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A m o k

*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zur allgemeinen Info für Interessierte:

Das Buch, dem diese Story entnommen wurde, ist mittlerweile erschienen und im Buchhandlel sowie bei amazon.de erhältlich:

Gesichter der Gewalt
, hrsg. v. Tamara Pirschalawa, erschienen im Belletris Verlag.

Es sind zwei Storys von mir enthalten, dann diese hier von meinem Sohn und mir - und eine Story von Biker_Joe ("Danach"). Weder die Autoren noch der Verlag verdienen etwas an dem Buch, der gesamte Erlös geht an den Weißen Ring; der Kauf ist also zugleich eine gute Tat für eine Organisation, die sich um die Opfer von Gewalt kümmert.

(Der Antaghar)
Danke
für den Tip!

amazontipp*g*laf
****ra Frau
2.917 Beiträge
auch danke
ich habe das Buch endlich erhalten und bereits durchgelesen und muß sagen, mir lief eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken.

Jepp!!!!

Was soll ich sagen, außer einem dicken dicken Lob *top* für mich etwas besonders Wertvolles durch intensive Aussagekraft.

*blume*

Lys
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Als erstes Bekenntnis
sei zunächst zugegeben, dass ich ganz bewusst bei diesem Titel darauf verzichtet habe, ihn zu lesen.
Denn AMOK berührt in mir ein paar Dinge, die ganz speziell bei mir besser ruhen bleiben.

Als ... Hauptschüler, lieber Heinz, kann ich ganz präzise nachvollziehen, was da vorgeht.
Ohne jetzt in nationalistische Seitenwege abzudriften kann ich sagen, dass der Anteil nicht in Deutschland geborener Mitschüler an meinen Schulen eher marginal war. Eigentlich kaum auszumachen. Mal ein Italiener, mal ein Spanier oder Portugiese, das war´s.
Aber, und das ist das Erstaunliche, die Problematik, Alder, hat sich nicht verändert, ob mit oder ohne Ausländer.

Als Schüler, der eher ein paar Zentimeter unter der Norm lag, kann man sich bestimmt vorstellen, dass ich ( auch noch als anstrengungsloser "Streber") beliebt bei den Größeren war wie eine Schmeißfliege auf dem Wackelpudding.
Und ja, verhauen worden bin ich auch. An "der Kandare" gepackt und geführt worden. Schularbeiten zuerst für die Stärkeren gemacht.... Pausenbrot und Milch abgeben.....

Diese hilflose Ohnmacht kommt in der Geschichte sehr sauber akzentuiert rüber. Und eben diese für uns Hauptschüler nachvollziehbare weil selbst erlebte Handlung macht die Geschichte glaubwürdig und damit polarisiert sie.
Bei denen, die nicht selbst durch die Scheiße waten mussten, erweckt sie zunächst Mitleid und dann Unverständnis, bei denen, die da durch mussten Wut und Rachsucht. Auch wenn wir heute wissen, dass die Wurzeln dieser jungen Menschen nicht im Bösen selbst sondern in ihrer eigenen wütenden Hilflosigkeit liegen.

Mein Weg war... schmerzhaft. Mein Opa sprach bei der Schule vor und erreichte außer ein paar beschwichtigenden Worten des Rektor´s ( syn: Arschloches) nichts. Mein zorniger Vater erging sich in Schimpftiraden, handelte aber nicht.
Ergo blieb mir lediglich, mich selbst aus der Scheiße zu holen.
Ihr fragt euch, warum Menschen Amok laufen? Geht an die Grund - und Hauptschulen, dann werdet ihr euch fragen, warum nur so wenige Amok laufen.....

