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Die wahre Geschichte vom ... entzauberte Märchen

Die wahre Geschichte vom ... entzauberte Märchen
Dürft ihr gerne mitschreiben!

Teil 1 ( eben einer nicht erfolgreichen Froschküsserin gefacebookt)

Der Froschkönig (die wahre Geschichte)

Irgendwann hatten die Prinzen, diese lästige Knutscherei satt. Wenn sie die heiraten dürften, die sie gerne küssen wollten, hätten sie nicht zu dieser Maßnahme gegriffen. Doch es waren immer die verzogenen Prinzesschen, noch dazu die ältesten und grotten....(da schweigt des Prinzen Höflichkeit), die die greisen Könige dringend unter die Haube bringen mussten. Staatsraison und so. Nix Rosinen rauspicken. Nee, nee! Greuelknäuel!
Also erfanden sie das erfolgreichste Gerücht aller Zeiten:
Den verwunschenen Prinzenfrosch.
Seither sind sie weitesgehend verschont und können mitlerweile sogar ein Model oder die süße Kammerzofe ihrer Mutter küssen. Manchmal sogar heiraten. Oder gar glücklich werden, was für einen Kronprinzen gar nicht so einfach ist. Vielleicht heißt er ja deshalb Kronprinz, weil er ohne das regelmäßige Entfernen (lassen) von Kronkorken nicht mehr repräservativen ( oder wie das nochmal heißt) mag

Die Moral von der Geschicht: Frösche küssen lohnt sich nicht!
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Das ist schon krass.
So mit diesem Märchen umzugehn. Da steckt aber ein ziemlicher Frust drin.
Frust und Lust
Beides bester Dünger für neues Wachstum.

Neben dem Hum us Hu mor und A mor natürlich
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich find's herrlich respektlos!

Nur lebendige Fische können auch mal gegen den Strom schwimmen - und lebendig ist diese rotzfreche Neufassung allemal ...

(Der Antaghar)
****ra Frau
2.917 Beiträge
*ggg*

<--- hat sich sowieso schon immer gefragt, wie sich die langen Kerls von Prinzen in so ein hässliches Froschkostüm quetschen können und vor allem:

WARUM??

*lach*
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
@Lys
WARUM??

Um Mama zu gefallen...
Hänsel und Gretel
Es war einmal eine Zahnarztpraxis, damals genannt Schmiede, die hatte in letzter Zeit kaum noch Pferde zu beschlagen, da sich diese mitsamt ihren Besitzern im Kriege befanden.
Nicht einmal mehr Zähne mussten gezogen werden, weil sie den daheim gebliebenen Menschen entweder schon restlos entfallen waren oder aber gerade erst durchgebrochen und so schneeweiß, dass kein Schmied mit seinen rußigen Händen sich daran vergreifen wollte.
Da begab es sich, dass die Marketinger, die die Abwesenheit der gebildeten und mißtrauischen Lehnsherren immer wieder gerne nutzten, um in brachliegenden Gärten zu äsen, auch hier Halt machten.
"Oh Schmied," sagten sie dem verzweifelten Manne, "wir sehen, dass schwere Zeiten hinter dir liegen und womöglich noch schwerere vor Dir.
Lass uns dir helfen. Du hast da ein Landstück, mitten im dunklen Walde, dort wo der Holzfäller die stolzen Eichen zu fällen pflegt. Überschreibe es uns und wir werden dort einen Süßwarenladen errichten, eine Knusperhäuschen-Filiale vom Feinsten. Wir versprechen Dir: Danach wirst Du immer genug Arbeit haben. Die ersten Kunden werden die Kinder des Holzfällers sein und sie werden es auch sein, die die Kunde in alle Winkel des Reiches tragen werden. Von köstlich Spezereien, wie sie sonst nur Könige zu sehen bekommen. Und - dies wird dir auf Lebenszeit ein gutes Auskommen bescheren - sie werden recht bald schon erzählen von dem vorzüglichen Schmied, der die schmerzhaften Qualen faulender Zähne von ihnen genommen hat.
Schlag ein Schmied, und wir stellen noch dazu deine Großmutter als Verkäuferin ein!"
Aus den Querelen zwischen der Großmutter des Schmieds und den nicht gerade vorzüglich erzogenen Kindern des Holzfällers entwickelte sich alsbald das Märchen von Hänsel und Gretel.

