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Mansharing
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GESCHICHTENSPIEL TEIL 23

supi
Eine PO-Einheit übersetzte simultan...(kicher)
ein netter Beginn...
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
*grins* An welche PO-Einheit denkst du?
Nun ja
wenn jemand über Po spricht denke ich, äh, denke ich, ich gtlöaub ich denk an *arsch*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
*lol* hab ich doch richtig vermutet - ich schreib von C3PO oder einer ähnlichen Einheit mit einer anderen Numerierung, es kann sich auch um D5PO handeln, einer Übersetzerdroideneinheit, geschmuggelt von Tatooine oder was weiß ich woher die den haben, wahrscheinlich hat ihn sich Mumba einfach erschlichen, wie es seine Art ist - dieser Wurm.
söööhr
fahntassiefoll! das ist freilich viel mehr (und komplizierter) als ein einfacher PO... *top*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Ich weiß, diese Geschichte ist gemein, weil sie für nicht Eingeweihte ein wenig unverständlich ist und für Eingeweihte wird sich die Frage nach den verschiedenen Gruppen stellen (das wird beim nächsten Mal beantwortet). Es ist die Zusammenfassung eines Star Wars Rollenspiels, das ich mit einigen anderen leicht schrägen Typen gerade spiele. Wir warten noch auf Malor Gale (dem Chef der Black Sun) - der lässt sich etwas Zeit, dann geht es weiter.
Magerwahn
Als gefeiertes Model stand sie einst im Scheinwerferlicht. Eine ständige quälende Prozedur der Selbstbeherrschung und Kasteiung ging mit diesem scheinbaren Traum einher.
Stress, Erschöpfung, Jetlag, Einsamkeit.
Hungerattacken überfielen sie. Jedes Mal nachdem sie dem Drang nachgegeben hatte, musste sie zusehen, wie sie den Überhang der unkontrolliert verschlungenen Kalorien wieder aus ihrem Magen herausbekam. Sie trank Salzwasser, damit sie erbrechen konnte. Nach einiger Zeit genügte es, wenn sie nur obligatorisch ganz leicht ihren Finger in den Mund einführte, schon entleerte sie sich reflexartig. Es durfte sich schließlich nicht der Hauch einer Fettschicht auf ihrem makellosen Körper bilden.
Sie verlor den Sinn für die Realität, nahm nicht mehr wahr, wie es mir ihr bergab ging. Keine Aufträge mehr, wie mit einem Pinselstrich war ihre Karriere hinweg gewischt.
In einem zusätzlichen Akt der Selbstverstümmelung nagte sie ihre Nägel bis herunter zu den Nagelbetten ab.
Jetzt wollte sie nur noch versuchen, diesen Zustand zu dokumentieren. Als Warnung an alle jungen Frauen, die drohten, diesem Wahn zu verfallen.
Die ausgetrocknete, faltige Haut hing schlaff an ihrem mageren Körper herab. Ihre ehemals knackigen kleinen Brüste waren nur noch als ausgemergelte Hautsäcke vorhanden. Die hervorstehenden Becken- und Schulterknochen, spindeldürre Beine, das Gesicht einer Totenfratze gleich. Das letzte Foto ihres geschundenen Körpers hatte sie mit Selbstauslöser gefertigt. Dabei konnte sie sich kaum noch auf den Beinen halten. Ihre von Mangelerscheinungen klapprigen Knochen und die völlig zurückgebildete Rücken- und Beinmuskulatur vermochten sie nicht mehr aufrecht zu erhalten. Sie sank völlig entkräftet zusammen und tat ihren letzen Atemzug in der Gewissheit, dass dieses letzte Foto die Menschen aufrütteln würde. Es sollte die Realität einer scheinbaren Glamourwelt von Mager-Models in ihrer ganzen Perversion aufzeigen.
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
@ roxane: *top* gut geschildert, ich persönlich glaube nicht, dass solche Aktionen, wie sie deine Protagonistin setzt, etwas bringen. Die Arme Person hätte jemand vor sich selbst retten müssen.

