Liebe auf Rädern 3
erster teil: Kurzgeschichten: Liebe auf Rädernzweiter teil: Kurzgeschichten: Liebe auf Rädern 2
Jo
Ich merkte schnell, dass es unmöglich sein würde, diese Frau aus meinem Kopf zu verbannen. Mein Körper sehnte sich nach ihr und in meinen Träumen wurde sie der Star. Ein wenig wurde ich das Gefühl nicht los, ein bemitleidenswerter, vereinsamter Kerl zu sein, der nach nur einer kurzen Begegnung schon auf eine Frau fixiert war, die sich doch nie für ihn interessieren würde. Doch ich beschloss, mich nicht länger mit solchen Gedanken zu quälen und genoss meine Visionen von ihr. Ich zeichnete sie, wie ich sie in Erinnerung hatte, immer wieder, und hatte schon bald eine Idee.
Sie wurde die Hauptfigur meines neuen Videospiels, eine Fantasy-Figur, Lara Croft im Feenland sozusagen. Ich verwendete ihre stilisierten Gesichtszüge und perfektionierte für den Bildschirm den Körper, den ich mir so fantasievoll und anregend ausmalen konnte. Ich machte aus ihr eine starke Frau mit besonderen Gaben, eine davon waren hypnotisierende Augen und ich konnte all die Dinge, die ich im Einkaufszentrum gesehen und bewundert hatte, in diese Figur stecken. Wenn ich jetzt in der Dusche verschwand oder nachts im Bett lag und masturbierte, sah ich nicht die echte Stella, sondern meine selbst erschaffene Traumfrau, die mir allein gehörte und tat, was immer ich wollte.
So vergingen Wochen, in denen Marian mir von ihr erzählte, bis ich fast glaubte, sie zu kennen. Dann sagte sie, dass sie Stella zu uns eingeladen hatte – und dass sie es mir überließ, ob ich in meinem Zimmer bleiben oder mich zu ihnen setzten würde. Ich brummte nur, bereit, mich der Herausforderung zu stellen, zugunsten meiner Neugier. Es würde mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringen, sie in natura zu sehen.
Ich blieb fast den ganzen Freitag über in meinem Zimmer und kam erst raus, als Marian in der Küche rumfummelte. Sie hatte scheinbar einen halben Delikatessenladen leergekauft, konnte aber nicht allzu viel Gescheites damit anfangen, außer es auf schicke Teller zu drapieren. Ich nahm seufzend die Aufgabe auf mich, das Brot aufzubacken und ein Salatdressing zu machen. Sie bereitete inzwischen die Drinks und den DVD-Player vor.
Kurz nach 8 kam Stella und ich hatte mir so vorgenommen, einfach nur freundlich und zurückhaltend zu sein. Aber als sie in die Küche kam und „Hey, Jo.“, sagte, strahlend lächelnd, und mich mit diesen verdammten, goldbraunen Augen ansah, konnte ich nur stottern.
„HeHey. Stella, Schön dich zu s… sehen.“ Sie zwinkerte mir zu. Shit. Sie trug einen Minrock und ich fragte mich, was sie wohl darunter trug.
Sie war so entspannt, so vollkommen unbeeindruckt von mir und der Anziehungskraft zwischen uns. Sie trug ein tief ausgeschnittenes T-Shirt, wie um mich absichtlich einer zusätzlichen Versuchung auszuliefern. Ich lachte zu laut über ihre Witze und komischen Anekdoten von der Arbeit, ich wurde rot, als sie mir schelmisch zulächelte, während sie Marian reinlegte, die wirklich manchmal richtig naiv war, wenn es um irgendetwas anderes als Mode ging.
Nach dem Essen räumte ich ab, und die Damen gingen vor ins Wohnzimmer. Als ich folgte, saßen sie beide auf dem Sofa, für mich war nur der Sessel ihnen gegenüber übrig, in den ich mich fallen ließ, nachdem ich mich möglichst lässig aus meinem Stuhl gehievt hatte. `Chocolat` mit Johnny Depp fing an und ich schenkte uns allen neuen Wein ein. Es war süß, wie Stella mit meiner Schwester kicherte und ich sah ihnen mehr zu, als ich auf den Film achtete, sowieso ein Frauenfilm, obwohl Juliette Binoche hier auch zwei Blicke wert war…
Stella saß mit ihren Beinen unter sich geklemmt da und nahm ab und zu einen Schluck von ihrem Glas. Ich beobachtete sie von der Seite, wie sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr schob oder sich an der Nase kratzte. Ich wollte sie nicht vögeln, ich wollte sie in den Arm nehmen, sie halten, sie in den Nacken küssen, sie zum Lachen bringen. Meine Faszination hatte sich geändert. Obwohl ich sie heiß fand und ich, wenn ich jemals wieder Sex haben würde, ihn mit ihr wollte, obwohl ich mehrmals täglich davon träumte, wußte ich, ich wollte mehr. Es fühlte sich fast an, als würde ich mich verlieben.
