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was du für mich bist

was du für mich bist
Du bist für mich

- wie das Gefühl, dass ich als kleines Mädchen hatte, wenn die großen Ferien begannen - einen langen Sommer voller Sonne, Freiheit und Abenteuer vor sich zu haben.

- wie die Erleichterung, wenn etwas gelungen ist und hinter einem liegt, woran man lange gefeilt hat.

- wie der Anblick der Sterne in einer wirklich klaren Nacht, wenn man die Milchstraße erkennen kann und man sich klein und unbedeutend fühlen müsste, aber doch einen Schimmer davon bekommt, wie schön es ist, Teil eines Ganzen zu sein.

- wie die geschwellte Brust, wenn jemand mir ein Lob macht für etwas, auf das ich selbst richtig stolz bin.

- wie das Gefühl, dass ich früher beim Schaukeln hatte, wenn ich wirklich hoch kam, meine Haare flogen und ich es schaffte, über die Häuser hinweg zu sehen – wenn man sich wie von innen nach außen gestülpt vorkommt – komplett befreit.

- wie eine bestandene Mutprobe, die einem solche Angst gemacht hat, und die man doch unter dem anerkennenden Gejohle seiner Freunde hinter sich gebracht hat.

- wie eine leichte Höhenangst, der Schwindel, der einen erfasst, wenn man am Abgrund steht, und der Körper einem sagt, dies ist unnatürlich, aber man lachend beschließt, es darauf ankommen zu lassen und man freudig überrascht feststellt, dass man noch lebt.

- wie der Arm um meine Schulter, wenn ich mit alten Freunden über Insider-Witze lache.

- wie die leichte Brise, die mich abkühlt, wenn ich zu lange in der Sonne gesessen hab und dann erfrischt mit geschlossenen Augen mein Gesicht in den Wind halte.

- wie das kühlende Glas, das ich an meinen Hals drücke, wenn ich schwitzend Hitze bekämpfen will und mich ein angenehmer, kribbelnder Schauer durchfährt.

- wie das Seitenstechen von einem Lachkrampf, der einfach nicht aufhören will, auch wenn man schon nicht mehr weiß, was eigentlich so lustig war, aber jedes Kichern des anderen eine erneute Salve auslöst.

- wie das Gefühl, nach der Geschenkeorgie an meinem zehnten Geburtstag, als ich mich quälend fragte, womit ich zuerst spielen sollte.

- wie der Geruch meines Lieblingsessens, wenn ich als Kind hungrig vom Spielen nach Hause gerannt kam und meine Mutter in der Küche alles vorbereitet hatte.

- wie der Schmerz, der nachlässt nach dem Muskelkater, wenn man seinem Körper zu viel abverlangt hat, aber sich gut und ausgepowert fühlt.

- wie das verschwörerische Grinsen meines Bruders, wenn er seinen gelungenen Streich genoss und ich ihn nicht verriet.

- wie das Ausziehen meiner Schuhe nach einem Tag auf den Beinen, wenn ich meinen wackelnden Zehen Hallo sage und sich befreiende Entspannung im ganzen Körper ausbreitet

- wie das kleine Lied von den Gänsen, das meine Mama mir sang, wenn ich mir weh getan hatte, der kleine Kuss auf die Wunde, der alles wieder gut werden ließ

- wie das Lauschen nach einer von fern herüberklingenden Melodie aus einem Fenster, hinter dem jemand Klavier spielt und damit alle Straßengeräusche übertönt


Das alles bist du für mich, aber ich werd es dir nicht sagen. Ich werde dich nicht schütteln, bis du endlich einsiehst, dass du All das hier bist.
Glaube weiterhin, dass du ein ganz normaler Mensch seiest, ich verstehe schon – es ist bestimmt einfacher so, für dich.

(c) dea 200711
******_46 Frau
1.294 Beiträge
Liebes Dornröschen!
Diesen Brief hast Du mit Herzblut geschrieben.

Jede einzelne Zeile kann ich nachempfinden.

LG Carmen
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Keine Kurzgeschichte, *g* aber eine wunderschöne Liebeserklärung.

Mir gefällt das Mädchen auf der Schaukel am besten...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wunderschön! Ich bin berührt und fühle mich durch diese "Liebeserklärungen" beschenkt.

(Der Antaghar)
**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
Zuneigung ...
... in seiner Reinform!

Wunderschön!
Hinreißend und so nahegehend wie der Liebste, der sich mir zuneigt, um mir etwas sehr Vertrauliches ins Ohr zu flüstern.
Liebes Dornröschen...
..ichg finde es unheinmlich schade, dass ich Dich nicht wachküssen durfte...


LG JL
danke
ich denke, dem, der gemeint war, hat´s auch gefallen.

Dass er mich wach geküsst hätte, will ich aber nicht gerade behaupten - im gewissen Sinne bin ich mit ihm ja erst wieder in eine Art "tiefen Schlaf" gefallen, finde ich. Ich habe nach Jahren des Single-daseins durch ihn meine Ruhe wiedergefunden..

Kennt ihr das Gefühl, dass man plötzlich tagsüber in Gedanken in die Ferne schweift und zum Beispiel an etwas denken muss, dass sein Liebster am Abend vorher gesagt (oder getan) hat und man danach dieses Grinsen nur noch schwer vom Gesicht bekommt?

Dieses verträumte Griemen, das wir, glaub ich, als Kinder `Du guckst wie ein Auto` nannten.
Gestern habe ich versucht, das zu beschreiben, dieses warme, wohlige Gefühl im Brustkorb, und es mit anderen, ähnlichen angenehmen Gefühlen zu vergleichen. Das ist dabei raus gekommen.

Ich wette, jeder, der liebt, kann ähnliche Assoziationen aufreihen.. Wo wir doch das Gefühl selbst nie wirklich treffend beschreiben können.

vielen Dank für eure positiven Reaktionen, das freut mich und spornt mich an, mein liebstes Hobby weiter zu betreiben

lg,
dea
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wenn jemand einem Menschen begegnet und dabei diese innere Ruhe findet, diesen Frieden des "Endlich-angekommen-Seins", dann ist es meist eine Beziehung, die weit tiefer geht als all diese Begegnungen, die einem "nur" Schmetterlinge im Bauch bescheren.

Ich freue mich für jeden, dem das passiert ...

(Der Antaghar)
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