Danke für diese Geschichte.

Liebe Grüße
Herta
*****_nw Mann
505 Beiträge
Selbstverpflichtung
Wie sehr ich es mir auch vornehme, der hehre Vorsatz, hier im Spiel zu kommentieren, gerät immer wieder unter die Räder. Heute aber soll es geschehen:

@ev:
Ich bewundere Dich immer wieder für deine Selbstbeherrschung. Dem Meersalz stand ich zwar noch ziemlich indifferent gegenüber, beim Griff zum Marderpinsel hätte ich Anita allerdings umstandslos getötet. Besser, Du kümmerst Dich weiterhin um sie.

@**o:
Am Samstag war ich bei einem Kindergeburtstag in der Kletterhalle, am Sonntag postest Du Deine köstliche Geschichte dazu. Es wäre ein Akt der Selbstverleugnung, wenn ich nicht neidisch wäre, weil sie mir nicht eingefallen ist.

@*****eal:
Selbstverständlich übergehe ich Deine Geschichte nicht, deren Pointe sich mir - pardon - nicht erschliesst. Wir sitzen aber im gleichen Boot: ich schreibe meist auch zu knapp und ernte (maximal) ein 'hä?'

@***ve:
So soll es sein: Nicht umsonst ist das Symbol des Theaters das lachende und das weinende Auge. Es klingt ein wenig abgenudelt, deshalb variiere ich mal: Du schwingst Dich auf zu neuen Höhen der Selbstübertroffenheit!

@********chen:
Du greifst ein Thema auf, das viele von uns auf die eine oder andere Weise betrifft: Wie gehe ich damit um, wenn das Selbst eines Anderen gestört ist? Mir gefällt der Weg, den Du in Deiner Geschichte gewählt hast, besser als meiner: traurig und hoffnungslos zu werden.

@***er:
Ich habe keine Ahnung, wie Du auf ein solches Thema gekommen bist, danke den Mächten der Finsternis aber dafür. Herrlich selbstironisch!

@****ia:
Warum nur hörst Du nicht auf mich? Ich hab Dir doch schon öfter gesagt, dass man sich unter 'männermordend' etwas völlig anderes vorstellt als Du! Ich hoffe nur, dass es sich bei Deinen Stories nicht um Selbsterlebtes handelt...

@***ta:
Verzeihst Du mir, wenn ich mir mangels Hintergrundwissen kein Urteil über Deine Geschichte zutraue? Da ich aber andere Deiner Beiträge kenne, gehe ich selbstredend davon aus, dass sie klasse ist!

@****ne:
Hmmm. Elegant geschrieben, keine Frage. Mein Kompliment dafür. Allerdings, die Zeitebenen sind für mich undurchschaubar vermischt. Linear wäre es verständlicher: Sie tut lange Zeit etwas, das, Zwang hin oder her, nur mit gestörter Selbstwahrnehmung zu erklären ist. Dann erkennt sie es (warum?) als Irrsinn. Für sie selbst ist es zu spät, in einem letzten Akt will sie die Welt warnen.
Lieber Martin

Ich bewundere Dich immer wieder für deine Selbstbeherrschung.

*danke* dafür - - es läuft mir runter wie Öl - -*lol*
jetzt muss ich nur aufpassen, dass ich nicht dabei ausrutsche *haumichwech*
und ja, ich werde weiterhin ein Auge auf Anita haben - - versprochen

*hand2* Ev
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
@***on:

Ich fürchte, das musst Du mir irgendwann nochmal genauer erklären. *zwinker*
the "BIG EIGHT"
es ist Sonntag, es ist 20:00 und hier sind die neuen Acht...

  • Venedig
  • Wahrnehmung
  • tasten
  • Sperrmüll
  • Spiegelung
  • Kunst
  • Eier
  • bescheissen


.... ja, ja keiner merkt, dass ich grade in Venedig war. *zwinker*

Ich bin wirklich sehr gespannt!

cazyz
Dann bedanke ich mich ganz schnell noch bei allen für Lob und Daumen hoch *danke*
Und jetzt bin ich mal gespannt was sich aus den neuen 8 zaubern läßt.