Shit, so was tat ich nicht. Und überhaupt, jetzt war der denkbar ungeeignetste Moment, in ein paar Jahren vielleicht, wenn ich wieder laufen könnte, könnte ich daran denken, eine Beziehung anzufangen. Jetzt war ich nur ein mitleiderregender Krüppel.
Nach dem Film tranken wir noch ein Glas und redeten, ich beteiligte mich an der Konversation. Stella hatte, auch was Filme anging, einen ähnlichen Geschmack wie ich und ein wahnsinnig gutes Gedächtnis, was Schauspieler und Regisseure anging. Wir sprachen davon, diesen Filmabend bald zu wiederholen, lachten zusammen und machten Pläne. Marian strahlte uns an und meinte plötzlich:
„Wisst ihr, ich bin ja so froh, dass ihr euch gut versteht. Es ist schön, dass ihr Freunde sein könnt, es war schrecklich, dass ihr euch beim ersten Treffen nicht so gut verstanden habt, aber jetzt scheint es ja wirklich zu klappen.“
Ich spürte, wie mein Kopf vom Wein allmählich schwer wurde und mochte das Wort `Freunde` gar nicht. Stella sah, wie ich mein Gesicht zu einer Grimasse verzog und blickte mich fragend an. Wie könnte ich ihr erklären, dass ich mehr wollte?
Stattdessen sagte ich: „Ja, Marian, ich weiß, dass du das sehr praktisch finden würdest. Dann kannst du mit deiner Freundin hier auftauchen, wann immer du willst. Aber verlange bitte nicht von mir, auch noch dankbar zu sein für ein bisschen Gesellschaft, wenn ich sie mir nicht selbst aussuchen konnte. “
Mein Ton war gehässiger als ich wollte und meine Schwester sah überrascht zu mir.
„Vielleicht hat Jo hier ja gar kein Interesse an neuen Freunden, Marian.“, meinte Stella. „Es reicht doch, wenn ich deine Freundin bin. Jo braucht mich nicht.“, sagte sie ruhig und ich verkrampfte innerlich bei ihren Worten.
Ich wusste, ich hatte es nicht wirklich geschafft, mein Interesse an ihr zu verbergen. Stella glaubte vielleicht, ich wollte einfach mal wieder eine Frau im Bett. Ich warf ihr einen tödlichen Blick zu. Richtig. Ich wollte keine Freundin, sicherlich keine, die dachte, mich um den kleinen Finger wickeln zu können und über meine Schwester an mich ran zu kommen. Nur um ihr Mitleid mit dem armen Krüppel zu zeigen und der Welt zu beweisen, wie selbstlos sie war.
Fuck, es war alles so verdreht. Ich wusste selbst nicht, was ich tatsächlich wollte, was ich brauchte. Wie sollte ich dann sie verstehen? Diese unbeschreiblich interessante, intelligente, witzige, schöne und heiße Frau da könnte jeden haben.
Ich murmelte etwas wie „Schönen Abend noch“, schob mich in meinen Rollstuhl und verschwand in mein Zimmer. Ich ärgerte mich sofort, dass ich keinen Drink mitgenommen hatte, wollte aber nicht zurück fahren ins Wohnzimmer, wo sie jetzt sicher beide den Kopf schüttelten wegen meines Ausbruchs. Stattdessen rollte ich ins Bad und rauchte im Dunkeln am offenen Fenster.
Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Die Enttäuschung, die mich gerade so kalt erwischt hatte, gefiel mir gar nicht. Das bedeutete wirklich, dass mir diese Frau zu nah kam. Es reichte wohl nicht, dass ich schon erregt war bei der bloßen Erwähnung ihres Namens und mein Körper im wachen Zustand wie im Schlaf von ihrem auf mir träumte. Jetzt wollte ich auch, dass sie meine Hand hielt, wenn wir uns in der Öffentlichkeit zeigten, wollte ich mehr als alles andere auf der Welt, dass sie mich mochte, mich respektieren und akzeptieren könnte, so wie ich war. Dass sie mich interessant fände, mich wollte. Shit.