Einzig gesichert an der ganzen Geschichte ist, dass Zuckerbäcker und Zahnärzte noch heute vortrefflich voneinander profitieren.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hihi ... Weiter so!

Und das ...

Einzig gesichert an der ganzen Geschichte ist, dass Zuckerbäcker und Zahnärzte noch heute vortrefflich voneinander profitieren.

... ist eine ziemlich treffende Beschreibung dessen, was heutzutage leider keineswegs ein Märchen, sondern der "ganz normale" Gang der Dinge ist.

*top*

(Der Antaghar)
Max und Moritz
Es waren da noch Max und Moritz.
Eigentlch waren die gar nicht so böse und ungezogen.
Nein.
Sie waren schwul.
Damals gab es sowas wie ein Coming Out noch nicht. Außerdem konnten sie sowieso kein Englisch.
Sie wären also die ersten gewesen.
Dass sie diese ganzen Streiche gespielt haben, liegt einfach daran, dass alle Welt sie ausgelacht hatte, nachdem sie eines Tages händchenhaltend durch Wanne Eikel liefen. Dass das Männer auch tun, hatten sie zuvor in Lehrer Lämpels Bibliothek gesehen. Es waren arabische Männer gewesen , die wie selbstverständlich Hand in Hand durch einen Basar schlenderten.
In den Tagen danach grinsten erst alle blöde, wenn sie sie sahen. Tuschelten, wenn sie zusammen an einer Häuserecke standen. Oder sie riefen ihnen gar zotige Sprüche hinterher.
Lehrer Lämpel, der ihnen bislang allzugerne übers feine Haar gestrichen hatte, wenn er neben ihrem Pult stand und ihnen über die Schulter schaute, rührte sie seit dem Tage nicht mehr an und gab ihnen regelmäßig schlechtere Noten als ihren Klassenkameraden.
Witwe Bolte, die ihnen bislang auf dem Schulweg immer etwas Süßes zugesteckt hatte, weil sie ihr ab und an halfen, weil der Mann im Hause doch sehr fehlte - Witwe Bolde verschloss Haus und Hof, ja sogar die Fensterläden waren dicht, wenn sie nun von der Schule nach Hause liefen und an ihrem Grundstück vorbei kamen.
Sonntags war es ihre Aufgabe frisches Brot und Wecken beim Bäcker zu holen. Dieser ließ sie nun warten, bis alle anderen gegangen waren und oft mussten sie deshalb unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen, wo sie der schmerzende Stock des Vaters erwartete.
Wen wundert es, dass diese Beiden für ihre Mitmenschen immer weniger zu erreichen waren? Wer gönnte ihnen da nicht die einzige Möglichkeit noch etwas Spass zu haben? Wer würde nicht auf Rachegedanken kommen?
Das unrühmliche Ende ist übrigens wie in vielen Fällen dem Wunschdenken ihrer ungnädigen Mitmenschen entsprungen und entbehrt jeglicher Grundlage.

Als sich niemand mehr mit ihnen abgeben wollte, starteten sie die allseits bekannte Aktion Streiche und packten dann ihr Bündel, um nach Amerika auszuwandern.
Dort wurden sie bei der Einreise von dem Zollbeamten Chrisopher Street sehr genau kriminaltechnisch untersucht und siedelten sich danach mit seiner Hilfe in New York an. Unbestätigten Gerüchten zufolge trafen sie dort auch Gay Pride und Mardi Gras und eröffneten in einem Hinterhof die erste Schwulenbar.
... und eröffneten in einem Hinterhof die erste Schwulenbar.
*sabber*


*bravo* *haumichwech*

Ev
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
@Olove
Das machst du so herrlich. Deine kreative Ader gleicht einer Sturzflut, während meine einem ausgetrockneten Fluss gleicht.

Mach weiter so.
Ein Rückverzauberungsversuch
"Heil Mich!"

sagte der Namenlose immer wieder, denn er fühlte sich nicht wohl. Das sprach sich herum und bald wiederholten alle Leute dieses Heil-Mich. Niemand wußte Rat und keinem fiel eine Antwort ein, so wurde es zur Gewohnheit, einfach 'Heil mich' zu wiederholen, denn ein wenig krank fühlte sich ein jeder. Mit der Zeit bereitete sich dieses 'Heil mich' aus über's ganze Land. Jeder Satz, jede Geste, jede Meinung, die diesem Heil-Mich folgten galten selbstredend als unumstößliche Weisheit bei allen Bewohnern des Landes. Das Heil_Mich, die folgenden Ansichten, Halbwahrheiten und Irrtümer breiteten sich aus über das ganze Land, sogar über die Grenzen hinaus, als einzig richtige und zustimmungsfähige Tatsachen. Alle abweichenden Ansichten, Gesten und Meinungen wurden schärfstens bekämpft und in den Untergrund getrieben.