Meine ersten Gesetze entstanden.
§ 1: Traue niemandem
§ 2: Verlass dich nur auf dich selbst
§ 3: Halte dir immer den Rücken frei

Ich stellte mir die Frage, wie ich den Größeren Paroli bieten könnte. Da ich als zu kurz geratener Schiß vor Größeren hatte musste noch Größere her. Ich freundete mich also mit einem gut gebauten 10t- Klässler an.
Perfider Plan? Nein, Überlebensstrategie, Freunde.
Der große Frank war, man höre und staune, schüchtern. Er war unsterblich in Kerstin verliebt und hatte Angst, er würde sie nie wiedersehen, wenn er von der Schule abging. Oder sie.
Und da kam ich ins Spiel. Ich half dem schüchternen Frank einen Brief an Kerstin zu schreiben. Und es funktionierte. Das Universum war auf meiner Seite. Das erste Mal klappte etwas und ich wurde hungrig. Dieses Spielchen begann, mir Spaß zu machen....
Die Bösewichter in meiner Klasse hießen Benno, Harald, Fredi und Uwe. Seid herzlich gegrüßt, ihr Penner.....
Jedes Mal, wenn fortan einer der Bösewichter auch nur ein lautes Wort gegen mich erhob, war ein sehr dankbarer Frank da und zeigte den Jungs, was ein Protektorat bedeutete.
Leider sind böse Jungs auch nicht dumm. Im Wald und in meiner Strasse oder im Kaufladen war Frank nämlich nicht da.....

Ergo musste ich mir selbst helfen. Ich beschloss, in den Judo- Verein zu gehen. Unglücklicherweise gibt es da keine Crash- Kurse. Kampfsport ist eine Reife, die man erst mit vielen Jahren erlangt....
Aber immerhin gab es irgendwann jemanden, der einen Karate- Kurs anbot. Jupp.... das half.
Es dauerte nicht lange und ich legte die bösen Jungs reihenweise flach, ob größer oder nicht. Und nur Achim ( ein Bluter, den zu beschützen ich geschworen hatte) verhinderte, dass ich ein ebensolcher Großkotz wie die anderen Jungs wurde. Ja... Macht korrumpiert, das tritt nur in 2 Schichten so offen zutage. Auf dem Schulhof und in der Politik. Ich habs den Schweinebacken gezeigt.

Wenn ich Frank nicht gehabt hätte und den Kampfsport nicht.... wer weiß, was ich heute wäre? Ein Duckmäuser? Ein Beckenrandschwimmer oder ein Amokläufer? Ich weiß es nicht.
Wirklich nicht, und das macht mir Angst. Denn als Amokläufer wird man nicht geboren und man hat keine genetische Disposition für Amoklauf oder Massenmord. Dazu wird man gemacht....

Mein ganz persönliches Resümee ist: Es gibt auf Dauer immer nur 2 Möglichkeiten: Ducken oder bluten.

Und sich in seinen lebenskorrigierenden Phantasien vorzustellen, wie man das Böse in seinem Leben niedermetzelt ist ein ganz hervorragendes Regulativ.
Jedoch ist der Sprung von der Phantasie in die reale Umsetzung zumeist ein zu großer Schritt.
Manchmal jedoch, wenn die schmale Brücke zwischen Not und Anstand wankt und zusammenbricht... geschehen grausame Dinge. Nicht aus sich selbst heraus, sondern als Resultat eines langen Leidensweges.
Es müssen ein paar Dinge zur gleichen Zeit da sein. Die Gelegenheit, der unbeugsame Entschluss, das Werkzeug und die Peiniger.

Tom, der jeden bewundert und ganz aufrichtig beglückwünscht, der nicht zum letzten Mittel greift....
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Schulgeschichten
gibt es wohl so viele, wie es Menschen gibt.

Die Ausgrenzung begann mit meinem Eintritt ins Gymnasium.
Meine Klasse war elitär besetzt mit Arzt-, Pfarrers-, Anwalts- und Unternehmerkindern. Da passte ich nicht hin und das wurde mir deutlich gezeigt. Schließlich hatten meine Eltern damals ja nicht mal ein eigenes Haus.

Das waren so ziemlich die einsamsten Jahre meines Lebens.

Nein, ich war für die anderen kein kleines graues Mäuschen. Ich war nicht einmal existent für die Mädels.
Die Jungs quälten und piesackten mich und die Mädchen fanden die Jungs dafür cool.

Sogar die Lehrer stießen ins selbe Horn.

Ihr glaubt gar nicht, welche Mordfantasien ich damals entwickelte!

Nach der 9. Klasse passierte das Wunder.
Ich musste mit einem Notendurchschnitt von 2,5 die Klasse wiederholen.
Vor Scham wäre ich am liebsten im Boden versunken.