Grüße,
Joe.
*******day Frau
14.275 Beiträge
Das Mail-Orakel
„Lieber Frank,

ich habe die Wahrnehmung machen müssen, dass wir uns von einander entfernt haben. Offensichtlich ist uns die Kunst verloren gegangen, uns Zeit füreinander zu nehmen. Diese Sprachlosigkeit belastet mich sehr. Ich will unsere Beziehung nicht auf den Sperrmüll stellen. Ich will, dass wir uns eine letzte Chance erarbeiten. Aber ich brauche Zeit, um mir darüber klar zu werden, was genau ich von uns erwarte. Ich fahre darum für ein paar Tage zu Maja nach Venedig. Ich muss mir einfach über vieles klar werden. Ich hoffe, du kannst diese Tage nutzen, um dir selbst auch darüber klar zu werden, was du in unsere Beziehung einzubringen gewillt bist. Wir müssen uns neu an die Sache heran tasten.

In Liebe

Klara“

„Ey Alter, das ist krass. Dass kannst du doch nicht auf dir sitzen lassen. Die Alte tritt dich in die Eier! Wetten, die hat längst einen Neuen. Lass dich von der nicht bescheissen!“

Nachdenklich sah Frank seinen Kumpel Lars an. Seine Klara und ein anderer? Eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen. Aber andererseits... das ganze Gerede der letzten Wochen über emotionale Bedürfnisse... Er konnte den Satz „ich spiegele dir nur, wie du rüber kommst“ nicht mehr hören. Es gab eine Zeit, da war Spiegelung geiler Sex im Hausflur.

Nach dem sechsten Herrengedeck wankten seine Überzeugungen im Gleichklang mit seinem Schritt. Er schleppte sich in die Wohnung. „Du Schlampe betrügst mich garantiert seit zwei Jahren“, murmelte er vor sich hin. „Aber eine Chance gebe ich dir noch. Wenn du jetzt eine Mail geschrieben hast, trinke ich Kaffee bis ich wieder nüchtern bin und fahre dir nach!“

Er fuhr den Rechner noch und holte sich noch einen Absacker. Ein Elefantenbier extra strong war jetzt genau das richtige. Er plumpste in den Stuhl und starrte auf den Bildschirm. Nichts! „Okay, eine Chance hast du noch. Ich surfe jetzt noch genau dreißig Minuten. Wenn du dann nicht geschrieben hast...“

Frank machte sich auf den Weg und stolperte ganz zufällig über etwas, das sich „Joyclub“ nannte.

„Selbst schuld“, murmelte er. „Hastalavista baby...“

Gewünschter Nick? Vene_Dick. Er gröhlte innerlich.

Familienstand? Offene Beziehung.

Das hatte sie jetzt von ihrem Betrug.

© sylvie2day, 10.07.2011
Vene_Dick
Elefanten Bier... großartig.. sag mal, warst du grad in Indien? *zwinker*
*******day Frau
14.275 Beiträge
*nein*

Außer Touristenmassen in Göttingen habe ich den letzten sechs Wochen nichts zu sehen gekriegt *faechel*

Edit: es gibt das: 11,5 Volumen% oder so...
*****_nw Mann
505 Beiträge
Frauentausch
„Kunst emol des Fenschter uffmache?“

„Vene dig ma ausse Kautsch rauswuchtes, kannzet au selbs machen. Krisse auma paar von deine Funde wech!“

„Kommsch aus em vornehme Elderehaus, des merkt mer glei. E richtiger Schentelmänn. Geh I ebbe selbsch.“

„Wat soll tas ten heissen? Ich bin hier de Blagen am bespassen, dat iss echt Maloche! Wenne abba schomma auf biss: bringse gleich Bier un Schips ausse Küche mit, nä? Kuck im Flur au gleich ma innen Spiegel – un geh schnell, dat sint mehr Kallerien!“