Lange vor dieser Zeit schon hatten sich viele Menschen dieses Landes zurückgezogen; denn sie hatten sich, viel früher schon, nicht wohlgefühlt in diesem Land, trotz all seiner Pracht. Sie waren geflohen in andere Länder, auf einsame Berge, Flüsse und ruhige Wälder. Sie lebten in anderen Welten, mit Tieren und Pflanzen und horchten auf die Musik in den Bäumen und Räumen. Sie hörten auch den Ruf: "Heil mich!", bei Regen im Wind. Manche, die meisten der Menschen, die schon geflohen waren vor langer Zeit, folgten dem Ruf. Sie fühlten den Ruf und folgten dem Rhythmus der eigenen Lieder.

Als diese Menschen zurückkamen in das Land, wurden sie überall Druiden genannt; denn sie hatten sich alle während ihres Lebens mit der Natur einen eigentümlich hinkenden, tanzenden Gang angewöhnt, zur Entlastung ihrer Beine bei ihren vielen großen Wanderungen. Die Druiden waren nicht mehr gewohnt, die Sprache dieses Landes zu hören und waren erstaunt über das Heil-Mich und all die folgenden Wörter, Sätze und Gesten, die allgegenwärtig das Land beherrschten. Sie hörten keine Kraft im Klang der Wörter, die dem Heil-Mich folgten. Ihnen schienen die Wörter wie polterndes Klagen aus den Mündern der Leute, jedoch ohne den Sinn und die Kraft, den die Wörter vor Jahren noch für sich hatten.

Begegneten die Druiden Bewohnern des Landes und wurden mit Heil-Mich gegrüßt, so wiederholten die meisten fragend und forschend das Heil-Mich, worauf die Bewohner mit großen Augen in Erwartung und voller Hoffnung auf sie blickten, bereit die folgenden Sätze der Druiden als goldene Schätze entgegenzunehmen. Der fragende Ton der Druiden war den Bewohnern verloren gegangen und er tat ihnen gut. Je nach Laune und nach Typ setzten die Druiden das Gespräch mit den Bewohnern fort, unwirsch und unwillig: "Heil dich doch selbst!", distanziert: "Du bist doch gesund!" oder einfühlsam: "Was tut dir denn weh?" Die Leute kamen in Scharen, um den heilenden, fragenden Klang der Druiden zu hören und, obwohl ihre Gesten sich schärfstens von den Gebärden der anderen Leute unterschied und auch ihre Ansichten denen der anderen Leute im Kern widersprach, tat ihnen niemand Gewalt an. So stark war der Klang ihres fragenden Heil-Mich.

In aller Stille kümmerten sie sich um die Körper, die Seelen der Leute des Landes und suchten die geistigen Wurzeln der Krankheit. Sie wurden anfangs belächelt, verlacht und verspottet von den mächtigen, reichen Bewohnern, von denen sie so vieles unterschied. Doch trotz Spott auf offenen Bühnen, suchte manch Mächtiger mit irrem Blick auf das Vertraute heimlich des Nachts bei ihnen Rat. Sie wurden nicht verfolgt und verjagt. Sie waren not_wendig, und je größer die Not war, umso größer war ihre Macht und Bedeutung. Ihre Kunst aber, Märchen real entstehen zu lassen, brachte mit vergnüglichem Zauber das Leben zurück in die Welt.
Nun Euer Ehren Pallapino,
warum nicht ein Nashorn mit einer Libelle tanzen lassen?

Obwohl ich des Genre wegen, sie hier nicht ganz passend finde, finde ich sie jedoch durchaus eines eigenen Threads würdig.
Denn solch feine Fäden werden allzuschnell durchschlagen von meiner Bosheit und dem Irrwitz meiner Karikaturen.

*huhu*laf
Ganz am Ende
war doch ein Vogel,
buchstabiert wie Vögeln, gell *huhu*

der dem Nashorn auf der Nase rumtanzt.

Danke für die Ehren ...
... halbier sie, die tragen sich so schwer.

