Wie Gott in Frankreich....
Nuit et matin de Luxe (1)Ma chere, ist es nicht formidable, hier im Four Seasons George V, dem nobelsten Hotel an der Champs Elysee. Zu logieren, wie Gott in Frankreich. Prunk, Pracht, wohin man blickt. Der Gast ist nicht nur König, sondern Kaiser und so wollen wir auch behandelt werden, n´est ce pas, ma chere und auch andere erlauchte Gäste aus der ganzen Welt. Ist der Blick aus unserem Zimmer nicht extraordinaire, ma chere. Komm her und geniesse mit mir den Blick auf den Tour Eiffel. Schau, drunten auf der Straße tobt bereits der Verkehr. Paris ist erwacht. Tu est d´accord, dass wir hier im Hotel das petit dejeuner zu uns nehmen, oppulent und keine Wünsche offen lassend. Nein, mit dem „petit peuple“ da draußen die Kaffeetassen zu teilen, das wollen wir nicht, nicht wahr, ma chere. Purer Luxus an den schönsten Plätzen der Welt, das ist Genuss. Guten Morgen Paris, guten Morgen ma Belle.
Nuit et matin de Luxe (2)
Ist es nicht herrlich hier, sie früh am Morgen, im Jardin de Luxembourg. Kein Mensch, nur wir hier und ganz in der Nähe unseres entzückenden Chambres d´Hötes bei Mme Dufour. Riechen Sie nicht herrlich, die Blumen hier? Und schau, da drüben auf dem Teich - die kleinen Segelboote, wahrscheinlich von Hand liebevoll gefertigt. Still sitzen die Beiden nun nebeneinander, den Vögeln bei ihren Morgengesängen lauschend und den frühsommerlichen Wind auf der Haut spürend.
Wir füttern die frechen Spatzen mit Brotkrumen, die noch unten in einer Boulangerie-Tüte versteckt sind, wo noch vor wenigen Minuten zwei duftende, frische pains au chocolats vom Bäcker um die Ecke zu finden waren, die köstlich rochen und schmeckten, ebenso, wie der Kaffee in einem dieser idyllischen, kleinen Straßenkaffees im Rive Gauche. Wir ließen es uns schmecken, den Kaffee im Straßenkaffee, die knusprigen pains au chocolats, hier zwischen den Spatzen im Jardin de Luxembourg, wo jetzt auch noch die letzten Krumen ihre dankbaren Abnehmer finden. Sie kommen ganz nah, die kleinen Piepmätze. Sie sind so zutraulich, dass sie sogar auf meine Hand springen, um die Krumen zu picken, flattern vor meinem Gesicht umher, um im Flug das ein oder andere geworfene Brotrest zu fangen, wie Fliegen im Flug, oder sie zwitschern lautstark auf der kleinen Stange vor uns, damit wir sie auch beachten und ihnen unsere ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Mitten in der Stadt und doch im Garten Eden, im Grünen zu frühstücken, den Moment ganz intensiv zu genießen, den kleinen Wundern dieser Welt die volle Aufmerksamkeit schenken, das ist für mich Genuss und purer Luxus. Guten Morgen Paris. Guten Morgen Welt
Un jour de Luxe (1)
Que tu pense - wir doch nicht. Nein, keine vollen RER Züge, keine übelriechenden, warmen, stickigen Metros, keine unterirdischen Gewaltmärsche, keine langweiligen Touristentouren. Wir gönnen uns den Luxus, uns mit einem Chauffeur durch die Stadt fahren zu lassen.
Selbst auf unsere 20cm Peeptoes brauchen wir dabei nicht verzichten, denn er fährt vor, ganz vor, immer in die erste Reihe, so dass wir nur das Nötigste zu Fuß machen müssen und das ist schon genug, denn Paris hat unendlich viele Sehenswürdigkeiten, die Frau gesehen haben muss. Aber nicht gesehen, sondern gesehen. Ein kleines digitales Foto, das Gebäude im Hintergrund soll genügen, um zu zeigen, dass wir dort waren. Zeit ist Geld und das wahre Paris de Luxe fängt an, wo alte Steine und alte Meister aufhören und neue Steine und neue Meister um die Gunst der Dames, sprich uns buhlen. „Le seul desir“ das ist Chanel, YSL, Fendi einen Besuch abzustatten. Galerie Lafayette, R. Fobourg. Die vollen Taschen entschädigen für die schmerzenden Füßen in den high heels. Leben, wir nicht wie Gott in Frankreich, ma chere?
