Die Schauspieler im Joyclub
Die Seele mancher Menschen ist wie eine chaotische Rumpelkammer, vor der eine wunderschöne Bühne aufgebaut wurde. Nur durch einen Vorhang getrennt, wird das unangenehme Durcheinander verborgen durch das prachtvolle Bühnenbild. Vor der Bühne finden sich täglich neue Zuschauer ein, die sich vom Schauspiel eine kurzfristige Abwechslung erhoffen und sie zahlten für das Schauspiel. Nur der Schauspieler ist so tief in sein Stück vertieft, dass er glaubt, er sei mit der Person, die er darstellt identisch. Das Publikum honoriert das Stück mit Anerkennung und Applaus, dann aber geht es und wendet sich der eigenen Realität zu.Der Saal ist leer, die lichter sind aus, das Gefühl des Erfolges versiegt, nur der Schauspieler steht mit seiner waren Identität vor der Rumpelkammer seiner Seele, die er nicht aufräumt, weil er ja morgen das gleiche Stück vor einem neuen Publikum spielen kann. Aber irgendwann kennt jeder das Theaterstück. Wer wird dann noch kommen? Wo sind die Zuschauer, die noch applaudieren, wenn sie hinter die Kulisse schauen? Wo ist der Zuschauer, der sich das Elend anschaut, wenn der Vorhang endgültig gefallen ist, wenn die Lichter erloschen sind und der Applaus verklungen ist? Wo sind die Menschen, die mitgehen um Ordnung zu schaffen? Diese Menschen sitzen nicht im Publikum und applaudieren, diese Menschen findet man unter den Müllmännern und Putzfrauen hinter der Bühne. Sie haben lange schon das Spiel durchschaut, sie lassen sich nicht täuschen. Doch diese Menschen haben für den Schauspieler keine Bedeutung, denn sie bewundern ihn nicht, weil sie die Realität kennen. Aber diese Menschen sind bereit, die Dreckarbeit zu machen, wenn man sie nur darum bittet.