*herz*lich
Julius
Dornröschen
kam eigentlich aus Holland und hatte, da ihr das Käselochbohren und Laiberollen so langsam das Hirn austrochnete - hatte sich als Antidot ein gar nicht homöopathisch Röllchen angezunden.
Und weil sie auch von den Tulpen dermaßen das Plappermäulchen voll hatte, verwandelte sie sie - sie - sie - sie - sie - hüstel, verwandelte sie sie mit ihrer so würzig gedopten Phantasie in Rosen. Eigentlich dornenlos, wie das in diesen Landstrichen heute noch so üblich ist, doch Dornen kamen in dieser Version erst später ins Spiel. Da lag sie nun, kümmerte sich einen Scheiß um Tüten, Dosen oder Überdosen und sah für ihre Umwelt, blass wie sie wurde, ziemlich tot aus. Zum Glück bestand diese Umwelt gerade nur aus Dünen, Watt, Megawatt und einigen hochfliegenden Möven, so dass so ziemlich keiner in Panik verfiel.
Vorerst. Wie auch im Märchen.
Denn Antje, so hieß die augenblicklich tumbe Maid, war nicht gerade häßlich anzusehen und so folgten ihr auf Schritt und Tritt, so sie nicht gezwungen waren Tüten nachzurollen, ihre mannigfaltigen und meist eher lästigen Verehrer. Auch hier war die gedopte Phantasie von Prinzessin Antje ein probates Mittel dem Elend ein zeitweise Schnippchen zu schlagen.
Doch diesmal war des Dorfschenken Koches Lehrling den anderen Jungens im dichten Qualm entwischt, ohne dass sie etwas bemerkten (Jasowarnse de Jongens) und hatte sich hinter der nächsten Düne versteckt. Die Ohrfeige, die später seine Wange tiefrot färbte, kam nicht etwa von seinen forschen Händen und den zarten Küssen, die er der anfangs noch schlummernden Maid angedeien ließ, nein er erhielt sie erst, als sie schon lange wach und mit ihm in vollem Galoppe, da ihr Hymen riss und er in hohem Bogen aus dem Sattel in ein Dornengebüsch abgeworfen wurde. Brrrr!
Nun, er bekam eine zweite Chance zum Kusse und die Anfangs so zornigen, eifersüchtigen und mißgünstigen Hexen des Dorfes beruhigten sich, als er bei Antjes Vater um ihre Hand angehalten hatte. Er tat wohl darin, denn Antjes Bauch begann sich alsbald verdächtig wie ein guter holländischer Käse zu runden.
Als später einmal das kleine Mädchen ihre Mutter des Abends beim zu Bette gehen fragte, woher sie, ihre Tochter denn gekommen sei, erzählte Antje ihr die Mär von der Spindel und dem edlen Ritter, der sie wachgeküsst hätte. Ob sie damals auch das Kind vor den Gefahren des Drogenkonsums im Allgemeinen und Speziellen aufgeklärt hat, weiß der Erzähler jedoch nicht zu berichten.
Also Ohhh Love
wie kommst jetzt Du auf Antje,
mit A kanns schon gewesen sein, aber auch C, S, I, U, E ... könnt's gewesen sein ...

... das kommt mir alles in die Tüte.
*tuete* *nixweiss*
Julius
@ Heinrich
Ich liebe deine steinigen Bäche. Sie erimnnern mich an die Ardeche.
Wenig, von Allem weniger als bei uns - doch umso mehr, gerade deshalb! Olaf
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Hihihi ...
Du hast mich mit deinen Märchen heute wachgeküsst.