An einem Tag in den Ferien war ich im Schwimmbad. 3 Mädels, die ich nicht kannte, bauten sich vor mir auf und ich wäre am liebsten in den Rasen diffundiert.
Aber es kam etwas Unerwartetes:
"Hey, du bist doch die Anke. Du kommst in unsere Klasse. Wir freuen uns auf dich!"

Ich wurde Klassensprecher, Rädelsführer, Leithammel...

... und durfte lernen: Ich darf so sein, wie ich bin.
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Frage
die mich gerade bewegt ist: Wenn es ebensolche Mordphantasien auf Gymnasien gibt, warum geschehen sie zumeist auf Haupt und Realschulen? Wo ist der Unterschied? WAS ist der Unterschied? Wie spannend....

Tom
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Die Schüler in Gymnasien sind sozial mehr angepasst und können sich und ihre Gefühle ein bißchen stärker kontrollieren, weil sie letzten Endes eben doch mehr verkopft sind als andere - das wäre eine mögliche Idee von vielen ...

(Der Antaghar)
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Ein Mädchen aus dieser, meiner ehemaligen Klasse, auch ein Looser wie ich, hat sich getötet.
Alle fragten sich erschüttert, warum?
Sie war doch gut in der Schule und absolut unauffällig.
Klar war das kleine, blasse Ding unauffällig.
Es existierte ja gar nicht...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@ Rhabia
Manche richten ihre Wut nach außen, manche gegen sich selbst.

Bleibt die Frage, was der bessere Weg ist.

Ich finde es nur zum Kotzen, dass diese Wut überhaupt erst entstehen muss und dass keiner, auch nicht die Lehrer, wirklich was dagegen unternimmt. Es wird auch hier, wie fast überall in der Gesellschaft, weggeschaut ...

(Der Antaghar)
****ra Frau
2.917 Beiträge
im Ursachen bekämpfen hat unsere Gesellschaft sei je her ihre Probleme... und diese werden wohl nie gelöst werden... traurig, echt.
Es wird auch hier, wie fast überall in der Gesellschaft, weggeschaut ...

Meint ihr nicht, dass die meisten Lehrer in der heutigen Zeit froh sind, wenn sie die Schulalltag unbeschadet überstehen?

Früher hatten Lehrer noch Vorbildfunktion. Ich glaube, bei dem Großteil der heutigen Jugend, ist das nicht mehr so.

Luna
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Was die Lehrer sich jedoch selbst zuzuschreiben haben ...

Lehrer, die Angst haben und keine Grenzen mehr setzen (dürfen) - das geht ja mal gar nicht. Vor lauter Bemühen, herzlose Autorität und reine Dressur abzuschaffen, wurde statt Antiautorität eine Art Laissez-faire (man muss alles irgendwie okay finden) installiert - wie übrigens fast überall.

Und unser Umgang mit ausländischen Mitbürgern hat ja nun wahrlich zu Erscheiungen geführt, die alles andere als okay sind: Wenn ich in einem fremden Land lebe und dort Gast bin, haben nicht die dortigen Bürger sich nach mir zu richten, sondern ich muss mich ihnen und ihren Sitten, Gebräuchen und Gepflogenheiten anzupassen versuchen.

Und so wurde, wie ich das sehe und einschätze, eine Verrohung des Umgangs miteinander immer unübersehbarer, weil wir mit unserem naiven "Man muss mit jedem über alles reden können" bei vielen ausländischen Kindern und Jugendlichen nur auf Kopfschütteln gestoßen sind - ebenso wie bei den meisten Kindern aus der Unterschicht.

Neulich las ich in der Zeitung über einen der S-Bahn-Schläger aus Berlin, dass er gesagt haben soll: "Die Bullen? Die tun mir nichts, die sind viel zu schwach und zu feige dafür!" Und so reden auch viele Schüler über ihre Lehrer.

Ich meine, das könnte zusammen mit der Unfähigkeit der Eltern die Ursache von all dem sein, was jetzt beklagt wird und nicht mehr so ohne weiteres zu ändern sein wird.

(Der Antaghar)
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der Beruf
des Lehrers ist tot. Insbesondere an Haupt und Realschulen ist man dort, O-Ton einer Lehrerin im vorzeitigen, weil vollkommen überforderten Vorruhestand: Man ist nur noch Dompteur.