§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§
Stella
Jos Ausbruch hatte mich total verwirrt. Wir hatten uns doch so gut unterhalten. Ich hatte schon bevor ich in der Wohnung der beiden auftauchte, ein paar Gläser Wein getrunken und hielt mich auch beim Abendessen nicht zurück. Ich konnte zum Glück genau den Effekt zu erreichen, den ich gewollt hatte. Ich war cool, konnte mich lustig machen über Jos eindeutige Blicke und seine offensichtliche Nervösität, konnte mit Marian lachen und ganz girlie –like von Johnny Depp schwärmen. Und ich hatte mein Verlangen, Jo einfach zu attackieren oder die Augen zu verdrehen, wenn ich in seine sah, gut im Griff. Keiner der beiden bemerkte meinen leicht angesäuselten Zustand, ich war eine gute Schauspielerin.
Aber als Jo so gemein reagierte auf Marians Bemerkung, wir könnten Freunde sein, verlor ich diese Kontrolle. Als er verschwunden war und bevor Marian etwas von meinem verletzten Stolz und meiner Verzweiflung bemerken konnte, entschuldigte ich mich und suchte das Bad.
Als ich das dunkle Badezimmer betrat, fummelte ich an der Wand herum, bis ich den Lichtschalter fand und musste meine alkoholverhangenen Augen erst zukneifen, als ich ihn gefunden hatte und anknipste. Dann gewöhnten sich meine Augen an die glücklicherweise nicht neonleuchtende Helligkeit und ich stolperte Richtung Waschbecken.
Ich sah mir im Spiegel in dem gedämpften Licht in die Augen, das eher wie Kerzenschein aussah, und schüttelte den Kopf. Fuck. Wieso tat es weh, dass er mich nicht mochte? Wieso war es mir so wichtig, dass er mich mögen könnte? Ich wollte, dass er mich als Freundin sah. Ja, sicher, Stella. Eigentlich nicht. Noch lieber als das wollte ich, dass er sich auf mich stürzte und endlich küsste und dann mehr…
Ich schrie auf, als ich ihn plötzlich hinter mir sah und fuhr herum.
„Jesus! Was machst du denn hier?“
Er kicherte sein übliches Brummen. „Ich heiß immer noch Jo.“
Ich runzelte genervt die Brauen, sehr witzig.
„Ich wollte allein sein. Ich rauche nie in meinem Zimmer, ist nicht gut für die Apparate. Und die Bilder.“
Ich sah zu, wie er eine Kippe aus dem geöffneten Fenster warf, dieses dann schloss und seinen Stuhl zur Tür drehte. Als er an mir vorbei rollen wollte, hielt ich ihn an der Schulter fest.
„Jo, es tut mir leid, wenn ich dich irgendwie beleidigt habe. Das war bestimmt nicht meine Absicht. Ich… ich möchte wirklich, dass wir Freunde werden.“
Ich hatte keine Ahnung, wofür ich mich entschuldigte, aber ich konnte das Schweigen nicht ertragen. Das klang so seltsam aus meinem Mund, ich wusste, es klang unglaubwürdig, ich wollte absolut nicht nur befreundet sein mit diesem Mann, impotent oder nicht. Ich erkannte nicht, ob er mir glaubte, ob er mir böse war oder ob er überhaupt zugehört hatte.
Es schien ihm alles ziemlich egal zu sein, denn er starrte in meinen Ausschnitt, der sich genau vor seiner Nase öffnete, so wie ich jetzt leicht vornüber gebeugt vor ihm stand.
Ich richtete mich auf und seine Augen wanderten hoch zu meinen. Er sah nicht aus, als ob er sich für sein Starren entschuldigen würde. Plötzlich fühlte ich seine Hand an meinen Oberschenkeln, direkt unter meinem Po. Ich zischte erschrocken, schrie aber nicht auf, denn Marian saß schließlich wenige Meter von uns entfernt und wartete auf mich.
Ich starrte ihm fragend in die Augen, als er seine Hand langsam hoch und runter bewegte über meine Schenkel bis zu meinem Po. Er streichelte mich und sah mich dabei ernst mit dunklen Augen an.
Es lag so viel Lust und Verlangen darin, dass mir allein davon heiß wurde. Ich hielt still, und sagte nichts. Aus Schock? Aus Mitleid? Neugier? Oder einfach, weil es sich gut anfühlte?
Seine Hand wurde dreister, strich hoch über meinen Hintern, schob mein Höschen zur Seite und massierte meine Haut. Dann kam seine zweite Hand vorne auf meinen Oberschenkel und glitt langsam unter meinen Rock. Ich schloss die Augen. Sein Kopf war in Höhe meines Bauchs und ich fühlte, wie er sich langsam gegen mich lehnte.
