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der Pokal

*******Mae Frau
789 Beiträge
Themenersteller 
der Pokal
Der Pokal
Müde sieht sie aus, denkt er, als er in ihr Gesicht schaut. Vorsichtig streicht er ihr durchs Haar, doch sie schaut ihn nicht an. Traurig nimmt er ihre Hand zwischen seine um sie zu wärmen, aber auch hierauf reagiert sie nicht. Er schaut aus dem Fenster und denkt zurück, wie sie sich vor zwei Jahren auf einem Dorffest kennenlernten. Er war mit den Kameraden der freiwilligen Feuerwehr da um den Gästen die Ausrüstung zu zeigen. Sie war mit ihrem damaligen Freund da. Er merkte sofort, dass zwischen den beiden Spannungen herrschten. Er sah ihren damaligen Freund beschwichtigend auf sie einreden, später ihr etwas zu trinken bringen. Abends schoß ihr damaliger Freund am Schießstand eine Rose für sie und machte sich beim Karaokewettbewerb für sie zum Affen.
Da sah er seine Chance: Er rückte seine Feuerwehruniform zurecht und sang „ Wie ein Stern“ von Nik P. Dabei sah er sie immer wieder an.
Später suchten sie sich eine gemeinsame Wohnung in der nächsten größeren Stadt. Sie wollte nicht so weit von ihren Eltern weg und er wollte seine Kameraden nicht im Stich lassen.
'Das wäre unkameradschaftlich' sagte er zu ihr. Das sagte er auch, als sie ihn bat, einmal ein Wochenende mit ihr zu verbringen. Er merkte nicht dass sie sich von ihm entfernte. Er freute sich, dass das Essen auf dem Tisch stand und das Fernsehgerät funktionierte. Er bemerkte nicht ihre neue Frisur und nicht ihre neuen Schuhe. Er wunderte sich, dass sie nicht mehr mit ihm schlafen wollte. Aber seine Kamerden sagten, die Weiber tickten allle nicht richtig. Und er dachte das auch.

Blass ist sie geworden denkt er und langsam lässt er ihre Hand wieder los. Er liest noch einmal die SMS auf ihrem Handy...
Nachdenklich schaut er den Pokal der freiwilligen Feuerwehr an, er hatte ihn für besondere Verdienste nach einem Einsatz erhalten. „ Schade drum.“ denkt er. Der Pokal liegt zerbrochen neben ihrem Kopf am Boden.
-fine-
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Eine kurze Kurzgeschichte, eine, die ich letztes Jahr (16.06.10) für den Potry Slam hier in Neubrandenburg geschrieben und auch vorgetragen hab. Aber ich war so tierisch aufgeregt, dass die armen Zuhörer sicher nur die Hälfte mitbekommen haben.
Ich wollte von euch gern hören, ob ein Spannungsaufbau zu erahnen ist. Und was ihr evtl. verbessern würdet.
lg
Bettie
Zum Spannungsbogen kann ich nichts sagen.

Aber ich war mir zu Beginn der Geschichte schon sicher, dass sie tot ist.

Luna
*******Mae Frau
789 Beiträge
Themenersteller 
Stimmt, ich glaub das ist zu Anfang doch recht deutlich...
naja, bin ja damit auch in der ersten Runde rausgflogen ^^
Vielleicht solltest du am Anfang einfach rausnehmen, dass sie nicht reagiert

Luna
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Geschichte hätte das Zeug, einen zu berühren und betroffen zu machen - aber sie tut es nicht (wenigstens nicht bei mir).

Ein bißchen trägt auch die mangelnde Interpunktion dazu bei (mir hat sie die Lesefreude wirklich getrübt). Aber bei dem "poetry slam"-Event hat das sicher keine Rolle gespielt. Eher das: es fehlt von Beginn an jegliche Spannung. Die Story reißt Leser und Zuhörer nicht mit, sie fesselt nicht.

Schade. Beim nächsten Mal wird's sicher besser!

(Der Antaghar)
*******Mae Frau
789 Beiträge
Themenersteller 
Hi Ihr, vielleicht nicht als Entschuldigung, aber als Erklärung, dies war meine allererste echte Kurzgeschichte...Geschichten an sich habe ich ja auch früher schon geschrieben, aber dies war halt die erste mit Anfang und Ende. Und bestimmter Handlung.
Ich hatte damals noch eine geschrieben, die Zweite stand in einer bestimmten Beziehung zur Ersten und ich war damals mächtig stolz auf diesen Einfall...aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher...
Ich stell sie einfach hier mal mit rein, zum Vergleich.

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Möwengelächter

Am strahlend blauen Himmel fliegen die Wolken, wie kleine weiße Schäfchen aussehend, ziemlich schnell vorbei. Die Möwen, die sich über den Wind, der die Wolken schiebt, zu freuen scheinen, denn ihr Geschrei klingt wie Gelächter über den Strand, lassen sich mit ausgebreiteten Flügeln treiben. Und doch verlieren sie nie das Fischerboot aus den Augen, welches vor der Küste von Netz zu Netz fährt und ihnen jede Menge schöner Happen liefert. In der Ferne, schon fast im flirrenden Dunst dieses heißen Augusttages verloren, ziehen Schwäne, nur noch als weiße Punkte über den Wellen zu erahnen, ihre Bahn.
Der Strand, direkt hinter dem Deich gelegen und links und rechts von rauschendem gelbem Schilf gesäumt, ist fast immer leer. Kaum einer kennt ihn in seiner Abgeschiedenheit. Und so sieht man nur ein einsames Badetuch, halb bedeckt mit dem feinen weißen Sand und braunem trocknen Seegras, vom Wind herangeweht.
Etwas abseits jedoch, schon auf dem Gras, das hier sehr weich und hellgrün ist, steht eine bunte Badetasche. Ein Marienkäfer, vom warmen Wind herangetragen, krabbelt auf ihrem Rand. An der höchsten Stelle breitet er seine Flügel aus und startet seinen Flug in den blauen Himmel.
Neben der Tasche, vom langen Gras umweht, liegt eine Hand. Sie ist sehr braun und hat gepflegte Nägel. Am Ringfinger zeigt sich ein heller Streifen, so als hätte dort noch bis vor kurzem ein Ring gesteckt. Über die Hand läuft eine Fliege, sie saugt Feuchtigkeit auf und läuft hierhin und dorthin. Vom Wind gestört, hebt sie immer wieder ab und landet an einer anderen Stelle.

Vom Deich nähert sich ein Schatten der Hand. Er verweillt kurz und mit einem Seufzen lässt er sich dann neben ihr ins Gras sinken; den Korb den er bei sich hat, zu seinen Füßen abstellend.

Lange betrachtet er seine Freundin. Und überlegt, wie sie es fertig gebracht hat, sich in den fünf Minuten, in denen er weg war, um den Picknikkorb zu holen, auszuziehen, einzucremen und so fest einzuschlafen, dass sie von seinen Schritten nicht aufgeweckt wurde. Dann verjagt er die Fliege und zieht unter ihrer Hand vorsichtig ein Blatt Papier hervor. Er erkennt ihre Schrift, oben drüber steht: „der Pokal“
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