Ge"lehrt" wird schon lange nicht mehr. Übrigens aus eigener, traurigen Gymnasialerfahrung meines Sohnes: Gymnasiallehrer sind keinen Deut besser.
Es ist doch so: In jedem noch so beschissenen Job muss man sich heutzutage weiterbilden, fortbilden, schlau machen, auf dem Laufenden bleiben. Um einen gewisse Grundqualifikation sein eigen zu nennen. Nur bei Lehrern nicht.....
Es mag sein, dass meine Meinung über Lehrer keine hohe ist, aber das hat durchaus seine Gründe. Und die liegen nicht ausschließlich bei den Lehrern.
Habt ihr euch schon einmal in letzter Zeit eine Schule angesehen? Die sehen furchtbar aus. ICH würde da nicht einmal aufs Klo gehen wollen, unseren Kindern (!), also frischen Wesen ohne Lebenserfahrung und Wehrhaftigkeit wird das aber zugemutet! Mir wurde einmal gesagt: An den meisten Schulen rieselt der Kalk in den Köpfen der Lehrer mit dem an den Wänden um die Wette. Und dann diese Problemkinder aus den sozialen Brennpunkten.......

MOMENT. Pisa? Wer hat gewonnen, Finnland oder? Seid ihr sicher, dass es in Finnland keine Problemkinder gibt?
Sicher gibt es die. Aber die Klassen sind so klein, dass man Zeit hat, sich um auffällige Kinder zu kümmern, so sieht es doch aus!
Und dann der "Lehrkörper"... ich halte rein gar nichts von Sparmassnahmen auf dem Gebiet. Es wird alles von Zäunen gepflückt, was stotterfrei bis 3 zählen kann und auf unsere Kinder losgelassen! Was soll das denn? Bei jedem Scheißdreck haben wir ne ISO Norm oder eine Qualitätssiegel aber bei Lehrern nicht?!? Kommt mal einer drauf? Es beginnt doch schon bei der Ausbildung der Lehrer.
Die reißen ihre Semester ab, kommen auf die schule und werden mit KINDERN konfrontiert. Igitt, das sind ja KINDER, was mache ich nu denn?!?
Es gibt keinen Befähigungsnachweis für den Umgang mit Kindern! Nur eine Lehrbefähigung. Theoretisch zumindest.
Das ganzen System ist so abgefahren, dass man nur noch hinterherwinken kann...

Tom
Wir haben in unserer Familie eine Person, die mit Ende 30 auf die Idee kam Lehrer zu werden. Rein aus Langeweile und mangelnder Arbeitslust!

Diese Person ist jetzt fertig und wird auf Grundschulkinder losgelassen. Eine Person, die jetzt Mitte 40 ist, nie gearbeitet hat, eigentlich allein nicht lebensfähig ist und in ihrem Leben nichts ohne fremde Hilfe auf die Reihe gebracht hat *panik*

Ach und noch etwas: Wir wollten uns letztens einen Hind anschaffen. Selbst dafür braucht man heute einen Hundeführerschein.

Ich verstehe diese Welt nicht mehr!

Luna
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Die Frage, die sich mir an dieser Stelle stellt ist, wie mache ich meine Kinder stark?
Wie erreiche ich, dass aus ihnen halbwegs normale Menschen werden, die ihre Träume leben, sich wirkliche Ziele setzen und sich in dieser Gesellschaft durchsetzen, ohne dabei andere Menschen zu verletzen?
Mit sehr viel Liebe, Geduld, Verständnis und vor allen Dingen Grenzen *zwinker*
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****ia Frau
22.263 Beiträge
Ja, ja, die gängigen Schlagworte *ggg*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Es ist ja schon so weit, traurige Entwicklung, wenn ihr mich fragt:

http://www.zeit.de/news-0620 … hfk-20110609-116-30830638xml
****ra Frau
2.917 Beiträge
heftig, Herta, echt heftig...

