümmere dich um dich und die Anderen haben eine Sorge weniger.

Heinrich zitiert Unbekannt
**********Engel Frau
25.832 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ein schöner Text...
... der mich nachdenklich stimmt.
Und mich zustimmend nicken lässt.

Ich denke gerade an das letzte Wochenende, unser schönes KG-Treffen. Ich stellte am Montag fest, dass ich tagelang keine Nachrichten gesehen oder gehört hatte, dass ich z.B. nicht wusste, wie denn mit Stuttgart21 inzwischen der Stand ist, was mit Obama läuft und - was? Da war eine Bombe irgendwo versteckt?
Ich stellte fest, dass ich völlig aus dem Alltag war, ohne weltliche Informationen, und es mich auch am Tag danach noch kein bißchen interessiert hatte, was ich wohl alles "versäumt" habe an neuen Nachrichten. Und noch einen Tag später auch noch nicht...

Und ich muss heute sagen, es tut sehr gut, immer mal so weg zu sein von allem und nur für den Moment und das eigene, kleine Leben zu leben. *g*

Allerdings... als ich gerade las, Du hättest den Halleyschen Kometen gesehen, erinnerte ich mich an diesen Moment, als auch ich ihn gesehen habe. Wow... ich fühle noch heute mein ehrfürchtiges und großartiges Staunen und die tiefe Freude darüber.

Dies sind dann doch ganz besondere Momente, die ich nicht mit vermeintlich weltbewegenden Begebenheiten gleich setze. Dies sind Erinnerungen, die ganz persönlich in meine eigene kleine Welt gehören und wunderschön sind.

Danke für diese kleine Erzählung und Gedankenanregung *g*

LG Gabi
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ein paar Jahre lang hat jeder von uns beiden ohne Zeitung und ohne Fernseher gelebt - und war in dieser Zeit in vielerlei Hinsicht mehr und intensiver bei sich selbst. Es gab - zumindest von dieser Seite aus - keine Ablenkungen. Wir haben stiller gelebt, meditativer, intensiver, echter ...

Aber wir haben uns damals auch mehr als jetzt nur um uns selbst gedreht und waren hin und wieder womöglich ein bißchen zu sehr bei uns selbst. Es ging mehr und mehr das Interesse daran verloren, was mit anderen und was woanders geschieht.

Vielleicht ist der richtige Weg einer irgendwo dazwischen: Durchaus informiert zu sein darüber, was in der Welt so alles geschieht - sich aber nicht von allem gleich voll und ganz in Anspruch nehmen und vor allem nicht vom Wesentlichen ablenken lassen? Ich kann etwas wahrnehmen, zur Kenntnis nehmen - ohne mich gleich total betroffen zu fühlen, dem gleich komplett zur Verfügung zu stehen. Ich schaue es einfach an, bemerke sehr wohl, dass es das auch gibt - und bleibe dennoch bei mir.

(Der Antaghar)
**********Engel Frau
25.832 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich schaue es einfach an, bemerke sehr wohl, dass es das auch gibt - und bleibe dennoch bei mir.
Ja, lieber Antaghar, diesen Weg habe ich inzwischen auch immer mehr für mich als den besten entdeckt.
Auch wenn dann manche Leute meinen, man würde sich bei irgendwelchen Dingen zu wenig engagieren, zu wenig interessiert sein, es wäre einem womöglich egal - das ist dann mir egal *g*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Wenn man zu viel Augenmerk auf das Große legt, verliert man das Kleine aus den Augen.

Danke für diese Geschichte, Joe.


Liebe Grüße von einer und einem, die zwar informiert, aber nicht von sich und "ihrer Welt" abgelenkt sind

Herta und Toni
Wie so oft muss auch da der goldene Mittelweg gefunden werden.. *g*
danke für die Nachdenkanregung! *g*
****ra Frau
2.917 Beiträge
Auch ich versuche das richtige Mittelmaß für mich zu finden. Fernseher und Zeitung erschienen für mich früher als zwingendes Muss, um informiert zu sein.

Doch inzwischen lese ich weder intensiv die Zeitungen noch läuft bei mir der Fernseher.


Muss ich mich um alles "kümmern"?

Muss ich wirklich wissen, dass sich die Mitglieder des Parlaments in Pakistan wegen einer Meinungsverschiedenheit verkloppt haben?

Auch wenn es natürlich schrecklich ist, doch was ändert mein Wissen, wenn in Asien ein Tsunami wütete?

Ich bin manchmal erstaunt, wenn sich andere über ein Ereignis von irgendwo auf unserer Welt entrüstet aufregen, und ich habe nichts davon mitbekommen. Und ich lebe noch! Auch ohne dieses ablenkende Wissen. Er ist doch sehr bequem, sich mit diesen weit entfernten Problemen zu befassen, als mit seinen eigenen, naheliegenden.

Es ist mir nicht egal, was mit Menschen passiert, doch das Wissen darüber, was bedeutet es? Kann ich wirklich etwas ändern, wenn ich Bescheid weiß, was dort passiert? Widersprüchlich ist es schon, das gebe ich zu, denn wenn man über etwas nichts weiß, kann man auch nicht helfen, bzw. etwas ändern.

Doch wie gesagt, muss ich mich um alles kümmern?

Was ist mit dem Kind, das drei Häuser weiter regelmäßig verprügelt wird? Wer kümmert sich wirklich von den Nachbarn darum? Nein, lieber wird bei Unicef gespendet für hungernde Kinder auf der ganzen Welt (ich finde es gut - dennoch - der Widerspruch in mir meldet sich heftig).
Das schlechte Gewissen vor Ort durch Unterstützung für weit weg liegende Probleme freikaufen. Sich um naheliegende Probleme zu kümmern ist wohl ziemlich unangenehm - daher lieber das ferne, das kann ich nämlich gleich wieder vergessen, wenn ich ein paar Euro locker gemacht habe.... Ist das wirkliche Hilfe, mit dem vermittelten Wissen?

Wissen und Helfen - manche wollen nicht, andere können nicht.

Ich glaube, das Mittelmaß liegt darin, dass wir anfangen, für uns selbst zu sorgen, das wirkt sich dann auch auf unser Umfeld aus. Eine bessere Welt wird es wohl nie geben, machen wir das Beste daraus.

Eva
Lys, da sprichst Du mir aus der Seele *smile*

@ All
Ihr wisst ja, ich freue mich immer über Reaktionen zu den eher nachdenklichen Themen. *danke*

Grüßle,
Joe.
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