ohne heimkehr
jetzt sitze ich hier am meer, lausche dem so vetrauten rauschen der wellen und schaue diesen schönen weissen vögeln bei ihrer jagd nach nahrung zu.sia nennt sie möwen.
mein kopf ist so voller erinnerungen, die ich in den vergangenen sechzig jahren sammeln durfte, dass ich am besten ganz von vorn anfange.
in meiner kleinen wohnung, die wir als wg nutzen ist, wie so oft das totale chaos ausgebrochen. jan ist mit putzen dran und hat sich mal wieder erfolgreich gedrückt und bea steckt mitten in der prüfungsvorbereitungen.
ich schüttel nur verständnislos den kopf , lasse die tür hinter mir zufallen und werfe meine tasche auf den tisch.
als ich mich so umsehe, fallen mir die ganzen albernheiten von gestern wieder ein. die gläser stehen noch rum und der karton von der pizza...oh, sogar das gel, das ich sonst so sorgsam verberge-rasch räume ich mein zimmer auf.
die tür wird aufgeschlossen, jan kommt nach hause und überrascht uns mit einer ganzen palette vom chinamann um die ecke. jetzt bemerke ich erst meinen riesen hunger.
sogar bea lässt sich nicht zweimal rufen und wir schieben nur die bücher zur seite und stürzen uns mit stäbchen auf die köstlichkeiten. damit hat jan wieder punkte sammeln können und ich bin nicht mehr sauer auf ihn.
jan, unser jurastudent, absolut hyperaktiv und durchgeknallt, aber er hat das hellste köpfchen, das ich je bei einem männlichen geschöpf erlebt habe. er wickelt alle mädels mit seinem humor um den finger und er lässt nichts anbrennen. allein im vergangenen jahr hat er so vielen mädchen das herz gebrochen, dass man es unter strafe stellen müsste, doch er versicherte mir, es sei legal, naja. ich habe mir die namen nicht gemerkt und er auch nicht. bei mir sind seine beschüsse von komplimenten abgeprallt wie kugeln an einer schusssicheren weste.
bea unsere kleine süsse, sie macht ihr examen. ich habe sie in unserer klinik kennengelernt. sie hatte sich gerade mit ihren eltern überworfen und suchte eine bleibe. ich habe nicht lange überlegt und hab ihr mein zimmer angeboten, denn ich ziehe im nächsten monat in eine eigene wohnung. bis dahin campiert sie im wohnzimmer auf der couch.
wenn man sich auf eine neue wohnung vorbereitet vergehen die tage wie im fluge und so kommt trotz guter vorbereitung doch noch hektik auf.
jan steht auf der leiter und montiert schon die ersten lampen. ich stehe unten und halte die leiter fest und habe eine gute sicht auf seinen knackigen hintern. meine güte, er ist aber auch sexy. mit lustigen sprüchen überspielt er seine ungeschicklichkeit und endlich leuchten die lampen. auf der letzten sprosse bleibt er stehen und wir blicken uns in die augen. jan ist kleiner als ich und aus dieser perspektive treffen seine blicke und meine weste bietet keinen schutz mehr.
ich werde ihn vermissen und mit diesem gefühl gemischt, kann ich dieser situation nicht entfliehen. völlig versteinert stehe ich da, er nimmt mit beiden händen mein gesicht, küsst mich sanft auf den mund und sagt leise, dass er mich vermissen wird. inzwischen weich wie butter erwidere ich seinen kuss.
er nimmt den phasenprüfer aus seiner gesässtasche und reisst die folie von der neuen matratze und genauso schnell, wie wir die folie abziehen, ziehen wir uns aus. wir sehen uns an, als ob wir uns noch nie nackt gesehen hätten, doch es ist plötzlich nichts mehr vertraut an diesem nackten körper.
wie oft hätten wir schon gelegenheit gehabt uns zu entdecken und ich habe immer abgeblockt.
langsam kommt jan auf mich zu, öffnet behutsam meine haarspange und küsst mich erneut. wir sinken auf die knie und versinken in tausenden küssen auf jedem centimeter unserer haut. wir lüften jedes kleine geheimnis und mir fallen alle seine komplimente wieder ein. seine hände sind so unglaublich sanft, seine haut so glatt, seine stimme so fremd und sein männlicher duft, gepaart mit frischem schweiss, wahnsinnig betörend.
wie in trance nehme ich seine berührungen auf meiner brust wahr, die er begierig knetet und mit küssen übersät. meine fingerspitzen fahren über seinen starken rücken bis hin zu seinem runden po, in den ich nun beherzt greife und ziehe ihn nur näher an mich heran.
er versteht meine wortlose sprache, beugt sich über mich, greift meine handgelenke und streckt meine arme nach oben, ohne nur einmal den blick in meine augen zu lösen.
wieder küsst er mich auf den mund, mein kinn, meine ohren, meinen hals, über meine brüste und wandert über den bauchnabel. ganz sacht öffnet er meine beine, fast als öffne er eine kostbare schatztruhe, betrachtet bewundernd meinen schmetterling, schliesst die augen und atmet durch die nase genüsslich ein. euphorisiert zögert er nun nicht auch mit der zunge den geschmack zu testen. völlig verzaubert nascht er nun immer gieriger und entlockt mir noch viel mehr von diesem honig.
Fortsetzung folgt