mir wird immer wieder ganz anders, wenn ich so was lese,

verspüre Hilflosigkeit und riesige Angst um meine Kinder.
Richtig Rhabis, die gängigen Schlagworte, weil anders geht es in meinen Augen nicht
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Leider ist das kein Einzelfall. Das System hat in ganzer Linie versagt und die Systemerhalter (die Wähler) helfen tatkräftig mit.
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Ich glaube noch immer, dass der Großteil unserer Kinder und Jugendlichen ganz normale junge Menschen sind.
Für mich war
irgendwann der Punkt erreicht (ich kann in Toms und Rhabias Stiefel so ziemlich die ganze Wegstrecke mitmarschieren), an dem ich erkannte, dass Systeme, bzw. deren Regeln nur Hilfsmittel sein sollen.
Der Anker der Schlimmeres verhindert. Sprich: Unangenehme Gefühlsregungen so einzudämmen oder umzuleiten, dass die Gemeinschaft und der Einzelne weiterexistieren können.
Die bei einigermassen Erfolg meist schnell selbsternannten Hüter und bald größten Nutzniesser haben aber bald nicht mehr den ursprünglichen Sinn im Auge. Das System stellt sich dann über den Menschen, statt ihm zu dienen.
Egal welches!!! Egal ob früher oder heute.
Für mich liegt demnach der Schlüssel für Grausamkeiten in der Unterdrückung jeglicher gesellschaftlich geächteter (böööööse) Gefühle und die Lösung im Wiedererlernen und durch die Neubewertung und den "gepflegten" Umgang verträglich gemachten "Gewalten".
Ohnmacht entsteht durch die Unfähigkeit, etwas so genau differenzieren zu können, dass man zumindest die Chance auf Erfolg ahnen kann. Ob die Unfähigkeit durch Angst, Wut oder Mangel an Wissen und Zuwendung anderer Art erzeugt wurde ist auch nicht wichtig. Außer natürlich für denjenigen, der die Zusammenhänge erkennt und die Ergebnisse für sich und Andere verändern möchte.
Zu denen zähle ich alle, die hier mitschreiben.

In der Eirichtung, in der ich arbeite, darf oder muss ich täglich dazulernen. Es sind meist durch die Gesellschaft "geläuterte" Innen oder Aussen, Klein oder Groß-Amokläufer. Mit immer wiederkehrenden Restausbrüchen und dem dazugehörigen Abwehrdenken.
Zur Not kommt dazu und hilft Betäubung a la Alk. und was es sonst so gibt.
Die Menschen lassen mir keine andere Chance, als Flagge zu zeigen.
Sonst würde entweder ich sie irgendwann mit hohler Freundlichkeit oder sie mich mit blossen Händen erschlagen. Zumindest aber den Rest an Lebensmut und Selbstachtung, der noch in uns steckt.
da mache ich saugute Erfahrungen damit, dass ich schonungslos offen bin. Was den erkennbaren Zustand meines gegenübers ist, was das in mir auslöst. Ich kann da ganz schön bösartig werden und dazu stehen, wenn es meine Rolle dort von mir verlangt. Allerdings verlangt das von mir, dass ich Übertretungen zugebe und Wiedergutmachung leiste und immer wieder bereit bin, meine Schwächen und Fehler vor mir und Anderen ein zu gestehen.
Die mir Allerpeinlichsten zuerst.
Die Menschen reagieren mir gegenüber ganz anders, als ihren Kollegen oder irgendwelchen Autoritätspersonen und saugen diese Erfahrungen auf wie ein Schwamm.
Da fängt dann für mich die Spirale wieder von Neuem an. Die Menge und Dauer tiefster Prozesse mit starkem Ausdruck überfordert mich zeitweise. dann bemerke ich dass ich distanz über Macht schaffe.
Herz zu - Beton- Gegenanstrengungen verstärkt - usw.
Das braucht dann etwas Zeit und Tumult, bis ich wieder loslassen kann. Mein größter Feind des Wiederloslassens ist dann einzig die Angst vor dem Bruch von Dämmen.
Um diese und die dahinter Wohnenden zu schützen könnte Mensch dann wieder Regeln aufstellen.......
Langsam lerne ich jedoch, dass ich mir Fehler erlauben darf, die Machtausübung sogar genießen, solange ich es mir und den Anderen eingestehe, und beginne mich an den wachsenden Ausdrucksmöglichkeiten, der Offenheit zu erfreuen.
Doch es erfordert, um es mit Tom zu sagen, das Herz eines Kriegers!
Manchmal ist das scheiße anstrengend!
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das ist wahr Olove
aber auch Krieger werden nicht geboren. Sie werden erschaffen. Ob aus der Not oder aus einem edlen Gedanken heraus ist wurschtingersepp.