„Vorm Fernseher hoggscht met dei Brut! I fass es net! - Jetzt sperr müll dei Ohre uff und merk dirsch: I bin nitt eier Dienschtmagd!“

„Dat iss ja wohl ne Pleite! Tu ich endlich ma meine Vatterflichten wahrnnehm un gleich isset au widda nich richtich. Da hättich auche Inge behalten könn. - Dat se ein selbs bein RTL sowatt von bescheissen, nä, dat kannet ja woll nich sein!"
*****_nw Mann
505 Beiträge
@sylvie
Nach dem sechsten Herrengedeck wankten seine Überzeugungen im Gleichklang mit seinem Schritt.

Eine Perle der Spontanlyrik! Ich roll mich ab!
*******day Frau
14.275 Beiträge
@byron
Seit Wochen komme ich bei meinen Stadtführungen an der kreidegeschriebenen Werbetafel "Herrengedeck 3,90 Euro" vorbei... das kann ja nicht ohne Folgen bleiben *lol*
Freitagabend - - ein wunderbarer Tag ist vorüber gegangen und ich sitze ganz entspannt auf meinem Balkon. Vor mir ein Glas Rotwein, im Radio höre ich Beethoven 5. Klavierkonzert, meine Bella liegt auf meinem Schoß.
Wie gut geht es mir – wie schön war es heute – morgens in der Sauna - - danach zur Kosmetik – und anschließend zum Friseur meine Haare schneiden.
Da klingelt das Telefon, zerreißt diese wunderbare Atmosphäre. Meine Finger tasten nach dem Telefon und auf dem Display sehe ich: Anita.
Soll ich es annehmen? Gerade spielt Gulda das Adagio un pocco mosso und nun diese Störung - - -
Wutentbrannt nehme ich das Gespräch an, denn meine Stimmung ist jetzt sowieso schon auf einem Tiefpunkt angelangt.

Anita was ist los, warum rufst Du an?


Ev, was hast Du denn – warum denn solch ein Ton? Das bin ja überhaupt nicht von dir gewohnt.
Meine bisherige Wahrnehmung war immer eine andere. Und nun schreist Du mich an, ich habe dir doch überhaupt nichts getan. Du, da bin ich aber jetzt beleidigt.


Also was willst Du?


Willst Du es denn wirklich wissen? Aber gut, ich erzähle es dir. Ich fahre doch am Samstag zur Hochzeit zu meiner Nichte nach Meppen. Hörst Du mir noch zu?
• - - - - - - - - - - -
Hallo ? - - - - - - -
Also da brauche ich jetzt ein paar neue Schuhe. Und da bin ich nach Düsseldorf gefahren. Habe auch schöne Schuhe gesehen und anprobiert. Waren etwas teuer, aber schon runter gesetzt – nur noch 240,00 Euro. Und nun steht er hier auf der Treppe und ich weiß nicht, ob er zu meiner Hose passt. Auch sieht er etwas fraulich aus. Ich werde ihn jetzt mal anziehen und sehen wie es zusammen aussieht.


Aha, und warum ziehst Du nicht die Schuhe an, die Du zur Hochzeit deines Sohnes anhattest? Im übrigen finde ich es auch sehr teuer, Du hast doch sowieso schon kein Geld.


Ach, Du hast überhaupt keine Ahnung. Natürlich sind die Schuhe teuer, aber sie sollen aus Venedig kommen – und dann ist eben auch alles immer teurer. Außerdem muss ich bei meinen Füßen auf einen guten Sitz achten, wenn ich den ganzen Tag darauf laufen muss.


Lass dich bloß nicht bescheißen, was war das denn für ein Geschäft? Wie hieß das denn?


Also - - - - so ein richtiges Schuhgeschäft war es ja eigentlich nicht. Du konntest alles darin kaufen, aber alles aus Venedig. Das hat der Verkäufer mir ausdrücklich versichert. Du konntest dort Eierbecher aus Venedig und wunderschöne Spiegel, ungarische Kunst konntest du dort auch erwerben.