Un jour de Luxe (2)
Zwanzig Minuten in absoluter Ruhe und völlig ungestört im Musee de Moyen Age „La Dame“ zu bewundern, zu staunen. Welch ein Luxus, welch ein Genuss! Während die Anderen sich jeden Stein und jede Ikone anschauen, sind wir nur für sie hier – für die Teppiche und sehr lange Zeit mit ihnen ungestört. Wir machen es, wie Rilke es beschreibt. Wir betrachten diese sechs Oevres in diesem stimmungsvoll beleuchteten runden Raum erst von fern, im Ganzen. Sechs Mal die Dame mit dem Einhorn, von atemberaubender Schönheit, in dominierendem kräftigem rot und blau, ein Meer von Blumen, Tieren, Symbolen. Wir kannten diese prachtvollen Teppiche bisher nur von Bildern. Still stehen wir davor und saugen jedes Detail in uns auf. Sie sind so gleich, dass sie ein ruhiges, harmonisches Gesamtbild abgeben und doch sind sie so verschieden wie deren Aussagekraft und Bedeutung. "Le seul desir" für meine Reise. Diese Teppiche in vollkommener Ruhe nur zu zweit zu bewundern. Für mich purer Luxus. Leben wir nicht wie Gott in Frankreich?
Soiree de Luxe (1)
Das Beleuchtungsspektakel des Eifelturms können wir jeden Abend von unserem Hotelbalkon aus betrachten und sogar dabei a deux speisen. Heute möchte ich mit dir wie Gott in Frankreich speisen, sagte er und lädt uns ins Jule Verne auf der 2. Etage des Eifelturms ein, mit ihm zu dinnieren. Ist das nicht un reve, ma chere?
Wie VIP´s mit den Aufzügen hoch auf die zweite Ebene, wie die VIP´s warten auf den Einlass in dieses begehrte Etablissement...
Wie ist es ihm nur gelungen, einen Platz zu bekommen, wo doch in der Regel monatelange Reservierungen vonnöten sind?
Der Blick ist einfach atemberaubend, ein Genuss für das Auge und das Diner, einfach ein Genuss, ebenso wie ER, mein Dessert du Soir…
Doch vorher wollen wir von hier oben das Spektakel des illuminierten Turms bewundern. Fünf Minuten lassen zigtausende Lampen den Eifelturm in ein Lichtermeer tauchen und wir sitzen hier oben in der ersten Reihe.
Leben wir nicht wie Gott in Frankreich?
Soiree de Luxe (2)
Sich treiben lassen, durch die Gässchen flanieren, sich niederlassen wo es uns hinlockt, dort essen, wo Paris uns kleine Geschichten erzählt, dorthin wo Begegnung, Atmosphäre, Herzlichkeit und Lebensfreude uns zu sich einlädt, dort wo das savoir-vivre in der Luft liegt, dort wollen wir speisen. Heute entscheiden wir uns für ein köstliches Couscous beim Marokkaner in der Nähe von St. Sulpice abseits der großen Touristenströme. Man sieht es sofort. Das Restaurant ist voll und ein Großteil der Klientel sind keine Touristen. Es herrscht eine freundschaftliche Atmosphäre und das Essen sieht nicht nur köstlich aus, es duftet einladend. Le Maitre freut sich, dass ich mich für sein hausgemachtes Harissa und verrät mir unter dem Deckmäntelchen der Verschwiegenheit die Hauptkomponenten seiner Kreation. Er setzt sich zu uns an den Tisch, spendiert uns ein Dessert Maison und lässt und auch noch die selbstgemachte Tapenade seiner französischen Frau verkosten.
Pünktlich zum Sonnenuntergang erobern wir zu Fuß den Eifelturm, Schritt für Schritt, Stufe für Stufe. Keine Schlange, denn alle wollen den Lift benützen. Nicht erst auf der ersten Plattform werden wir mit einem traumhaften Ausblick belohnt, sondern mit jedem Schritt, mit dem wir uns voranbringen. Die 700 Stufen sind ein Erlebnis, denn auch hier ist bereits der Weg das Ziel. Selbstverständlich erklimmen wir auch noch die zweite Plattform und lugen ins Jule Verne hinein, doch sowohl die unendlich lange Schlange, als auch die unbeschreiblichen Preise lassen bei uns keinerlei Neid aufkommen.
Und den Blick auf den Turm illumineuse. Dafür gibt es nur einen Platz:
Wir lassen uns auf dem Champs de Mars nieder, trinken unseren Champagner, den wir vor Tagen von dort extra hierher mitbrachten. Nein, wir sind nicht alleine hier, sondern mit vielen Hunderten von Menschen aus allen Herren Länder. Wir sitzen auf dem Rasen, plaudern, lachen, genießen ausgelassen die blaue Stunde inmitten dieser vielen Menschen, die Gleiches tun, lauschen uns, ihnen und in die beginnende Nacht. Bis es schließlich ganz ruhig wird, als pünktlich um 22.00 Uhr die Lichter angehen und der Turm für fünf Minuten beginnt zu funkeln. Genau hier sind wir richtig und genießen das Sein, inmitten einem internationalen Stimmengewirr….
Leben wir nicht wie Gott in Frankreich?