Ich las gerade: Hohle Phrasen. Richtig. Aber sieh es positiv: Was hohl ist, kann man füllen.

Eine kurze Abschweifung. Osho Zen Tarot ( darin bin ich mittlerweile recht gut +g+). Die "Ich" - Karte. War schwarz, darunter stand: Die Leere.
Ich bin bis ins Mark versterinert. Ich und leer? Nee... und doch. Die Leere kann ich auch mit 51 noch füllen. Ohne etwas anderes rauswerfen zu müssen. Was leer ist, kann und muss gefüllt werden, das Universum hasst Löcher. Und ich, der ich es erkannt habe, kann die Leere mit dem füllen, was mir wichtig und wertvoll ist. Soviel zu: Hohle Phrasen.

Kommen wir zu den Kindern. Warum... warum fragt ihr, wie wir Kinder verändern wollen? Es kann und darf gar nicht die Frage sein, wie wir es "hinbekommen", dass unsere Kinder anständig sind.
Sehen wir es einmal so: Sind sie bereits anständig, haben wir das Meiste richtig gemacht. Sind sie es nicht, haben wir versagt.
In beiden Fällen aber wir.
Ich glaube, durch aktives Vorleben der für uns wichtigen DInge annektieren Kinder das, was ihnen irgendwann wichtig ist.

Ehrenhaftigkeit, Wagemut, Neugier, Ausgeglichenheit, Leidenschaft, Offenheit, Hingabe und Ehrlichkeit sind Tugenden, die ich sehr sehr gerne in meinen Kindern wiederfinden möchte.

Unglücklicherweise haben meine Kinder 2 Elternteile... und ich finde meine Lebensparameter wieder, aber irgendwie verteilt auf beide Kinder. Und auch die Tugenden meiner Ex finde ich wieder. Diese sind für mich aber keine. Mir liegt weder etwas an Geld und Reichtum, mir liegt nicht das Geringste an der neuesten Mode, dem letzten Schrei und höchstwertigen (??) Markenartikeln. Ich bin nicht Obrigkeitshörig und auch keiner, der aus Mangel an Streitlust lieber mit dem Strom schwimmt.
Das alles sind für mich(!) keine Lebensparameter. Für andere aber schon, und da liegt der Hase im Pfeffer. Welche Erziehung ist die Richtige?
Man stelle sich vor: Mein Sohn wird ein... Investment- Banker. Für mich persönlich die Eiterpickel des Casino-Kapitalismus. Aber wenn er sich sein Leben so einrichtet und darin aufgeht? Dann verstumme ich mit meinen ach so tollen Werten, die dann nur noch für mich allein gelten.....

Tom
Da muss ich dir zustimmen Tom.

Die Kinder müssen ihr eigenes Leben leben, wenn sie erwachsen sind - -

und damit sie erwachsen werden - müssen wir Eltern versuchen Vorbilder zu sein.

Auch wenn es schwer ist - zu sehen, dass der Sohn Jude geworden ist - nichts mehr von christlicher Nächstenliebe kennt.
Es ist SEIN Leben - damit habe ich nichts mehr zu tun.

Aber wie soll Vorbild gelingen - -
wenn der (deutsche) Vater zu Hause hockt, mit der Bierflasche am Hals- und die (deutsche) Mutter vor der Glotze - weil dort das angebliche Leben gezeigt wird - -
die vielen Gerichtsshows und Krimis.

Die Kinder dieser Eltern leben auf der Straße - ohne Vorbild - rutschen in genau dasselbe Getto hinein wie ihre Eltern -
denn wenn die Eltern Hartz IV bekommen, holt sich der Staat dieses Geld von den Kindern zurück - - also warum sollen sie arbeiten gehen - es lebt sich doch auch so ganz gut - wenn ich keine Ansprüche stelle

Das ist leider so, und die Politiker machen die Augen zu und reden von multikulturellen Auseinandersetzungen die durch eine bessere Schulpolitik behoben werden kann - - lachhaft.
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