Er drückte seine Wange an meinen Bauchnabel und sein warmer Atem war deutlich und angenehm durch die dünne Bluse zu spüren.
Er ließ seine Hände weiter wandern. Er streichelte die Innenseite meiner Schenkel sanft und doch fest und glitt immer wieder ein Stückchen höher, bis er auch hier das Höschen erreicht hatte. Er schaute hoch zu mir und ich sah runter, und fing an zu keuchen, was im Raum widerhallte, mir aber nicht peinlich war. Ich war schon so nass, dass er sicher spürte, wie durchweicht der Slip war. Es gefiel mir und er sollte jetzt bloß nicht aufhören.
„Ist das okay?“, flüsterte er. Ich nickte nur. Er seufzte hörbar und mein Kopf fiel nach hinten. Er schob den Slip zur Seite und ließ seine kühlen Finger zwischen meine nassen Falten gleiten.
„Du bist schon so nass! Stella. Du fühlst dich so gut an, mmmmh…“
Er strich vor und zurück und dann umkreiste er sanft mein empfindliches Nervenbündel, so dass meine Hüften unwillkürlich nach vorne zuckten. Ich konnte sein dunkles Kichern wieder hören und es störte mich nicht. Es fühlte sich so gut an!
Vorsichtig steckte er die Spitze eines Fingers in mich, glitt mit den restlichen Fingern weiter über hunderte von Nervenenden, die ich dort scheinbar besaß und drückte genau an den richtigen Stellen. Er nahm einen zweiten Finger hinzu und glitt tiefer in mich. Ich konnte mich nicht zurückhalten und stöhnte auf. Sein heißer Atem auf meinem Bauch ging ebenfalls schneller und er fing jede meiner Bewegungen mit seinen Händen auf. Er drückte mich mit der Hand an meinem Hintern weiter zu ihm und schließlich stieß er tief mit zwei langen, starken Fingern in mich, rein und raus und dann bog er sie in mir, suchte und fand den Punkt, der mich zittern ließ.
Als ein langgezogenes Stöhnen meine Lippen verließ, hielt er still, drückte mich näher an sich und ließ mich auf seinen Fingern auf und ab gleiten. Was er da mit seinen Fingern machte, das musste er mir beibringen, es war unglaublich. Ich hörte das Klacken meiner Absätze auf dem Fliesenboden. Die Hand, die meinen Po massiert hatte, kam ebenfalls nach vorne und strich über meine Klit, während die andere meine glitschigen Lippen fortwährend streichelte und rieb und ich spürte, dass ich kommen würde. Ich sagte es ihm und ich erkannte meine eigene Stimme nicht.
„Oh, Gott, Jo, ich glaube… Oh, ich werde… ich bin so nah…“
Er keuchte nun ebenfalls. „Ja, komm für mich. Das ist so schön, komm auf meine Hand.“
Ich biss mir in die Hand, um mein Schreien zu unterdrücken, als er mich endlich kommen ließ.
Ich hatte den Eindruck, minutenlang zu beben und zu japsen, von den Zehen bis in die Haarspitzen war mir heiß und kalt zugleich. Meine Beine gaben nach und ich lehnte ich mich langsam, heftig atmend, zurück gegen das Waschbecken, wobei seine Finger aus mir glitten. Meine Hand hatte seine Schulter die ganze Zeit nicht verlassen, ich musste mit meinen Nägeln ganz schön reingekrallt haben, meine Finger taten weh.
„Wow.“, brachte ich heraus, während ich automatisch meinen Rock hinunter zog.
Er sagte nichts, sah mich nur an, lächelte ein wenig traurig und fuhr langsam Richtung Tür.
„Jo? Warte.“ „Was?“
„Geh noch nicht. Was… Was war das? Willst du nicht... ich meine, soll ich nicht…“
Er lächelte, zumindest etwas, klang aber traurig. „Nein, heute nicht, Stella. Gute Nacht.“
„Gute Nacht, Jo.“
Und damit war er weg. Verdammt. Er wollte nicht, dass ich etwas für ihn tat, mich revanchierte. Das war der Beweis. Er konnte nicht. Verfluchter Mist. Wie gerne hätte ich statt nur seiner Finger etwas anderes in mir. Aber ehrlich gesagt, er konnte mir mit seinen Fingern mehr Vergnügen bereiten, als jeder Mann vor ihm mit dem Körperteil, der dafür gedacht war, also warum beklagte ich mich?
es geht bald weiter....