Sag mal, das hört sich aber alles nach Sperrmüll an.
Konntest Du denn dort mit deiner EC-Karte bezahlen?


Aber ja, er hatte nur den Apparat nicht vorn im Laden und musste erst nach hinten gehen ihn holen.
Ich weiß, Du hast immer gesagt ich solle aufpassen und sie nicht aus der Hand geben, doch dann kam er mit dem Apparat und meiner EC-Karte wieder nach vorn. Also, er hat sie nicht behalten – ist also kein Betrüger. Und dann habe ich ja auch meine Geheimzahlen erst eingetippt und nicht nur unterschrieben. Mir kann also nichts passieren.


Dein Wort in Gottes Gehörgang - - hast Du dir schon deinen Bankauszug angesehen?


Nein, warum sollte ich, ich gehe nur einmal im Monat zur Bank – und immer am letzten Tag des Monats. Das reicht, und dann weiß ich genau was vom Monat noch übrig geblieben ist. Das zahle ich dann auf mein Sparkonto ein.


Dann würde ich an deiner Stelle sofort zur Bank gehen, vielleicht hast Du schon gar kein Geld mehr auf deinem Konto.


Dafür habe ich heute keine Zeit mehr und morgen früh fahre ich ja nach Meppen. Aber damit Du beruhigt bist – ich werde gleich am Montag zur Bank gehen.
Alls klar? Du die Schuhe passen zur Hose - - aber fraulich sehen sie schon aus.


Ach Anita, deine Hose ist doch unten weit, da sieht man die Schuhe sowieso nicht.


Ja, da hast Du recht. Ok, dann mach es gut und ein schönes Wochenende.


Danke Anita, dir wünsche ich keinen Ärger aber eine wunderschöne Hochzeit.
Tschüß.



© ev 10.07.2011
*******day Frau
14.275 Beiträge
*heul2* ich hoffe, Anita geht pleite... als Rache für so viel Blödheit *heul2*
@ Martin
wieder einmal laut gelacht

@ Sylvie
warten wir es ab - -
welche schönen 8 in der nächsten Woche kommen.

*grins*
*****_nw Mann
505 Beiträge
Warum so negativ?
Anita macht es doch genau richtig. Wir hätten spätestens auf der Rückfahrt von Düsseldorf Bauchschmerzen bekommen, Anita kann bis zum Monatsende fröhlich weitershopppen!
*haumichwech* - *lol* - *rotfl* - *lach*

*fiesgrins* Ev
und erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt
Ich konnte keine Kunst mehr sehen! Seit Tagen schleppte mich Daniel durch alle Museen und Galerien Venedigs. Mir gingen die Gemälde, Skulpturen und Schmuckstücke auf die Nerven, so sehr ich Kunst und Kunstgegenstände auch eigentlich mochte. Daniel konnte es nicht lassen, mich auf allen Wegen auf die grandiose Architektur aufmerksam zu machen. Er pries die Schönheiten um uns herum, genoss ausschweifend das gute Essen und die Weinauswahl in den besten Restaurants, in die er mich täglich einlud, er verwöhnte mich, wir gingen zusammen Kleider für ihn und mich kaufen, er versuchte mich für alles zu begeistern, mir alles zu bieten. Außer dem, weswegen wir eigentlich hierher gekommen waren.

Unsere Beziehung war an einem Tiefpunkt angelangt. Wir hatten uns in den 6 Jahren, die wir nun zusammen waren, geliebt und gestritten, auch schon probeweise getrennt und doch immer wieder die Krisen überwunden, weil wir trotz aller Alltagsprobleme das Gefühl behielten, einfach zusammen zu gehören. In den letzten Monaten hatten wir uns auseinandergelebt, seine Arbeit forderte ihn sehr, meine eigene Karriere erfüllte mich, und wir sahen uns längst nicht mehr täglich, geschweige denn, dass wir wirklich Zeit gemeinsam verbrachten.
Wir sprachen über alles Mögliche, außer über uns. Wir tasteten uns an Themen, die unser Zusammenleben betrafen, nur noch stotternd heran, wo es unsere Gefühle betraf und wir hatten seit Wochen keinen Sex mehr gehabt, und wenn dann als Pflichtübung für ihn. Das ging so nicht weiter.

