Zu »Die erotische Geschichte«
Nachdem ich mir heute Toms Thread »Die erotische Geschichte« nochmal durchgelesen habe, ist mir das hier eingefallen.Es ist kitschig und nicht perfekt, nur ein schneller Einfall, aber ich denke dass es auch in sich stimmig ist. Bin gespannt auf eure Kommentare.
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Besiegt
Seine Hände … seit geraumer Zeit schon waren sie nutzlos. Wonach er auch griff, wohin auch immer sie hilflos tasteten – sie wussten nichts auszurichten.
Es war alles so lebendig, so verletzlich und warm. Darauf hatte ihn sein Meister nicht vorbereitet.
Die selben Hände, die sich darauf verstanden, ein ungestümes Pferd in schwerem Turnierzeug zu beherrschen, zehn Pfund Stahl mit Kraft und Präzision zu schwingen – hier waren sie unsicher.
Sein erstes Turnier hatte er gewonnen. Nun war er ein Mann. Das hatte er zumindest geglaubt – bis der Meister dieses Mädchen in sein Zelt geführt hatte.
Sie war so alt wie er selbst, unsicher zu Boden blickend. So zart, so schön. Nur ein Mädchen, ohne Rüstung, ohne Kettenhemd, ohne Waffen. Nur mit dieser weichen, blütenweißen Haut, diesen Armen, die er so leicht umfassen konnte wie den Griff seines Schwertes aber ohne das Gewicht, ohne die Härte des Stahls. Sie schien genau zu wissen, was sie tun musste, während er noch mit sich rang, ob er sich wehren oder sie besiegen musste. Doch sie war kein Gegner, dies war kein Kampf. Ihre schmalen Hände konnten seine Handgelenke nicht einmal umfassen und doch musste er sich ihnen ergeben.
Bald nachdem sie sein Zelt betreten und der Meister es verlassen hatte, war auch er ohne Rüstung, ohne Kettenhemd. Er hatte wieder ein Schwert, doch er wollte damit nicht kämpfen, er durfte damit nicht kämpfen. Sie schien zu wissen was zu tun war und so überließ er es ihr, sein Schwert zu führen. Er war besiegt. Und es war … gut.