*top*

Herta
@ Olove
Olaf, du bist in Hochform *g*
Ich finde deine entzauberten Märchen zauberhaft *spitze*
Der verkaterte Stiefel
Wie immer, wenn die hohen Herrschaften Geldnöte oder Langeweile bekommen, lassen sie sich etwas einfallen, das ihrem Leben wieder Würze und dem ihrer Untertanen meist nur teilweise Vergnügen, all zu oft zu kurz zum Stärken ein Lächeln entlockt und es darüber hinaus recht bald auf gequältem Gesichte eingefrieren lässt.
Das Meisterstück lieferte in dieser Hinsicht ein Graf, dessen Wappentier ein schwarzer Stiefel war, aus dem üppig besamte Garben ragten und dazwischen roter Mohn und blaue Kornblumen wuchsen. Seine aufwendige Lebensweise war nur durch äußerste Sparsamkeit und den schier übermenschlichen Fleiß seiner treuen Untertanen zu halten.
Trotz der schon übermäßigen Beanspruchung seiner Bürger und Bauern überlegt er, wie er nach dem Tode seines Oheims, in dessen größeres Schloss umziehen und es wieder aufs Prächtigste herrichten könne, ohne die Unlust seiner Untertanenzu eregen. Denn diese hatten schon mehrere magere Jahre hinter sich, in denen das Korn knapp und die Obstbäume fast leer blieben, so dass es gerade noch zum Überleben reichte. Zu allem Übel wurde das Land heuer von einer Mäuseplage heimgesucht, wie sie die Bauern noch nie erlebt hatten. Sie drohten die gesamte Ernte des Landes auf zu fressen und es war guter Rat teuer, denn noch einen harten und kargen Winter würden viele der ausgemergelten Alten und Kinder nicht mehr überstehen.
Eines Morgens, nach einer allzu feucht fröhlichen nächtlichen Orgie, als ihm der Schädel noch vom Wein zu platzen drohte, dass selbst das Trippeln der Mäuse wie Donnerhall hinter seinen geröteten Augen dröhnte, drehten sich seine Gedanken nur um Eines: Weiterschlafen!
Wie durch dicke Watte hindurch kamen jedoch immer öfter und drängender unwillkommene menschliche Laute, die einer seiner jungen Maitressen gehören musste.
"Katerle, komm zu Dir, der Hofmarschal hat einen ..."
Es musste Mauseemoiselle Anja von Bourbon sein, das pralle Luder, das da versuchte durch den Nebel durch zu kommen.
Doch der Kater verhinderte es, dass das Mäuschen....
Schlagartig wurde der Graf wach. Nun wusste er was zu tun war.
Flugs sandte er in alle Nachbarländer sämtliche Kutschen des Reiches und ließ seine Abgesandten alle Katzen erwerben, derer sie nur habhaft werden konnten.
Bald schon strebten Hunderte von Kutschen dem Schloss entgegen und ließen an jedem Feld, an jedem Rain einen großen Korb Katzen aus dem Schlag, die sich nach den mageren Tagen der Reise sofort daran machten, alle Mäuse zu fressen, die sich aus ihren Löchern an die Oberfläche trauten.
Die Ernte ward gerettet und der gestiefelte Kater, wie ihn seine Bürger ob seiner Hilfe nun dankbar nannten, richtete sich prächtig in seinem neuen Domizil ein.
Madmäuschen Anja wurde in einem rauschenden Fest geehelicht, und sie hätten glücklich bis an ihr Lebensende und den ganzen Schmus, hätte es da nicht in Bälde ein neuerliches noch schlimmeres Ungemach gegeben.
Als nämlich alle Mäuse vertilgt waren und die sich wegs der anfangs so reich gedeckten Tafel wie die Karnickel vermehrenden Katzen nichts mehr auf den Feldern zu fressen fanden, verwilderten sie zusehends und suchten ihr Heil in der Jagd nach Hühnern und Hasen, fraßen auch alle Vögel, die sie erwischen konnten und raubten jedes erreichbare Nest bis aufs letzte Ei aus.
In den folgenden Jahren hörte man im Land des Grafen keinen Vogel mehr zwitschern, kein Häslein hoppelte mehr übers Stoppelfeld und mangels Eiern kam auch nirgendwo mehr ein Sonntagskuchen auf den Tisch. Zu allem Elend gesellten sich ob der mangelnden Nagezähne und Schnäbel eine Larven- und Ungezieferflut dazu und diese machte sich über Kornfelder und Gärten her.
Was so schon vermieden schien, kehrte un unvorstellbarer Grausamkeit zurück.

Deshalb werden die Bürger dieses Landes noch heute furchtbar zornig, wenn sie die Mär vom gestiefelten Kater hören und haben sie darob aus allen Märchenbüchern getilgt.

Merke: Die schönsten Ideen taugen nichts, sind sie der Trunkenheit entsprungen.
Bemerke auch,
dass die besten Ideen aus einer Trunkenheit heraus entstehen können.

*huhu*

vernünftig muss es dann natürlich auch noch sein, ein bißchen vernünftig ...