Eine Woche Venedig, nur wir zwei, ohne Handy, Nachrichten von der Firma, oder Gespräche über Arbeit. Ich hatte mich so drauf gefreut. Dass Daniel sich aber so in das Kultur- und Augangsleben stürzte, bis wir abends spät angetrunken und müde ins Hotel zurückkamen, so dass wir uns nach einem Kuss in getrennten Betten zum Schlafen legten, entsprach so gar nicht meinen Vorstellungen. Ich fühlte mich beschissen. Jeder Versuch, ihn zu mehr zu bewegen, ging schief. Er war höflich nett und großzügig, aber jedes Wort über Gefühle, Beziehung, Liebe, Zärtlichkeiten, drehte er mir im Mund um und änderte das Thema auf wieder einen anderen Künstler oder irgendwelche vagen Zukunftspläne. Seine Wahrnehmung von uns als Paar war so anders als meine. Er verstand nicht, was ich wollte. Er war früher ein so grandioser Liebhaber gewesen – dass er die Lust verloren hatte, musste einen Grund haben. An mir konnte es nicht liegen, ich war nicht fett geworden, ich gab mir Mühe, für ihn interessant zu bleiben…

Heute würde sich etwas ändern, sonst würde ich allein nach Hause fahren und mein Leben komplett ändern. Daniels Geschenke würde ich an den Sperrmüll stellen, wenn er sich heute nicht zu einer gemeinsamen Nacht bewegen lassen würde. Ich täuschte Kopfschmerzen vor und verzog mich ein paar Stunden vor dem Abendessen ins Hotelzimmer, machte mich zurecht. Er war noch bei einem Vortrag, hatte mir aber versprochen, um Acht nach mir zu sehen. Er hatte mir sogar gelobt, sich heute um mich zu kümmern und mir sogar einen netten Abend vorhergesagt.

Ich badete, rasierte mich, zog mir meine neue heiße Wäsche an, hüllte mich in Parfüm und drapierte mich auf dem Bett. Er würde mir heute nicht entgehen, ich hatte ihn an den Eiern. Die Spiegelung meines sündigen Körpers an der Decke über dem Bett erregte mich selbst so sehr, dass ich über den Hotelpagen herfallen würde, wenn Daniel sich verspätete – das hätte er dann davon. Ich würde ihn verwöhnen, ihm jeden Wunsch erfüllen, ohne dass er ihn äußern müsste, wir würden uns leidenschaftlich lieben, wie früher.

Ich schlürfte an dem Champagner, der neben dem Bett stand und versuchte, meine Nerven zu beruhigen. Als ich jemanden an der Tür hörte, verschluckte ich mich fast, dann räkelte ich mich und wartete gespannt auf Daniel, ich konnte seinen überraschten Blick und sein erwachendes Verlangen bereits vor mir sehen. „Schätzchen? Wo bist du?“, hörte ich aus dem Flur. Und dann trat er ein, ich drehte meinen Kopf und Hintern zu ihm, und erstarrte.

Daniel stand da mit offenem Mund, seinen Arm um einen jungen Mann gelegt, der nicht der Hotelpage war. Er kam mir bekannt vor. Schnell zog ich die Decke über meinen halbnackten Körper und setzte mich auf. Das war doch Stefan, Daniels Assistent. Er war in paar Mal bei uns zuhause gewesen, ein sehr schüchterner Mensch und völlig von Daniel fasziniert, ich hatte immer geglaubt, er sähe ihn als eine Art Vorbild. Daniel räusperte sich, ließ Stefan aber nicht los. „Liebling, zieh dir doch bitte was drüber. Ich muss mit dir reden. Weißt du, ich denke, du hast die Wahrheit verdient. Darüber, warum es zwischen uns nicht mehr so läuft, wie du dir das wünscht. Du kennst ja Stefan.“
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