Lehren 9 oder Eine wahre Liebesgeschichte
So endete Teil 8 Lehren Fortsetzung Kurzgeschichten: Lehren des Lebens, FortsetzungAlles in allem war ich ein glücklicher Single, aber ich bin es nicht mehr! Siehe dazu auch (für wen´s interessiert: in Gedichtform!) meine Homepage: update Im nächsten Teil erzähl ich vielleicht mehr darüber, wie es dazu kam…
Mein neuer Freund. Wie doof das klingt. Lebensgefährte? Lebensabschnittsgefährte? Igitt, klingt so wissenschaftlich. Und schließlich leben wir nicht zusammen – noch nicht. Fernbeziehung, das ist mir im Moment auch recht, so kann ich meine mir seit der Trennung von meinem Mann liebgewonnenen Freiheiten größtenteils behalten.
Mein Liebster, das ist schon besser. Er ist mein Liebhaber, aber auch ein guter Freund, jemand, mit dem ich reden, mich austauschen, aber auch fantastischen Sex haben kann. Mein Partner, aber auch diese Bezeichnung mag ich nicht. Schließlich machen wir keine Geschäfte miteinander.
Es ist schön, echte Freundschaft zu erleben, in der man sich necken und kritisieren kann, auch wenn die körperliche Anziehungskraft so deutlich ist. Wir machen uns z.B. gern mit Anspielungen heiß aufeinander – so wie gestern, als ich ihm beim Essen dieser leckeren Mousse au Chocolat sagte, ich könnte mir vorstellen, die sei von seinem Bauch noch viel angenehmer zu essen.
Wir spielen mit unserer Lust, wenn wir sie gerade nicht ausleben können – schließlich waren wir nicht allein. Ich mag seine Reaktion auf das, was ich mit verführerischem Augenaufschlag zu ihm sage, um zu sehen, wie seine Augen anfangen zu leuchten und wie er – wenn ich gut war – sich an die Hose fassen muss, um die unbequem werdende Situation darin „gerade zu biegen“.
Ein anderes Mal wollte er aus mir herauskitzeln, was ich gerade gedacht hatte, als ich mein Grinsen nicht unterdrücken konnte, weil mir ziemlich schmutzige Gedanken im Kopf herumspukten, die natürlich mit ihm zu tun hatten. Aber ich fand nicht die richtigen Worte und wollte mir in dem Moment die Blöße nicht geben.
Er stupste also wiederholt seine Finger zwischen meine Rippen und rief: „Spuck´s aus!“.
Durch mein Quieken schrie ich zurück: „Das ist gemein! Du weißt, dass ich immer schlucke!“
Das reichte, um ihn mundtot zu machen und vertrieb seinen Plan, mich auszukitzeln, völlig aus seinen Gedanken, zugunsten eines neuen Vorhabens, nämlich mich gleich ins Schlafzimmer zu tragen…
Doch er toppt das ohne Mühe - hab ich schon erwähnt, wie sehr er es liebt, mich wahnsinnig zu machen?
Wir waren in der Küche und entschieden zusammen, was wir zu Abend essen sollten. Zum Nachtisch schlug ich frisches Obst vor.
„Magst du Pfirsiche?“
Meine Frage war durch den fast gehauchten Ton und den vielgeübten Wimperschlag dazu eine deutliche, keine versteckte Anspielung, doch er reagierte nicht etwa mit verlegenem Kichern oder brünstiger Umarmung, sondern mit einer mit dunkler, ruhiger Stimme vorgebrachten Retourkutsche, die mich erröten ließ:
„Oh, ja. Ich liebe saftige, reife Pfirsiche. Manchmal kitzeln mich die Härchen ein wenig störend an den Lippen, aber wenn ich erst zu dem festen, glitschigen Fruchtfleisch darunter durchstoße, finde ich sie köstlich und genieße es, an ihnen zu lutschen, den Saft rauszusaugen und sie mir auf der Zunge zergehen zu lassen.“
Mission erfüllt – er hatte mir mal wieder gezeigt, wer von uns der Meister darin war, den anderen sich innerlich winden zu lassen und ich kniff die Oberschenkel zusammen, zwischen denen Feuchtigkeit zu rinnen begann…
Diese Intimität ist es, die mich glücklich macht. Es lebe die feste Beziehung, oder wie auch immer man es nennen soll, wenn zwei Menschen sich gefunden haben und es ihnen zusammen besser geht als allein.