*sonne*
Julius
Waaah, wie genial *g*

Danke, Olaf, you made my day *smile*
Keine Bange,
da kommen noch mehr!
Zu Rapunzel, Schneewittchen, Hans im Glück, König Drosselbart ........ haben mir meine in der Regel köstlich unzuverlässigen Informanten nur noch nichts Unvernünftiges geflüstert.
Frisch be8et im Geschichtenspiel
Rumpelstilzch

Es war einmal ein Bauernmädchen, das hatte Augen wie Mandelkern, Knödel wie ein Pornostar und bediente im - Gott hab ihn selig - Wienerwald München Abend für Abend die geistige Elite der bayrischen Maßstemmer.
Nicht dass sie ihre Arbeit ungern gemacht hätte, doch der Koch Heinz verlor ob ihrer Schöheit immer wieder die Kontrolle über seinen Kochlöffel. Mindestens dreimal die Woche drägte es ihn und deshalb er sie, mit ihm in die Rumpelkammer zu gehen, um zu schauen, wo der Babbes den Moschd herholt. Da München und Meenz zwar den gleichen Anfangsbuchstaben besitzen, aber ansonsten sich nicht einmal die Buchstaben in ihrer Aussprache im Entferntesten ähnelten, war es schon zu spät, wenn das Mädel bemerkte, dass das Rupelstilzchen wieder einmal Einlass begehrte. Allerdings war ihr der Tanz nicht unangenehm, machte er ihr gar flammendrote Fleckerl auf die ansonsten blassen Wangen und ließ ein riesen Feuer in ihrer Mitten toben und züngeln.
So blieb es nicht aus, dass ihr Vater eines Morgens die Augenbrauen fragend hob, da ihr das Frühstücksei stante pede wieder aus dem hübschen Gesichte fiel. Groß ward ihre Not, der Kopf wurd fast als feurigrot als in Rumpelstilzchens Kammer beim heißen Tanze.
Doch flugs fiel ihr die rettend Ausred ein. Nicht dass sie den Samen in ihrem Leib leugnete. Nein, sie dichtete ihn dem von allen gefürchteten Amtsrat Alois Pimperhuber an, der meist die Schenke des Nachts als Letzter verließ und den sie des öfteren schon, vom Wirt geschickt, bis vor dessen Stadthaus gestützt hatte. Trunken war er eigentlich ein angenehmer Geselle, immer einen Schwank auf den Lippen, doch tagsüber Doktor Penibel in Person. Rechthaberisch und jähzornig noch dazu. Ohn jedwed fachlich begründet Elementarkenntnis irgendeines Paragraphen ritt er so Zeit seines Lebens den Bürgern der ansonsten humorigen Stadt so auf dem Nervenkleide herum, wie es sein garstig Eheweib daheim mit ihm wohl zu exerzieren beliebte. Da konnte es sein, dass sogar seine eigene Verwandschaft zu Kreuze kriechen musste, um bei einer von ihm vermuteten Verfehlung, nicht aufs Drakonischte bestraft zu werden.
Ihn zum Schwiegersohne zu haben, was in Anbetracht des Zustandes seiner Tochter unumgänglich schien, war so ein abscheulicher Ausblick in die Zukunft, dass dem Vater nur ein entsetztes "verdammte Hundekacke"entfuhr und er hocherfreut war, als das verzweifelte Töchterlein vorschlug, nicht den alternden Geistesalbino zu ehelichen, sondern den unter dem Kleide heranwachsenden Balg dem etwas liederlichen, doch immerhin feschen und jüngeren Koch Heinz unterzuschieben.
Gesagt, getan. Der erleichterte Vater gewährte ihr Dank ihres ihn ungemein entlastenden Vorschlages eine durchaus ansehnliche Mitgift, und ihr Rumpeheinzchen stieß sie des Nachts weiterhin so oft gen Feuer, dass ihre Wangen bis weit nach der Empfängnis ihrer sieben Kinder immer und immer wieder begeistert rot wurden. So ward aus Angst vor einer unerwünschten Bierdeckelverwandschaft aus erwartet Not dank ihres Geistesblitzes doch letztendlich ansehnlich Lebenserfolg geworden.
Dass sie ihren Kindern des Abends: Ach wie gut, dass niemand weiß , dass ich Rumpelstilzchen heiß" vorsang, bleibt wohl auf ewig eines der meistgeliebtesten Gerüchte, die je in Umlauf gesetzt wurden.

(c) olove 2.11
*bravo* *bravo* *bravo*

Einfach genial.. mein Lacher des Abends! Chapeau, Olaf *g*
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